Mercado Central de Maputo

Um 1900 war die Hauptstadt des Portugiesisch-Ostafrikas (Mosambik), Lourenço Marques, erheblich kleiner. Die Kolonialverwaltung entschied sich für eine weitere Urbanisierung der stadtnahen Küstezone und beschloss die Errichtung eines neuen Marktgebäudes vor den damaligen Toren der Stadt, unweit der Hafenanlagen. Den Auftrag dazu erhielt das portugiesische Unternehmen David & Carvalho, die den Architekten Carlos Mendes (1869–1922) mit dem Entwurf beauftragten.^[2] Das Gebäude wurde am 30. September 1903 als „Mercado Municipal Vasco da Gama“ unter Bezugnahme auf den portugiesischen Seefahrer Vasco da Gama eröffnet.^[3][1]

Mendes orientierte sich beim Entwurf des großen Marktgebäudes angeblich am damaligen Hamburger Alsterpavillon.^[4] Ein großes Eingangsportal mit einem kleinen Turm bildet den zentralen Zugang zu einer großen, überdachten Markthalle. Die Fassade ist neben dem Portal durch viele klassizistisch anmutende Elemente geprägt, kleine Rundbogennischen geben Platz für feste Verkaufseinrichtungen. Nach Norden heraus gestaltete Mendes den Markt offen mit einer angrenzenden Freifläche.^[4][1]

Über die Jahrzehnte hinweg entwickelte sich der Markt zum wichtigsten lokalen Handelspunkt der Stadt. Im Zuge der Unabhängigkeit Mosambiks 1975 verlor der Markt den Beinamen Vasco da Gama. Durch die wirtschaftlichen Auswirkungen des Bürgerkriegs und des wirtschaftlichen Zusammenbruchs infolge von kurzfristig massiv eintretender Arbeitslosigkeit sowie der Kapitalflucht und Auswanderung aus der Volksrepublik Mosambik sank zudem die Bedeutung des Marktes.^[5] Dies änderte sich mit dem Ende des Bürgerkrieges 1992 und der wirtschaftlichen Neuorientierung des Landes.

Am 22. Juli 2005 brannte nachts ein Großteil des Marktgebäudes vollkommen aus.^[6] Aufgrund von finanziellen Engpässe und wirtschaftlichen Schwierigkeiten Mosambiks zog sich die notdürftige Instandsetzung mehr als zwei Jahre hin.^[7] Im Vorfeld des Kommunalwahlkampfes 2013 ließ der Bürgermeister von Maputo, David Simango, im Rahmen einer Kampagne zur Sanierung vieler Marktplätze das Gebäude grundsanieren,^[8] nachdem dies bereits mehrere Jahre lang angekündigt worden war.^[9] Im Zuge der Bauarbeiten, die im Juni 2014 beendet worden waren, ersetzen mehrere Kiosk-Reihen die ehemals vorhandene Freifläche. Des Weiteren gibt es seitdem 534 Verkaufsgelegenheiten für Einzelpersonen in der Markthalle, vorher waren es 518.^[10]

Seit 2011 befindet sich das Gebäude in der Vorauswahl für eine Denkmalliste der Stadt Maputo. In der portugiesischen Denkmaldatenbank Sistema de Informação para o Património Arquitectónico, die auch Werke ehemaliger portugiesischer Kolonien umfasst, ist es unter der Nummer 31703 gelistet.^[11]

 

Commons: Mercado Central de Maputo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• Zahlreiche Postkarten und Fotos des Marktgebäudes

1. ↑ ^{a b c} Elídio Alberto Muamine: Género, relações de poder e Mercado de trabalho: Estudo de caso das mulheres vendedoras no Mercado Central da Baixa da Cidade de Maputo. Maputo März 2013, S. 42 f. (portugiesisch, saber.ac.mz [PDF] Bachelor im Fach Antropologie des Departamento de Arqueologia e Antropologia na Universidade Eduardo Mondlane). 
2. ↑ Arquitecto Carlos Mendes (1869–1922). In: Correio do Vouga. 17. Dezember 2011, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 18. September 2014 (portugiesisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.portal.ecclesia.pt (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)   Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. 
3. ↑ Mercado Municipal de Maputo. Club of Mozambique, 5. September 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. September 2015; abgerufen am 18. September 2014 (englisch).   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.clubofmozambique.com 
4. ↑ ^{a b} José Manuel Fernandes: Mercado Municipal Vasco da Gama (Atual Mercado Central). In: Patrimónia da Influência Portuguesa (HPIP). Fundação Calouste Gulbenkian, 14. Januar 2013, abgerufen am 18. September 2014 (portugiesisch). 
5. ↑ Joseph Hanlon: Mosambik. Revolution im Kreuzfeuer. Übersetzung aus dem Englischen, edition südliches afrika 21; Bonn 1986, S. 65–67 ISBN 3-921614-25-2
6. ↑ Incêndio destrói parcialmente Mercado Central de Maputo. In: Moçambique para todos. Notícias Lusófonas, 22. Juli 2005, abgerufen am 18. September 2014 (portugiesisch). 
7. ↑ Mercado Central do Município de Maputo. In: Moçambique para todos. 4. September 2007, abgerufen am 18. September 2014 (portugiesisch). 
8. ↑ Autárquicas 2013: Simango promete requalificar mercados da cidade de Maputo. In: A Verdade. 14. November 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. September 2014; abgerufen am 18. September 2014 (portugiesisch).   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.verdade.co.mz 
9. ↑ Tiago Valoi: Disponíveis fundos para reabilitação do Mercado Central de Maputo. In: O País. 10. Mai 2010, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. September 2014; abgerufen am 18. September 2014 (portugiesisch).   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/opais.sapo.mz 
10. ↑ Mercado Central com novo visual. In: Jornal Notícias. 16. Juni 2014, abgerufen am 18. September 2014 (portugiesisch). 
11. ↑ Tiagou Lourenço: Mercado Central de Maputo. In: Sistema de Informação para o Património Arquitectónico (SIPA). 2011, abgerufen am 18. September 2014 (portugiesisch). 

-25.97079532.56886Koordinaten: 25° 58′ 14,9″ S, 32° 34′ 7,9″ O