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Lübecker Bürgermeister

Namen und Funktionen der Lübecker Bürgermeister

Die Bürgermeister der Hansestadt Lübeck gehörten zumindest bis zum Spätmittelalter zu den mächtigsten Politikern in Nordeuropa. Kaum eine Entscheidung im Wirtschaftsraum rund um die Ostsee wurde zu dieser Zeit nicht von ihnen mit beeinflusst oder gar bestimmt. Dieser Einfluss reduzierte sich mit dem Bedeutungsverlust, der nach dem Dreißigjährigen Krieg zur Auflösung der Hanse führte. Im Selbstverständnis der Hanseaten waren die Lübecker Bürgermeister bis 1937 Regierungschefs dieses kleinen Stadtstaates. Mit der Eingliederung nach Preußen und Schleswig-Holstein durch das Groß-Hamburg-Gesetz wurden die Bürgermeister auch in Lübeck örtliche Leiter der kommunalen Verwaltung. Sie werden seit 2000 direkt gewählt. Seit 2018 ist Jan Lindenau Bürgermeister Lübecks.

Lübecker Stadtsiegel
Reichsfreiheitsbrief 1226

Bürgermeister Lübecks vor 1811

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Diese Auswahl wurde in der zeitlichen Reihenfolge des vorherigen Eintrittes der aufgeführten Personen in den Rat der Stadt erstellt. Die Liste ist aus der Lübeckischen Ratslinie von 1925 abgeleitet. Die Ratslinie verzeichnet die Mitglieder des Rates, soweit bekannt, ebenfalls in der Reihenfolge des Eintritts in den Rat. Diese Aufnahme erfolgte bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts durch Zuwahl, der Rat als Gremium ergänzte sich also selbst, und zwar aus den Korporationen der Kaufleute wie der Zirkelgesellschaft. Der Rat hatte bis zu 24 Mitglieder, die Ratsherren. Diese wählten aus ihrer Mitte im Regelfall vier Bürgermeister, die dieses Amt normalerweise bis zu ihrem Tode innehatten.

12. und 13. Jahrhundert

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Schon in den westfälischen Ortsnamen in den Nachnamen der frühen Bürgermeister wird die Migrationsbewegung der Nordostkolonisation von Westfalen und dem Niederrhein her deutlich. Dieser Teil des 13. Jahrhunderts ist aufgrund des gleichzeitigen Einsetzens schriftlicher Chronistik keinesfalls abschließend und auch nicht zuverlässig absicherbar.

Name und Lebensdaten Ratslinie Nr. Regierungszeit Besonderheiten und Anmerkungen Abbildung
Giselbert von Warendorf
(um 1140 – nach 1201)
030 um 1168–1188 Wanderte von Warendorf/Westfalen nach Lübeck aus. Lübecker Gesandter bei Kaiser Friedrich I. „Barbarossa“.
 
Barbarossa 1188
Elver v. Bardewik 056 1200
Lutbert vom Huse 063 1197–1201
Hinrich Wullenpund
(† zwischen 1246 und 1250)
101 1229–1230, 1232–1233, 1236, 1240 Er erbaute die Wullenpund-Kapelle im Lübecker Dom, in der er auch bestattet wurde. Sie ist auf der Südseite vor dem westlichen Ende des Chorumgangs und wird auch Apostel- oder Rochuskapelle genannt. Er stiftete dem Haus Fleckenhagen zwei Vikarien, die in der Reformation eingezogen wurden.
 
Stadtsiegel von 1230
Hinrich Witte 104 1227–1236
Gottschalck v. Bardewik 105 1229, 1233–1234, 1240, 1244
Wilhelm Witte 106 1250, 1253 Er war einer der Ratssendboten (Gesandten) 1226 bei Kaiser Friedrich II., die in Fidenza den Lübecker Reichsfreiheitsbrief erwirkten.
 
Friedrich II. mit seinem Falken.De arte venandi cum avibus,
spätes 13. Jh.
Marquard von Hagen 154 1230–1240
Hinrich Vorrade 157 1238–1263
Hildemar 170 1250–1266
Hinrich v. Wittenborg 172 1255–1256, 1259, 1261, 1268–1269, 1273
Johann von Bardewik 173 1263, 1266, 1269, 1277, 1281, 1283, 1285, 1287
 
Stadtsiegel von 1280
Vromold von Vifhusen 201 1271 und 1286
Hinrich Steneke
(† 1300)
202 1276–1277, 1286–1287, 1289, 1291–1294, 1298 genannt in Chronik von Detmar: „de vil wisse man“
Johann Moench 203 1266, 1273–1274
Bertram Stalbuk 209 1276, 1281, 1283
Hildebrand v. Mölln 220 1269–1287
Arnold Schotelmund 229 1271–1291
Alwin vom Steene 238 1289–1290
Johann Runese 243 1292, 1299–1317
Marquard Hildemar 250 1286, 1290, 1293, 1297–1300
Dietrich Vorrade 259 1291
Bernhard von Coesfeld
(† 1301)
274 1299–1301 Er wurde auf dem Markt erstochen.

