St. Kilian (Azendorf)
Die Evangelische Kirche St. Kilian ist ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude im Gemeindeteil Azendorf des Marktes Kasendorf im Landkreis Kulmbach (Oberfranken, Bayern). Das Bauwerk ist unter der Denkmalnummer D-4-77-124-34 als Baudenkmal in die Bayerische Denkmalliste eingetragen. Die Kirche gehört zur Kirchengemeinde Azendorf-Peesten im Dekanat Thurnau im Kirchenkreis Bayreuth der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern.
Beschreibung
BearbeitenDie Saalkirche war zugleich eine Wehrkirche. Bis 1886 hatte das spätgotische Langhaus auf der Nordseite nur Schießscharten als Fenster. Der mit einem achtseitigen, spitzen Helm bedeckte Chorturm ist im Kern spätromanisch, sein Obergeschoss beherbergt die Turmuhr und den Glockenstuhl.
Der Chor, d. h. das Erdgeschoss des Chorturms, ist mit einem Kreuzrippengewölbe überspannt. Im Langhaus wurden Emporen eingebaut. Die Kirchenausstattung ist neugotisch. Die Orgel mit neun Registern, zwei Manualen und einem Pedal wurde 1980 von der Baumgartner Orgelbau[1] gebaut.[2]
Pfarrer
BearbeitenVon denjeningen Geistlichen, welche vor dem 30 jährigen Kriege als Pfarrer dahier angestellt gewesen sind, können nur zwei angeführt werden, nämlich Herrmann Felbinger, der im hiesigen Lehenbuche unter dem Jahre 1568 und Moritz Kähelein, den unter dem Jahre 1589 vorkommt. Nach einer Angabe des Pfarrers Rühten, war von dem ersteren an immer schon längst nicht mehr vorhandenen Gemälde in der Kirche zu lesen: „ Als man schrieb 1545 Jahr / Hermannus Felbinger Pfarrer hier war / Und ist im Predigtamt geblieben / Bis man 1589 geschrieben!“
Die nach dem Dreißigjährigen Kriege in Azendorf angestellt gewesenen Gestlichen sind folgende (Nach der Pfarrbeschreibung 1833/1843, S. 8):
Name | Amtszeit | Anmerkungen |
---|---|---|
Hermann Felbinger | Erwähnt 1568 im Lehnbuch | |
Moritz Kähelein | Erwähnt 1589 im Lehnbuch | |
Christoph „Avenarius“ Habermann | 1655–1692 | Mit ihm fängt das älteste noch existierende Kirchenbuch an; das vorherige ist im Dreißigjährigen Krieg verlorengegangen |
unbekannt | 1692–1797 | Kirchenakten von verschiedenen Personen angelegt |
Gottfried Meissner | 1697/1698–1707 | geht 1707 nach Buchau |
Johann Georg Schoeps | 1707–1709 | geht 1709 nach Kirchklaus |
Johann Richter | 1709–1723 | |
Johann Georg Friedrich Wolf | 1723–1729 | geht 1729 nach Berndorf |
Heinrich August Donauer | 1729–1738 | geht 1738 nach Kasendorf |
Philipp Ludwig Algeier | ?–1751 | geht 1751 nach Thurnau |
Heinrich Christian Schwerdt | 1751–1771 | geht nach Innedorf |
Johann Christoph Heinrich Wolf | 1772–1777 | aus Berndorf; geht 1777 nach Krögelstein |
Johann Georg Christian Beck | 1777–1780 | geht 1780 nach Peesten |
Johann Georg Poehlmann | 1780–1781 | geboren am 12.05.1753 in Altenreuth; stirbt 1833 in Trausdorf |
Johann Heinrich Christian Körbitz[3] | 1781–1795 | geboren am 19. November 1757 in Seibelsdorf |
Johann Adam Friedrich Raithel[4] | 1795–1797 | geboren am 17. März1767 in Heinrichsgrün; geht 1797 nach Heiligenstadt |
Heinrich Christian Haberstumpf[5] | 1797–1813 | geboren am 12. Juli 1766 zu Birk bei Kreußen; geht 1813 nach Birk |
