Urmersbach
Urmersbach ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Cochem-Zell in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Kaisersesch an.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 15′ N, 7° 8′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Cochem-Zell | |
Verbandsgemeinde: | Kaisersesch | |
Höhe: | 420 m ü. NHN | |
Fläche: | 4,34 km2 | |
Einwohner: | 456 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 105 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 56761 | |
Vorwahl: | 02653 | |
Kfz-Kennzeichen: | COC, ZEL | |
Gemeindeschlüssel: | 07 1 35 084 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Am Römerturm 2 56759 Kaisersesch | |
Website: | urmersbach.kaisersesch.de | |
Ortsbürgermeister: | Thilo Schmitt | |
Lage der Ortsgemeinde Urmersbach im Landkreis Cochem-Zell | ||
Geographie
BearbeitenUrmersbach liegt in der Osteifel. Zur Gemeinde gehören auch die Wohnplätze Obermühle und Schuwerackerhof.[2]
Geschichte
BearbeitenErstmals urkundlich erwähnt wird der Ort im Jahre 1253.
Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Urmersbach landesherrlich zu Kurtrier und war dem Amt Kaisersesch zugeordnet.[3]
Im Jahr 1794 hatten französische Revolutionstruppen das Linke Rheinufer annektiert, von 1798 bis 1814 gehörte Urmersbach zum Kanton Kaisersesch im Arrondissement Koblenz des Rhein-Mosel-Departements. Der Munizipalrat (Urmersbacher Gemeindevertreter in der Mairie Kaisersesch) war 1808 der Bürger Schmidt.[4]
Aufgrund der Beschlüsse auf dem Wiener Kongress (1815) wurde die Region dem Königreich Preußen zugeordnet. Unter der preußischen Verwaltung kam die Gemeinde Urmersbach zur Bürgermeisterei Kaisersesch im Kreis Cochem, der zum neuen Regierungsbezirk Koblenz sowie von 1822 an zur Rheinprovinz gehörte.[5]
Seit 1946 ist die Gemeinde Urmersbach Teil des Landes Rheinland-Pfalz, seit 1968 gehört sie der Verbandsgemeinde Kaisersesch an und seit 1969 zum Landkreis Cochem-Zell.
- Einwohnerentwicklung
Die älteste Zahl stammt aus dem Jahre 1612, wo 11 incolae, also Familien genannt werden, was in etwa einem Stand von 70 Einwohnern entspricht. 1787 zählte der Ort 233 Einwohner.[3] Zum Ende des Jahres 1999 lebten im Urmersbach in 229 Familien 510 Menschen, davon 261 weiblich und 249 männlich.
1787 wird die Gemarkungsgröße mit 361 ha und 1789 mit 623 Morgen „Land“ angegeben. 1925 werden 433 ha genannt, und heute ist die Gemarkung 434 ha groß.
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Urmersbach, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[6]
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Politik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenDer Gemeinderat in Urmersbach besteht aus acht Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[7]
Bürgermeister
BearbeitenThilo Schmitt wurde im Juli 2014 Ortsbürgermeister von Urmersbach.[8] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 81,07 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[9]
Schmitts Vorgänger im Amt war Reiner Weber.[8]
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „Der Schild in Silber, darauf ein rotes Andreaskreuz, belegt mit zwei goldenen Ähren.“ | |
Wappenbegründung: Die im Ortswappen gekreuzten Ähren weisen auf Landwirtschaft und das Müllerhandwerk hin, die beide über Jahrhunderte hinweg die Existenzgrundlage für die Dorfbevölkerung darstellten. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenKulturdenkmäler
Bearbeitensiehe Liste der Kulturdenkmäler in Urmersbach
Pfarrkirche St. Andreas
BearbeitenDie Geschichte der Pfarrkirche „St. Andreas“ geht zurück auf eine Nennung in einem Weistum von 1574. Der Kapellenpatron St. Andreas wird hier in der Grenzfestlegung des „Polcher Holzes“ erstmals genannt.
Im Jahre 1613 findet sich die erste Erwähnung der Kapelle. 1784 wird in Urkunden die Kapelle als zerfallen beschrieben. 1787 wurde die Kapelle durch das Lambertinische Seminar unter Mithilfe der Gläubigen wieder aufgebaut. 1791 wurde der Wiederaufbau mit der feierlichen Einsegnung abgeschlossen. Ein Relikt dieser Zeit ist die Empore mit einem alten Eichenbalken als Lehne. Auf dieser ist folgender Spruch eingeritzt: „ANNO 1792 HAT MAN MICH LASEN MACHEN DAS IHR SOLET GOTT BETRACHTEN. IHR LIGET AUF MIR WIE BEHREN UND ERKENET NICHT EINMAL GOTT DEN HERREN. ICH BIN EINE LENE. LOBET GOTT ICH LAS EICH FALLEN IN DIE HELLE“.
1954 wurde die Kapelle nach den Plänen des Architekten Böhr aus Mayen in der heutigen Form erweitert und renoviert.
Veranstaltungen
Bearbeiten- Kirmes
- Jährlich findet die Dorfkirmes zu Ehren des Hl. Andreas am ersten Wochenende im September statt. Die von den drei Vereinen der Kirmesgesellschaft organisierte Veranstaltung wird samstags und sonntags im Festzelt am Gemeindehaus gefeiert.
- Schützenfest
- Jährlich am letzten Sonntag im Juli feiert die St.-Hubertus-Schützenbruderschaft Urmersbach 1928 e. V. ihr traditionelles Schützenfest mit großem Festzug.
Verkehr
BearbeitenAm 15. Mai 1895 erhielt Urmersbach Anschluss an die Eifelquerbahn, die noch heute durch den Ort führt.
Literatur
Bearbeiten- Theodor Stolzenberg: Ortsfamilienbuch der Pfarrei St. Simeon Dümgenheim mit den Filialorten Urmersbach, Lehnholz, Schuweracker Hof 1662 bis in die Gegenwart. 2 Bände, Weißenthurm: Cardamina 2017; ISBN 978-3-86424-383-7
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 33 (PDF; 3,3 MB).
- ↑ a b Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz, 2. Band: Die Karte von 1789. Bonn 1898, S. 138.
- ↑ Handbuch für die Bewohner vom Rhein-Mosel-Departement, Koblenz: Prefektur-Buchdruckerey, 1808, S. 63 ff (www.dilibri.de)
- ↑ Topographisch-statistische Übersicht des Regierungs-Bezirks Coblenz, Coblenz: Hölscher, 1843, S. 39 (www.dilibri.de)
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- ↑ a b Auf Rechte und Pflichten hingewiesen. In: Blick Aktuell (Pressemitteilung der Verbandsgemeinde Kaisersesch). Krupp Verlags GmbH, Sinzig, 22. Juli 2014, abgerufen am 10. Oktober 2020.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Kaisersesch, Verbandsgemeinde, 24. Ergebniszeile. Abgerufen am 10. Oktober 2020.