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Die Schmalkalde ist ein etwa 25 km langer Nebenfluss der Werra im thüringischen Landkreis Schmalkalden-Meiningen, der vom Südwestabhang des Thüringer Waldes aus zunächst nach Süden fließt, um in Schmalkalden seinen Lauf in Richtung Westen zu ändern und bei Niederschmalkalden von rechts in die Werra zu münden.

Schmalkalde
Die Schmalkalde in Schmalkalden nach der Schneeschmelze

Die Schmalkalde in Schmalkalden nach der Schneeschmelze

Daten
Gewässerkennzahl DE: 4136
Lage Thüringen, Deutschland
Flusssystem Weser
Abfluss über Werra → Weser → Nordsee
Quelle als Haugraben, Kalter Born am Osthang der 831 m hohen Kalten Haide
50° 50′ 0″ N, 10° 30′ 11″ O
Quellhöhe ca. 720 m ü. NN [1]
Mündung Bei Niederschmalkalden in die WerraKoordinaten: 50° 42′ 56″ N, 10° 21′ 30″ O
50° 42′ 56″ N, 10° 21′ 30″ O
Mündungshöhe 252,1 m ü. NN [1]
Höhenunterschied ca. 467,9 m
Sohlgefälle ca. 19 ‰
Länge 24,9 km[2][3]
Einzugsgebiet 156,4 km²[4]
Abfluss am Pegel Mittelschmalkalden[5]
AEo: 153 km²
Lage: 3 km oberhalb der Mündung
NNQ (04.12.1986)
MNQ 1956/2015
MQ 1956/2015
Mq 1956/2015
MHQ 1956/2015
HHQ (10.08.1981)
170 l/s
417 l/s
2,13 m³/s
13,9 l/(s km²)
20,2 m³/s
103 m³/s
Linke Nebenflüsse Nesselbach (2,3 km), Ickersbach (3,4 km), Tambacher Wasser (4,9 km), Flohbach (8,2 km), Steinbach (2,2 km), Stille (8,6 km)[6], Volkers (5,5 km), Möckersbach (5,0 km)[2]
Rechte Nebenflüsse Heisterbachgraben, Ebersbach (3,9 km), Wiebach (3,5 km), Großer Steckelbach (1,9 km), Bach vom Andreasbrunnen (3,8 km), Eichelbach (2,3 km), Dippach (1,8 km)[2]
Mittelstädte Schmalkalden (mit den Orten Reichenbach, Schmalkalden, Aue, Haindorf, Mittelschmalkalden, Niederschmalkalden)
Gemeinden Floh-Seligenthal (mit den Orten Kleinschmalkalden, Hohleborn, Seligenthal, Floh)

Namensherkunft

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Die Schmalkalde soll ihre Namensherkunft aus den Wortstämmen schmala – enges Tal und kalta – kaltes Wasser – ein kalter Fluss in einem (überwiegend) engen Tal erhalten haben.

Die Schmalkalde entspringt in den Quellbächen Haugraben (l) und Heisterbachgraben (r) im Thüringer Wald auf etwa 720 m Höhe am Osthang der 831 m hohen Kalten Haide, knapp dreieinhalb Kilometer südöstlich des Großen Inselberges. Mit der Bezeichnung Langer Bach und Kaltes Wasser fließt sie als kleiner Bach zunächst in südsüdwestlicher Richtung nach Kleinschmalkalden.

In seinem oberen Teil war sie über jahrhundertelang ein Grenzfluss und teilte den Ort Kleinschmalkalden in den gothaischen oder thüringischen und den hessischen Teil der Herrschaft Schmalkalden. Die nunmehr ihren endgültigen Namen tragende Schmalkalde fließt weiter in Richtung Süden über Hohleborn, Seligenthal und Reichenbach, um in Weidebrunn im Norden die Kernstadt von Schmalkalden zu erreichen. Dort fließt ihr das Quellwasser der Karstquelle Gespring zu. Nach der Vereinigung mit ihrem mit Abstand größtem Zufluss, der Stille, im inneren Stadtgebiet richtet sie sich vermehrt in westlicher Richtung hin zur Werra aus. Hier passiert der Fluss den Stadtteil Aue, um weiter über Mittelschmalkalden und Niederschmalkalden schließlich unter einem Sandsteinsporn an der Grenzwarte Todenwarth in die Werra zu münden.

