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Sydney Trains

australische Organisation

Sydney Trains ist der Name einer Eisenbahngesellschaft, die in und um die australische Stadt Sydney ein umfangreiches Netz von S-Bahn-Linien, Regionallinien und Intercity-Linien betreibt. Die Züge fuhren vor 2013 unter dem Titel CityRail. Züge, die weit über den urbanen Raum hinausfahren, heißen NSW TrainLink.

Der Hauptbahnhof Central ist der wichtigste Knotenpunkt des CityRail-Netzes
Concord West, ein typischer Vorortbahnhof

Die Gründung erfolgte im Jahr 1990 auf Grundlage des Transport Administration Act (NSW) 1988 (Verkehrsverwaltungsgesetz New South Wales 1988). Sydney Trains ist im Besitz der Regierung des Bundesstaates New South Wales und eine Tochtergesellschaft der staatlichen Rail Corporation New South Wales (RailCorp); die Schwestergesellschaft CountryLink ist für den Eisenbahnfernverkehr in den ländlichen Gegenden zuständig.

Auf dem Streckennetz mit 302 Bahnhöfen und einer Gleislänge von 2060 Kilometern werden täglich rund 900.000 Fahrgäste befördert. Der größte Teil des Streckennetzes ist mit 1500 Volt Gleichspannung (mit Oberleitung) elektrifiziert, auf einigen entlegenen Teilstücken kommen jedoch auch Dieselzüge zum Einsatz. Sämtliche Züge auf dem Vorortnetz von Sydney sind doppelstöckige Triebwagen.

Überblick

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Unterirdischer Bahnhof Museum auf dem City Circle im Stadtzentrum

Das Streckennetz von CityRail ist eine Mischung aus drei verschiedenen Betriebsarten, einem U-Bahn-ähnlichen Netz von Tunnelstrecken im Stadtzentrum, einer S-Bahn im Großraum Sydney und Eisenbahnlinien im ländlichen Raum.

Knotenpunkt des Netzes ist Sydney Central Railway Station. Dieser besteht aus einem Kopfbahnhof und einem Durchgangsbahnhof. Die S-Bahn-Linien passieren den Durchgangsbahnhof und befahren den ganzen oder Teile des City Circle, einem größtenteils unterirdischen Tunnelring rund um die Innenstadt. Durch die Bündelung mehrerer Linien entsteht eine Zugfolgezeit von wenigen Minuten, sodass dieser Netzteil eher einer U-Bahn ähnelt.

Im Kopfbahnhof enden die Regionallinien, die als „Intercity“ bezeichnet werden, sowie Fernzüge aus den Bundesstaaten New South Wales, Queensland und Victoria sowie dem Rest Australiens. Die Regionallinien führen zu Orten, die bis zu 160 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt sind; das Netz reicht bis nach Newcastle im Norden, Lithgow im Westen, Goulburn im Südwesten sowie Wollongong, Kiama und Port Kembla im Süden. Einige wenige Regionalzüge befahren während der Hauptverkehrszeit ebenfalls den City Circle.

Von Newcastle aus verkehren zwei dieselbetriebene Linien durch das Tal des Hunter River nach Scone und Dungog, wobei die meisten Züge bereits in Maitland oder Telarah wenden. Ebenfalls mit Dieselzügen betrieben wird eine Zweigstrecke der South Coast Line zwischen Kiama und Boomaderry-Nowra.

Für den Intercity-Verkehr Sydneys wird zum einen ein eigener Triebwagenpark, mit der Aufschrift „Intercity“ an den Zügen, verwendet. Zum anderen kommen für diese Dienste eigens adaptierte S-Bahn-Züge zum Einsatz.

