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Die Lorfe, auch Lorfebach genannt, ist ein etwa 9,9 km[2] langer, südsüdöstlicher und orographisch rechter Zufluss der Eder im Landkreis Waldeck-Frankenberg in Nordhessen. Zusammen mit ihrem linken Quellbach, der Großen Lorfe, ist sie zirka 11,8 km und mit ihrem rechten Quellbach, der Kleinen Lorfe, rund 11,2 km lang.

Lorfe
Lorfe unterhalb von Frankenau

Lorfe unterhalb von Frankenau

Daten
Gewässerkennzahl DE: 428512
Lage Kellerwald, Landkreis Waldeck-Frankenberg, Hessen (Deutschland)
Flusssystem Weser
Abfluss über Eder → Fulda → Weser → Nordsee
Quelle am Südostrand von Frankenau
51° 5′ 17″ N, 8° 56′ 16″ O
Quellhöhe ca. 428 m ü. NHN[1]
Mündung bei Vöhl-Schmittlotheim in die EderKoordinaten: 51° 9′ 20″ N, 8° 53′ 56″ O
51° 9′ 20″ N, 8° 53′ 56″ O
Mündungshöhe 248,5 m ü. NHN[1]
Höhenunterschied ca. 179,5 m
Sohlgefälle ca. 18 ‰
Länge ca. 9,9 km[2] 
– mit Großer Lorfe: ca. 11,8 km[2]
– mit Kleiner Lorfe: ca. 11,2 km[2]
Einzugsgebiet 24,281 km²[2]
Abfluss (extrapoliert[3][4])
AEo: 24,281 km²
an der Mündung
MNQ 1961/1990
MQ 1961/1990
Mq 1961/1990
21 l/s
246 l/s
10,1 l/(s km²)
Linke Nebenflüsse siehe unten
Rechte Nebenflüsse siehe unten
Kleinstädte Frankenau
Gemeinden Vöhl

Erstmals schriftlich erwähnt wurde der Bach 1541 als die Lorff. Der Name beinhaltet wohl das Suffix -apa als Grundwort. Das Bestimmungswort ist unklar. Es könnte vom germanischen oder keltischen *Lara mit der Bedeutung „die Tönende“ abstammen oder vom westgermanischen *lāra für „(bebuschte) Wiese, Weideland“.[5]

Die Lorfe entsteht in den Westausläufern des Kellerwaldes am Südostrand der Kernstadt von Frankenau aus der Vereinigung von Großer und Kleiner Lorfe. Ihr Ursprung liegt nahe einem Fußballplatz an der Landesstraße 3085 (Wildunger Straße) auf etwa 428 m ü. NHN[1]. Während drei Abschnitte der Westgrenzen des Nationalparks Kellerwald-Edersee bis auf die Ostflanken seines Tals heranreichen, fließt der Bach im Naturpark Kellerwald-Edersee:

Anfangs verläuft die Lorfe in der Frankenauer Flur, einem Teil des Naturraums Niederkellerwald, in nordöstlicher Richtung durch die Frankenauer Kernstadt. Hiernach fließt sie in den Lotheimer Tälern, die Teil desselben Naturraums sind, in engem und von Wald gesäumten Tal, den Bach vom Harzberg aufnehmend und etwas westlich entlang der L 3085 verlaufend, zum und durch den Frankenauer Ortsteil Altenlotheim. Dann verläuft das Fließgewässer nordnordwestwärts in etwas breiterem Tal weiterhin westlich entlang der L 3085 nach und durch Schmittlotheim, einem Ortsteil von Vöhl.

Anschließend mündet die Lorfe, kurz nach Unterqueren der dort die Grenze des Naturparks Kellerwald-Edersee bildenden Bundesstraße 252, auf 248,5 m Höhe in den etwa von Südwesten kommenden Fulda-Zufluss Eder; ihrer Mündung nördlich gegenüber, und damit jenseits der Eder, liegt der über eine nahe der Lorfemündung gelegene Ederbrücke erreichbare, ehemalige Bahnhof Schmittlotheim an der Unteren Edertalbahn.

Einzugsgebiet und Zuflüsse

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Das Einzugsgebiet der Lorfe ist 24,281 km²[2] groß. Zu ihren Zuflüssen gehören mit orographischer Zuordnung (l = linksseitig, r = rechtsseitig), Gewässerlänge, Mündungsort mit Lorfebachkilometer und Einzugsgebietsgröße (flussabwärts betrachtet)[2]:

  • Große Lorfe (l; Quellbach; 1,9 km), am Südostrand Frankenaus (nahe km 9,9)
  • Kleine Lorfe (r; Quellbach; 1,3 km), am Südostrand Frankenaus (nahe km 9,9)
  • Rennbach (r., 2,7 km), unterhalb Frankenaus (bei km 7,1)
  • Bach vom Harzberg (r; 2,75 km), zwischen Frankenau und Altenlotheim (bei km 5,4), 3,704 km²
  • Hasenbach (r., 2,1 km), in Altenlotheim (bei km 3,9)
  • Elsbach (r; 2,3 km), in Schmittlotheim (bei km 0,95), 2,105 km²

Einzelnachweise

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  1. a b c Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  2. a b c d e f g Gewässerkartendienst des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (Hinweise)
  3. Gewässersteckbrief und Maßnahmenprogramm 428512.1 (Memento vom 1. Januar 2013 im Webarchiv archive.today) (Hinweise) → Übersicht über alle hessischen Flusssysteme (PDF, 1,7 MB) Lorfe
  4. Die MNQ-Werte umfassen den 20-jährigen Zeitraum 1979/1998.
  5. Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2014, ISBN 978-3-11-057891-1, S. 323, „Lorfe“ (Auszug in der Google-Buchsuche).
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