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Malans GR

Gemeinde im Kanton Graubünden, Schweiz
GR ist das Kürzel für den Kanton Graubünden in der Schweiz. Es wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Malansf zu vermeiden.

Malans ist eine politische Gemeinde in der Region Landquart des Kantons Graubünden in der Schweiz.

Malans
Wappen von Malans
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Graubünden Graubünden (GR)
Region: Landquart
BFS-Nr.: 3954i1f3f4
Postleitzahl: 7208
Koordinaten: 762604 / 205661Koordinaten: 46° 58′ 55″ N, 9° 34′ 34″ O; CH1903: 762604 / 205661
Höhe: 568 m ü. M.
Höhenbereich: 515–2371 m ü. M.[1]
Fläche: 11,40 km²[2]
Einwohner: 2527 (31. Dezember 2023)[3]
Einwohnerdichte: 222 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
8,2 %
(31. Dezember 2023)[4]
Website: www.malans.ch
Malans
Malans
Lage der Gemeinde
Karte von MalansChapfenseeGigerwaldseeLünerseeMapraggseeLiechtensteinÖsterreichKanton St. GallenRegion ImbodenRegion PlessurRegion Prättigau/DavosMaienfeldFläschJeninsMaienfeldFläschMalans GRLandquart GRLandquart GRTrimmisUntervazZizers
Karte von Malans
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Blasonierung: In Blau auf goldenem (gelbem) Buchstaben M ein goldenes Kreuz.

Geographie

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Historisches Luftbild von Werner Friedli von 1949
 
Bahnhof Malans

Die Gemeinde liegt oberhalb der Einmündung der Landquart in den Rhein auf einem Schuttkegel fünf Kilometer südöstlich von Maienfeld. Das Dorf ist von Landquart oder von Jenins her per Auto erreichbar, verfügt jedoch auch über eine Zugverbindung. Vom gesamten Gemeindegebiet von 1138 ha sind 505 ha von Wald und Gehölz bedeckt. Weitere 449 ha sind landwirtschaftliche Nutzfläche – darunter 115 ha als Anbaufläche für Wein- und Obstbau. Der Rest des Gemeindeareals besteht aus 105 ha unproduktiver Fläche (meist Gebirge) und 79 ha Siedlungsfläche.

Geschichte

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Im Ruchenberg befindet sich eine bronzezeitliche Siedlung. Malans liegt an historischen Transitrouten des Rheintals und bildete den Ausgangspunkt der Strassen durch die Klus und über den Fadärastein ins Prättigau. Die Kirche St. Cassian stammt ursprünglich aus dem 6. Jahrhundert, sie wurde im 12. Jahrhundert erstmals bezeugt und war ab 1209 im Besitz des Churer Bischofs. Um 840 hiess Malans Villa Mellanze, 956 Malanz. Bereits im frühen Mittelalter war die Siedlung ein Mittelpunkt des Weinbaus. 956 schenkte König Otto I. dem Bischof von Chur Malanser Weinberge. 1275 sind Schuhmacher, 1387 Hopfenanbau und 1393 Maurer in Malans bezeugt. Im Hochmittelalter gehörte das Dorf zur königlichen Grundherrschaft der Burg Wynegg, ab 1437 mit Jenins zur niederen Herrschaft Neu Aspermont. Von 1400 bis 1600 wurde Malans durch den Zuzug von Nordalemannen germanisiert. Etwa gleichzeitig bildeten sich politische Körperschaften wie ein frei wählbarer Rat. Malans war ab 1509 Glied des Hochgerichts Maienfeld. Das Dorf nahm 1525–1526 als eine der ersten Bündner Gemeinden den reformierten Glauben an, Johannes Blasius war der erste evangelische Pfarrer. 1613–1835 war die Gemeinde im Besitz der Tardisbrücke. Im 17. Jahrhundert wurde das Wochenmarktrecht urkundlich erwähnt, dieser Markt wurde auch vom Prättigau aus besucht. Bis ins 19. Jahrhundert wurde es aber aristokratisch beherrscht. Malans forderte 1798 als erste Gemeinde Graubündens den Anschluss an die Helvetische Republik. Im gleichen Jahr wurden die prohelvetischen Zeitungen Der Rhätische Staatsbothe und Der Merkur Hohen-Rhätiens herausgegeben. 1803 wurde die Gemeinde selbstständig. 1840 erfolgte der Bau der Umfahrungsstrasse nach Landquart, und ab 1859 umfuhr die Rheintal-Eisenbahn das Dorf, was 1864 zur Aufgabe des Wochenmarkts führte.[5]

Bevölkerung

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Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1850 1880 1900 1950 2000[6] 2004 2016 2020
Einwohner 912 838 873 1345 1908 2083 2310 2462

Bis ins Jahr 1900 hatte Malans wenig Bewohner, da das Dorf etwas abseits von Eisenbahn und Hauptstrasse lag. Im 20. Jahrhundert stieg die Bevölkerung dank schöner und nun verkehrsgünstiger Lage an. Von den Ende 2004 2083 Bewohnern waren 1943 (= 93 %) Schweizer Staatsangehörige.[7]

Wirtschaft

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Der Weinbau ist der bedeutendste Wirtschaftszweig in Malans, doch gibt es heute durch Ansiedlung von Industrie und zahlreichen Dienstleistungsbetrieben auch Möglichkeiten auf ein Einkommen in anderen Berufssparten.

