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Notre-Dame (La Souterraine)

Kirchengebäude in Creuse, Frankreich

Die ehemalige Prioratskirche Notre-Dame liegt inmitten der französischen Gemeinde La Souterraine, mit circa 5300 Einwohnern (2008), im Département Creuse, in der Région Nouvelle-Aquitaine, ungefähr 45 Kilometer südlich von Argenton-sur-Creuse und 50 Kilometer nördlich von Limoges.

N.-D. de La Souterraine, Westansicht
N.-D.de La Souterraine, Stadteinfahrt von Süden

Der ungewöhnliche Name La Souterraine bedeutet „Die Unterirdische“ und hatte Vorläufer, wie etwa Sosterranea und Subterranea. Er geht zurück auf ein heute unter der Kirche noch erhaltenes unterirdisches vorromanisches Sanktuarium aus dem 10. Jahrhundert, das zwei gallo-römische Brunnen und Grabstätten einer gallorömischen Nekropole beherbergt, die auf eine antike vorchristliche Kultstätte schließen lassen.

Um diese „Unterirdische“ hatte sich eine Ortschaft in Größe eines Weilers entwickelt. Über den Bauten des Sanktuariums entstand ein Kloster mit einer ersten Kirche. Ihr folgten die heute erhaltene Kirche und die Vergrößerung der Siedlung, die mit einer wehrhaften Stadtmauer umgeben war.

Die heutige Pfarrkirche Notre-Dame, an ihr wurde gut ein Jahrhundert gebaut, veranschaulicht in einem einzigen Gebäude die Übergänge der beiden großen Stilrichtungen, von der Romanik bis in die Hochgotik. Von den Konventsgebäuden an der Nordseite der Kirche ist heute nichts mehr übrig geblieben.

Historisches

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Die Wurzeln von La Souterraine gehen auf das gut einen Kilometer von der Ortsgrenze entfernten Dörfchen Bridiers zurück, das in der Antike Bretum genannt wurde und damals eine gallo-römische Stadt war. Sie hatte Bedeutung erlangt durch ihre Lage am Schnittpunkt zweier Römerstraßen, derjenigen von Poitiers nach Ahun (Acitodunum) und der von Limoges nach Châteauroux. In Bridiers wurden bedeutende Artefakte aus der Römerzeit ausgegraben. In den Jahren 275 oder 276 soll Bretum von den Alemannen durch Brandschatzung gänzlich zerstört worden sein, was archäologische Brandspuren belegen. Daraufhin war Bretum lange Zeit unbewohnt. Danach errichtete man auf einer Anhöhe, nahe der ehemaligen Stadt, eine wehrhafte Burg, als Sitz der mächtigen Grafschaft von Bridiers, von der heute noch ein stattlicher Rundturm und etliche Mauerreste zeugen.

In ihrem „Schatten“ lag der Weiler von La Souterraine, der erstmals 992 als Sosterranea erwähnt wurde, später auch als Subterranea, dessen Name damals schon auf Unterirdisches hinwies.

Im Jahr 1015 schenkte Gérald de Crozant (Crozant: Ortschaft 20 km nordöstlich von La Souterraine), Vizegraf (fr. Vicomte) von Bridiers, den Mönchen der Benediktinerabtei Saint-Martial von Limoges seine Villa La Souterraine, einen Weiler, der zu Bridiers gehörte, in dem sich das vorromanische Sanktuarium befand, in der vermutlich schon frühchristliche Gottesdienste gefeiert worden sind. Über ihm war ein gemauertes Gebäude mit einem hölzernen Dachstuhl errichtet.

Die Mönche gründeten alsbald ein Priorat, geleitet von Rudolph Barthon, restaurierten zwischen 1017 und 1022 das Sanktuarium, in dem sie ihre Reliquien unterbrachten und erweiterten es mit Unterstützung der Dorfbewohner um drei Kapellen, einer zentralen Hauptkapelle in östlicher Verlängerung des alten Sanktuariums, die von zwei Seitenkapellen flankiert waren, die mit ihnen durch tonnengewölbte Übergangsräume in Verbindung standen. Wegen des Gefälles des Geländes von Westen nach Osten ragten die neuen Bauten deutlich über das Terrain hinaus. Die nördlichen, östlichen und südlichen Außenwände der Kryptaerweiterung waren die Basis der darüber errichteten ersten und der späteren heutigen Kirche.

Im August 1022 sind die Gebeine des verstorbenen Spenders Vicomte Gérald in der Krypta begraben worden, von denen sich keinerlei Spuren erhalten haben.

Über den Bauten der erweiterten Krypta wurde dann eine erste Kirche errichtet, die der „Notre-Dame de La Souterraine“ geweiht und um 1060 fertiggestellt war. Über deren Aussehen und Größe sind, bis auf das Querhaus und den Chor keine Informationen bekannt. Sie war sicher deutlich kleiner als die heutige. Auf ihrer Nordseite entstanden die Konventsgebäude des Priorats.

In den Jahren 1036 und 1037 profitierte Béraud, Sohn des Gérald, vom ersten Konflikt zwischen den Mönchen des Priorats und den Bewohnern über die Höhe ihrer Abgaben, um den Ort zurückzuerobern. Er aber hatte – dem Tode nahe – Reue und Angst vor seiner Bestrafung mit Höllenqualen. Er kehrte daraufhin in das Kloster zurück und schenkte den Mönchen weitere seiner Güter, die in die Finanzierung der Bauarbeiten investiert wurden, aber bald schon verbraucht waren.

Im Jahr 1070 spendete Geoffroi (Gottfried) de Bridiers einen Teil seiner Einnahmen für die Bauarbeiten der Mönche.

Der Graf (fr. Comte) des benachbarten Bridiers beobachtete die Aktivitäten der Mönche auf der Grenze zu seinen Ländereien besonders kritisch. Sein aggressives Verhalten führte zu Streitigkeiten und Behinderungen der Bauarbeiten, die die Mönche veranlassten, Befestigungsanlagen zu erbauen.

 
Jakobspilger, Holzschnitt von 1568
 
Jakobsgrab, Santiago-de-Compostela

Gegen Ende des 11. Jahrhunderts setzten die Pilgerfahrten nach Santiago de Compostela in Nordspanien ein. Ihre große Blütezeit fand in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts statt, in der die Pilger jährlich zu Hunderttausenden nach Süden zogen. So formierte sich der Jakobsweg in Frankreich, aus vier Hauptrouten, begleitet von einem Netz zahlreicher Nebenrouten.

An diesen Wegen entstanden zahlreiche neue Kirchen, Klöster, Hospize, Herbergen und Friedhöfe, und vorhandene Einrichtungen wurden den neuen Anforderungen entsprechend erweitert. Man brauchte für eine Pilgerkirche vor allem mehr Bewegungsflächen für die zahlreichen Pilger, wie Chorumgänge und Seitenschiffe, und möglichst viele Kapellen, zur Präsentation von Reliquien und deren Verehrung.

Das Priorat mit der Kirche Notre-Dame de La Souterraine lag auf einer der vier Hauptrouten des Jakobsweges in Frankreich, der Via Lemovicensis, von Vezelay (Burgund) nach Ostabat (vor dem Pyrenäenübergang). Die Mönche mussten gegen Ende des 11. Jahrhunderts erkennen, dass ihre gerade 40 Jahre alte Kirche den räumlichen Anforderungen einer Pilgerkirche auf einer der Hauptrouten nach Spanien kaum noch gewachsen war. Dementsprechend konnten sie auch an dem zunehmenden Spendenaufkommen der Pilger nur noch begrenzt teilhaben.

Der im Jahr 1120 begonnene Neubau der heutigen Kirche war eigentlich eine Erweiterung und Modernisierung des vorhandenen Querhauses und Chorhauptes der erst seit etwa 60 Jahren fertiggestellten ersten Kirche. Um zunächst das vorherige Gebäude unabhängig von den Störungen durch die Bauarbeiten für die Gottesdienste der Jakobspilger noch nutzen zu können, begann man mit einer ersten Ausführungskampagne der Erweiterung am neuen westlichen Ende in Richtung Osten, und zwar zunächst mit den ersten beiden Jochen, die noch gänzlich in romanischem Stil konstruiert und ausgestattet sind, und vorerst nur mit dem Stumpf des Glockenturms.

Das erste Joch des Mittelschiffs wurde mit einer hohen Pendentifkuppel innerhalb des Turmsockels überdeckt, das zweite mit einem angespitzten Tonnengewölbe und die Seitenschiffe mit Kreuzgratgewölben. Die Scheidewände besaßen noch keine durchfensterten Obergaden.

 
Zeitgenössische Miniatur der Schlacht von Auray (1364)

Als nach Mitte des 12. Jahrhunderts die Streitereien zwischen Frankreich und England um Aquitanien begannen, gingen die Pilgerbewegungen zurück. Die späteren Kriege des 13./14. Jahrhunderts, wie etwa der Hundertjährige Krieg (1339–1453), brachten einen dramatischen Einbruch und führte zu nahezu völligem Erliegen der Pilgerströme nach Spanien. In diese rückläufigen Entwicklungen der Pilgerfahrten, mit den zurückgehenden Spendeneinnahmen, fiel die Hauptbauzeit der Kirche, deren Fortschritte immer wieder an finanzielle Grenzen stießen, die sie verlängerten.

Vermutlich mit Fertigstellung des ersten Bauabschnitts vor 1170, aus den ersten beiden Jochen und einer Wand des dritten, hat man ihn hinter dem zweiten Joch provisorisch verschlossen und den Pilgern zur Feier von Gottesdiensten zugänglich gemacht. Dabei dienten die teilweise noch verbliebenen Gebäude des gerade kaum 90 Jahre alten Vorgängerbauwerks, mit seiner bedeutenden Krypta, auch weiterhin zur Verehrung der vorhandenen Reliquien.