14. Jahrhundert

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Name und Lebensdaten Ratslinie Nr. Regierungszeit Besonderheiten und Anmerkungen Abbildung
Bruno Warendorp
(um 1255–1341)
268 1301–1341 Er war 40 Jahre lang Bürgermeister.
Segebodo Crispin
(† 1323)
270 1301–1323 Tafelbild mit seinem Porträt im Annen-Museum
 
Albert von Bardewik
(† 1310)
272 1308–1310
Alexander Lüneburg (1240–1302) 281 1302 Erster Ratsherr und Bürgermeister der Patrizierfamilie von Lüneburg – von Livland nach Lübeck übergesiedelt – Grabstein mit Inschrift in der Katharinenkirche
 
Arnold Pape 289 1314–1319
Marquard Vorrade 291 1302–1307 1302 mit Johann Runese Gesandter bei Herzog Otto II. von Lüneburg. Vater des Bürgermeisters Bertram Vorrade.
Hinrich Pleskow
(† 1340)
294 1320–1340 1296 von Wisby nach Lübeck übergesiedelt
Hinrich von Wittenborg 296 1318–1321 1337 ins Domkapitel berufen
Hermann Morneweg
(† 1338)
299 1312–1338 Sohn des Stifters des Heiligen-Geist-Hospitals, Bertram Morneweg.
 
Konrad von Attendorn
(1265–1339)
300 1324–1339 errichtet 1285 eine Vikarie in der Kirche St. Petri aus Einkünften der Lüneburger Saline
Hermann Warendorp
(† 1333)
305 1328–1333
Marquard von Coesfeld 328 1341–1342
Hermann von Wickede I
(1294–1367)
331 1365–1367
Eberhard von Alen
(1280–1342)
337 1340–1342
 
Nicolaus Schoneke 339 1347
 
Bertram Vorrade 341 1363
Hinrich Pape 342 1342
Tidemann von Güstrow 344 1347
 
War 1341 in Flandern, von wo er den dortigen Münzmeister nach Lübeck zog. – im Auftrag her Thideman Gustrowe von dem Domvikar Helmicus thymmonis wurde das Lübische Recht geschrieben und Tidemann Gustrowscher Kodex genannt.[1]
 
Bertram Heideby 346 1343
Tidemann Warendorp
(1310–1366)
352 1351
Hinrich Pleskow
(† nach 1357)
362 1357
Johann Wittenborg
(† 1363)
366 1360 Als Befehlshaber in der katastrophalen Niederlage der Flotte gegen Waldemar Atterdag 1363 wurde er hingerichtet.
Hermann Gallin 368 1359
Johannes Perzeval
(1320–1384)
372 1363
Jakob Pleskow
(1323–1381)
373 1364 Er war als wichtigster Außenpolitiker Lübecks in der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts bei diversen Friedensverhandlungen beteiligt. Wie sein Neffe Simon Swerting stammte er aus Visby.
Simon Swerting
(~1340 – vor 1388)
387 1370 Er war bei den Verhandlungen für den Frieden von Vordingborg (1365) beteiligt und hatte seit 1370 den Oberbefehl gegen Waldemar Atterdag.
Thomas Morkerke
(1330–1401)
392 1386
Brun Warendorp
(† 1369)
394 1367 Er war 1368 Befehlshaber bei der Eroberung Helsingborgs. Er starb noch vor der Übergabe der Festung und wurde in der Marienkirche beigesetzt.
 
Gerhard von Attendorn
(† 1396)
397 1382 Gesandter Lübecks am Kaiserhof
Hartmann Pepersack
(1330–1385)
402 1373 übergesiedelt von Hildesheim nach Lübeck
Gottfried Travelmann
(† 1391)
406 1390 Er starb auf einer diplomatischen Reise nach Livland.
Hinrich Westhof(f)
(† 1415)
409 1392
Goswin Klingenberg 414 1397
 
Johann Lüneburg
(um 1360 – nach 1406)
??? 1392 und später 1390 Mitglied der Zirkelgesellschaft – besaß in Lübeck die Lachswehr.
Johann Nyebur
(† 1399)
419 1393 Die Kreuzküssung Nieburs (1392) war als Handelsvertrag für die folgenden 100 Jahre immer wieder die Dat weer Nyeburs crusekussinge zitierte Rechtsgrundlage des Umgangs zwischen Deutschen und Russen in Nowgorod.

15. Jahrhundert

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Name und Lebensdaten Ratslinie Nr. Regierungszeit Besonderheiten und Anmerkungen Abbildung
Jordan Pleskow
(1357–1425)
425 1400–1425 Mitglied der Zirkelgesellschaft
 
Marquard von Dame
(† nach 1417)
426 1406–1408 und 1416-† Ab 1408 vertrat er im HRR und international die Interessen des Alten Rates gegen den Neuen Rat bis zur Wiedereinsetzung im Jahr 1416. Er war einer der Stifter der Zirkelgesellschaft.
 
Henning von Rentelen
(1360–1406)
434 1402 Mitglied der Zirkelgesellschaft.
Konrad Brekewoldt
(† 1447)
441 1407–1436 Er soll fast 100 Jahre alt geworden sein. Mitglied der Zirkelgesellschaft. – Gewandschneider in Lübeck.
 
Hinrich Rapesulver
(† 1440)
442 ?–1440 Testament 1439
 
Hermann von Alen
(† 1411)
446 1408–1411 Wurde in den Neuen Rat gewählt und zum Bürgermeister ernannt.
Johann Lange
(† 1415)
447 1408–1409 Mitglied des Neuen Rates und Bürgermeister; später Austritt aus dem Rat.
 
Simon Oldesloe
(† 1412)
448 1409
 
Elert Stange
(† 1418)
449 1408–1416
 
Johann Growe
(† vor 1423)
455 1411–1412 Ältermann der Bergenfahrer
 
Tidemann Steen
(† 1441)
467 1427 Er war 1405 Ältermann der Schonenfahrer und wurde 1416 aus dem Neuen Rat in den wieder eingesetzten Alten Rat übernommen. Später wurde er Mitglied der Zirkelgesellschaft.
 
