[go: up one dir, main page]

Pagig

Dorf im Kanton Graubünden, Schweiz

Pagig (rätoromanisch Pagiai/?) ist eine ehemalige Fraktion der früheren Gemeinde St. Peter-Pagig im Kreis Schanfigg, Bezirk Plessur, des Kantons Graubünden in der Schweiz.

Pagig
Wappen von Pagig
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Graubünden Graubünden (GR)
Region: Plessur
Politische Gemeinde: Arosai2
Postleitzahl: 7028
Koordinaten: 767418 / 189251Koordinaten: 46° 50′ 0″ N, 9° 38′ 0″ O; CH1903: 767418 / 189251
Höhe: 1319 m ü. M.
Fläche: 5,28 km²
Einwohner: 63 (31. Dezember 2007)
Einwohnerdichte: 12 Einw. pro km²
Website: www.pagig.ch
Pagig
Pagig
Karte
Pagig (Schweiz)
Pagig (Schweiz)
w{w
Gemeindestand vor der Fusion am 31. Dezember 2007

Auf den 1. Januar 2008 fusionierte die Gemeinde St. Peter mit Pagig zur neuen Gemeinde St. Peter-Pagig. Seit Anfang 2013 ist Pagig als Ortschaft St. Peter und Pagig Teil der politischen Gemeinde Arosa.[1]

Beschreibung: In Blau bewurzeltes goldenes Steinbockhorn. Nach dem Wappen der Edelknechte von Buwix, deren Burgturm sich oberhalb des Dorfes befunden haben soll. Farben des Zehngerichtenbundes.

Geographie

Bearbeiten

Pagig liegt auf der rechten, nördlichen Talseite des Schanfiggs, acht Kilometer (Luftlinie) östlich von Chur, etwa 60 m oberhalb der Kantonsstrasse nach Arosa. Das Dorf besteht aus zwei Kleinsiedlungen beidseits des Grosstobels. Als schmaler Streifen, im Westen vom Clasaurer Tobel begrenzt, erstreckte sich das Gemeindegebiet von der tief eingeschnittenen Plessur (820 m ü. M.) über den zerklüfteten Hang bis zur Zone der Alpweiden. Dort verbreiterte sich das Territorium zur Mulde Pagiger Bleis und reichte am Grat der Hochwangkette vom Tüfelsch Chopf über den Hauptgipfel des Hochwangs (2533 m, höchster Punkt der ehemaligen Gemeinde) bis östlich des Ratoser Steins (2474 m).

Vom gesamten früheren Gemeindeareal von 524 ha sind 305 ha landwirtschaftlich nutzbar, meist als Maiensässen. Nebst 165 ha Wald und Gehölz und 42 ha unproduktiver Fläche (meist Gebirge) finden sich noch 12 ha Siedlungsfläche.

Nachbargemeinden waren Lüen, Castiel, Trimmis (Exklave), Furna, St. Peter und Molinis.

Geschichte

Bearbeiten

Der 1160 als Puigo erwähnte Ort gehörte in den Drei Bünden als Nachbarschaft des Gerichts Ausserschanfigg zum Zehngerichtenbund. Weder von der Burg Buwix (oberhalb des Dorfes) noch von der Burg der Herren von Unterwegen (unterhalb) haben sich nennenswerte Reste erhalten.

Bevölkerung

Bearbeiten
Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1808 1850 1900 1950 1970 2000[2] 2004
Einwohner 75 78 88 79 43 78 69

Von den 69 Bewohnern waren 65 (= 94,20 %) Schweizer Staatsangehörige (Stand Ende 2004).

Das Dorf Pagig kommt in der 5. Staffel der bekannten Schweizer Sitcom Fascht e Familie vor, weil der Protagonist Bruno Caduff, ein junger Buchhalter, aus Pagig stammt. Caduff wurde von Beat Marti gespielt, welcher wie in seiner Rolle als Bruno Caduff ebenfalls aus Graubünden stammt[3].

Sehenswürdigkeiten

Bearbeiten

Wirtschaft und Verkehr

Bearbeiten

Pagig ist mit der Haltestelle Pagig Abzweigung der Postautolinie Chur–Peist ans Netz des öffentlichen Verkehrs angeschlossen.

Literatur

Bearbeiten
  • Hans Danuser/Walser-Vereinigung Graubünden (Hrsg.): Alte Wege im Schanfigg. Verlag Walser-Vereinigung Graubünden, Splügen 1997.
  • Hans Danuser, Ruedi Homberger: Arosa und das Schanfigg. Eigenverlag Danuser/Homberger, Arosa 1988.
  • Die Gemeinden des Kantons Graubünden. Chur/Zürich 2003, ISBN 3-7253-0741-5.
  • Albert Frigg: Die evangelische Talschaftskirche zu Sankt Peter im Schanfigg – Eine Chronik. Eigenverlag Frigg, Sankt Peter 1989.
  • Carl Fischer: Land und Leute im Tale Schanfigg. Manatschal Ebner & Cie., Chur 1905.
  • Jürg Ganz: Pagig. Verlag Bündner Monatsblatt, Chur 2001, ISBN 3-905342-10-3.
  • B. Hartmann: Die Chur-Arosa-Bahn. In: Heimatschutz, Jahrgang X, 1915.
  • Hans Hofmann: Chur–Arosa, vom Bau und Betrieb der Bahn. 2. Auflage, Calanda Verlag Hans Hofmann, Chur 1989/1993.
  • Fritz Maron, Ferdinand Zai: Das alte Eggahaus in Arosa – Ein Heimatmuseum für das Tal Schanfigg. Eigenverlag Verein für Naturschutz und Heimatkunde Arosa, Arosa o. J. (um 1930).
  • Peter Masüger: Vom Alträtoromanischen zum «Tschalfiggerisch». In: Terra Grischuna, 48. Jahrgang, Heft 1. Terra Grischuna Verlag, Chur 1990, ISSN 1011-5196.
  • Christian Patt: Schanfigger Wörter – Eine Ergänzung zum Davoser Wörterbuch. Verlag Walservereinigung Graubünden, Chur 1986.
  • Erwin Poeschel: Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden II. Die Talschaften Herrschaft, Prättigau, Davos, Schanfigg, Churwalden, Albulatal. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 9). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1937. DNB 811066703.
  • E. Rud: Das Schanfigg. Buchdruckerei AG Arosa, Arosa o. J. (um 1920).
  • Region Schanfigg-Arosa. In: Terra Grischuna, 59. Jahrgang, Heft 1. Terra Grischuna Verlag, Chur 2000, ISSN 1011-5196.
  • Schanfigg-Arosa. In: Terra Grischuna, 48. Jahrgang, Heft 1. Terra Grischuna Verlag, Chur 1990, ISSN 1011-5196.
  • Vereinigung für Walsertum (Hrsg.): Die Walser – Ein Arbeitsheft für Schulen. 3. Auflage. Verlag Wir Walser, Brig 1998.
  • Paul Zinsli: Walser Volkstum. 6. Auflage. Verlag Bündner Monatsblatt, Chur 1991, ISBN 3-905241-17X.
Bearbeiten
Commons: Arosa – Sammlung von Bildern und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Ortschaften von Arosa
  2. Jürg Simonett: Pagig. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 2. Dezember 2016.
  3. Fascht e Familie - Ausgerechnet Rolf (Staffel 5, Folge 81) - Play SRF. Abgerufen am 6. August 2024.