 
König Ludwig VII. von Frankreich

Über den Weiterbau des Glockenturms geben die bekannten Quellen kaum Auskunft. Aus den überwiegend romanischen Stilelementen der beiden oberen Geschosse lässt sich aber vermuten, dass er noch vor Aufnahme, vielleicht aber noch während der Durchführung des nächsten Bauabschnitts erstellt worden ist. Teile der Blendarkaden am oberen Rand des dritten Geschosses, andere dekorative Elemente und der Turmhelm stammen jedenfalls aus der hochgotischen Periode des 13. Jahrhunderts.

Im Jahr 1170 begannen die Arbeiten an der zweiten Ausführungskampagne, dem dritten und vierten Joch des Langhauses, dessen romanische Hülle teilweise mit frühgotischen Stilelementen ausgestattet ist, wie etwa mit den Kreuzrippengewölben des Mittelschiffs, die durchfensterten Obergaden zuließen. Die Seitenschiffe sind aber noch alle mit romanischen Kreuzgratgewölben überdeckt. Nach dessen Fertigstellung, etwa gegen 1080/90, konnten die Gläubigen, nach vorhergehendem provisorischen Abschluss hinter dem vierten Joch, in das fast fertige Langhaus „umziehen“, an denen allerdings kaum noch Jakobspilger beteiligt waren. Die oberirdischen Teile des vorherigen Langhauses waren inzwischen aufgegeben und abgerissen worden. Die Wände des Querhauses, mit seinen Kapellen und des Chors der Vorgängerkirche wurden vom Abbruch bewahrt, bis auf die romanischen Gewölbe und Pfeiler.

 
König Heinrich II. von England, Lord von Irland, um 1170

Im Jahr 1171 flammte der Zwist zwischen den Mönchen und den Bewohnern der Stadt erneut auf, bei dem es wieder um die Finanzierung des im Bau befindlichen Gotteshauses ging. Die Kleriker wollten dazu eine deftige Leibeigenensteuer einziehen. Die Stadt wurde daraufhin vom französischen König (1137–1180) Ludwig VII. (fr. Louis) genannt Le Jeune (der Jüngere) eingenommen und dieser dann von der Kirche exkommuniziert (gebannt). Er erreichte jedenfalls, dass in La Souterraine vorübergehend Ruhe einkehrte.

Im Jahr 1177 eroberten die Truppen des späteren Heinrich II. (engl. Henry), König von England (1154–1189), die Stadt. Der Kirchenschatz verschwand in seiner Kriegskasse. Auf Bitten der Mönche erließ er den Einwohnern die Abgaben und gewährte ihnen selbst erhebliche Unterstützungen zur Fortsetzung der Bauarbeiten. Im Volksmund wurde die Kirche später als „ein Werk der Engländer“ bezeichnet.

Auch diese Spenden waren wieder bald verbraucht. Die Mönche forderten daher von den Einwohnern eine außergewöhnliche Höhe ihrer Abgaben, was zur Folge hatte, dass sowohl die Bourgeoisie wie auch die Bürger dagegen Widerstand leisteten und revoltierten. Am Ostermontag 1190 wurde der Prior Raymond de Vigeois ermordet. Eine Stele auf dem heutigen Friedhof, die „Mousse Gagné“ (aufgeblasener Profit) genannt wird, präsentiert sein Bildnis. Etliche Mönche wurden verschleppt und grausam verstümmelt.

 
Philipp August und Richard Löwenherz treffen zusammen

Im Jahr 1195 brach ein neuer Konflikt zum Thema Abgaben aus. Philipp II. August (fr. Philippe Auguste) und Richard Löwenherz König von England (1189 bis 1199) gelang eine Einigung zwischen Bewohnern und Mönchen: Die Bewohner sollten nur die Hälfte der verlangten Steuer bezahlen, dem gegenüber sollten die Mönche den Bann des Königs zurückziehen. Der daraus erzielte Geldbetrag erschöpfte sich bald wieder im Bauwerk. Daraufhin finanzierte Richard Löwenherz große Teile des Querhauses, des Chors und des Glockenturms, zu denen die Mönche einen Anteil beitrugen.

Im Jahr 1207 nahm Hugo IX. von Lusignan, genannt „der Braune“ (fr. Hugh le Brun), Graf der Marche, die Stadt ein und zerstörte Teile ihrer Mauern. Die Steine der Türme wurden dazu verwendet, den Glockenturm weiterzubauen. Gleichzeitig entzog er La Souterraine der englischen Besetzung.

In der dritten Ausführungskampagne, etwa zwischen 1195 und 1233, die sich über die letzten 40 bis 50 Jahre ihrer Bauzeit erstreckte, wurde das fünfte Mittelschiffjoch im Stil des vorhergehenden errichtet. Darauf folgte die Modernisierung des „alten“ Querhauses, seiner Kapellen und des dreijochigen Chorhauptes und die Errichtung des Turmhelms. Dabei wurden unter anderem die romanischen Gewölbe und Pfeiler gegen hochgotische feingliedrige Bündelpfeiler und steil aufragende gestelzte Kreuzrippengewölbe ersetzt, mit einheitlichen Scheitelhöhen, die an Hallenkirchen erinnern. Die Vierung wurde mit einer neuen höher reichenden Pendentifkuppel überdeckt. Die Kapellen der Krypta erhielten frühromanische Kreuzrippengewölbe, oder ihre vorherigen Kreuzgratgewölbe wurden mit Kreuzrippen nachgerüstet.

Während dieses letzten Bauabschnitts sind die Einkünfte aus Spenden der Jakobspilger stark zurückgegangen und später fast gänzlich versiegt. Es verblieben nur die regionalen Pilger, die zu den eigenen Reliquien und zum frühchristlichen Sanktuarium von La Souterraine angereist kamen.

Die „neue“ Kirche ist offenbar im Jahre 1220 der „Notre-Dame“ geweiht und nach gut 110-jähriger Bauzeit gegen 1233 fertiggestellt worden, wobei die Verlängerung der Bauzeit im Wesentlichen auf dem Rückgang und späteren Ausbleiben der Pilgerspenden beruhte.

Im Jahr 1223 kam ein Monsignore Simon durch La Souterraine, der den Mönchen den Rat gab, den Einwohnern zu erlauben, um die Kirche herum hölzerne Verkaufsstände zu errichten. Durch die Mittel aus diesen Konzessionen sollten dann die Ausschmückung der Kirche finanziert werden, jedoch nur insofern, wie Mittel für dringende Reparaturen der Konstruktion noch nicht erschöpft waren. Der Vorschlag wurde dankbar angenommen und umgesetzt.

Aus den zunächst zeitlich begrenzten Konzessionen der Mönche wurden später endgültige und „ewige“ Verkäufe, durch die die Mönche den täglichen Bedarf der Bevölkerung sicherstellten. Man erinnert sich in La Souterraine noch an ein unmittelbar an der Kirche anliegendes Lebensmittelgeschäft (siehe Grafik aus dem 19. Jahrhundert).

 
Wehrattika, Handskizze

Ab 1226 begann man mit der Wiedererrichtung der Stadtmauern. Diese Zeiten bescherten den älteren Teilen des Kirchenbauwerks die Nachrüstung mit Verteidigungseinrichtungen, vor allem mit Wehrattiken über den Traufen der Kirchendächer. Die tiefer liegenden Traufen der Seitenschiffe und der Fassade mussten durch Umbau der ursprünglichen klassischen Traufen nachgerüstet werden. Sie erhielten dabei Aufmauerungen, hinter denen sich die Verteidiger gebeugt schützen konnten. Das Regenwasser wurde hinter den Attiken in begehbaren Steinrinnen aufgefangen und über Wasserspeier nach außen abgeleitet. Diese gut einen Meter über der Regenrinne hohen Attikaaufmauerungen wurden in der Neuzeit teilweise aber auch gänzlich abgetragen. Die erhalten gebliebenen Traufgesimse auf skulptierten Kragsteinen haben lediglich noch dekorative Bedeutung.

Die deutlich höher angeordneten Wehrattiken des Querhauses mit seinen Kapellen und des Chors sind im Zuge des dritten und letzten Ausführungsabschnitts ausgeführt worden.

Die wieder errichteten Stadtbefestigungen und Ausrüstungen der Kirche mit Wehrattiken bewährten sich im Jahr 1356, als die Engländer bei ihrem Versuch, die Stadt wieder einzunehmen, scheiterten. Aber bereits vier Jahre später erhielten die Engländer kampflos La Souterraine, denn der Friede von Brétigny (Mai 1360) schloss auch diese Stadt ein. 1382 ging sie wieder an den König von Frankreich.

 
Der Sturm auf die Bastille am 14. Juli 1789

Anfang des 15. Jahrhunderts wurden die Wehreinrichtungen der Kirche verstärkt, und die Stadt erhielt eine dritte Reihe von Befestigungsanlagen, ergänzt von Gräben und Palisaden, welche die marodierenden Truppen der Religionskriege (1562–1598) nicht dazu brachten, die Stadt zu verschonen. Die ehemaligen Konventsgebäude auf der Nordseite der Kirche wurden damals weitgehend zerstört. Im Jahr 1630 soll allerdings das „Haus des Kapitels“ noch vorhanden gewesen sein.

Im Jahr 1750 wurden der marode Plattenbelag des Langhauses und der erste Teil des Querhauses erneuert. Das führte zu einer Erhöhung des Bodenniveaus und der Pfeilerbasen.

Für das Verschwinden dieses Restes der ehemaligen Konventsgebäude haben wahrscheinlich die Ereignisse der Französischen Revolution (1789) oder der Folgejahre gesorgt. Während der Revolution wurde die Kirche zu einem „Tempel der Vernunft“.

