Der neutralisierte Start erfolgte in Aurillac auf der Avenue Gambetta beim Monument au Général Delzons. Vorbei am Square Arsène Vermenouze ging es in Richtung Südwesten, ehe die Fahrer auf die D217 abbogen und das Hippodrome d’Aurillac passierten. Nachdem der Flughafen Aurillac im Norden umfahren wurde, erreichten die Fahrer die Route de Toulouse, auf der das Rennen nach 6,6 Kilometern kurz nach der Ortschaft La Sablière freigegeben wurde.
Nach dem offiziellen Start führte die Strecke auf einem Hochplateau des Zentralmassivs über Sansac-de-Marmiesse, Le Rouget-Pers und Sousceyrac, ehe es bergab nach Saint-Céré ging. Im Anschluss begann die Straße zu steigen und führte auf die Côte d’Autoire (349 m), die nach 62,8 Kilometern erreicht wurde. Auf der Kuppe wurde eine Bergwertung der 4. Kategorie abgenommen. Auf der weiteren Fahrt Richtung Westen wurden Padirac und Alvignac durchfahren, ehe mit der Côte de Rocamadour (265 m) eine weitere Bergwertung der 4. Kategorie bei Kilometer 84,3 folgte. In Gourdon wurde nach 110 Kilometern der einzige Zwischensprint ausgefahren. Weiters führte die Strecke über Salviac und Cazals auf die Côte de Montcléra (286 m), die als letzte Bergwertung der 4. Kategorie 68,1 Kilometer vor dem Ziel erreicht wurde. Im Finale ging es von Frayssinet-le-Gélat nach Fumel ans Ufer des Lot, ehe Villeneuve-sur-Lot aus nördlicher Richtung über Monflanquin erreicht wurde. Im Finale überquerten die Fahrer den Lot über die Pont de la Libération, ehe der letzte Kreisverkehr 1100 Meter vor dem Ziel durchfahren wurde. Der Zielstrich befand sich auf der D911.[1]
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Ort
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Kilometer
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Länge (km)
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Höhe (m)
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Ø Steigung
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max. Steigung
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neutralisierter Start
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Aurillac (Avenue Gambetta)
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−6,6
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offizieller Start
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Ytrac (Route de Toulouse)
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0,0
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Bergwertung (4. Kategorie)
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Côte d’Autoire
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62,8
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2,7
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349
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5,9 %
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Bergwertung (4. Kategorie)
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Côte de Rocamadour
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84,3
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2,0
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265
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5,8 %
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Zwischensprint
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Gourdon
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110,0
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Bergwertung (4. Kategorie)
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Côte de Montcléra
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135,5
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2,0
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286
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4,6 %
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Ziel
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Villeneuve-sur-Lot
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203,6
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Michael Mørkøv (Astana Qazaqstan) ging aufgrund einer COVID-19-Erkrankung nicht an den Start der 12. Etappe. Nachdem das Rennen freigegeben worden war, kam es auf dem hügligen Terrain zu den ersten Angriffen. Nach rund zehn Kilometern wurde der niederländische Sprinter Fabio Jakobsen (dsm-firmenich PostNL) abgehängt, ehe er das Rennen wenig später aufgab. Nach rund 20 Kilometern setzte sich eine Fluchtgruppe mit den vier Fahrern Valentin Madouas, Quentin Pacher (beide Groupama-FDJ), Jonas Abrahamsen (Uno-X Mobility) und Anthony Turgis (TotalEnergies) vom Hauptfeld ab. Dahinter versuchten weitere Fahrer wie auch Guillaume Martin (Cofidis) die Lücke zu den Ausreißern zu schließen, ehe es zu einem Sturz im Peloton kam, in den auch der gesamtführende Tadej Pogačar (UAE Team Emirates) involviert war. Der Slowene wurde jedoch nur aufgehalten und ging selbst nicht zu Boden. Nun wurde das Tempo im Hauptfeld reduziert, um das Gelbe Trikot wieder aufschließen lassen, während die vier Ausreißer ihren Vorsprung rasch auf drei Minuten ausbauen konnten. Im Anschluss übernahm die Mannschaft Alpecin-Deceuninck die Tempoarbeit im Hauptfeld.