Im Jahr 2018 wurde zur Förderung der Walnussproduktion im Einzugsgebiet die Genossenschaft Walnusskompetenzzentrum gegründet, welche auch durch die öffentliche Hand unterstützt wurde.[8][9][10][11]

Tourismus

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Obwohl der historische Ortskern eine Siedlung von nationaler Bedeutung ist, bleibt der Fremdenverkehr hinter dem nahegelegenen Maienfeld, dem Heididorf, zurück. Auf dem Gemeindegebiet von Malans liegen die Ruinen der Burgen von Wynegg und Klingenhorn sowie die Rohanschanze. Bekanntestes touristisches Unternehmen ist die Älplibahn.

Der Unihockeyverein UHC Alligator Malans wurde bereits fünfmal Schweizer Meister (1997, 1999, 2002, 2006 und 2013) und viermal Schweizer Cupsieger (2002, 2006, 2012 und 2015).

Persönlichkeiten

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  • Johannes Blasius (1490–1550), Reformator und evangelisch-reformierter Pfarrer in Malans 1526–1530
  • Philipp Gallicius (1504–1566), Theologe, Reformator, Kirchenlieddichter und evangelisch-reformierter Pfarrer ab 1536 in Malans
  • Ulrich Campell (1510–1582), Theologe, Reformator, Kirchenlieddichter und Pfarrhelfer 1536–1537 in Malans
  • Johann Gaudenz von Salis-Seewis (1762–1834), Dichter
  • Peter Aliesch (* 1946), Dr. phil. nat., Nationalrat 1983–1991, Regierungsrat 1991–2002, Regierungspräsident 1995 und 2000, wohnt seit 1983 in Malans
  • Hanspeter Lebrument (* 1941), Verleger Somedia, wohnt in Malans
  • Köbi Gantenbein (* 1956), Journalist, Buchautor, Chefredaktor Hochparterre und Verleger, aufgewachsen in Malans

Sehenswürdigkeiten

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  • Unter Denkmalschutz steht die reformierte Dorfkirche.
  • Ehemaliges Haus Guler von Wynegg[12]
  • Ehemalige Planta-Häuser[13]
  • Haus Pestalozzi[14]
  • Haus Studach[15]
  • Haus zum Grünen Turm[16]
  • 2007: Wohnhaus Löwengasse, Architekt: Jon Ritter[17]
  • Wohnhaus Wegelin, Architekten: Bearth & Deplazes[18]
  •  
    Schloss Bothmar
    Schloss Bothmar[19]: Während der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurde der wohnturmartige Mitteltrakt für die Familie Beeli erbaut, 1575 durch Kapitän Ambrosius Gugelberg von Moos (1547–1591) erworben. Durch Heirat an Gubert von Salis-Maienfeld (1664–1736), Landeshauptmann im Veltlin und Vogt von Maienfeld, übergegangen, der es erweiterte. Sein Sohn Gubert Abraham von Salis (1707–1776) liess zwischen 1716 und 1739 den Südflügel und zwischen 1751 und 1770 den West- und Osttrakt anbauen.[20] Geburtshaus von dessen Enkel, dem Sturm und Drang-Dichter Johann Gaudenz von Salis-Seewis. Im 19. Jahrhundert Erneuerung der Ökonomiebauten hinter dem Herrensitz und zeitgemässe Umgestaltung des Schlossparks mit Barockgarten. Das Eigentum verblieb bei den Grafen von Salis-Seewis, deren Erben das Schloss bis heute besitzen.

Literatur

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  • Adolf Collenberg: Malans. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 10. März 2017.
  • Die Gemeinden des Kantons Graubünden. Chur/Zürich, 2003. ISBN 3-7253-0741-5
  • Gebäudeversicherung Graubünden (Hrsg.): Holzbauland Graubünden. Gebäudeversicherung des Kantons Graubünden, mit einem Beitrag von Köbi Gantenbein, Chur 1998, S. 34–35.
  • Köbi Gantenbein: Das Dorf, das Grün, die Planung. Eine Geschichte der Raumplanung von Malans in der Bündner Herrschaft. Und ein Plan von Gion A. Caminada, wie sie weitergehen soll. Themenheft von Hochparterre, Zürich, August 2016.
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Commons: Malans GR – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
  2. Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  5. Adolf Collenberg: Malans. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 10. März 2017.
  6. Adolf Collenberg: Malans. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 10. März 2017.
  7. Informationen - Unsere Gemeinden - Gemeinden - Amt für Gemeinden - DFG - Verwaltung - Institutionen - Deutsch - www.gr.ch. Abgerufen am 6. April 2018 (deutsch).
  8. Genossenschaft Walnusskompetenzzentrum. Handelsregisteramt des Kantons Graubünden, abgerufen am 8. Oktober 2022.
  9. Baumnüsse aus Graubünden - Für Bündner Nusstorte bleibt die heimische Nussernte zu gering. In: srf.ch. 8. Oktober 2022, abgerufen am 8. Oktober 2022.
  10. Michael Götz: Bündner Nüsse für die Nusstorte. In: diegruene.ch. 19. April 2020, abgerufen am 8. Oktober 2022.
  11. Reto Blunier: Mit Nüssen neuen Markt erschlossen. In: schweizerbauer.ch. 15. Oktober 2019, abgerufen am 8. Oktober 2022.
  12. Ehemaliges Haus Guler von Wynegg (Foto) auf baukultur.gr.ch.
  13. Ehemalige Planta-Häuser (Foto) auf baukultur.gr.ch.
  14. Haus Pestalozzi (Foto) auf baukultur.gr.ch.
  15. Haus Studach (Foto) auf 'baukultur.gr.ch.
  16. Haus zum Grünen Turm (Foto) auf baukultur.gr.ch.
  17. Wohnhaus Löwengasse (Foto) auf baukultur.gr.ch.
  18. Wohnhaus Wegelin (Foto) auf baukultur.gr.ch.
  19. Schloss Bothmar (Foto) auf baukultur.gr.ch
  20. Schloss Bothmar auf swisscastles.ch