 
N.-D.de La Souterraine, Grafik, 19. Jh.
 
N.-Dame de La Souterraine, Hauptportal, Grafik von Abadie

Eine Grafik, vermutlich aus dem 19. Jahrhundert, zeigt eine Frontalansicht des Westwerks der Kirche, mit den noch erhaltenen Wehrattiken in vollständiger Höhe. Diese sind aber gänzlich mit Pultdächern überdeckt. Das bedeutet, dass diese Attiken im Zuge von Restaurierungsarbeiten erst in der Neuzeit auf die heute noch erhaltene Höhe abgetragen und die Dächer dahinter abgesenkt worden sind. Die Grafik zeigt auch nicht die beiden Türmchen auf den Ecken des Westwerks. Sie sind offensichtlich Rekonstruktionen von Paul Abadie (1812–1884) und bilden die oberen Abschlüsse der beiden Spindeltreppen in den seitlichen Wandpfeilern des Westwerks, die vom Boden des Langhauses bis in Höhe der Traufen der Seitenschiffe reichten. Als die Wehrattiken entstanden sind, mussten sie weichen, weil diese um die Pfeiler herumgeführt wurden. Das heute verglaste offene Bogenfeld des Hauptportals ist in der Grafik geschlossen dargestellt. Weiter fällt auf, dass auf ihrer Südseite eine zwei- bis dreigeschossige Bebauung von Reihenhäusern sehr nahe an ihre Seitenschiffwand heranrückte. Es sind wahrscheinlich die Überbleibsel der 1223 von Monsignore Simon angeregten Verkaufsstände, die zu dauerhaften Konzessionen wurden.

Die Kirche wurde im Jahr 1840 unter Denkmalschutz gestellt. Zwischen 1850 und 1870 wurde die Kirche vom Architekten Paul Abadie restauriert.

Im Jahr 1871 hat man im Querhaus und Chor neue Glasfenster eingebaut.

Im Jahr 2005 drohte der Glockenturm einzustürzen, und der Bürgermeister sah sich veranlasst, einen Teil der Bevölkerung der Innenstadt zu evakuieren, bis der untere Teil des Westwerks mit provisorischen Stützen ausgesteift war. Nach bautechnischen Befestigung des Mauerwerks konnten im Juni 2008 die befristeten Verstrebungen wieder entfernt werden. Die Restaurierungsarbeiten am Turm und in den ersten drei Jochen wurden Mitte des Jahrs 2009 abgeschlossen.

 
N.-D. de La Souterraine, Aufriss Joch 2, Handskizze
 
N.-D. de La Souterraine. Längsschnitt. Handskizze

Abmessungen

ungefähre Maße, aus den Zeichnungen abgegriffen und hochgerechnet

  • Gesamtlänge außen (ohne Wandpfeilervorlagen): 59,20 m
  • Langhauslänge außen (ohne Wandpfeilervorlagen): 38,20 m
  • Langhauslänge innen: 36,20 m
  • Langhausbreite außen (ohne Wandpfeilervorlagen): 14,20 m
  • Mittelschiffbreite zwischen den Scheidewänden: 6,20 m
  • Querhauslänge außen (ohne Wandpfeilervorlagen): 28,90 m
  • Querhausbreite innen: 6,10 m
  • Querhausbreite mit Kapellen außen (ohne Wandpfeilervorlagen): 13,30 m
  • Chorhauptbreite außen (ohne Wandpfeilervorlagen): 10,40 m
  • Glockenturmhöhe über Terrain: 48,00 m
  • Höhe Pendentifkuppel Joch 1: 16,10,00 m
  • Höhe Mittelschiffgewölbe im Scheitel: 13,00 m
  • Höhe Pendentifkuppel über Vierung: 17,00 m
  • Höhe Chor im Scheitel: 14,00 m

Äußere Erscheinung

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Langhaus mit Westwerk

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Langhaus und Turm von SO

Das Langhaus steht auf einem lang gestreckten rechteckigen Grundriss, dessen innere Aufteilung in fünf Joche sich außen durch vier wuchtige, im Grundriss in ganzer Höhe rechteckige und gleich dimensionierte Strebepfeiler an den Seitenschiffwänden sichtbar wird, die bis zu deren Traufen hinaufreichen. Die ersten Pfeiler, in Verlängerung der Fassade, enthalten Spindeltreppen und weisen trapezförmige, auswärts verengte Querschnitte auf. Über den Pultdachfirsten der flach geneigten Seitenschiffdächer ragen die Obergaden auf, die von drei flachen Strebepfeilern in die Joche zwei bis fünf unterteilt sind. Ihre im oberen Bereich leicht verjüngten Querschnitte reichen bis unter die Traufgesimse.

 
Südportal

Das Mittelschiff wird von einem etwa 45 Grad geneigten Satteldach überdeckt, das mit roten Ziegelschindeln eingedeckt ist. Ihre Traufen bestehen aus kräftigen Gesimsplatten mit gekehlter unterer Sichtkante, die auf einer Reihung von schlicht gestalteten Kragkonsolen mittlerer Ausladung aufliegen, mit nach innen gerundeten Frontseiten. Über den Gesimsplatten sind neuzeitliche Hängedachrinnen aus Zinkblech installiert, die das Regenwasser auffangen und über Regenfallrohre kontrolliert ableiten. Mittig zwischen den Strebepfeilern sind schlanke rundbogige Fenster ausgespart, im zweiten Joch sind es wegen des Tonnengewölbes keine Fenster, sondern Türöffnungen, über die man auf das Gewölbe gelangen kann, und von dort in den Glockenturm und in die östlichen Bauwerksteile.

Die Seitenschiffe und die gegenüber dem ersten Joch deutlich vorspringenden Fassade waren ursprünglich mit flach geneigten Pultdächern überdeckt, die am unteren Rand mit klassischen Traufausbildungen aus kantigen Gesimsplatten mittlerer Ausladung abschlossen, die auf Kragkonsolen ruhen, die fast alle figürlich, seltener pflanzlich skulptiert sind. Diese Gesimse auf Konsolen sind um alle vortretenden Strebepfeiler herumgeführt und heute noch gänzlich erhalten, haben aber lediglich noch dekorative Bedeutung. Die Oberseiten der Strebepfeiler sind mit Steinplatten mit gefaster Sichtkante abgedeckt. Mittig in der oberen Wandhälfte ist je ein schlankes rundbogiges Fenster ausgespart, außer im Joch eins der Nordseite und Joch drei der Südseite. Auf dieser Seite sind es im ersten Bauabschnitt in den Jochen eins und zwei die für die Romanik des Limousin typischen Fenster mit Auflösung der Gewändekanten in Rückversätze, in die gebogene Rundstäbe auf Säulchen mit skulptierten Kämpfern eingestellt sind. Zwischen den Pfeilern wird die Höhe des Kirchenbodens durch Vorsprünge der Sockel markiert. Die rundbogigen Fenster im nördlichen Seitenschiff besitzen scharfkantige Gewändekanten, die in einfache Rückversätze aufgelöst sind.

 
Marienskulptur, 12. Jh.

Im dritten Joch der Südseite befindet sich das Südportal mit fast quadratischer Öffnung inmitten einer großen Arkadennische mit leicht angespitztem Bogen, die so breit ist wie der Abstand der Strebepfeiler und so tief ist wie deren Ausladung. Der scharfkantige Keilsteinbogen und die darüber befindlichen Mauerwerkzwickel schließen oberflächenbündig mit Frontseiten der Pfeiler ab. Etwa einen Meter unter dem Traufgesims befindet sich zwischen den Pfeilern ein zweites Traufgesims auf skulptierten Kragkonsolen, in gleicher Ausführung wie das darüber. Die oberseitige Fläche zwischen den Pfeilern ist mit nach außen geneigten Steinplatten abgedeckt.

Der Keilsteinbogen wird von einem doppelten Rundstabprofil überfangen, dessen Scheitel bis unter die Kragkonsolen reicht. Die Rückseite der Arkadennische wird in Höhe der Bogenansätze mit ähnlichen Gesimsplatten auf Kragsteinen, wie bei den Traufen, waagerecht unterteilt. Die Außenkante des Gesimses ist ausgerundet, und die Dimensionen der Konsolen sind deutlich kleiner. Oberhalb des Gesimses ist im Mauerwerksverband ein oberflächenbündiger Keilsteinbogen zu erkennen, in Breite der Portalöffnung, der seine Auflasten auf die seitlichen Wandstücke überleiten soll. Vor dem Portal führen neun Treppenstufen auf die Höhe des Kirchenbodens hinauf. Sie werden in Verlängerung der Strebepfeiler von Brüstungen begrenzt.

 
Treppentürmchen von SO

Mittig im Bogenfeld des Südportals thront die gekrönte Himmelskönigin Notre-Dame frontal zum Betrachter. Auf ihrem Schoß sitzt der Jesusknabe mit der zum Segen erhobenen Rechten, in der Linken das geschlossene „Buch des Lebens“ haltend. Er wird von seiner Mutter mit der Linken unterstützt, in ihrer Rechten hält sie ein Lilienzepter. Ihr Kopf wird vermutlich von einem Blendarkadenbogen überfangen, der zum Himmelsthron gehört. Die Skulptur stammt vermutlich aus dem 12. Jahrhundert, ist aber vielleicht auch älter. Sie könnte eine Wiederverwendung von dem Vorgängerbauwerk der ersten Kirche sein, das um die Mitte des 11. Jahrhunderts errichtet worden ist und ebenfalls „Notre-Dame“ gewidmet war. Darauf deuten die beiden eisernen Haken hin, mit der sie befestigt worden ist. Es gibt auf dem westlichen Pfeiler der Giebelwand des südlichen Querhausarms eine ähnliche Skulptur.

