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Pondoland

Historisches Territorium im heutigen Südafrika

Pondoland (auch Mpondoland) war ein Gebiet des früheren Kaffraria im britischen Protektorat Kapland. Heute gehört das Gebiet zur südafrikanischen Provinz Ostkap.

Geografie

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Pondoland liegt im heutigen Staat Südafrika, zwischen Tembuland, Ostgriqualand, Natal und dem Indischen Ozean. Pondoland war 9267 km² groß.[1] Das Land wird von den Flüssen Mthatha und Mtanivuna begrenzt und vom Mzimvubu sowie zahlreichen anderen Flussläufen durchzogen. Es gibt in diesem Gebiet zwei Küstenstädte, Port St. Johns und Port Grosvenor. Weitere Orte sind Lidobe, Ngqeleni und Ntabankulu. Der Mzimvubu teilt das Gebiet in West- und Ostpondoland. Das Gebiet ist von einem Bergland umgeben. Die Hauptvegetation besteht aus Dornengebüsch und Grasland sowie in den feuchten Küstentälern aus subtropischen, immergrünen Wäldern.[2]

Geschichte

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Pondoland und von der Kapkolonie annektierte Nachbargebiete, 1875–1890

Die Anzahl der Mpondo, die aus vielen kleinen Stämmen (Amakwela, Amanyati, Amalana, Amanzi) bestanden, betrug ungefähr 150.000. Unter der Bevölkerung ist isiXhosa verbreitet.[2][3] Oberhalb des langgestreckten Mündungsdeltas des Umzimvubu lag das Fort Harrison.

18. Jahrhundert

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Am 4. August 1782 erlitt die Grosvenor, ein britischer Ostindienfahrer, vor der Küste des Pondolandes Schiffbruch. Nur ein Teil der Besatzung konnte über den Landweg europäische Ansiedlungen erreichen. Es kam zu Kämpfen mit einheimischen Gesellschaften. Einige Passagiere, darunter alle Frauen und Kinder, blieben vermisst. Nahe der Unglücksstelle wurde später der Hafen Port Grosvenor eröffnet.

19. Jahrhundert

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Um das Jahr 1885 versuchten der Reisende August Einwald und der badische Leutnant a. D. Emil Nagel eine Kolonie Deutsch-Pondoland zu gründen.[4] Nagel erwarb am 25. Juni 1885 etwa 400 km² Land von Umquikela, einem Häuptling der Amapondo. Eine Deutsche Pondoland-Gesellschaft (DPLG) wurde ins Leben gerufen. Vertreter der DPLG erhielten am 10. März 1888 von Usigkao, Umquikelas Sohn und Nachfolger, eine Bestätigung des Landerwerbs.[5] Das Gebiet erstreckte sich von der Wild Coast landeinwärts bis in eine Höhe von etwa 300 Metern. Das für die Kolonie beanspruchte Gelände umfasste Waldflächen wie den Ekossawald. Für andere Abschnitte wurde Ackerbau ins Auge gefasst. Binnen weniger Jahre entstanden mehrere deutsche Stationen zur Sammlung von Holzproben und für landwirtschaftliche Versuche.[6] Dazu zählten die am Umkwenifluss gelegene Station Lambas und die im Inland befindliche Station Intsubana.[7][8]

Siehe auch: Abschnitt „Pondoland“ im Artikel „Deutsche Kolonialbestrebungen in Südostafrika“

Angesichts britischer Ansprüche versagte aber das Deutsche Kaiserreich den Status als Schutzgebiet.[9][10] Stattdessen wurde das Pondoland 1887[11] unter britisches Protektorat gestellt und 1894 durch Großbritannien annektiert. Der Hauptort war Palmerton mit einer evangelischen Missionsstation.

20. Jahrhundert

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Ende 1959 begann im Gebiet des früheren Pondoland ein Aufstand, der von der Regierung 1960 blutig niedergeschlagen wurde und der sich überwiegend in den Städten Bizana, Flagstaff und Lusikisiki ausgebreitet hatte. Es gab mehrere Tote.[12] Die mit dem Aufstand verbundene unruhige Lage kam erst nach einigen Jahren zur Ruhe.[13] Konfliktpunkte war die auf Stammesführer konzentrierte öffentliche Verwaltung und die Maßnahmen gegen Bodenverheerung mit Einschränkungen der regionalen Viehzucht.[2] Pondoland gehörte zum 1976 formal in die Unabhängigkeit entlassenen Homeland Transkei.

Einzelnachweise

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  1. Meyers Konversations-Lexikon. Bd. 16 Ergänzungen und Register. 3. Auflage. Leipzig 1878, S. 456 (Eintrag Kaffern)
  2. a b c South African History Online: Pondoland. auf www.sahistory.org.za (englisch)
  3. Dictionary Unit for South African English (Rhodes University): Pondo. auf www.dsae.co.za (englisch).
  4. Agnes M. Hutton: Pondoland – Her Cape And Natal Neighbours 1878–1894. (Memento des Originals vom 21. April 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/wiredspace.wits.ac.za University of the Witwatersrand, Johannesburg 2013 (Original von 1935), S. 69 ff.
  5. Berthold Volz: Unsere Kolonien – Land und Leute. Brockhaus, Leipzig 1891, S. 39, (online bei archive.org).
  6. Universität Kapstadt: Karte des Pondolandes mit ehemaligen deutschen Stationen (german settlements)
  7. Autorenkollektiv: Meyers Konversationslexikon. 17. (Ergänzungs-)Band, 4. Auflage, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien 1885–1892, S. 665, (online bei retrobibliothek.de).
  8. Hugh F. Glen, Gerrit Germishuizen (Hrsg.): Botanical exploration of southern Africa. 2. Aufl., [[ Strelitzia (Schriftenreihe)|Strelitzia]] 26, South African National Biodiversity Institute, Pretoria 2010, ISBN 978-1-919976-54-9, S. 83. (Online auf biodiversitylibrary.org)
  9. Pondoland. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. Band 16, Leipzig 1908, S. 145–146.
  10. Landesarchiv Baden-Württemberg: Emil Nagel, ehemaliger badischer Leutnant: Projekt über Landerwerb im „Pondoland“, Südafrika
  11. Peter Wende: Das Britische Empire – Geschichte eines Weltreichs. C.H. Beck, München 2008, S. 201.
  12. SAIRR: A Survey of Race relations in South Africa 1959–1960. Johannesburg 1960, S. 39 ff.
  13. South African History Online: Bizana and the Pondoland Revolt 1946 – 1962. auf www.sahistory.org.za (englisch)

Literatur

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  • Franz Bachmann: Süd-Afrika – Reisen, Erlebnisse und Beobachtungen während eines sechsjährigen Aufenthaltes in der Kapkolonie, Natal und Pondoland. H. Eichblatt, Berlin 1901, DNB 57912536X.
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Commons: Pondoland – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 31° 16′ 0″ S, 29° 35′ 0″ O