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Landhaus P. Godeffroy

ab 1790 von Bauherr Peter Godeffroy durch Christian Frederik Hansen in Hamburg-Dockenhuden erbautes Landhaus

Das Landhaus P. Godeffroy ist ein vom Architekten Christian Frederik Hansen entworfenes klassizistisches Landhaus an der Elbchaussee in Hamburg-Nienstedten.

Das weiße Haus, Villa P. Godeffroy, in Hamburg-Blankenese, Elbchaussee 547

Geschichte und Ausstattung

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Peter Godeffroy ließ sich wie sein Bruder Jean Cesar Godeffroy von dem für die dänischen Landesteile Holstein und Altona/Elbe zuständigen Landbaumeister Christian Frederik Hansen ein repräsentatives Landhaus bauen. Dazu hatte er etwas weiter westlich des Mühlenberger Tals auf der Elbchaussee 547 von den Erben von Justizrat C. Matthiessen ein Grundstück erworben. Der Bau wurde 1790 begonnen und die Bauzeit betrug 2 Jahre.

Der breitgelagerte eineinhalbgeschossige Putzbau mit abschließendem Mezzaningeschoss steht auf einem Sandsteinsockel mit siebenachsiger Straßenfassade, die zwei einachsige, stark vorspringende Seitenrisalite aufweist. Die Elbfassade hat einen dreiachsigen Mitteltrakt und stark vorspringende zweiachsige Seitenrisalite sowie die Seitenfronten dreiachsige Mittelrisalite. Zur Straßen- und Elbseite befinden sich ionische Säulenportale. Die Villa hat ein niedriges kupfergedecktes Walmdach mit Attika.

Hansen richtete das Haus mit Gipsabgüssen antiker Statuen, Büsten, Vasen und Basreliefs aus dem antiken Rom ein, unter ihnen eine Venusstatue, die ursprünglich für das Marmorpalais im Neuen Garten in Potsdam bestimmt war. Die Ausstattung stammte aus einer in Rom für den preußischen Hof in Berlin beschafften Ladung, mit der das Transportschiff auf der Elbe vor Blankenese Schiffbruch erlitten hatte[1] und die Hansen aus der Versicherungsmasse des gestrandeten Schiffes hatte erwerben können.[2]

Einige Räume waren tapeziert.[3] Die Muster stammten von Jean Baptiste Réveillon (1725–1789), der einer der bekanntesten Vertreter der französischen Tapetenmanufakturen war.

Louis Jacob schuf einen englischen Landschaftsgarten.[4]

Laut einer Anzeige, in der der Verkauf der Besitzung im Auftrag der Testamentsvollstrecker für Ende Mai 1823 angekündigt wurde, gehörten dazu u. a. Treibhäuser (Treibereien), eine Orangerie sowie zwei Bauhöfe.[5]

Nachnutzung

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Nach dem Tod von Peter Godeffroy erwarb der Kaufmann Johann Ludwig Thierry, der mit dessen Tochter Charlotte verheiratet war, das Haus und Teile des Besitzes in einer Auktion. Charlotte Thierry bewohnte das Haus bis an ihr Lebensende im März 1880. Es blieb bis zum Tode von Wilhelm von Godeffroy 1904 in der Familie. Anschließend kam es in den Besitz von Heinrich Friedrich Kirsten, 1920 an Karl Sieveking und schließlich 1934 an John T. Essberger.

Essberger ließ das Haus in seinen Originalzustand zurückversetzen. Später übernahm es seine Tochter Liselotte von Rantzau-Essberger, deren Sohn Eberhart von Rantzau es heutzutage führt.[6]

Ansichten und Pläne

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  • Landhaus P. Godeffroy & Weißes Haus. (html) In: www.bildindex.de. Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte - Bildarchiv Foto Marburg, 1948, S. 12, abgerufen am 31. Mai 2024 (Zahlreiche Innenaufnahmen, s/w Aufnahmen, Datierungen innerhalb der Aufnahmen).
  • Réveillon-Tapete. (html) In: www.bildindex.de. Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte - Bildarchiv Foto Marburg, 1943, S. 3, abgerufen am 31. Mai 2024 (Aufnahmen farbig, als s/w Aufnahme datiert: 1945).
  • Architekturzeichnungen aus der National Dänische Kunstbibliothek (Danmarks Kunstbiliotek): Tyskland, Hamburg, Blankenese, Elbchaussee 547, Peter Godeffroy’s Hus (online1)(online2)

Literatur

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  • Paul Th. Hoffmann: Die Blankeneser Parks. In: Zeitschrift für Literatur und Wissenschaft. (Beilage) Hamburger Nachrichten. 29. Oktober 1933, S. 10, Digitalisat
  • Renata Klee-Gobert, Heinz Ramm: Landhaus P. Godeffroy, „Weißes Haus“. In: Günther Grundmann, Kulturbehörde (Hrsg.): Die Bau- und Kunstdenkmale der Freien und Hansestadt Hamburg. 2. Auflage. Band 2. Christians Verlag, Hamburg 1970, ISBN 3-7672-0595-5, S. 225–229.
  • Peter Godeffroy, George Parish: Briefe aus den Jahren 1813 und 1814, mitgeteilt von Hans Nirrnheim, Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte (ZHG) 1914, S. 115 (online)
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Einzelnachweise

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  1. Erinnerungen an Hamburg aus den Papieren des armen Mannes von Gutbronn, Karl Tauchnitz, Leipzig 1803, S. 27. Zitiert nach: Annalen der Hamburgischen Litteratur. In: Hamburg und Altona, 4. Jg., 2. Bd., Herman Nestler, Hamburg 1805, S. 164, Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3DkqBGAAAAcAAJ~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3DPA164~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D
  2. Friedrich Johann Lorenz Meyer: Skizzen zu einem Gemälde von Hamburg, Bd. 1, Fried. Herm. Nestler, Hamburg, 1801, S. 318 Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3DkkwDAAAAYAAJ~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3DPA318~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D
  3. Réveillon-Tapete. (html) In: www.deutschefotothek.de. Deutsche Fotothek (Sächsische Landesbibliothek), 1945, S. 1, abgerufen am 31. Mai 2024.
  4. Renata Klee-Gobert, Heinz Ramm: Landhaus P. Godeffroy, „Weißes Haus“. S. 226.
  5. Im Laufe des nächsten May-Monats … In: Staats- und Gelehrten-Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. 11. April 1823, S. [8]
  6. Svante Domizlaff: Das Geheimnis des Weißen Hauses. In: welt.de. 10. Februar 2001, abgerufen am 24. Oktober 2022.

Koordinaten: 53° 33′ 34,6″ N, 9° 49′ 5,7″ O