Hinrich Schönenberg
(† um 1445)
484 1412–1416
Hermann Poling 485 1413 Wandte sich gegen die Wiedereinsetzung des Alten Rates 1416 und wurde deshalb zunächst gefangen genommen und dann der Stadt verwiesen. Im Juni 1416 leistete er Urfehde.
 
Johann Bere
(† 1451)
500 1436–1451 von Lüneburg nach Lübeck eingewandert. Admiral der Schonenfahrer und Mitglied der Zirkelgesellschaft.
Johann Klingenberg
(† 1455)
507 1432–1454 Mitglied der Zirkelgesellschaft.
Johann Lüneburg
(1385–1461)
511 1442–1461 Mitglied der Zirkelgesellschaft
 
Johann Kollmann
(† 1454)
512 1443–1454
 
Bruno Warendorp
(† 1457)
515 1432–1434 oder 1435 Mitglied der Zirkelgesellschaft und 1443 deren Schaffer. 1434/35 Austritt aus dem Rat.
Wilhelm von Calven
(† 1465)
517 1441–1465 Mitglied der Zirkelgesellschaft.
Gerhard von Minden
(† 1466)
519 1454–1462 Mitglied der Zirkelgesellschaft seit 1447.
 
Bertold Witig
(† 1474)
521 1457–1474 Seit 1443 Mitglied der Zirkelgesellschaft.
 
Heinrich von Stiten
(† 1484)
526 1466–1484 Seit 1467 Mitglied der Zirkelgesellschaft.
Johann Westphal
(um 1397–1474)
528 1461–1474 Seit 1429 Mitglied der Zirkelgesellschaft.
 
Andreas Geverdes
(† 1477)
529 1475–1477 Eingewandert von Magdeburg nach Lübeck. Seit 1460 Mitglied der Zirkelgesellschaft. Gewandschneider
 
Hinrich Castorp
(1419–1488)
533 1462–1488 1447–1450 Ältermann im Hansekontor in Brügge. Stifter der Kaufleute-Kompagnie, ab 1452 Mitglied der Zirkelgesellschaft.
 
Johann Wickinghof
(† 1493)
550 1484–1493 Seit 1470 Mitglied der Zirkelgesellschaft.
Ludeke von Thünen
(1430–1501)
553 1475–1501 Seit 1460 Mitglied der Zirkelgesellschaft.
 
Bruno Bruskow
(† 1487)
557 1479–1487 Seit 1460 Mitglied der Zirkelgesellschaft.
Heinrich Brömse
(1440–1502)
562 1487–1502 Seit 1479 Mitglied der Zirkelgesellschaft.
 
Diedrich Hupe
(† 1498)
564 1494–1498 Mitglied der Kaufleute-Kompagnie, ab 1495 Mitglied der Zirkelgesellschaft.
Hermann von Wickede II
(1436–1501)
568 1489–1501 Seit 1470 Mitglied der Zirkelgesellschaft.
 
Johann Hertze
(† 1510)
571 1498–1510 Seit 1479 Mitglied der Zirkelgesellschaft.
 

16. Jahrhundert

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Sortierbare Liste
Name und Lebensdaten Ratslinie Nr. Regierungszeit Besonderheiten und Anmerkungen Abbildung
Hartwig von Stiten
(† 1511)
575 1502–1511 Sohn des Bürgermeisters Heinrich von Stiten; Mitglied der Zirkelgesellschaft
Tideman Berck
(† 1521)
576 1501–1521 1504 Münzvertrag mit Hamburg und Lüneburg; Mitglied der Zirkelgesellschaft
 
Heinrich Witte
(† 1523)
578 1513–1520
David Divessen
(† 1509)
581 1503–1509 1500 Ratsherr; 1504 und 1506 Münzverträge mit Hamburg, 1506 Verhandlungen mit König Johann von Dänemark
 
Heinrich Castorp
(1451–1512)
582 1512 Ratsherr seit 1500; Mitglied der Zirkelgesellschaft seit 1501
Hermann Meyer
(† 1528)
584 1510–1528 Ratsherr seit 1500; Mitglied der Zirkelgesellschaft seit 1501; 1512/13 Friedensverhandlungen mit König Johann von Dänemark; mehrmals in Antwerpen wegen Verlegung des Hansekontor in Brügge dorthin 1520
 
Thomas von Wickede
(1472–1527)
593 1511–1527 glänzender Diplomat; seit 1501 Mitglied der Zirkelgesellschaft; 1524 von Friedrich I. wegen Unterstützung gegen Christian II. zum Ritter geschlagen
 
Hermann Falcke
(† 1530)
598 1522–1530 seit 1510 mehrmals Oberbefehlshaber der Lübecker Flotte
 
Nikolaus Brömse
(1485–1543)
604 1520–1531; 1535–1543 Mitglied der Zirkelgesellschaft seit 1508; 1521 am Hof Karl V., wohin er 1531 floh und zum Ritter geschlagen wurde; 1535 kehrte er zurück und nahm 1536 an den Friedensgesprächen mit Christian III. in Hamburg und am Verhör von Jürgen Wullenwever in Braunschweig teil; 1540 Vorsitz auf dem Hansetag in Lübeck
 