unbesetzt | 1813–1814 | durch Philipp Gottlieb August Keyssler (Pfarrer in Thurnau) mitverwaltet |
Johann Friedrich Carl Loew[3][6] | 1814–1819 | geboren am 13. Januar 1790; geht 1819 nach Thurnau |
Andreas Dorst | 1819–1822 | zugleich 2. Pfarrer in Thurnau |
Johann Georg Söllheim[5][7] | 1822–1826 | geboren am 30. September 1793 zu Ferkendorf; zugleich 2. Pfarrer zu Kasendorf; geht 1826 nach Peesten |
Christoph Heinrich Herding | 7 Wochen | zugleich Pfarer zu Krögelstein |
Friedrich Heinrich Johann Hall[3][8] | 1826–1832 | geboren am 23. März 1800 zu Selb; geht 1832 nach Berndorf |
Georg Friedrich Carl Gebhard | 1832– ? | |
J. Mtth. Rupprecht[9] | 1835–1838 | geboren am 05. Augus 1805 in Nürnberg; geht 1838 nach Krögelstein |
G. Ad. Dan. J. Aug. K. E. W. F. Börger[10] | 1838–1841 | geboren am 29. November 1809 in Bayreuth; geht 1841 nach Thurnau |
Jac. Amos[10] | 1842–1851 | geboren am 10. Oktober 1813 in Bayreuth; geht 1851 nach Mangersreuth |
Brtr. F. Cph. Aug. Bayer[11] | 1855– ? | geboren am 10. Juli 1814 in St. Georgen |
Literatur
Bearbeiten- Tilmann Breuer u. a.: Franken: die Regierungsbezirke Oberfranken, Mittelfranken und Unterfranken (= Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Bayern I). 2., durchgesehene und ergänzte Auflage. Deutscher Kunstverlag, Berlin / München 1999, ISBN 3-422-03051-4, S. 66.
- August Gebeßler: Stadt und Landkreis Kulmbach (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 3). Deutscher Kunstverlag, München 1958, DNB 451450973, S. 47–48.
- Georg Friedrich Karl Gebhard Jakob Ames: Pfarrbeschreibung Azendorf. 1833, 1843 (online bei Bavarikon hier)
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Information über Baumgartner Orgelbau
- ↑ Information zur Orgel
- ↑ a b c Siehe auch: Personalstand der protestantischen Geistlichen des Königreichs Bayern 1827, Seite 42 (digital auf Bavarikon hier)
- ↑ Siehe auch: Personalstand der protestantischen Geistlichen des Königreichs Bayern 1827, Seite 33 (digital auf Bavarikon hier)
- ↑ a b Siehe auch: Personalstand der protestantischen Geistlichen des Königreichs Bayern 1827, Seite 37 (digital auf Bavarikon hier)
- ↑ Personalstand sämtlicher kirchlichen Stellen und Behörden der Protestantischen Kirche im Königreiche Bayern rechts des Rheins. 9. 1856, Seite 75 (digital bei Bavarikon hier)
- ↑ Personalstand sämtlicher kirchlichen Stellen und Behörden der Protestantischen Kirche im Königreiche Bayern rechts des Rheins. 9. 1856, Seite 39 (digital bei Bavarikon hier)
- ↑ Siehe auch: Personalstand der protestantischen Geistlichen des Königreichs Bayern 1827, Seite 71 (digital auf Bavarikon hier)
- ↑ Personalstand sämtlicher kirchlichen Stellen und Behörden der Protestantischen Kirche im Königreiche Bayern rechts des Rheins. 9. 1856, Seite 37 (digital bei Bavarikon hier)
- ↑ a b Personalstand sämtlicher kirchlichen Stellen und Behörden der Protestantischen Kirche im Königreiche Bayern rechts des Rheins. 9. 1856, Seite 63 (digital bei Bavarikon hier)
- ↑ Personalstand sämtlicher kirchlichen Stellen und Behörden der Protestantischen Kirche im Königreiche Bayern rechts des Rheins. 9. 1856, Seite 73 (digital bei Bavarikon hier)
Koordinaten: 50° 1′ 38,2″ N, 11° 18′ 4,9″ O