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Madenhacker

Gattung der Familie Buphagidae

Die Madenhackerstare (Buphagus), auch kurz Madenhacker genannt, sind die einzige Gattung der Vogel-Familie Buphagidae. Die Gruppe umfasst lediglich zwei Arten, die anhand ihrer Schnabelfarbe klassifiziert werden und deren natürlicher Lebensraum die Savannen des mittleren und östlichen Afrikas südlich der Sahara sind. Beide Arten leben dort in offener Symbiose mit großen Haus- oder Wildtieren.

Madenhacker

Ein Rotschnabel-Madenhacker (Buphagus erythrorhynchus) auf einem Büffel

Systematik
Unterklasse: Neukiefervögel (Neognathae)
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Unterordnung: Singvögel (Passeri)
Überfamilie: Muscicapoidea
Familie: Buphagidae
Gattung: Madenhacker
Wissenschaftlicher Name der Familie
Buphagidae
Lesson, 1828
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Buphagus
Brisson, 1760

Vormals wurden die Madenhacker meist als Unterfamilie Buphaginae zu den Staren (Sturnidae) gestellt.

Lebensweise

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Madenhacker sind gesellige Vögel, die sich von Insekten und deren Larven sowie von Zecken[1] ernähren. Hierzu halten sie sich häufig auf großen Wildtieren oder Haustierherden auf und lassen sich von diesen herumtragen. Sie suchen unter anderem das Fell der Tiere nach Parasiten ab und entfernen diese mit ihren kräftigen Schnäbeln. Auch warnen sie ihre Wirtstiere vor herannahenden Räubern, was ihnen beispielsweise auf Kisuaheli den Namen „Askari wa Kifaru“ (auf Deutsch etwa ‚Wächter des Nashorns‘) einbrachte. Der Bestand der Madenhacker ist neuen Beobachtungen zufolge allerdings rückläufig.[1]

Madenhacker haben kräftige Füße und sind gute Flieger. Ihr Gefieder ist hellbraun. Die beiden Arten unterscheiden sich in der Schnabelfarbe. Die Vögel nisten in Löchern, oft in Wänden, die mit Haaren ihrer Wirtstiere ausgekleidet sind. Dort erbrüten sie zwei oder drei Eier.

Putzsymbiose

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Ein Afrikanischer Büffel mit drei Madenhackern und sechs Lappenstaren auf dem Rücken

Auch wenn Madenhacker nicht zwingend auf einen Wirt angewiesen sind, bevorzugen sie doch das Leben mit diesem, da er ihnen Schutz und Nahrung bietet. Auch ihr Körperbau ist hierauf adaptiert. Bisher wurde die Beziehung als typische Putzsymbiose verstanden, die nicht nur zur Gesundheit des Wirtes beiträgt, sondern auch die Seuchengefahr für die Herde reduziert.

Diese Auffassung wurde jedoch in letzter Zeit infrage gestellt. Der englische Zoologe Paul Weeks kam zu dem Schluss, dass die Beziehung der Madenhacker zu ihren Wirten durchaus parasitische Züge trägt. Durch Untersuchung des Fressverhaltens von Rotschnabel-Madenhackern auf einer Gruppe von Hausrindern in Simbabwe fand Weeks heraus, dass diese nur 15 Prozent ihrer Zeit mit Parasitenvertilgung zubringen. Die übrige Zeit verbringen sie damit, in den Wunden der Tiere zu picken, diese offen zu halten, deren Ohrenschmalz zu fressen oder auf andere Weise im Fell nach Nahrung zu suchen. In diesem Fall wurden das Blut und kleine Stückchen aus den Wundrändern als Nahrung bevorzugt.[2]

 
Giraffe mit Madenhacker am Hals

Eine weitere Untersuchung ergab, dass Rinder, von denen die Madenhacker vertrieben wurden, nicht stärker von Parasiten befallen waren als eine „geputzte“ Vergleichsgruppe. Es bleibt zu klären, ob diese Ergebnisse auf die etwa 25 weiteren Großwildarten Simbabwes übertragbar sind.

Systematik und Stammesgeschichte

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Die Madenhacker wurden meist als Unterfamilie Buphaginae der Familie der Stare zugeordnet. Aufgrund der Ergebnisse genetischer Vergleichsuntersuchungen werden sie jedoch heute als eigene Familie (Buphagidae) betrachtet, da sie mit den übrigen Staren eher fern verwandt sind und basale Vertreter darstellen, die in ihrer ökologischen Nische überlebt haben. Die Ursprünge der Gattung sollen in Südostasien liegen.[3]

Die beiden anerkannten Arten sind der Rotschnabel-Madenhacker (Buphagus erythrorhynchus) und der Gelbschnabel-Madenhacker (Buphagus africanus) aus dem subsaharischen Afrika.

Siehe auch

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Commons: Madenhacker (Buphagus) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Madenhacker – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. a b Kleine Vögel schützen Nashörner vor Wilderern. In: Spektrum.de. 9. April 2020, abgerufen am 27. Juli 2020.
  2. Paul Weeks: Interactions between red-billed oxpeckers, Buphagus erythrorhynchus, and domestic cattle, Bos taurus, in Zimbabwe. In: Animal Behaviour. Band 8, Nr. 6, 1999, S. 1253–1259, doi:10.1006/anbe.1999.1265, PMID 10600147
  3. Dario Zuccon et al.: Nuclear and mitochondrial sequence data reveal the major lineages of starlings, mynas and related taxa. In: Molecular Phylogenetics and Evolution. Band 41, Nr. 2, November 2006, S. 333–344. doi:10.1016/j.ympev.2006.05.007