Joachim Gercken
(† 1544)
605 1531–1544 Bergenfahrer, stammte aus Hagenow; 1532/33 Verhandlung mit Friedrich I. über Ausschluss der Niederländer vom Ostseehandel; April bis November 1534 aus dem Rat ausgeschlossen; 1535 Verhandlungen mit der Bürgerschaft über Wiederherstellung der alten Verhältnisse; 1536 mit Brömse bei den Friedensgesprächen in Hamburg und Wullenwevers Verhör
 
Mattheus Packebusch
(† 1537)
610 1528–1532; 1534–1537 Doktor der Rechte aus Stendal; ab 1495 Syndicus; bei allen wichtigen Verhandlungen Lübecks und der wendischen Städte beteiligt; 1532 wegen seines Alters aus dem Rat ausgetreten, aber 1534 wieder eingetreten
Hermann Plönnies
(† 1533 in Münster)
613 1529–1531 verließ 1531 mit Brömse die Stadt und wurde von Karl V. zum Ritter geschlagen
 
Gotthard III. von Hoeveln
(1468–1555)
615 1531–1552 seit 1527 im Rat; vom Bürgerausschuss unter Jürgen Wullenwever gegen seinen Protest zum Bürgermeister gewählt; trat 1535 aus dem Rat aus, wurde aber von Brömse zum Wiedereintritt beredet
 
Nikolaus Bardewik
(1506–1560)
618 1544–1560 aus Lüneburg, seit 1525 Mitglied des Zirkelgesellschaft, 1527 mit 21 Jahren Ratsherr, Schwiegersohn von Thomas von Wickede; 1532 Befehlshaber der Flotte; 1537–1544 Amtmann in Bergedorf; mehrmals als Gesandter am dänischen Hof
 
Anton von Stiten
(† 1564)
620 1540–1564 Sohn des Bürgermeisters Hartwig von Stiten; seit 1525 Mitglied der Zirkelgesellschaft; 1530 Gesandter an den Schmalkaldischen Bund;
 
Gottschalck Lunte
(† 1532)
627 1531–1532 1531 direkt aus dem Bürgerausschuss zum Bürgermeister gewählt, zuvor Hauptmann von Mölln. Seine Witwe heiratete Marx Meyer.
Jürgen Wullenwever
(† 1537)
636 1533–1535 aus Hamburg; 1533 direkt als Bürgermeister in den Rat eingetreten; erklärte 1533 den Krieg gegen die Niederländer und 1534 gegen Schleswig-Holstein und Dänemark (Grafenfehde); 1535 zum Rücktritt gezwungen; 1537 in Wolfenbüttel hingerichtet
 
Ludwig Taschenmaker
(† 1536)
637 1533–1535 1533 wie Wullenwever zum Bürgermeister ernannt; 1535 zurückgetreten; 1536 aufgrund von Wullenwevers „Geständnis“ verhaftet
Eberhard Störtelberg 641 1545–1549 1533 als Mitglied des Ausschusses in den Rat gekommen und 1535 zurückgetreten, aber 1541 wiedergewählt; 1541 Gesandter bei Christian III.
Paul Wibbeking
(1505–1568)
655 1560 Bild in der Marienkirche
Ambrosius Meyer 656 1551
 
Bartholomeus Tinnappel
(† 1566)
657 1564 Er kam als kommandierender Admiral der hansischen Flotte bei deren Niederlage im Dreikronenkrieg um.
 
Hermann Falke
(1514–1566)
658 1553
 
Christoph Tode
(1515–1579)
663 1560–1566 Gesandter Lübecks bei Friedensverhandlung mit Schweden und 1570 beim Friedensabschluss in Stettin
 
Anton Lüdinghusen
(† 1571)
664 1562
 
Hieronymus Lüneburg
(† 1580)
666 1561 Schloss 1563 das Bündnis mit Dänemark und unterzeichnete den Frieden von Stettin. Gründete 1580 die Zirkelgesellschaft neu.
Heinrich Plönnies
(um 1510–1580)
673 1572 Sohn des Bürgermeisters Hermann Plönnies
Johann Brokes
(1513–1585)
680 1573
 
Dietrich von Broemse
(1540–1600)
687 1588 Neffe des Bürgermeisters Nikolaus Brömse, Besitzer des Brömser Hofes – Suizid am 5. August 1600.
 
Hermann von Dorne (1535–1594) 689 1579–1594  

Wappenepitaph an der Ostwand der Bürgermeisterkapelle in der Marienkirche mit lateinischer Inschrift.

 
Hermann von Vechtelde
(1523–1572)
690 1571–1572 Sohn des Braunschweiger Bürgermeisters Tilman Vechtelde. Starb in einer Ratssitzung. Gedenkplatte mit lateinischer Inschrift verfasst von David Chyträus aus seinem 1800 wegen Baufälligkeit abgebrochenen Epitaph an der Nordwand der Marientidenkapelle der Marienkirche.
Johann Lüdinghusen
(1541–1589)
691 1580–1589  

Verantwortlich für die Revision des Lübischen Rechts, erschienen 1586 als Statuta und des Stadt Rechts.

