Sona (Mathematik)
Sona, auch tusona (in einigen Zentral-Süd-Bantusprachen, Singular lusona, auch kasona) sind traditionelle geometrische Muster mancher Bantu-Völker, wie der Chokwe, in einem Gebiet von Angola und Sambia im südlichen Afrika.
Männer zeichnen sona mit den Fingern in den glatt gestrichenen Sand oder verzieren damit Häuserwände, während sie dazu eine Geschichte erzählen. Ohne den Finger abzusetzen, wird eine geschlossene Linie gezogen. Die Linie kreuzt sich mehrmals, führt aber um Punkte eines vorher festgelegten Musters herum. Manche Muster stehen für ganz bestimmte Geschichten und Fabeln. Sie sind somit geometrische Visualisierungen von Erzählungen.[1]
2023 wurde sona in die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen.[2]
Siehe auch
Bearbeiten- Kolam (südindische Bodenmalereien mit teils mathematischen Mustern)
Literatur
Bearbeiten- Paulus Gerdes: Ethnomathematik – dargestellt am Beispiel der Sona Geometrie. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 1997, ISBN 3-8274-0201-8.
- Paulus Gerdes: On Mathematical Elements in the Tchokwe “Sona” Tradition. In: For the Learning of Mathematics, Bd. 10, Nr. 1, Februar 1990, S. 31–34
- Gerhard Kubik: African Space/Time Concepts and the Tusona Ideographs in Luchazi Culture. In: Journal of International Library of African Music, Bd. 6, Nr. 4, 1987, S. 53–89
- Hans Wußing: 6000 Jahre Mathematik. Eine kulturgeschichtliche Zeitreise. Band 1: Von den Anfängen bis Leibniz und Newton. Springer, Berlin 2008, ISBN 978-3-540-77189-0
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Henning Krause: Ethnomathematik - dargestellt am Beispiel der Sona Geometrie[sic!]. Spektrum der Wissenschaft 1998, Heft 9, S. 118 (online bei spektrum.de).
- ↑ Sona, drawings and geometric figures on sand. UNESCO Intangible Cultural Heritage, 2023, abgerufen am 16. Dezember 2023 (englisch).