Erhalten sind heute auch die bei der Umrüstung der klassischen Traufen in die Wehrattiken hinter diesen installierten steinernen Regenrinnen, deren äußere Ränder über Traufen der den südlichen Seitenschiffe sichtbar sind. Sie werden über kupferne Regenfallrohre entwässert. Über den nord- und westseitigen Traufen sind zusätzlich noch die ersten beiden unteren Mauerschichten der Wehrattiken erhalten, die mit leicht auskragenden Platten abgedeckt und mit Wasserspeiern bestückt sind, die zusammen mit den verdeckten steinernen Regenrinnen heute noch ihre Aufgabe erfüllen. Bei den Traufen des Mittelschiffs konnte man auf Wehrattiken verzichten, da ihnen diejenigen der Seitenschiffe vorgelagert waren.

 
Fassade von W

Über den ersten Wandpfeilern in Verlängerung der Fassade und den darin befindlichen Spindeltreppen sind heute wieder die zu Zeiten der Wehrausrüstung entfernten Türmchen zu sehen, die Rekonstruktionen des 19. Jahrhunderts sind. Auf einem oktogonalen Grundriss stehen Brüstungen in Form der erhaltenen Attikareste. Die Wandabschnitte darüber sind von sieben Zwillingsarkaden durchbrochen, mit schlanken rundbogigen, teils auch rechteckigen Öffnungen, die sich mittig auf Säulchen treffen, die mit schlicht skulptierten Kapitellen, profilierten Kämpfern und kapitellähnlichen Basen ausgerüstet sind. In einer der Wände ist zum Turm hin eine Türöffnung ausgespart. Die Wände werden von achteckigen, steil geneigten Pyramidendächern überdeckt, deren Traufen als Hohlkehlprofile leicht auskragen, die mit einem Zackenfries skulptiert sind. Ihre steinernen Dachflächen sind mit geschuppten Ornamenten dekoriert. Ihre Spitzen werden von einem Knauf auf einem Stängel gekrönt.

 
Kragkonsolen Fassade
 
Kragkonsolen Fassade

Das zentrale Hauptportal dominiert die Fassade, die oberseitig von den vorstehend beschriebenen Gesimsen auf Kragsteinen und den Resten der Wehrattika begrenzt wird. Es ist ein sechsstufiges Archivoltenportal großer Tiefe, dessen innere Öffnung mit einer rechteckigen zweiflügeligen hölzernen Tür verschlossen ist, in die eine kleinere Schlupftür für den alltäglichen Durchgang eingearbeitet ist. Die Tür wird von einem verglasten und vergitterten Bogenfeld durch einen hölzernen Kämpfer getrennt. Alle Rundbögen weisen eine kaum erkennbare Anspitzung auf. Das halbkreisförmige offene Bogenfeld wird von einem neunpässigen Maßwerk umschlossen, das auf beiden Seiten auf halbrunden Säulen steht, die mit skulptierten Kapitellen ausgerüstet sind und bis auf den Boden hinabreichen. Alle weiteren Archivolten stehen auf geradlinigen Sockeln, die bis knapp 50 Zentimeter über dem Treppenpodest in Höhe des Kirchenbodens vortreten.

Galerie Kapitelle Hauptportal

 
Westwerk von Südwest

Die Einfassung der Portalöffnung wird zunächst umschlossen von einem scharfkantigen Wandvorsprung, der innenseitig von einem schlanken Dreiviertel-Rundstab begleitet wird. Die Bogenansätze der Rundstäbe werden durch kleine skulptierte Kapitelle markiert. Diesem Wandvorsprung folgt etwas weiter auswärts ein weiterer, dessen Bogenansätze wieder von skulptierten Kapitellen markiert sind. Im Bogenverlauf ist der Rücksprung neunmal in Form von Kreisabschnitten ausgebuchtet, die von ebenso geformten Dreiviertel-Rundstäben begleitet werden. Die senkrechten Rücksprünge werden in je drei ebensolchen, aber etwas größeren Ausbuchtungen mit Rundstäben geformt. Danach folgt wieder umlaufend ein scharfkantigen Rücksprung mit Rundstäben, ohne Ausbuchtungen. Diesem folgen drei weitere Wandvorsprünge mit Rundstäben, zwei mit und einer ohne Ausbuchtungen, die auswärts immer größer werden. Alle Rundstäbe stehen auf profilierten Basen. Der äußere Keilsteinbogen wird von doppelten Rundstäben überfangen, deren Enden auf kurzen Kämpferprofilen stehen. Ihr Scheitel reicht bis unter die Kragkonsolen der ursprünglichen Traufe. Das Fächerportal kann mozarabische Einflüsse nicht verleugnen. Die Eingangstreppe vor dem Portal weist drei Stufen auf.

Beidseitig des Hauptportals sind sehr schlanke rundbogige Blendarkadennischen mit fast quadratischem Querschnitt eingelassen, die in Höhe des Portalsockels beginnen und ein kurzes Stück unter dem Kragkonsolen enden. Im oberen Drittel der Nische öffnet sich ein rundbogiges Fenster in gleicher Breite. In der nördlichen Nische ist auf einem profilierten Sockel eine schlanke achteckige Stele aufgestellt, die sich nach oben leicht verjüngt. Sie endet in einem flachen runden Knauf, auf dem ein geschmiedetes Kreuz steht, mit dekorativ aufgespalteten Armen.

 
Turm von Südost

Der dreigeschossige Glockenturm erhebt sich auf fast quadratischem Grundriss über dem ersten Joch des Mittelschiffs. Das untere Sockelgeschoss ist fast gänzlich geschlossen und reicht von den Firsten der Pultdächer der Seitenschiffe bis knapp über den First des Mittelschiffs. Auf der Westseite ist am unteren Rand des Turmsockels ein rundbogiges Fenster ausgespart. Der beträchtliche Unterschied der Steinfarbe deutet darauf hin, dass die beiden nächsten Geschosse in einem späteren Bauabschnitt errichtet worden sind. Es wird oberseitig abgeschlossen durch ein Kraggesims, das seltsamerweise von den Mitte der südlichen Turmseite bis zur Mitte der nördlichen um den halben Turm herum anders profiliert ist und anders auslädt als das auf der anderen Turmhälfte. Alle Seiten des Sockelgeschosses sind mit je einer leicht angespitzten, rundbogigen großen Blendarkade dekoriert, was insbesondere zu Materialersparnis bei gleicher Stabilität führt, was daran zu erkennen ist, dass man die Arkade auch auf der Ostseite angelegt hat, obwohl sie bis auf kleine Bogenabschnitte verdeckt ist. Ihre Keilsteinbögen werden von Kragprofilen überfangen, deren Bogenansätze wie auch die der Keilsteinbögen mit kurzen Kämpferprofilen markiert sind. Gut einen Meter über den Pultdachfirsten wird ein weiteres Kraggesims um die freien Turmseiten herumgeführt, das auch den Keilsteinbogen des kleinen rundbogigen Fensters in der Mitte der Westseite überfängt. Die Turmecken werden unterhalb dieses Profils mit Pfeilervorlagen verstärkt und sind oberhalb mit Rückversätzen gebrochen, die bis unter das abschließende Gesims geführt sind, teilweise auch ein Stück darunter enden.

 
Turmsockel von Norden

Das mittlere Geschoss ist deutlich niedriger als das vorhergehende und gehört offensichtlich schon zu den Glockengeschossen. Es wird oberseitig von einem ausladenden Kraggesims abgeschlossen, das auf der West- und Südseite auf schlichen Kragkonsolen ruht. Das Gesims ist an den Turmkanten, bis auf die südwestliche, um zwei mal 45 Grad herumgeführt. Die Nord- und Ostwand ist gänzlich glatt geschlossen und tritt im oberen Bereich etwas gegenüber den Wänden darunter zurück. Ihr unteres Drittel ist steil nach außen abgeschrägt. Auf der Südost- und Nordostkante ist etwa in halber Geschosshöhe je eine um 45 Grad gedrehte Nische zur Aufstellung eines Standbildes angeordnet, die an die Form einer gotischen Fiale erinnert. Der untere Teil ist eine im Grundriss polygonale Konsole, ihr oberer ein spitz zulaufender polygonaler Turmhelm, alles mit vielfältiger gotischen Elementen dekoriert. Die Skulpturen sind offensichtlich verloren gegangen. Die Südwestkante ist in ganzer Hohe durch einen Rückversatz gebrochen.

Die Westwand zeigt in der südlichen Hälfte eine Blendarkade, die von vierstufigen Archivolten eingefasst wird. Die jeweils doppelten Rundstabprofile gehen ohne Zäsur in die Bögen über. Ihr äußerer Scheitel reicht bis knapp einen Meter unter das Kraggesims. Die Brüstung ist steil auswärts abgeschrägt. Die Arkadennische war vermutlich einmal eine offene Klangöffnung. In der nördlichen Wandhälfte ist eine rundbogige, aber deutlich kleinere Klangöffnung ausgespart, mit auswärts aufgeweiteten Gewänden, deren Kanten mit teilrunden Stabprofilen gebrochen sind, deren Bogenübergänge mit kleinen Kapitellen markiert sind und die auf hohen Basen stehen. Der äußere Scheitel liegt etwa in gleicher Höhe wie die des benachbarten. Das Bogenfeld ist mit gotischem Maßwerk dekoriert, in Form eines Nonnenkopfs. Die Brüstung ist steil abgeschrägt.

 
Turmsockel von Süden

Die Südwand weist eine ähnliche Öffnung und eine Blendarkade auf, allerdings in spiegelbildlicher Anordnung. Die Schallöffnung ist etwas höher und reicht fast bis unter das Gesims. Der Wandabschnitt unterhalb des Fensters ist auswärts steil abgeschrägt.