 
Joachim Lüneburg
(1512–1588)
683 1581 Schwiegersohn von Anton von Stiten, war maßgeblich mitbeteiligt an der Neugründung der Zirkelgesellschaft
 
Gotthard V. von Hoeveln
(1543–1609)
696 1589
 
Arnold Bonnus
(1542–1599)
698 1594 war der Sohn von Hermann Bonnus; begraben in St. Petri
Hermann Warmboeke 707 1589
Alexander Lüneburg
(1560–1627)
709 1599
 

17. Jahrhundert

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Name und Lebensdaten Ratslinie Nr. Regierungszeit Besonderheiten und Anmerkungen Abbildung
Conrad Garmers
(1539–1612)
710 1601–1612 Als Gesandter 1594 bei der Krönung von König Sigismund in Uppsala und 1603 beim Zaren Boris Godunow in Moskau
 
Jakob Bording d. J.
(1547–1616)
720 1600–1616
 
Heinrich Brokes
(1567–1623)
722 1609–1623   Mitglied der Kaufleutekompagnie
 
Johann Vinhagen
(1564–1630)
728 1619–1630 1620 Gesandter in Schweden
 
Lorenz Möller
(1560–1634)
729 1612–1634  1615 Lübecker Gesandter in Kopenhagen – sorgte für die Sicherheit der Stadt Lübeck während des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648). Hatte ein mächtiges hölzernes Epitaph im Stil der Eckernförder Schule Gudewerths in der Marienkirche, nur in der Art noch übertroffen von dem des Matthäus Rodde.
Mattheus Kossen[2]
(† 1621)
723 1616–1620
Heinrich Köhler
(1576–1641)
739 1624–1641
 
Christoph Gerdes
(1590–1661)
747 1627–1661
 
Johann Kampferbeke
(† 1639)
749 1634–1639
 
Heinrich Wedemhof
(1584–1651)
751 1630–1651
 
Otto Brokes
(1574–1652)
752 1640–1652  Bruder des Bürgermeisters Heinrich Brokes (Nr. 722)
 
Hermann von Dorne
(1596–1665)
757 1651–1665
 
Gotthard von Höveln
(1603–1671)
765 1654–1669 Trat aus Protest gegen den Kassarezess aus dem Rat aus
 
Anton Köhler
(1585–1657)
767 1642–1657
 
Gottschalk von Wickede
(1597–1667)
769 1659–1667 Mitglied der Zirkelgesellschaft.
 
Johann Marquard
(1610–1668)
763 1663–1668
 
Matthäus Rodde
(1598–1677)
775 1667–1677 Spanienfahrer
 
Heinrich Kerkring
(1610–1693)
780 1671–1693 Mitglied der Zirkelgesellschaft
Johann Ritter
(1622–1700)
785 1669–1700
 
Konrad Schinkel
(† 1682)
786 1680–1682
 
David Gloxin
(1597–1671)
792 1666–1671
 
Johann Siricius
(1630–1696)
798 1687–1696 Als Jurist wurde er 1657 Sekretär des Hansekontors auf der Bryggen in Bergen. 1677 war er Gesandter in Kopenhagen, um die Freigabe der Lübecker Schiffe zu erreichen, die bei Ausbruch des Schonischen Krieges zwischen Dänemark und Schweden beschlagnahmt worden waren.
 
Bernhard Diedrich Brauer
(1629–1686)
799 1669–1686 Er war zunächst als Anwalt (Brauer von Hachenburg) am Reichskammergericht in Speyer tätig. 1667 Syndikus und Dompropst in Lübeck.
Bernhard Frese
(† 1688)
790 1685–1688
Anton Winckler
(1657–1707)
802 1694–1707 Epitaph mit Marmorbüste von Thomas Quellinus in der Marienkirche im nördlichen Chorumgang.
 
Gotthard Marquard
(1611–1694)
805 1692–1694 Bruder des Bürgermeisters Johann Marquard (Nr. 763)
 
Gotthard Kerkring
(1639–1705)
808 1697–1705 Mitglied der Zirkelgesellschaft. Epitaph für den Pater Patriae in der Marienkirche am ersten Wandpfeiler des Südschiffs.
 
Hieronymus von Dorne
(1646–1704)
809 1695–1704 Sohn des Bürgermeisters Hermann von Dorne. Epitaph mit lateinischer Inschrift von Thomas Quellinus im Nordschiff der Marienkirche, westlich der Totentanzkapelle.
 

1700 bis 1811

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Der Zeitraum umfasst neben dem 18. Jahrhundert die Erlangung der vollen völkerrechtlichen Souveränität Lübecks durch die Auflösung des Heiligen Römischen Reiches bis zur Lübecker Franzosenzeit. Er endet mit der Eingliederung des Stadtstaates durch Frankreich 1811. Damit verbunden war die Aufhebung der alten Verfassung und die Einführung des französischen Kommunalverwaltungsrechts.

Name und Lebensdaten Ratslinie Nr. Regierungszeit Besonderheiten und Anmerkungen Abbildung
Johann Westken
(1639–1714)
810 1703 Epitaph am sechsten Wandpfeiler des Südschiffs der Marienkirche.
 
Thomas von Wickede
(1646–1716)
815 1708 Enkel von #713; Mitglied der Zirkelgesellschaft. 1680 als 12. Mitglied seiner Familie in den Senat gewählt wurde er der fünfte Bürgermeister der Familie. Epitaph mit lateinischer Inschrift im südlichen Seitenschiff der Aegidienkirche am zweiten Wandpfeiler zu seinem Andenken als Vorsteher der Kirche, siehe die weitere Gedenktafel aus dem Jahr 1645. Begraben wurde er in der Marienkirche.
 
Sebastian Gercken
(1656–1710)
820 1706 Geboren in Magdeburg. Epitaph in der Katharinenkirche. Zweite Grabkapelle im südlichen Seitenschiff mit lateinischer Inschrift.
 
