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Das Munitionsdepot Vlachovice befindet sich im Ortsteil Vrbětice der Gemeinde Vlachovice in der tschechischen Region Zlin. Das Munitionsdepot wurde von der tschechischen Armee an einen bulgarischen Waffenhändler vermietet. Ab dem 16. Oktober 2014 ereigneten sich über einen Zeitraum von mehreren Monaten Explosionen, das Gebäude selbst brannte aus.[1][2][3] Bei der ersten Explosion kamen zwei Menschen ums Leben.[4] Am 3. Dezember 2014 explodierte auch das benachbarte Munitionslager in Vrbětice.[5][6] Nach den Explosionen waren tschechische Soldaten zwei Jahre lang damit beschäftigt, Blindgänger zu entschärfen und das Areal wieder sicher zu machen.[7] Im Jahr 2015 verübten unbekannte Täter zudem ein Nowitschok-Attentat auf den bulgarischen Waffenhändler, der jedoch überlebte.[3]

Für die Explosionen wurden die russischen Nachrichtendienste GRU und SWR, konkret die Einheit 29155, verantwortlich gemacht.[7] Dies hätten Untersuchungen der tschechischen Sicherheitskräfte ergeben, wie der tschechische Premierminister Andrej Babiš am 17. April 2021 den Medien mitteilte. Der Grund für die Angriffe auf das Munitionslager war laut den tschechischen Medien eine vorgesehene Waffenlieferung aus Vrbĕtice in die Ukraine[8], die bei dem russischen Krieg in der Ukraine seit 2014 und der Annexion der Krim durch Russland entgegengesetzte Interessen zu denen von Russland verfolgt. Die tschechische Regierung verwies als Reaktion insgesamt 18 Beschäftigte der russischen Botschaft des Landes,[4] woraufhin die russische Regierung am 18. April 2021 ihrerseits 16 tschechische Diplomaten und vier Mitarbeiter ohne Diplomatenstatus auswies.[9] Danach schloss die tschechische Regierung Russland von der Ausschreibung für den Ausbau des Kernkraftwerks Dukovany aus[10] und beschränkte die Anzahl der russischen Botschaftsdiplomaten ab Ende Mai 2021[11][12][13] mit dem Ziel, dass beide Länder jeweils gleich viele Beschäftigte in ihren Botschaften haben[14].

Einzelnachweise

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  1. Michael Heitmann: „Absurd, gefährlich“: Das wohl unsicherste Munitionslager Tschechiens. In: welt.de. 12. Dezember 2014, abgerufen am 7. Oktober 2018.
  2. Martin Nejezchleba: Munitionsfabrik Tschechien: Vláchovice Bürgermeister über Explosionen. In: Der Spiegel. Abgerufen am 19. April 2021.
  3. a b Jan Puhl: Explosion in Munitionslager in Tschechien: Bulgarischer Waffenhändler kritisiert Behörden. In: Der Spiegel. Abgerufen am 23. Mai 2021.
  4. a b Tschechien weist 18 russische Botschaftsmitarbeiter aus. In: Der Spiegel. Abgerufen am 19. April 2021.
  5. Niels Köhler: Andrej Babiš: Zweites Munitionslager in Vrbětice explodierte nicht zufällig. Finanzminister lenkt Verdacht auf den privaten Betreiber des Lagers. In: prag aktuell. Medialink Communications Consult s.r.o., 7. Dezember 2014, abgerufen am 18. April 2021 (Autorenkürzel nk).
  6. Niels Köhler: Erneut Munitionslager in Tschechien explodiert. Anwohner evakuiert, Polizei ermittelt wegen Verdachts auf Vorsatz. In: prag aktuell. Medialink Communications Consult s.r.o., 4. Dezember 2014, abgerufen am 18. April 2021 (Autorenkürzel nk).
  7. a b Russland droht Tschechien nach Ausweisung von Diplomaten mit »Vergeltung«. In: Der Spiegel. Abgerufen am 19. April 2021.
  8. JetztZeit.Blog - Tomas Marik: Breaking News: Russische Agenten verübten einen Terroranschlag auf ein tschechisches Munitionslager. In: JetztZeit.Blog. 17. April 2021, abgerufen am 18. April 2021.
  9. Nach Ausweisung russischer Diplomaten - Moskau weist seinerseits 20 tschechische Botschaftsmitarbeiter aus. In: Der Spiegel. Abgerufen am 19. April 2021.
  10. Tschechien schließt Russland von Milliardenauftrag für Atomkraftwerk aus. In: Der Spiegel. Abgerufen am 19. April 2021.
  11. Till Janzer: Nach verstrichenem Ultimatum zu Vrbětice: Tschechien beschränkt Zahl russischer Diplomaten in Prag. Radio Praha International, 22. April 2021, abgerufen am 23. April 2021.
  12. Markéta Kachlíková: TASS: Moskau und Prag reduzieren Zahl der Diplomaten auf jeweils sieben. Radio Praha International, 23. April 2021, abgerufen am 23. April 2021.
  13. Peter Lange: Weitere Diplomaten müssen Tschechien verlassen. Tagesschau.de, 22. April 2021, abgerufen am 24. April 2021.
  14. Peter Lange: Tschechiens Parteien rücken zusammen. Tagesschau.de, 23. April 2021, abgerufen am 24. April 2021.

Koordinaten: 49° 6′ 44,2″ N, 17° 55′ 25″ O