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Ulsenheim

Gemeindeteil des Marktes Markt Nordheim im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern)

Ulsenheim (fränkisch: Uldsni[3]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Markt Nordheim im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).[4] Die Gemarkung Ulsenheim hat eine Fläche von 11,609 km². Sie ist in 1032 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 11248,86 m² haben.[1] In ihr liegt neben dem namensgebenden Ort der Gemeindeteil Wildberghof.[5]

Ulsenheim
Koordinaten: 49° 34′ N, 10° 18′ OKoordinaten: 49° 33′ 31″ N, 10° 17′ 48″ O
Höhe: 346 m ü. NHN
Fläche: 11,61 km²[1]
Einwohner: 365 (31. Dez. 2014)[2]
Bevölkerungsdichte: 31 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1976
Postleitzahl: 91478
Vorwahl: 09842

Geographie

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Östlich des Pfarrdorfes entspringt die Gollach, ein Nebenfluss der Tauber. Die umgebende Landschaft ist leicht hügelig und besteht überwiegend aus Ackerflächen. Im Norden befinden sich der Kapellberg (406 m ü. NHN) und der Lange Berg (411 m ü. NHN), im Südosten der Wildberg (393 m ü. NHN), allesamt Erhebungen, die zu den Ausläufern des Südlichen Steigerwaldes zählen. Die Staatsstraße 2256 führt am Schafhof vorbei nach Uffenheim zur B 13 (4,8 km südwestlich) bzw. nach Herbolzheim (3,6 km östlich). Die Kreisstraße NEA 31 führt nach Seenheim (3,7 km südlich). Ein Anliegerweg führt zum Wildberghof (1,2 km südöstlich).[6]

Geschichte

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In einer Urkunde, die im Zeitraum von 1094 bis 1112 entstand, wurde ein „Altun de Ulsenheim“ genannt. Dies ist zugleich die erste Erwähnung des Ortes. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist der Personenname Ulso.[7]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Ulsenheim 88 Anwesen. Das Hochgericht übte das ansbachische Oberamt Uffenheim aus. Grundherren waren das Kasten- und Stadtvogteiamt Uffenheim (34 Anwesen) und die Fürsten von Schwarzenberg (54 Anwesen).[8][9] Von 1797 bis 1808 unterstand Ulsenheim dem preußischen Justiz- und Kammeramt Uffenheim.

1806 kam der Ort zum Königreich Bayern. Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde der Steuerdistrikt Ulsenheim gebildet, zu dem Uttenhofen und Zollhaus gehörten.[10] Wenig später entstand die Ruralgemeinde Ulsenheim ohne die beiden Orte. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Uffenheim zugeordnet.[11] In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde auf dem Gemeindegebiet Wildberghof gegründet. Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 11,615 km².[12] Am 1. Januar 1976 wurde Ulsenheim im Zuge der Gebietsreform in Bayern in Markt Nordheim eingegliedert.[13]

Einwohnerentwicklung

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Gemeinde Ulsenheim

Jahr 1818 1840 1852 1855 1861 1867 1871 1875 1880 1885 1890 1895 1900 1905 1910 1919 1925 1933 1939 1946 1950 1952 1961 1970
Einwohner 484 523 567 596 591 609 592 570 562 566 557 570 525 502 495 476 488 489 465 440 498 468 424 381
Häuser[14] 101 101 112 109 109 109 106 88 89
Quelle [10] [15] [16] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [22] [23] [16] [24] [16] [25] [16] [26] [16] [16] [16] [27] [16] [12] [28]

Ort Ulsenheim

Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987 002014
Einwohner 484 523 587 590 564 520 480 494 423 381 325 365
Häuser[14] 101 101 108 104 87 70 88 86
Quelle [10] [15] [17] [19] [22] [24] [26] [27] [12] [28] [29] [2]

Baudenkmäler

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abgegangene Baudenkmäler
  • Haus Nr. 33: Gasthaus. Zweigeschossiger Massivbau des frühen 19. Jahrhunderts mit 3 zu 6 Fensterachsen und Walmdach, über der Haustür Stichbogensturz.[30]
  • Haus Nr. 36: Erdgeschossiges Wohnstallhaus, massiv erneuert. Im vrtputzten Fachwerkgiebel des 18. Jahrhunderts. Haustafel, bezeichnet „Dieses Haus hat renovieren lassen... Johann Hintz im Jahr 1842“.[30]
  • Haus Nr. 48: Erdgeschossiges Wohnstallhaus in konstruktivem Fachwerk des späten 18. Jahrhunderts, renoviert 1860 (Haustafel).[30]
  • Haus Nr. 54: Kleines Wohnstallhaus in einfachem Fachwerk der Zeit um 1800, rückwärts modern verändert.[30]
  • Haus Nr. 77: Kleines altertümliches Wohnstallhaus, einzelne Fachwerkteile aus Eichenbalken, wohl noch des 16. Jahrhunderts. Wohnteil und Giebel mit K-Streben und Andreaskreuz der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts; einzelne Wandteile aus Stickscheiten mit Strohlehm.[30]

Religion

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Der Ort ist Sitz der Pfarrei St. Jakob und seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt.[31][12]

Literatur

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Commons: Ulsenheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

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  1. a b Gemarkung Ulsenheim (093046). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 5. Oktober 2024.
  2. a b Endbericht Fortschreibung lokaler Nahverkehrsplan – Endbericht Nahverkehrsplan - Tabellen. (PDF; 3.9 MB) Landratsamt Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim, S. 16, abgerufen am 15. August 2024.
  3. E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 198. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „uldsni“.
  4. Gemeinde Markt Nordheim, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 26. Juli 2023.
  5. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 5. Oktober 2024.
  6. Topographische Karte 1:25.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 26. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  7. E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 198ff.
  8. Johann Bernhard Fischer: Ulsenheim. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 358 (Digitalisat).
  9. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 5, Sp. 609.
  10. a b c Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 93 (Digitalisat).
  11. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 70 (Digitalisat).
  12. a b c d Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 831 (Digitalisat).
  13. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 723 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  14. a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  15. a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 248 (Digitalisat).
  16. a b c d e f g h i Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 186, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  17. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1095, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  18. Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 176 (Digitalisat).
  19. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1261–1262, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  20. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 70 (Digitalisat).
  21. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 200 (Digitalisat).
  22. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1196 (Digitalisat).
  23. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 202 (Digitalisat).
  24. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1268 (Digitalisat).
  25. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 202 (Digitalisat).
  26. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1306 (Digitalisat).
  27. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1134 (Digitalisat).
  28. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 177 (Digitalisat).
  29. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 341 (Digitalisat).
  30. a b c d e H. K. Ramisch: Landkreis Uffenheim, S. 196f. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen. Ursprüngliche Hausnummerierung.
  31. E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 198.