Adolf Mattheus Rodde
(1655–1729)
824 1708
 
Peter Hinrich Tesdorpf
(1648–1723)
831 1715
 
Daniel Müller
(1661–1724)
835 1717
Hermann Rodde
(1666–1730)
836 1717
Joachim Lothar Carstens
(1655–1727)
842 1722
Jakob Hübens
(1654–1731)
844 1731 Hübens verstarb im Jahr seiner Amtszeit.
 
Heinrich Balemann
(1677–1750)
846 1724 Epitaph im südöstlichen Chorumgang der Marienkirche links des Nebenportals mit lateinischer Inschrift.
 
Heinrich von Brömbsen
(1673–1732)
847 1728 Mitglied der Zirkelgesellschaft
Anton von Lüneburg
(1673–1744)
848 1732 Der letzte seines Geschlechts; Mitglied der Zirkelgesellschaft
 
Christian Albrecht Niemann
(1680–1734)
850 1731
August Simon Lindholtz
(1679–1743)
851 1735
Johann Heinrich Dreyer
(1670–1737)
853 1732 Schonenfahrer
 
Hermann Münter
(1679–1743)
856 1738 Bewirtete am 19. November 1716 Zar Peter den Großen mitsamt seinem Gefolge in seinem Hausgarten.
 
Gotthard Arnold Isselhorst
(1682–1765)
858 1744
Johann Adolph Krohn
(1674–1750)
860 1744
Heinrich Rust
(1678–1757)
862 1743
Mattheus Rodde
(1681–1761)
869 1757 Sein Porträt von Stefano Torelli im Haus der Kaufmannschaft.
 
Johann Friedrich Carstens
(1696–1761)
871 1750 Vollzog gemeinsam mit dem Ratsherrn Philipp Caspar Lamprecht (#882) im Jahr 1747 den Vergleich über die lauenburgischen Gebiete (die sog. Möllner Pertinenzien) mit Kurhannover.
Andreas Albrecht von Brömbsen
(1703–1757)
872 1750 Sohn von #847; Mitglied der Zirkelgesellschaft; Sein Epitaph mit lateinischer Inschrift hängt an der Westwand der Heiligen-Leichnamskapelle im Nördlichen Seitenschiff der Jakobikirche
 
Ludwig Philipp Roeck
(1697–1768)
879 1761 Schonenfahrer; sein Epitaph befand sich in der Petrikirche.
Daniel Haecks
(1706–1778)
883 1757
Friedrich Green
(1701–1773)
887 1769 Nowgorodfahrer
Heinrich Diedrich Balemann
(1703–1768)
889 1761 Sohn von #846. Ab 1728 vierter Ratssekretär und Registrator, 1738 Protonotar. 1750 Ratsherr.
Georg Wilhelm Detharding
(1701–1782)
890 1765 Bestattet in einer 1761 errichteten Kapelle der Katharinenkirche, der Detharding-Kapelle. Lateinische Inschrift am barocken Sarkophag.
 
Joachim Peters
(1712–1788)
895 1773 Nowgorodfahrer. Grabdenkmal in der Marienkirche in der Warendorpkapelle im Südschiff mit lateinischer Inschrift.
 
Bernhard von Wickede
(1705–1776)
898 1773 Mitglied der Zirkelgesellschaft
Franz Bernhard Rodde
(1721–1790)
899 1789 Mitglied der Kaufleute-Kompagnie
Joachim Matthias Lütkens
(1713–1780)
903 1777 Epitaph mit lateinischer Inschrift im nördlichen Seitenschiff der Aegidienkirche, neben dem Hauptportal.
 
Hermann Georg Bünekau
(1729–1805)
904 1778 Herausgeber der Bibliotheca juris Lubecensis.
Johann Arnold Isselhorst
(1720–1785)
909 1781 Sohn von #858. 1745 Ratssekretär und Registrator. 1750 Protonotar, Ratsherr 1765.
Joachim Tanck
(1724–1793)
910 1783
Heinrich Brockes II.
(1706–1773)
912 1768 Abkömmling von #722.
 
 
Anton Diedrich Wilken
(1715–1792)
913 1790 Ältermann der Schonenfahrer
Georg Blohm
(1733–1798)
918 1792 Bergenfahrer
Hermann Diedrich Krohn
(1734–1805)
919 1786 1759 Dritter Ratssekretär und Registrator, 1765 Zweiter Ratssekretär, 1769 Erster Ratssekretär (Protonotar). 1773 Ratsherr.
Christian von Brömbsen
(1742–1808)
921 1800 Sohn des Besitzers von Gut Nütschau. Mitglied der Zirkelgesellschaft.
Gabriel Christian Lembke
(1738–1799)
925 1794
 
Johann Georg Böhme
(1730–1804)
928 1799 Schonenfahrer
Johann Philipp Plessing
(1741–1810)
930 1804
Johann Caspar Lindenberg
(1740–1824)
934 1805
 
Mattheus Rodde
(1754–1825)
936 1806 Ehemann von Dorothea Schlözer.
 
Nicolaus Jacob Keusch
(1745–1817)
937 1817 Wurde 1790 als wortführender Ältermann der Schonenfahrer vor der Franzosenzeit in den Rat gewählt.
Johann Matthaeus Tesdorpf
(1749–1824)
940 1806 1773 Dritter Ratssekretär und Registrator, erhielt zunächst eine Fortbildungsreise nach Wetzlar, Regensburg und Wien bewilligt.
 