Liniennetz

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Vorortlinien

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Linie Strecke
Eastern Suburbs and Illawarra Line Bondi Junction – Central – Sydenham – Wolli Creek – Sutherland – Cronulla / – Waterfall
Bankstown Line City Circle – Central – Sydenham – Birrong – Lidcombe / – Liverpool
Inner West Line City Circle – Central – Strathfield – Lidcombe – Liverpool
Airport and East Hills Line City Circle – Central – Flughafen Sydney – Wolli Creek – Glenfield – Macarthur
South Line City Circle – Central – Strathfield – Lidcombe – Guildford – Liverpool – Leppington
Cumberland Line Blacktown – Guildford – Liverpool – Leppington
North Shore Line Berowra – Hornsby – North Sydney – Central
Northern Line North Sydney – Central – Strathfield – Epping – Hornsby
Western Line Central – Strathfield – Lidcombe – Clyde – Blacktown – Emu Plains / – Richmond
Olympic Park Sprint Lidcombe – Olympic Park
 
CityRail-Liniennetzplan der Vorortlinien von Sydney 2006

Regional- und Intercity-Linien

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Linie Strecke
South Coast Line Central * – Waterfall – Wollongong – Bomaderry (Nowra) / – Port Kembla
Southern Highlands Line Campbelltown * – Bowral – Goulburn
Blue Mountains Line Central * – Strathfield – Emu Plains – Lithgow
Northern Line Central – Strathfield – Epping – Berowra – Fassifern – Newcastle
Hunter Lines Newcastle – Maitland – Dungog / – Scone

* Während der Hauptverkehrszeit verkehren einige Züge der South Coast Line auf dem Abschnitt Central – Bondi Junction, einige der Southern Highlands Line auf dem Abschnitt Campbelltown – Central und einige der Blue Mountains Line auf dem Abschnitt North Sydney – Central.

Anschlussbuslinien

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Sydney Trains betreibt auch einige Überlandbuslinien auf bestimmten Strecken, wo der Eisenbahnpersonenverkehr eingestellt oder die Eisenbahnlinie ganz aufgehoben wurde. Diese Buslinien erscheinen in den Fahrplänen und verwenden dasselbe Tarifsystem, werden aber von privaten Busgesellschaften im Auftrag von Sydney Trains betrieben. Dabei handelt es sich um die Linien:

  • Bowral – Thirlmere – Picton
  • Wollongong – Robertson – Moss Vale
  • Lithgow – Mt. Lambie – Bathurst
  • Fassifern – Toronto

NightRide-Buslinien

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Seit 1989 verkehren im Großraum Sydney Nachtbusse. Die im Auftrag von Sydney Trains von privaten Anbietern betriebenen NightRide-Busse verkehren zwischen Mitternacht und fünf Uhr morgens im Stundentakt (an Wochenenden auf einigen Routen sogar halbstündlich). Jede Linie ist mit einem N und einer zweistelligen Zahl gekennzeichnet. Alle Train-Fahrscheine (mit Ausnahme eines Einzelfahrscheins) sind unbeschränkt gültig. Sämtliche Buslinien mit Ausnahme der N20 verkehren von der George Street im Stadtzentrum aus, außerhalb des Bahnhofs Town Hall.

Geschichte

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Die Ursprünge von Sydney Trains reichen bis ins Jahr 1855 zurück, als zwischen Sydney und Parramatta die erste Eisenbahnlinie von New South Wales eröffnet wurde. Parramatta ist heute ein Vorort Sydneys, war damals aber ein bedeutendes Zentrum der Landwirtschaft. Von Beginn an waren die Eisenbahnlinien im Besitz des Bundesstaates. Das staatliche Eisenbahnnetz expandierte rasch; von Sydney und Newcastle aus entstanden zahlreiche Radiallinien, mit Vorortverkehr auf den stadtnahen Abschnitten und sporadischem Betrieb auf den ländlichen Abschnitten.

Alle Züge wurden von Dampflokomotiven gezogen, bis zur Einführung von benzinbetriebenen Lokomotiven in den 1920er Jahren auf einigen Zweigstrecken mit geringem Fahrgastaufkommen. Die erste elektrifizierte Strecke war 1926 jene zwischen Central und dem Vorort Oatley, rund 20 Kilometer südwestlich des Stadtzentrums. Im selben Jahr wurde auch der erste unterirdische Abschnitt zwischen Central und St James eröffnet. Weitere Elektrifizierungen folgten bald darauf. Ein wichtiger Meilenstein war 1932 die Inbetriebnahme der Gleise auf der Sydney Harbour Bridge und die Verbindung der Brücke mit dem Hauptbahnhof mittels eines weiteren Tunnels.