Das dritte und oberste Geschoss ist das höchste aller drei Turmgeschosse. Der Grundriss besteht aus einem Achteck, von dem vier Wände mittig auf den Wänden des quadratischen mittleren Geschosses stehen, aber etwas zurücktreten. Die übrigen um 45 Grad abgeknickten vier Wände lassen vom quadratischen Umriss des Geschosses darunter vier dreieckige waagerechte Flächen entstehen, auf denen etwa dreiviertel-runde Mauerwerkzylinder stehen, die sie weitgehend ausfüllen. Die Kanten des Achtecks sind in halbrunde Stabprofile aufgelöst. Zwischen den Zylindern und den von ihnen abgehenden Achteckseiten sind in Grundriss dreieckähnliche Flächen entstanden, die von etwa mittlerer Geschosshöhe abwärts mit steilen Abschrägungen ausgefüllt sind. Knapp zwei Meter unter der Traufe des Turmdachs wird der ganze Geschossumriss von einem Kragprofil umgeben, der Umriss darüber tritt noch einmal etwas zurück. Aus den Zylindern werden dort achteckige Prismen. In den Achteckseiten zwischen den Zylindern sind allseitig schlanke, leicht angespitzte rundbogige Schallöffnungen ausgespart, die bis knapp unter das vorgenannte Kragprofil reichen. Ihre Gewände bestehen aus dreistufigen Archivolten mit teilrunden Stabprofilen. Ihre abgeschrägten Brüstungen liegen auf der Süd- und Ostseite kurz über der Höhe des geschossteilenden Gesimses, die der übrigen Seiten etwa zwei Meter höher.

 
Turmhelm von Süden

Der oberste Abschnitt des dritten Geschosses ist auf der Nord-, West- und halben Südseite mit romanischen Galerien von rundbogigen Blendarkaden bekleidet. Ihre Bögen aus doppelten teilrunden Profilen stehen jeweils gemeinsam auf schlanken Säulchen mit schlicht gestalteten Kapitellen und kräftigen profilierten Kämpfern. Sie tragen noch einen schmalen Streifen Wände, die von einfachen Kragprofilen abgedeckt sind. Auf den übrigen Turmseiten finden sich gotische Galerien aus spitzbogigen Blendarkaden in doppelter Breite. Ihre Bögen bestehen aus Rundstäben, die jeweils gemeinsam auf Säulchen stehen, die mit schlichten Kapitellen und profilierten Basen auf hohen kantigen Sockeln ausgerüstet sind. Die meisten der Blendarkaden sind mit gotischem Maßwerk dekoriert, mit drei Nonnenköpfen. Das mittlere Profil steht auf Basen, wie bei den Säulchen. Bei den polygonalen Ecktürmen sind die Blendarkaden so breit wie die romanischen, aber mit geschwungenen Spitzbögen überdeckt, deren Spitzen fialenartig gekrönt sind. Sie stehen gemeinsam mit zusätzlichen Fialen auf den vorstehend beschriebenen Säulchen. Bei den gotischen Arkaden wechseln auch die Formen der unteren und oberen Kraggesimse. Teile der gotischen Galerien sind zerstört.

Es ist nicht bekannt oder ersichtlich, ob der Wechsel zum gotischen Dekor erst nach vorherigem Abbruch des romanischen erfolgte, oder ob man die Ausführung der romanischen Galerien unterbrochen hat, um die Arbeiten im gotischen Dekor weiterzuführen.

Der Entwurf des heutigen hölzernen Turmhelms ist ein Werk der hochgotischen Epoche. Der untere Abschnitt besitzt die Form eines flach geneigten „Pyramidenstumpfes“, dessen Grundfläche ein Quadrat und dessen Deckfläche ein deutlich kleineres Achteck bilden. Dieses Gebilde weist vier trapezförmige und vier dreieckige Seitenflächen auf. Seine Traufen überragen die Außenwände des oberen Turmgeschosses deutlich. Darüber folgt ein achteckiger Abschnitt, der am oberen Rand ein schmales Band von umlaufenden Lüftungsöffnungen aufweist. Darüber folgt ein kurzer flach geneigter achteckiger Pyramidenstumpf, auf dem ein steil geneigter achteckiger Pyramidenstumpf aufsitzt, der am oberen Ende in eine schlanke achteckige Form übergeht, deren Dimension weiter aufwärts unverändert bleibt. Die obere Abdeckung besteht aus einem etwas breiteren, flach geneigten, niedrigen Kegelstumpf, auf dem ein zylindrischer Abschnitt sitzt, der in einer halbkugelförmigen Abdeckung endet. Die Eindeckung der Dachflächen des Turmhelms besteht aus kleinformatigen hölzernen Dachschindeln.

 
Chor u. Querhausarm von SO

Querhaus, seine Kapellen und Chorhaupt

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Der ganze Ostabschnitt der Kirche jenseits des Langhauses lässt von außen kaum ahnen, dass sein Inneres im Wesentlichen aus Architekturelementen der Hochgotik gestaltet ist. Alle Außenwände dieses letzten Bauabschnitts mit seinen gewaltigen, im Querschnitt rechteckigen Strebepfeilern erinnern eher an die trutzigen, festungsartigen Architekturen der Romanik, mit kleinen Fensteröffnungen. Sie stammen offensichtlich von dem Vorgängerbauwerk der heutigen Kirche, die um die Mitte des 11. Jahrhunderts über dem ursprünglichen Sanktuarium und seiner Erweiterung errichtet worden ist.

 
Tatzenkreuz auf Giebelfirst

Das Querhaus, aus der zentralen Vierung und den im Grundriss weit gegenüber dem Langhaus hinaus reichenden Querhausarmen, bildet zusammen mit seinen gleich hohen Kapellen und dem ersten Chorjoch eine bauliche Einheit, die unter einem gemeinsamen symmetrischen Satteldach, mit etwa 45 Grad geneigten Dachflächen, zusammengeschlossen ist. Dieses wird von einem weiteren Satteldach etwa gleicher Neigung und gleicher First- und Traufhöhe, in Verlängerung des Mittelschiffs, durchdrungen, das neben der Vierung auch den kompletten Chor überdeckt. Die Enden der beiden Satteldächer stoßen gegen die sie ein Stück in gleicher Neigung überragenden Giebelwände, auch gegen diejenige über dem Anschluss des Mittelschiffs an das Querhaus. Dieser Giebel gleicht die großen Höhenunterschiede der Satteldächer der daran anschließenden Bauteile aus. Die Giebelortgänge werden von leicht auskragenden Platten abgedeckt, die an ihren unteren Enden ein Stück waagerecht abknicken. Die Firste der Giebelwände des Querhauses werden bekrönt von je einem Tatzenkreuz, mit weit gespreizten Armen und einem kreisrunden Loch in seinem Zentrum. Den First der Chorgiebelwand krönt eine gotische Kreuzblume.

 
Chor und Querhausarm von NO

Die Traufen des Querhauses mit seinen Kapellen und des Chors wurden ebenso mit Wehrattiken ausgestattet, die denen der ehemaligen Nachrüstungen der Traufen über den Seitenschiffen entsprechen. Dabei wurden wie bei den Seitenschiffen die Gesimsplatten auf schlicht gestalteten Kragkonsolen der ehemaligen klassischen Traufen erhalten, die nach der Umrüstung aber nur noch dekorative Aufgaben erfüllen. Ihre Höhen befinden sich auf derjenigen der Mittelschifftraufen. Sie sind auf den Bauwerkskanten jeweils ein gutes Stück auf die Giebelwände herumgeführt.

Darüber ragen die noch vollständigen Wehrattiken auf, die etwa mittig mit einem Kragprofil verstärkt und oberseitig mit auskragenden Gesimsplatten abgedeckt sind. Hinter den Attiken befinden sich auf den Mauerkronen steinerne Regenrinnen, die das aufgefangene Regenwasser über noch vorhandene Wasserspeier nach außen ableiten. Zur Zeit, als die Wehrattiken benötigt wurden, müssen die eigentlichen Traufen der Dachflächen ein Stück hinter und unter den Attiken gelegen haben.

 
Südl. Querhausgiebelwand

Alle sechs Bauwerkskanten des Ostabschnitts sind mit jeweils zwei rechteckigen, um zwei Meter breiten Strebepfeilern verstärkt, die ein kurzes Stück von der Kante zurücktreten. Ihre Oberseiten reichen fast bis zur Höhe der Kragkonsolen der imitierten Traufattiken hinauf, sind auswärts steil abgeschrägt und mit flachen Steinplatten abgedeckt, die sich wie Dachsteine untereinander überdecken. Die Frontseiten der Pfeiler treten von unten nach oben stetig abnehmend zurück. Auf den beiden Ostwänden der Querhauskapellen ist, der inneren Teilung entsprechend, jeweils noch ein solcher Pfeiler errichtet. Auf den Giebelwänden des Querhauses gibt es jeweils einen etwas breiteren Pfeiler, der entsprechend der inneren Teilung außermittig nach Osten versetzt ist und der je eine Spindeltreppe enthält, die in den Dachraum über den Gewölben hinaufführt. Der nach Süden weisende Pfeiler an der südöstlichen Kante des Chors wurde später einmal allseitig verstärkt und nach unten stetig zunehmend verbreitert. In der Höhe ist er zweimal waagerecht durch Kragprofile unterteilt.

 
Marienskulptur, um Mitte 11. Jh.