Stephan Hinrich Behncke
(1747–1824)
943 1818 Ältermann der Bergenfahrer. Eintritt in den Rat vor der Franzosenzeit
Friedrich Nölting
(1759–1826)
945 1826 Ältermann der Schonenfahrer. Eintritt in den Rat vor der Franzosenzeit. Verstarb einen Monat nach der Wahl zum Bürgermeister.
Peter Hinrich Tesdorpf
(1751–1832)
946 1827 Ältermann der Kaufleute-Kompagnie. Eintritt in den Rat vor der Franzosenzeit
Georg David Richerz
(1742–1811)
947 1810 Prokurator am Obergericht. Ratsherr 1799. Sohn des Seniors Georg Hermann Richertz (1716–1767)
Christian Adolph Overbeck
(1755–1821)
949 1814 Mitbegründer und Direktor der Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit. Eintritt in den Rat vor der Franzosenzeit
 

1811 bis 1813 war Lübeck Teil des Französischen Kaiserreichs

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In der Franzosenzeit gehörte Lübeck zum Département des Bouches de l’Elbe. Entsprechend trat der Maire an die Stelle der Bürgermeister.

Name und Lebensdaten Ratslinie Nr. Regierungszeit Besonderheiten und Anmerkungen
 
Johann Matthaeus Tesdorpf 940 1811 provisorischer Maire
 
Anton Diedrich Gütschow ohne 1811–1813 Maire, vor und nach der Franzosenzeit Stadtsyndikus
 
Friedrich Adolph von Heintze (1768–1832) ohne 1813 provisorischer Maire

Bürgermeister Lübecks 1813 bis 1946

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Der Zeitraum von den Koalitionskriegen bis nach dem Zweiten Weltkrieg beinhaltet zunächst eine Phase der unbedingten Restauration. 1848 fügte sich das Lübecker Staatswesen und es kam zu einer ersten Verfassungsänderung im neuzeitlichen Sinne, der weitere folgten, bis durch das Groß-Hamburg-Gesetz die Eigenstaatlichkeit der Stadt verloren ging. Seither waren und sind die Bürgermeister Stadtväter zunächst in einer preußischen und seit Ende des Zweiten Weltkrieges in einer schleswig-holsteinischen Großstadt.

Name und Lebensdaten Ratslinie Nr. Regierungszeit Besonderheiten und Anmerkungen Abbildung
Johann Matthaeus Tesdorpf 940 1813–1824 Ratsmitglied seit 1794/1813.
 
Christian Adolph Overbeck 949 1814- Ratsmitglied seit 1800/1813
 
Zwischen 1824 und 1916 hatten folgende Personen das Bürgermeisteramt mehrmals für jeweils ein Jahr inne:
Christian Heinrich Kindler
(1762–1845)
953 1821, 1825, 1827, 1829, 1831, 1833, 1834, 1835, 1837, 1839, 1841, 1843 Ratsherr seit 1803/1813, Inhaber der Gedenkmünze Bene Merenti (1842)
 
Adolph Hinrich Voeg
(1766–1833)
961 1825, 1826, 1828, 1830, 1832 Seit 1814 im Rat.
Peter Hinrich Tesdorpf 946 1827 Ratsherr 1798/1813.
 
Thomas Günther Wunderlich 960 1833 Wurde 1810 aus der Kaufleute-Kompagnie in den Rat gewählt und 1852 in den Ruhestand versetzt.
Johann Heinrich Kipp
(1771–1833)
970 1833
Christian Nicolaus von Evers
(1775–1862)
959 1836, 1838, 1840, 1842, 1844 Mitglied der Zirkelgesellschaft. Ratsherr seit 1809/1813, 1852 in den Ruhestand versetzt.
 
Bernhard Heinrich Frister 971 1833, 1845, 1846, 1853/54 1821 in den Rat gewählt. Inhaber der Gedenkmünze Bene Merenti (1856)
Johann Joachim Friedrich Torkuhl 974 1845, 1847, 1848, 1851/52, 1857/58 Ratsherr seit 1824, trat wegen Erblindung 1865 in den Ruhestand. Inhaber der Gedenkmünze Bene Merenti (1865)
Heinrich Brehmer 985 1849/50, 1861/62, 1865/66 1870 im Ruhestand. Inhaber der Gedenkmünze Bene Merenti (1870)
 
Friedrich Matthias Jacobus Claudius 983 1851/52
 
Karl Ludwig Roeck 982 1855/56, 1859/60, 1863/64, 1867/68 Inhaber der Gedenkmünze Bene Merenti (1864)
 
Theodor Curtius 994 1869/70, 1873/74, 1877/78 Inhaber der Gedenkmünze Bene Merenti (1885)
 
Heinrich Theodor Behn 998 1871/72, 1875/76, 1879/80, 1883/84, 1887/88, 1891/92, 1895/96 Ging 1901 im Alter von 82 Jahren in den Ruhestand. Inhaber der Gedenkmünze Bene Merenti (1895)
 
Arthur Gustav Kulenkamp 1004 1881/82, 1885/86, 1889/90, 1893/94
 
Wilhelm Brehmer 1005 1897/98, 1901/02 Trat 1904 in den Ruhestand. Inhaber der Gedenkmünze Bene Merenti (1901)
 
Heinrich Klug 1012 1899/1900, 1903/04
 
Kanaleröffnung 1900

Eröffnete in Anwesenheit des Kaisers Wilhelm II. mit einer Fahrt der Senatsbarkasse Lubeca vom Kaisertor zum Burgtor den Elbe-Lübeck-Kanal. Inhaber der Gedenkmünze Bene Merenti (1904)