Bis 1948 war die Elektrifizierung des Vorortnetzes weitgehend abgeschlossen. Die Vollendung des City Circle ließ jedoch bis 1956 auf sich warten. 1979 wurde die teilweise unterirdisch verlaufende Strecke vom Stadtzentrum nach Bondi Junction fertiggestellt. Kurz vor Beginn der Olympischen Sommerspiele 2000 wurden neue Strecken zum Kingsford Smith International Airport und zum Sydney Olympic Park eröffnet.

Zwischen 2002 und 2008 wurde eine neue, 13 Kilometer lange, größtenteils unterirdisch verlaufende Strecke zwischen den Bahnhöfen Chatswood und Epping gebaut. Sie erschließt unter anderem das Gelände der Macquarie University und ist seit 2008 eröffnet.

Fahrzeuge

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Triebzug des Typs Waratah

Auf dem S-Bahn-Netz werden Doppelstocktriebzüge mit Hochflureinstiegen eingesetzt. Ihre Wagen sind rund 20 Meter lang, 3 Meter breit und 4,4 Meter hoch. Die Energieversorgung erfolgt über eine Oberleitung mit Gleichstrom der Spannung 1,5 kV. Die neuesten Züge, die inzwischen den Großteil des Rollmaterials stellen, sind 119 achtteilige Doppelstocktriebzüge der Baureihen A und B von CRRC Changchun. Sie werden nach der in Australien endemischen Pflanzengattung Telopea Waratah genannt.

Auf den elektrifizierten Intercity-Linien werden ähnliche Fahrzeuge eingesetzt. Die neueste Generation der Baureihe D Mariyung stammt vom südkoreanischen Hersteller Hyundai Rotem und soll in Doppeltraktion mit zehn Wagen verkehren.

Die auf den nicht elektrifizierten Strecken verkehrenden Dieseltriebzüge werden mittelfristig im Rahmen des Regional Train Project durch Zweikrafttriebzüge des Typs Civity von CAF ersetzt.

Übersicht
Baureihe Bild Typ Hersteller Anzahl der Züge Inbetriebnahme Leistung Sitzplätze Wagen pro Triebzug Höchstgeschwindigkeit Anmerkung
V   Elektrotriebzug Comeng 51 1970–1989 4 Wagen 115 km/h Einsatz im Intercity-Verkehr, werden durch D-Züge abgelöst
K   UGL Rail 40 1981–1985 1200 kW 452
Tangara   447 Einzelwagen 988–1997 1360 kW 420 ursprünglich in zwei Varianten für Nah- und Regionalverkehr beschafft
Millenium   EDi Rail 35 2002–2005 1808 kW 452 130 km/h
H OSCAR   UGL Rail 55 2006–2012 1600 kW 432 teilweiser Einsatz im Intercity-Verkehr
A Waratah   CRRC Changchun 78 2011–2014 2928 kW 880 8 Wagen
B Waratah   41 2018–2021
D Mariyung   Hyundai Rotem 122 2023– zur Hälfte 4 und 6 Wagen 160 km/h Einsatz im Intercity-Verkehr
CAF Civity CAF 29 2026– 3 und 6 Wagen 160 km/h Einsatz im Intercity-Verkehr, Zweikrafttriebzüge
Endeavour   Dieseltriebzug ABB 14 1994–1996 2 Wagen 145 km/h Einsatz im Intercity-Verkehr

Die Strecke Chatswood–Epping ging in einer U-Bahn auf[1]. Dies ist ein Projekt für eine neue Strecke von einem Entwicklungsgebiet nordwestlich von Sydney (Cudgegong Road) nach Epping. Seit 2019 fahren dort vollautomatische einstöckige Züge im 4-Minuten-Takt. Ab Epping nutzen die Züge die vorhandene Strecke nach Chatswood. Eine Verlängerung Richtung Innenstadt von Sydney und weiter über die Bankstown-Strecke ist für einen späteren Zeitpunkt geplant. Bis zur Fertigstellung dieser Verlängerung muss in Chatswood in die klassischen Züge umgestiegen werden.

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Commons: CityRail Sydney – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. North West Rail Link Website: nwrail.transport.nsw.gov.au