Im weiteren Rennverlauf setzte sich Jonas Abrahamsen bei allen drei Bergwertungen der 4. Kategorie durch. Beim Zwischensprint führte Anthony Turgis über die Punkteabnahme, ehe sich Biniam Girmay (Intermarché-Wanty) im Sprint des Hauptfelds vor Jasper Philipsen (Alpecin-Deceuninck) und Bryan Coquard (Cofidis) durchsetzte. Aufgrund des hohen Tempos gab der angeschlagene Pello Bilbao (Bahrain Victorious) die Rundfahrt auf. Mit Søren Kragh Andersen, Jonas Rickaert (beide Alpecin-Deceuninck) und Jewgeni Fedorow (Astana Qazaqstan) wurde zudem drei Fahrer frühzeitig abgehängt, die das Ziel nicht im vorgegebenen Zeitlimit erreichten. Da der Vorsprung der Ausreißer rund 70 Kilometer vor dem Ziel nur noch eine Minute betrug, ließ sich Anthony Turgis bereits kurz nach der Côte de Montcléra einholen. Die übrigen Fahrer der Spitzengruppe wurden 42 Kilometer vor dem Ziel gestellt.
Rund 12 Kilometer vor dem Ziel verursachte der Kasache Alexei Luzenko (Astana Qazaqstan) einen Massensturz im Peloton, als er über eine Straßentrennung stürzte und von der rechten auf die linke Seite der Straße fiel. Während die ersten Fahrer ausweichen konnten, kollidierte Primož Roglič (Red Bull–Bora–Hansgrohe) zunächst mit seinem Vordermann, ehe er bei hoher Geschwindigkeit zu Sturz kam. Der Slowene konnte das Rennen zwar fortsetzen, erreichte den Zielstrich jedoch mit einem Rückstand von zwei Minuten und 27 Sekunden, da er gemeinsam mit seinen Teamkollegen den Kontakt zum Hauptfeld nicht mehr herstellen konnte. Im Zielsprint setzte sich der Eritreer Biniam Girmay durch, der seinen dritten Sieg bei der 111. Austragung feierte. Dahinter folgten Wout van Aert (Visma-Lease a Bike) und Arnaud Démare (Arkéa-B&B Hotels), wobei Letzterer im Nachhinein zurückversetzt wurde.
Tadej Pogačar verteidigte das Gelbe Trikot und lag weiterhin eine Minute und sechs Sekunden vor Remco Evenepoel (Soudal Quick-Step), der nach wie vor die Nachwuchswertung anführte. Der Vorjahressieger Jonas Vingegaard (Visma-Lease a Bike) wies als Gesamtdritter einen Rückstand von einer Minute und 14 Sekunden auf. Primož Roglič rutschte hinter João Almeida (UAE Team Emirates) und Carlos Rodríguez (Ineos Grenadiers) auf den sechsten Gesamtrang ab und lag nun bereits vier Minuten und 42 Sekunden hinter dem Gesamtführenden. Mit seinem dritten Etappensieg baute Biniam Girmay seinen Vorsprung in der Punktewertung auf 107 Punkte aus. Tadej Pogačar führte weiterhin die Bergwertung an, wobei er nun punktgleich mit Jonas Abrahamsen an der Spitze der Sonderwertung lag. Da der Slowene jedoch die höhere Kategorie gewonnen hatte, galt er weiterhin als Führender. In der Mannschaftswertung lag weiterhin das UAE Team Emirates an der ersten Position. Der Franzose Quentin Pacher wurde zum kämpferischsten Fahrer gewählt. Von den 167 gestarteten Fahrern erreichten 165 das Ziel, wobei die oben erwähnten drei Fahrer das Zeitlimit verpassten und aus dem Rennen genommen wurden. Somit verblieben nur noch 162 Fahrer im Rennen.[2][3]
In der Nacht vor der 12. Etappe wurden der französischen TotalEnergies-Mannschaft elf Fahrräder gestohlen. Der Schaden belief sich auf 154.000 Euro.[5]