Auf dem nach Süden gewandten Strebepfeiler an der südwestlichen Kante des südlichen Querhausarms findet sich hoch oben eine zweite Skulptur der thronenden Himmelskönigin Notre-Dame, die große Ähnlichkeiten mit derjenigen über dem Südportal aufweist. Der Stein der Skulptur zeigt die gleiche graue bis graubraune Färbung wie das umgebende Mauerwerk, was zur Vermutung führt, dass die Skulptur aus der Entstehungszeit der Querhauswände stammt, das heißt um die Mitte des 11. Jahrhunderts. Sie füllt eine rundbogige Wandnische aus und stützt mit ihrer Rechten den auf ihrem Schoß sitzenden Jesusknaben, der seine Rechte zum Segensgruß aufrecht hält und mit seiner Linken das geschlossene „Buch des Lebens“ an seine Brust drückt. Maria hält in ihrer Rechten ein Lilienzepter aufrecht. Sie trägt eine Krone mit großen Zacken, unter deren Rand ihr glattes schulterlanges Haar hervortritt. Kopf und Krone Mariens werden von einem halbkreisförmigen Bogen aus einem dreiviertelrunden Stabprofil eingefasst, dessen geradlinige Enden abwärts leicht nach außen streben. Der Rundstab wird in Höhe der Bogenansätze getrennt. Beide Enden werden von je einem kaum größeren Köpfchen getragen. Auf dem Scheitel des gekrümmten Rundstabes tritt ein kugelförmiges Gebilde hervor, in das ein Buchstabe graviert ist, vielleicht ein V.

Die Nische wird seitlich und oben von einem aus der Oberfläche des Mauerwerks leicht vortretenden breiten Rahmen eingefasst, dessen Fugen in die des Mauerwerks übergehen. Die Nischenkanten des Rahmens sind mit feinen doppelten Kehlen gebrochen. Seinen Schlussstein ziert ein erhabenes gleicharmiges Kleeblattkreuz, auch Lazaruskreuz genannt. Die Skulptur steht auf einem zweistufigen Gesims aus schmalen Bändern, in die eine lateinische Inschrift in Majuskeln eingraviert ist, die aber kaum zu entziffern ist. Folgende Textfragmente können erkannt werden:

*...EXIT......DIACORVS JESVS SO...

*….CAS...........NOVE...ANNO....

Mittig im Giebeldreieck der Querhausgiebelwände ist jeweils ein Paar schlitzartige rechteckige Fenster ausgespart, die den Dachraum etwas erhellen. Zwischen den beiden Pfeilern der Querhausarme ist kurz unter der Höhe der Pfeilerabdeckungen je ein kreisrundes Ochsenauge ausgespart, dessen Keilsteineinfassung beidseitig von dünnen Stabprofilen umschlossen wird. Zwischen den Pfeilern der äußeren Querhauskapellen ist je ein sehr schlankes rundbogiges Fenster ausgespart, dessen Gewände sich auswärts aufspreizen. Ihre Scheitel befinden sich etwa auf der mittleren Höhe des benachbarten Ochsenauges.

In den Ostwänden der Querhauskapellen befand sich ursprünglich zwischen ihren Pfeilern je ein solches Fenster mit gleicher Scheitelhöhe, auf den Seitenwänden des Chorhauptes waren es je zwei dieser Fenster. Im Winkel zwischen der nördlichen Chorwand und den Ostwänden der Querhauskapellen wurde ein neuzeitliches zweigeschossiges Nebengebäude errichtet, das die Anhebung der Brüstungen dieser Fenster notwendig machte. In diesem Gebäude befindet sich im Obergeschoss eine Sakristei und sonstige Nebenräume, im Untergeschoss ein Zugangsbereich zur Krypta. Die Westwand des südlichen Querhausarms besitzt keine Fensteröffnungen.

Die östliche Giebelwand des Chors präsentiert genau zentriert das einzige spitzbogige Fenster der Kirche, dessen Proportionen ein wenig gedrungen wirken. Der Scheitel seines Keilsteinbogens liegt fast auf Höhe der Oberkanten der schrägen Abdeckungen der Pfeiler. Seine Gewände sind auswärts aufgeweitet. Das weiße Maßwerk lässt den aus der Gotik bekannten unerschöpflichen eleganten Formenreichtum, etwa den von Pässen, Nonnenköpfen, Fischblasen, Rosetten und anderen, vermissen. Das schlicht gehaltene Maßwerk kennt nur drei Öffnungen, einen Kreis im Zentrum des Bogenfeldes, an den sich unten drei schlanke Öffnungen mit angespitzten Rundbögen anschließen. Die äußeren sind etwas höher als die innere. Die Kreisöffnung wird von einem leicht erhabenen Ring umschlossen. Die die Öffnungen begrenzenden und teilenden Elemente weisen keinerlei Strukturen oder Profilierungen auf und gehen oberflächenbündig ineinander über. Lediglich der Kreisring besitzt innenseitig einen leichten Rückversatz, der sechs flach gerundete Ausbuchtungen aufweist. Das ganze Maßwerk wird unmittelbar am Fenstergewände von einem vortretenden im Querschnitt rechteckigen Profil umschlossen, dessen Sichtkanten mit winzigen Profilen gebrochen sind. Es kann angenommen werden, dass dieses Maßwerk nicht aus der gotischen Epoche stammt, sondern einer jüngeren Renovierung minderer Qualität zugeordnet werden muss.

Im dreieckigen Giebelfeld des Chors ist zentriert ein weiteres Ochsenauge ausgespart, dessen Gewände auswärts aufgeweitet ist und von entsprechend zugeschnittenen Keilsteinen umgeben wird, deren Außenseiten bündig mit dem umgebenden Mauerwerk abschließen. Gegenüber diesem tritt das weiße sechspässige Maßwerk etwas zurück, das durch verschiedene Aussparungen zusätzlich dekoriert ist. Dieses Fenster belichtet den Dachraum oberhalb des Chorgewölbes.

Die freien Außenwände der Krypta stehen exakt unter den Oberflächen der Querhausarme, der Querhauskapellen und des Chorhauptes. Sie werden von kleinen schlanken rundbogigen Fensteröffnungen durchbrochen, und zwar in der Regel dort, wo sich darüber die besonders schlanken Fenster der Querhauskapellen und des Chors befinden. In den Kryptawänden unter der Giebelwand des südlichen Querhausarms und unter der Giebelwand des Chors sind jeweils zwei solche Fenster ausgespart, die unter der Chorwand rücken sehr eng zusammen.

 
Mittelschiff zum Chor

Langhaus

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Der Grundriss der Kirche steht auf einem lateinischen Kreuz, dessen Pfosten ein dreischiffiges Langhaus bildet, das in fünf Joche unterteilt ist, von denen das dritte und vierte geringfügig breiter sind als die übrigen. Die ersten beiden Joche sind in der ersten Ausführungskampagne gänzlich im Stil der Hochromanik entstanden, als sich in Frankreich bereits die frühgotischen Architekturen durchgesetzt hatten. Beide Joche besitzen den Aufriss einer Pseudobasilika, ohne durchfensterte Obergaden.

 
Mittelschiff aus Joch 3 nach hinten

Das erste Joch des Mittelschiffs wird überwölbt von einer zweiteiligen Pendentifkuppel, deren oberer kreisrunder Abschnitt ganz oben im Sockelgeschoss des Glockenturms untergebracht ist. Ihr unterer Abschnitt ist eine Hängekuppel mit fast quadratischem Umriss. Ihre zwickelartigen Pendentifs leiten vom kreisrunden Rand der oberen Kuppel zu diesem quadratischen Grundriss über. Zwischen den Pendentifs sind leicht angespitzte Arkadenbögen entstanden, auf den beiden Scheidewänden und auf der Westwand werden sie durch scharfkantige Rückversätze der Wände gebildet, auf der Ostseite durch einen Rückversatz der Kante des Gurtbogens zum Mittelschiff. Die Kanten dieser Bögen treffen sich auf den vier Eckpunkten der Pendentifs genau über den Kanten der Pfeilerkerne und der beiden Wandpfeiler. Die Höhe dieser „Treffpunkte“ bestimmen die Kämpferhöhen der Kapitelle im Mittelschiff des ganzen Langhauses, außer bei den Bögen der Scheidewände. Die doppelt rund profilierten Kämpfer der Kapitelle auf alten Diensten umschließen auch diese Kanten.

In den nach Norden und Süden weisenden Scheidewänden ist mittig in Höhe der Pendentifs je eine kleine rundbogige scharfkantige Öffnung ausgespart, die in den Dachraum über dem Seitenschiffgewölbe führt. Ebenso in Höhe der Pendentifs ist mittig in der Westwand ein rundbogiges Fenster ausgespart, das die Kuppel direkt belichtet. Seine Gewände sind nach innen aufgeweitet, deren Kanten seitlich und oben in runde Stabprofile aufgelöst sind. Die Brüstung ist steil abgeschrägt und verdoppelt durch die große Wanddicke die raumseitige Höhe der Fensteröffnung. Unter diesem Fenster öffnet sich das große Hauptportal, das von einem angespitzten Rundbogen überdeckt wird. Die Laibungskanten sind mit kräftigen scharfkantigen Rückversätzen gebrochen. Das Bogenfeld über dem hölzernen Portal, das von einem hölzernen Kämpfer abgeschlossen wird, ist ein verglastes Fenster mit einem neunpässigen Bogenrand, das zur Belichtung des ersten Jochs beiträgt.

 
Pendentifkuppel Joch 1

Im Scheitel der verputzten oberen Kuppel ist eine kreisrunde Öffnung ausgespart, über die die Glocken vertikal transportiert werden können. Um diese Öffnung herum sind acht kleine runde Löcher gruppiert, durch die vermutlich die Glockenseile geführt wurden.