Nebenflüsse

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Der Fächer der Schmalkalde stellt das dritte derartige größere Fächersystem dar, das die Werra in ihrem Lauf rechtsseitig vom Thüringer Wald aus zufließt. Dieses ist indes nur etwa halb so groß wie die unterhalb mündenden Systeme von Schleuse und Hasel. Auch stellt die Schmalkalde, sieht man von der am Ort der Mündung nur um etwa ein Drittel wasserärmeren Stille ab, erkennbar den dominanten Hauptfluss ihres Systems dar, während sich die Last bei Schleuse und Hasel auf mehrere, mehr oder weniger gleichberechtigte Arme verteilt.

Nachfolgend findet sich eine im Uhrzeigersinn von Westen nach Osten geordnete Aufstellung, die auch Zuflüsse höherer Ordnung berücksichtigt. Für eine Ordnung in Fließrichtung der Schmalkalde ist die Tabelle nach den Fließgewässerkennziffern (DGKZ) zu ordnen.

Name


Vorfluter
(Zufluss-
seite)
Länge

[km]
[2]
Einzugs-
gebiet
[km²]
[4]
EZG/
Vorfluter
[km²]
[7]
Mündungs-
höhe
[m. ü. NN]
[1]
Mündungs-
ort
(bei)
DGKZ
[4][8]

Wiebach Schmalkalde (r) 3,5 459 Kleinschmalkalden 4136-32
Ebersbach Schmalkalde (r) 3,9 3,2 16,0 464 Kleinschmalkalden 4136-2
Schmalkalde Werra (r) 24,9 156,0 1484,3 252 Niederschmalkalden 41-36
Ickersbach Schmalkalde (l) 3,4 522 oberh. Kleinschm. 4136-12
Tambacher Wasser Schmalkalde (r) 4,9 9,2 30,9 359 Floh-Seligenthal 4136-4
Flohbach Schmalkalde (r) 8,2 20,4 43,5 345 Floh-Seligenthal 4136-6
Dürrer Flohbach Flohbach (l) 3,4 490 4136-62
Asbach Stille (r) 9,6 ca. 20 ca. 30 310 Schmk.-Näherstille 4136-88
Stille[6] Schmalkalde (l) 8,6 55,0 79,9 292 Schmalkalden 4136-8

Geschichte und Besonderheiten

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Der Fluss wird 1039 als super fluviolum Smalachaldon erstmals urkundlich genannt.[9] Die Quelle der Schmalkade wird 1330 in einem in Schmalkalden ausgestellten Kaufbrief (Frankensteinscher Verkaufsbrief) erwähnt, in dem auch erstmals der Rennsteig als Rynnestig auftaucht.

Die Schmalkalde besaß bereits im Hochmittelalter eine enorme wirtschaftliche Bedeutung als Antriebsquelle der in Schmalkalden und in den umliegenden Orten ansässigen Bergwerke, eisen- und stahlverarbeitenden Handwerker und der Schneid-, Papier- und Mahlmühlen.

Bis in die 1970er Jahre führten Hochwasserstände zu jährlich unregelmäßigen Überflutungen der Flur und von Teilen der Stadt.

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Literatur

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  • Zwischen Ruhla, Bad Liebenstein und Schmalkalden (= Werte unserer Heimat. Band 48). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1989.

Einzelnachweise

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  1. a b c Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  2. a b c d Flusslängen nach Geopfaden (kmz, 50 kB)
  3. Flusslängen in Thüringen – Landesanstalt für Umwelt und Geologie.
  4. a b c Thüringer Landesanstalt für Umwelt (Hrsg.): Gebiets- und Gewässerkennzahlen Verzeichnis und Karte. Jena 1998; 26 S.
  5. Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Weser-Ems 2015. Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, S. 114, abgerufen am 7. März 2021 (PDF, deutsch, 6395 kB).
  6. a b Die Länge der Stille beträgt über den Quellteich 8,6 km, über den Helmersbach nebst nördlichstem Quelllauf 11,2 km und über den Asbach 11,5 km.
  7. Zum Vergleich von Vorfluter und Nebenfluss ist hier je das Einzugsgebiet des Vorfluters beim Zusammenfließen aufgeführt.
  8. Zur besseren Sortierbarkeit sind hinter der Vorfluter-Kennziffer je Bindestriche eingefügt.
  9. Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2014, ISBN 978-3-11-057891-1, S. 475, „Schmalkalde“ (Auszug in der Google-Buchsuche).
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Commons: Schmalkalde – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien