Pridolium
❮ | System | Serie | Stufe | ≈ Alter (mya) |
---|---|---|---|---|
❮ | später | später | später | jünger |
S i l u r |
Pridoli | Pridolium | 419,2 ⬍ 423 | |
Ludlow | Ludfordium | 423 ⬍ 425,6 | ||
Gorstium | 425,6 ⬍ 427,4 | |||
Wenlock | Homerium | 427,4 ⬍ 430,5 | ||
Sheinwoodium | 430,5 ⬍ 433,4 | |||
Llandovery | Telychium | 433,4 ⬍ 438,5 | ||
Aeronium | 438,5 ⬍ 440,8 | |||
Rhuddanium | 440,8 ⬍ 443,4 | |||
früher | früher | früher | älter |
Das Pridolium (auch verkürzt Pridoli, tschechisch: Přídolí) ist in der Erdgeschichte die jüngste chronostratigraphische Serie des Silur. Das Pridolium beginnt geochronologisch vor etwa 423 Millionen Jahren und endet vor etwa 419,2 Millionen Jahren. Es löst die silurische Stufe des Ludfordium bzw. die Serie des Ludlow ab und wird von der devonischen Stufe des Lochkovium gefolgt. Das Pridolium ist nicht in Stufen unterteilt.
Namensgebung und Geschichte
BearbeitenDie Serie ist nach einer Flurlokalität beim Naturschutzgebiet Homolka a Přídolí nahe dem Ortsteil Slivenec im Süden von Prag benannt. Diese Benennung erfolgte 1948 durch Ferdinand Prantl und Alois Přibyl. Hier befinden sich alte Steinbrüche. Der aktuelle repräsentative Aufschluss (Global Boundary Stratotype Section and Point) liegt jedoch etwa 3,5 Kilometer nordwestlich davon am Rande der Stadtteilsiedlung Řeporyje in der Flur Na Požárech (Lokalität Požáry), wo sich ausgedehnte Steinbrüche befinden.[1][2]
Definition und GSSP
BearbeitenDie Basis des Pridoli ist mit dem Erstauftreten der Graptolithen-Art Monograptus parultimus definiert. Das Pridoli (und damit auch das Silur) endet mit dem Erstauftreten der Graptolithen-Art Monograptus uniformis. Als Referenzprofil (GSSP = Global Stratotype Section and Point) für das Pridolium wurde das Požáry-Profil im Daleje-Tal bei Prag (Tschechien) ausgewählt[3].
Untergliederung
BearbeitenDas Pridolium wird nicht in weitere geologische Stufen unterteilt:
Florenentwicklung
BearbeitenDiese Epoche war unter anderem gekennzeichnet durch die Weiterentwicklung der ersten Gefäßpflanzen wie Cooksonia, die in sumpfigen Flachwasserbereichen, speziell rund um den späteren Kontinent Laurussia, wuchsen. Fossilien dieser Pflanzen fand man an zahlreichen Stellen, zum Beispiel in Polen.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Kurzbeschreibung Homolka a Přídolí (tschechisch)
- ↑ Štěpán Manda, Jiří Frýda: Silurian-Devonian boundary events and their influence on cephalopod evolution: evolutionary significance of cephalopod egg size during mass extinctions. In: Bulletin of Geoscience. Vol. 85 (2010) Heft 3, S. 513–540 (PDF; 6,3 MB)
- ↑ Kurzbeschreibung des Referenzpunktes (englisch)
Literatur
Bearbeiten- Ivo Chlupác und Z. Kukal: The boundary stratotype at Klonk. The Silurian-Devonian Boundary. IUGS Series, A5: 96-109, Berlin 1977 ISSN 0374-8480
- Ivo Chlupác und Frantisek Vacek: Thirty years of the first international stratotype: The Silurian-Devonian boundary at Klonk and its present status. Episodes, 26(3): 10-15, Beijing 2003 ISSN 0705-3797
- Felix M. Gradstein, James G. Ogg, Mark D. Schmitz & Gabi M. Ogg: Geologic Time Scale 2020, Vol. 2. Elsevier 2020, ISBN 978-0-12-824360-2
- J. Kríz: 1989. The Přídoli Series in the Prague Basin (Barrandium area, Bohemia). In: Holland, C. H. and Bassett, M. G. (eds.). A global standard for the Silurian System. National Museum of Wales, Geological Series, 9: 90-100, Cardiff ZDB-ID 995874-5 .
Weblinks
Bearbeiten- International Chronostratigraphic Chart 2012 (PDF)
- Deutsche Stratigraphische Kommission, Manfred Menning (Hrsg.): Stratigraphische Tabelle von Deutschland 2002. Potsdam 2002, ISBN 3-00-010197-7 (1 Blatt, Stratigraphie.de [PDF; 6,6 MB]).
- Kommission für die paläontologische und stratigraphische Erforschung Österreichs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Die Stratigraphische Tabelle von Österreich (sedimentäre Schichtfolgen). Wien 2004 (PDF; 376 kB)