Die leicht angespitzten Keilsteinbögen unter den Scheidewänden reichen mit ihren äußeren Scheiteln der Keilsteine bis auf die Höhe der Kapitellkämpfer. Ihre zum Mittelschiff weisenden Kanten weisen scharfkantige Rückversätze auf. Entgegen den übrigen Arkaden der Scheidewände stehen ihre Bögen im ersten Joch auf alten Diensten mit skulptierten Kapitellen und profilierten Kämpfern, und zwar auf den vortretenden Seiten der Pfeilerkerne und der flachen Wandpfeiler der Westwand.

Das zweite Mittelschiffjoch wird von einem leicht angespitzten Tonnengewölbe überdeckt, dessen Gewölbeansätze auf Höhe der Kämpferplatten mit Kraggesimsen markiert werden. Das südseitige Gesims ist wie die Kämpfer doppelt rund profiliert, das nordseitige besteht aus einem einzigen teilrunden Stabprofil. Die das Joch zwei begrenzenden Arkaden reichen mit ihren Gurtbögen bis unter die Tonnenrundung, deren tonnenseitige Kanten einmal abgestuft sind. Die schmaleren inneren Teile der Gurtbögen stehen auf alten Diensten, die mit figürlich skulptierten Kapitellen und doppelt rund profilierten Kämpfern ausgestattet sind. Die zur Tonne hin verbreiterten äußeren Teile der Gurtbögen stehen auf den Kanten der Pfeilerkerne. Die Kämpferprofile werden um diese Kanten herumgeführt. Die Scheidewände, von denen nur noch zwickelartige Reste und rechtwinklige Wandpfeiler auf den Pfeilerkernen übrig sind, werden von Arkadenöffnungen mit angespitzten Bögen durchbrochen, deren äußere Keilsteinscheitel die Gesimshöhen des Gewölbes erreichen. Die scharfkantigen Laibungen bleiben ohne Dekor, außer den Kämpferprofilen auf ihren Laibungen, in Höhe der Bogenansätze.

 
Tonnengewölbe Joch 2

Die ersten beiden Joche der Seitenschiffe gehören noch zur ersten Ausführungskampagne. Die Teilung der Joche erfolgt durch schlanke Arkadenöffnungen, die von angespitzten Rundbögen überdeckt sind, die beidseitig auf flachen im Grundriss rechteckigen Wandpfeilern ruhen. Ihre Bogenansätze werden von doppelt rund profilierten Kämpfern markiert, die ein Stück über den Kämpfern der Scheidewände angeordnet sind. Ihre Bögen tragen kurze Wandstücke, die bis zu den Schildbögen der Längskappen der Kreuzgratgewölbe hinaufreichen, von denen die Seitenschiffjoche überdeckt werden. Jeweils ein Kreuzgrat und zwei Schildbögen stehen gemeinsam auf einem kurzen Stück Kämpferprofil auf den Außen- und Scheidewänden, in Verlängerung der vorstehenden Kämpfer. Die Untersichten der Kreuzgratgewölbe sind glatt verputzt.

Zu dem bereits genannten Fenster hoch oben in der Westwand des Mittelschiffs gesellen sich drei deutlich kleinere rundbogige Fenster in den Seitenschiffen, mit aufgeweiteten Gewänden und Brüstungen, eins auf der Nordseite im zweiten Joch und auf der Südseite in den Jochen eins und zwei.

 
Kreuzrippengewölbe Joch 3

Das dritte und vierte Langhausjoch gehört zur zweiten Ausführungskampagne. Die Hauptunterschiede zu den ersten beiden Jochen sind die Kreuzrippengewölbe und die direkte Belichtung des Mittelschiffs über Obergadenfenster, von denen die Gewölbe die einzigen gotischen Stilelemente sind. Im dritten Joch sind die Gewölbezwickel glatt verputzt, im vierten sind sie steinsichtig mit dunkelfarbiger Verfugung. Die Gewölberippen weisen einen ausgesprochen schlanken und hohen Querschnitt auf, der aus einem nach außen konisch zulaufenden Kern besteht, dessen Anschlüsse an die Gewölbeflächen auf beiden Seiten von schlankeren Viertelstäben begleitet werden und dessen raumseitige Kante aus einem etwas kräftigeren Rundstab gebildet wird. Die zwischen den runden Stäben entstandenen flachen Vertiefungen tragen im Abstand von 20 bis 25 Zentimetern perlenartige halbkugelförmige Erhebungen. Die Hauptrippen treffen sich im Gewölbescheitel in einem skulptierten runden Schlussstein, der die Rippenhöhe leicht überschreitet und mit einer Rosette dekoriert ist. Entlang den jochteilenden Gurtbögen, ohne Kantenrücksprünge, verlaufen ebensolche Rippen, die aber in ganzer Höhe hälftig geteilt sind. Gleiches gilt für die Schildbögen über den Außenwänden, hier fehlen jedoch die „Perlen“.

 
Kreuzrippengewölbe Joch 4

Die jochteilenden Gurtbögen zwischen Joch drei und vier stehen wie die zwischen zwei und drei auf einzelnen alten Diensten, auf den aus den Wänden vortretenden Pfeilerkernen. Die Gewölberippen und die halben Rippen treffen sich mit ihren Enden zu dritt auf den neben den Diensten vortretenden scharfen Kanten der Pfeilerkerne. In Höhe der Bogenansätze befinden sich die doppelt rund profilierten Kämpferplatten auf den skulptierten Kapitellen der Dienste, die auch über die Pfeilerkanten herumgeführt sind. Die Bogenansätze der Arkadenöffnungen der Scheidewände werden wieder von Kämpferprofilen markiert, deren Profil aber um die Laibungskanten herumgeführt sind.

 
Südl. Scheidewand m. Obergaden, Joch 3

Die dem vierten Joch folgenden Pfeiler weisen wieder andere Querschnitte auf. Hier wird der mittlere alte Dienst beidseitig von zwei alten Diensten begleitet, zwischen denen nur eine schmale Kante des Pfeilerkerns zu sehen ist. Auf diesen Pfeilern stehen die ganzen und halben Rippen des Gewölbes. Die Pfeilerkapitelle und ihre Kämpferplatten sind jedoch um 45 Grad verdreht. Die Kapitelle zeigen pflanzliche Skulpturen.

Die Scheidewände, Dienste, Obergaden und alle Bögen sind in beiden Jochen steinsichtig, im dritten Joch sind die Werksteine in hellbeigem Farbton geschlämmt. Ihre Fugen treten dabei nicht so deutlich hervor. Im vierten Joch sind die Steinoberflächen etwas dunkler und ihre Fugen heller oder auch dunkler gefärbt.

Die rundbogigen Obergadenfenster sind deutlich kleiner als die in den Seitenschiffen und reichen mit ihren Scheiteln bis knapp unter die Scheitel der Schildbogenrippen. Ihre Gewände und Brüstungen sind nach innen aufgeweitet, deren Kanten bleiben ohne Dekor.

Die Seitenschiffe der Joche drei und vier sind ähnlich gestaltet wie die der vorhergehenden. Davon ausgenommen ist die fast quadratische Öffnung des zweiflügeligen Südportals im Joch drei des Seitenschiffs. Es wird von einem gestelzten Keilsteinbogen übergeben, dessen geschlossenes Bogenfeld deutlich zurücktritt. Dieser Bogen ist auf der Außenseite als Entlastungsbogen zu erkennen. Das Kreuzrippengewölbe im vierten Joch ist steinsichtig.

 
Mittelschiff, Joch 5 aus Vierung

Nach Fertigstellung des zweiten Bauabschnitts wurde das Langhaus zwischen dem vierten und fünften Joch provisorisch verschlossen, damit man in ihm die Gottesdienste ungestört von den weiteren Bauarbeiten feiern konnte. Danach wurde das Langhaus der Vorgängerkirche abgebrochen, deren Steinmaterial sicher teilweise im Neubau Wiederverwendung fand.

Das folgende fünfte Joch des Langhauses gehört schon zur dritten und letzten Ausführungskampagne. Seine Gestaltung ändert sich gegenüber dem vorherigen kaum noch. Anders sind die Querschnitte der Gewölberippen. Sie bestehen aus zwei zusammengesetzten Rundstäben mit geringfügig unterschiedlichen Durchmessern, die auf beiden Seiten von Spitzkehlen getrennt sind. Sie kennen nicht die perlenartigen Verzierungen der Rippen in den Jochen drei und vier.

Anders sind auch die etwas breiteren letzten Wandstücke der Scheidewände, bevor sie in die Vierungspfeiler übergehen.

 
Vierung und Mikttelschiff

Querhaus, seine Kapellen und Chorhaupt

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Pendentifkuppel Vierung

Das eigentliche Querschiff wird auf der Ostseite um vier gleich hohe Kapellen und um ein Chorjoch verbreitert und bildet zusammen mit ihnen die Arme des lateinischen Kreuzes, auf dem der Grundriss der Kirche steht. Die Gleichheit der Höhen erinnert an gotische Hallenkirchen. An dieses Chorjoch schließen nach Osten noch zwei weitere, weniger breite, aber wieder gleich hohe Joche des Chorhauptes an.

 
Chorgewölbe Joche 2 und 3

Die ausgeschiedene Vierung wird von einer leicht rechteckigen Pendentifkuppel überdeckt, deren oberer Abschnitt keinen kreisförmigen, sondern einen leicht elliptischen Umriss besitzt, mit einer größeren Ausdehnung in Richtung des Querschiffs. Die Pendentifs sind vier Segmente der unteren Hängekuppel, die von der elliptischen Form des Kuppelrandes in die leicht rechteckige des Vierungsgrundrisses überleiten. Die Pendentifs werden getragen von den leicht angespitzten Bögen der Vierungsarkaden. Ihre Kanten sind identisch mit den Kanten der äußeren Keilsteinbögen, die sich genau über den innenseitigen scharfen Kanten der Pfeilerkerne treffen und ihre Lasten darüber ableiten. Die inneren Bögen der Arkaden stehen auf alten Diensten, die mit skulptierten Kapitellen und mehrfach profilierten Kämpferplatten ausgerüstet sind. Die Kapitellskulptur und die Kämpferprofile ziehen sich auch über die Kanten der Pfeilerkerne herum.