 
Johann Georg Eschenburg 1017 1905/06, 1909/10, 1913/14
 
9. August 1913

Schritt mit Kaiser Wilhelm II. anlässlich dessen (letzten) Besuches Lübecks die Ehrenkompanie ab. Inhaber der Gedenkmünze Bene Merenti (1910)

 
Ernst Christian Johannes Schön 1022 1907/08
 
Johann Hermann Eschenburg 1016 1911/12, 1915/16 Er trat im November 1918 in den Ruhestand. Inhaber der Gedenkmünze Bene Merenti (1914)
 
Emil Ferdinand Fehling 1023 1917–1920 Nunmehr wieder mehrjährige Amtsperioden; Bürgermeister Fehling war das einzige Staatsoberhaupt eines Landes des Deutschen Kaiserreiches, das über die Novemberrevolution hinaus im Amt blieb. Inhaber der Gedenkmünze Bene Merenti (1917), Ehrenbürger Lübecks (1927)
 
Johann Martin Andreas Neumann 1029 1921–1926 Parteilos, aber mit deutschnationalen Sympathien. Nach einer Pressekampagne trat er kurz vor den Feierlichkeiten zum 700. Jubiläum der Reichsfreiheit Lübecks zurück.
 
Paul Löwigt 1038 1926–1933 Der erste von der SPD gestellte Bürgermeister in Lübeck. Das einzige sozialdemokratische Oberhaupt des Lübecker Staates. Trat unter dem Druck der laufenden Gleichschaltung gemeinsam mit allen SPD-Senatoren zurück.
 
Otto-Heinrich Drechsler ohne 1933–1945 Zahnarzt, NSDAP-Oberbürgermeister. Beging in britischer Haft im Mai 1945 Selbstmord.
 
Gerhard Schneider ohne 1945 Bürgermeister
Friedrich Reeh ohne 1945 kommissarischer Bürgermeister (berufen durch die britische Militärregierung)
 
Emil Helms ohne 1945–1946 kommissarischer Oberbürgermeister (berufen durch die britische Militärregierung)

Kreis Resident Officers der britischen Militärregierung

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Der Kreis Resident Officer des Stadtkreises Lübeck (820. Detachment) unterstand seit dem 3. Mai dem Militärgouverneur von Schleswig-Holstein, Gail Patrick Henderson, Brigadegeneral des 8. britischen Armeekorps in Plön, ab 11. Mai Detachment Military Government in Kiel. Dieser unterstand seinerseits dem Feldmarschall Bernard Montgomery als Oberbefehlshaber der britischen Truppen in Deutschland (21. Britische Heeresgruppe). Der Kreis Resident Officer hatte seine Dienststelle in den ehemaligen Räumen der Lübecker NSDAP im Kanzleigebäude. Der britische Stadtkommandant hatte seine Dienststelle im Behnhaus.

Vorsitzende der Bürgerschaft seit 1946

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Otto Passarge

Die neue Verfassung wurde durch die Militärregierung am 13. April 1946 erlassen, die ersten freien Wahlen seit 1933 fanden am 13. Oktober 1946 unter Aufsicht der Militärregierung statt. Der Vorsitzende der Bürgerschaft ist höchster Repräsentant der Stadt.

Leiter der Verwaltung seit 1946

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Robert Knüppel

Literatur

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  • Rathslinie. Dith is de Linea der Rades Personen. Handschrift von 1687 in der Stadtbibliothek (Lübeck) Signatur Ms. Lub 2° 330 (Digitalisat)
  • Ahasver von Brandt: Bene Merenti – Ein Lübisches Ehrenzeichen, seine Geschichte und seine Inhaber. In: Der Wagen. 1958, S. 58–64.
  • Friedrich Bruns: Die Lübecker Syndiker und Ratssekretäre bis zur Verfassungsänderung von 1851. In: ZVLGA. Band 29, 1938, S. 91–168.
  • Adolf Clasen: Verkannte Schätze – Lübecks lateinische Inschriften im Original und auf Deutsch. Lübeck 2002, ISBN 3-7950-0475-6, S. 22ff.
  • Emil Ferdinand Fehling: Lübeckische Ratslinie. Lübeck 1925.
  • Antjekathrin Graßmann (Hrsg.): Lübeck-Lexikon. Die Hansestadt von A bis Z. Lübeck 2006.
  • Karl-Ernst Sinner: Tradition und Fortschritt. Senat und Bürgermeister der Hansestadt Lübeck 1918-2007, Band 46 der Reihe B der Veröffentlichungen zur Geschichte der Hansestadt Lübeck herausgegeben vom Archiv der Hansestadt Lübeck, Lübeck 2008.
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Commons: Lübecker Bürgermeister – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Lübeck, Stadtarchiv, Hs. 735 und Marburger Repertorium
  2. Nach BuK Band I.2.; bei Fehling, Ratslinie, als Bürgermeister nicht erkannt.
  3. Karl-Ernst Sinner: Tradition und Fortschritt. Senat und Bürgermeister der Hansestadt Lübeck 1918–2007, Band 46 der Reihe B der Veröffentlichungen zur Geschichte der Hansestadt Lübeck herausgegeben vom Archiv der Hansestadt Lübeck, Lübeck 2008, S. 108/109.
  4. jvz, swe: Lübeck bleibt rot: Jan Lindenau (SPD) wird Bürgermeister. In: Lübecker Nachrichten. 20. November 2017, abgerufen am 30. November 2020.