Parlamentswahlen in Argentinien 2009
Die Parlamentswahlen in Argentinien 2009 fanden am 28. Juni des Jahres statt.
Erneuert wurden die Hälfte der Sitze im Repräsentantenhaus (128 von 256 Sitzen) und ein Drittel der Sitze im Senat (24 von 72 Sitzen). Während die Abgeordnetenhauswahlen landesweit und zum selben Zeitpunkt durchgeführt wurden, wurden die Senatswahlen nur in acht Provinzen abgehalten, die nach einem 2001 per Los bestimmten Turnusmuster ihre Senatsitze komplett erneuerten.
Die Wahlen waren von der Regierung Cristina Fernández de Kirchner von der dritten Oktoberwoche auf den 28. Juni vorverlegt worden, als Grund wurde die Finanzkrise ab 2007 angegeben, von der auch Argentinien betroffen war. Das Land sollte nicht in Mitleidenschaft durch einen langen, ausufernden Wahlkampf gezogen werden, so Fernández de Kirchner.[1] Die beiden Kammern des Kongresses hatten der Verlegung zugestimmt.
Ausgangssituation
BearbeitenDer Kongress in seiner Zusammensetzung zwischen 2007 und 2009 war vom regierenden Frente para la Victoria (FPV) Fernández de Kirchners bestimmt, das, wenn man alle Alliierten der weitgefassten Allianz mitrechnet, die absolute Mehrheit stellte. Im Laufe der Jahre 2008 und 2009 wandten sich jedoch einige der ehemaligen Alliierten der Opposition zu.
Wahlkampf
BearbeitenDer Wahlkampf war vor allem von Auseinandersetzungen zwischen den regierenden Peronisten des FPV und den zwei stärksten Oppositionsblöcken geprägt: der Propuesta Republicana (konservativ-liberal), die unter dem Kürzel Union Pro gemeinsam mit einem Teil des rechten Flügels der Peronisten, der Unión Celeste y Blanco unter der Führung von Francisco de Narváez antrat, und dem Acuerdo Cívico y Social, einer Allianz aus ARI, Sozialisten und UCR. Eine Zusammenarbeit beider Blöcke fand nur sehr begrenzt statt.
Ergebnis
BearbeitenDas regierende Wahlbündnis FPV musste bei der Wahl starke Verluste hinnehmen. Von einem Ausgangswert von 45 Prozent im Jahr 2007 fiel es auf 31 Prozent 2009 und blieb damit nur knapp stärkste Kraft. Die Wahlergebnisse sind jedoch nicht vollständig vergleichbar, da einige vorher mit dem FPV alliierte Regionaldivisionen der PJ sich 2009 dem Oppositionsblock Unión-PRO und der dissidenten PJ angeschlossen hatten. Auch hatte das FPV 2007 von der Unterstützung einiger Regionaldivisionen der UCR profitiert, die sich 2009 wieder als klar oppositionell aufstellten.
Abgeordnetenkammer
BearbeitenPartei/Wahlbündnis | Ergebnis in %[2] |
---|---|
Frente para la Victoria | 31,2 |
Acuerdo Cívico y Social (UCR, ARI, PS) | 30,7 |
Unión-PRO[3] | 18,7 |
Dissidente PJ (außer Unión Celeste y Blanco) | 8,0 |
Sonstige Mitte-links-Parteien | 5,2 |
Linksparteien | 1,7 |
Andere | 4,5 |
Sitze in der Abgeordnetenkammer Insgesamt 257 Sitze | ||||
Block | Gesamtzahl vor 2009 | 2009 zu erneuern | 2009 neu gewählt | Gesamtzahl ab 2009 |
---|---|---|---|---|
Frente para la Victoria – PJ | 116 | 60 | 31 | 87 |
Unión Cívica Radical[4] | 30 | 12 | 25 | 43 |
Coalición Cívica[4] | 18 | 3 | 4 | 19 |
Partido Socialista[4] | 10 | 5 | 1 | 6 |
Propuesta Republicana Unión Celeste y Blanco |
9 4 |
5 2 |
7 0[5] |
11 2 |
Solidaridad e Igualdad (SI) – Proyecto Progresista Proyecto Sur |
9 1 |
6 0 |
0 4 |
3 5 |
Nuevo Encuentro | 3 | 0 | 2 | 5 |
Quelle: Abgeordnetenkammer des Nationalkongresses |
Senat
BearbeitenErgebnisse im Senat[2] | ||
---|---|---|
Partei | Veränderungen 2009 | Sitze gesamt |
Frente para la Victoria | −4 | 36 |
Acuerdo Cívico y Social | +7 | 23 |
Unión-Pro | 0 | 7 |
andere PJ-Gruppierungen | 0 | 2 |
Sonstige | −4 | 23 |
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Cristina oficializó el adelantamiento de las elecciones, perfil.com, 13. März 2009
- ↑ a b Wahlergebnisse ( des vom 10. April 2021 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. landesweit, laut clarin.com, 30. Juni 2009
- ↑ Allianz zwischen Propuesta Republicana und der PJ-Abspaltung Unión Celeste y Blanco der Provinz Buenos Aires
- ↑ a b c Die UCR, die Coalición Cívica und das Partido Socialista präsentierten sich in einigen Distrikten eingebunden in der Wahlallianz Acuerdo Cívico y Social, in anderen traten sie separat an.
- ↑ In Unión Pro aufgegangen.