Auf den nach außen weisenden Seiten der Vierungspfeiler gibt es wieder alte Dienste, aber die Kanten der Pfeilerkerne sind aufgelöst in junge Dienste mit eigenen Kapitellen und Kämpfern. Bei den meisten Pfeilern des Querhauses, der Kapellen und des Chorhauptes sind aber zwischen den alten Diensten jeweils zwei junge Dienste eingefügt, und zwar immer dann, wenn neben den Kanten der Bogenrückversätze auch noch Kreuzrippen zu tragen sind. Diese Bündelungen von Diensten, zwischen denen nur noch wenige Abschnitte der Pfeilerkerne zu sehen sind, werden als Bündelpfeiler bezeichnet.

 
Vierungspfeiler, links Kapellengewölbe

Die vier Abschnitte der Querschiffarme, die vier der Querhauskapellen und die drei Chorjoche sind alle mit steinsichtigen Kreuzrippengewölben überdeckt, mit Rippenquerschnitten wie im fünften Mittelschiffjoch. Diese Gewölbe werden untereinander getrennt durch angespitzte oder auch spitze Gurtbögen, die aber deutlich schlanker sind als im Langhaus. Sie werden begleitet von senkrecht halbierten Kreuzrippen, die auch die spitzen oder auch angespitzten Schildbögen der äußeren Kappen entlang den Wänden markieren.

Die Außenwände des Chorhauptes und die der Querhauskapellen werden über alle Pfeilerbündel hinweg in Höhe der inneren Fensterbrüstungen mit einem mehrfach profilierten und abgestuften Kraggesims waagerecht unterteilt. Dabei werden die teilrunden Querschnitte der Dienste exakt umrundet. Die unteren 15 bis 20 Zentimeter der darüber weitergeführten Dienste sind als Kapitellfriese ausgebildet und skulptiert, meist mit Köpfen, aber auch vereinzelt mit pflanzlichen Motiven. Die Köpfe könnten vielleicht Karikaturen aus der damaligen Mönchsgemeinschaft darstellen. Die tragen in einheitlicher Höhe tellerförmige Kopfabdeckungen, auf denen die Dienste stehen.

 
Kapitellfries mit Köpfen
 
Kapitellfries mit Köpfen
 
Kapitellfries mit Kopf und Blatt

In allen Außenwänden der Querhauskapellen und den seitlichen der Chorjoche zwei und drei sind sehr schlanke angespitzte Fenster ausgespart, deren Laibungen nach innen aufgeweitet sind. Die Brüstungen steigen auf dem vorgenannten Gesims beginnend nach außen in mehreren Stufen auf. Die Laibungskanten sind in junge Dienste aufgelöst, die knapp neben den äußeren Diensten der die Fenster trennenden Bündelpfeiler stehen. Ihre angespitzten Bogenscheitel bleiben aber noch ein Stück unter den Schildbögen unter den Gewölbezwickeln. Ihre Kapitelle und Kämpfer übernehmen die Höhenlage der Bündelpfeiler. Die Brüstungen der vier Fenster im nordöstlichen Winkel zwischen Querhauskapellen und dem Chorhaupt sind nachträglich ein gutes Stück aufgemauert worden, weil dort in der Neuzeit eine Sakristei angebaut worden ist, deren Obergeschoss aus dem zweiten Chorjoch und einer der inneren Kapellen mit je einer Tür erschlossen wird.

In den Giebelwänden der Querschiffarme sind knapp unter den leicht angespitzten Schildbögen je ein großes Ochsenauge ausgespart, deren raumseitige Öffnung von einem Kreisring aus doppelten halbrunden Stabprofilen umschlossen wird.

 
Grundriss Krypta, Handskizze9

Die Reste des gänzlich unterirdischen frühromanischen Sanktuariums, das der Kirche und der Ortschaft seinen Namen verliehen hat, befinden sich heute unter der Vierung und der vorderen Hälfte des fünften Langhausjochs, genau zentriert auf die Achse der Kirche. Es handelt sich um ihre ältesten Bauwerksteile, die wahrscheinlich auf ein altes vorchristliches Sanktuarium zurückgehen. Der größere tonnenüberwölbte Raumabschnitt unter der Vierung mit etwa vier mal sieben Meter Ausdehnung besteht aus Granitmauerwerk, wird von zwei Arkaden mit romanischen Rundbögen unterteilt, von denen einer auf zwei Säulen mit Kapitellen und Kämpfern steht, die von einem älteren Gebäude hier wiederverwendet werden. Genau unter dem westlichen Bogen steht eine monolithische Brunneneinfassung in glockenartiger Form mit 90 Zentimeter Durchmesser. Der Brunnen weist eine Tiefe von 9,50 Metern auf. Vor der dicken Wand, die den Raum abschließt, liegt ein kleinerer steinerner Kreisring, der zu einem weiteren Brunnen gehört. Möglicherweise sind die Brunnen schon in der Antike wegen der ihnen zugesagten heilenden Kräfte ihres Wassers aufgesucht und verehrt worden. In der westseitigen Blendarkadennische öffnet sich ein kleiner Türdurchlass in einen weiteren tonnenöberwölbten Raum, in dem Archäologen gallorömische Grabstätten ausgegraben haben, die zu einer gallorömischen Nekropole gehörten.

In dieser Nische wurde auf zwei aneinander stoßenden Steinen eine gallo-römische Inschrift in Majuskeln entdeckt:

DIIS MANIBUS NI FILI ITEM PATRIS ITEM ACUS

Fr: Aux dieux Manes nus son fils de même son père de même

Übersetzungsversuch: Den Göttern der Toten, nicht seine Söhne, noch sein Vater noch die Nadel ...

ET MEMORIAE PAULI MAMORIAE PAULI NERTACI AVI NERT VIVUS POS

Fr: et à la mémoire de Pauli à la mémoire de Paulus de Nertacus son grand-père, Neracust a de son vivant élevé ce tombeau

Übersetzungsversuch:...und mit der Erinnerungen an Paulus, mit der Erinnerungen an Paulus von Nertacus, seinem Großvater. Nertacus hat sein Leben in diesem Grabmal erhoben.

Alle weiteren Bauwerksteile der heutigen Krypta sind gemeinsam mit der ersten Kirche um die Mitte des 11. Jahrhunderts entstanden, die wegen des kräftigen Geländegefälles von Westen nach Osten noch geringfügig unterirdisch angeordnet sind. Der freie Außenumriss entspricht genau demjenigen des Ostabschnitts der Oberkirche, von der nordwestlichen Kante über das ganze Chorhaupt bis hin zur südwestlichen Kante des Querhauses.

Der größte Raum der Krypta ist die zentrale Kapelle unter dem Chorhaupt und steht in Verlängerung des alten Sanktuariums. Sie wird auch als Altarraum bezeichnet, in dem sich ein Altar aus dem 12. Jahrhundert befindet. Er wird von einem Kreuzrippengewölbe überdeckt, das von kräftigen profilierten Kreuzrippen und entlang der Wände von im Querschnitt quadratischen Schildbögen getragen wird. Diese Bögen stehen jeweils zu dritt auf kaum 1,50 Meter hohen Pfeilern, von denen sie mit profilierten Kämpfern getrennt sind. Vier schlanke rundbogige Fenster mit nach innen aufgeweiteten Gewänden erhellen den Raum. Ihre Brüstungen sind, wie die der Fenster der Oberkirche, mehrfach abgestuft. Im Altarraum wird eine Statue der „schwarzen Jungfrau“ aus bläulichem Granit gezeigt, die sich einst auf dem Kirchendach befunden haben soll. Hier ist auch ein Tatzenkreuz ausgestellt, das auf eine ehemalige Verbindung zum Templerorden hindeutet. Der Altarraum wird westseitig von einer breiten Arkadenöffnung mit angespitztem scharfkantigen Bogen begrenzt, die sich zu einem Korridor öffnet, der den Altarraum von dem alten Sanktuarium trennt. Gleichzeitig sorgt er für die Verbindung zur nördlichen und südlichen Kapelle, jeweils über einen rundbogigen Durchlass und einen kleinen quadratischen Vorraum.

Die nördliche Kapelle der heiligen Anna (fr. Sainte-Anne) befindet sich genau unter dem äußeren Abschnitt des nördlichen Querhausarms und seiner Kapelle. Sie wird durch eine Arkade in zwei Raumabschnitte im Verhältnis 1:2 unterteilt, die mit Kreuzrippengewölben überdeckt sind. Ähnlich ist auf der Südseite die Kapelle des heiligen Martial (fr. Saint-Martial) gegliedert. Ihr größerer Abschnitt ist etwas breiter als der in der nördlichen Kapelle. Diese Kapelle diente lange Zeit als Begräbnisstätte der Mönche. Aus ihrem Vorraum führt eine Treppe in den südlichen Querschiffarm der Oberkirche. Die Fenster in den äußeren Kapellen und in den Verbindungsräumen gleichen denen des Altarraums.

Galerie Krypta

Literatur

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  • Erich Grau, Margit Kilian: Das Limousin. Dumont-Kunst-Reiseführer. DuMont Buchverlag, Köln 1992, ISBN 3-7701-2732-3, S. 27–30.
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Commons: Notre-Dame (La Souterraine) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 46° 14′ 15,2″ N, 1° 29′ 10,6″ O