Kinofest Lünen
Das Kinofest Lünen war ein von 1990 bis 2023 jährlich im November in Lünen (Nordrhein-Westfalen) stattfindendes Filmfestival für deutsche Filme.
Geschichte
BearbeitenBis zum Jahre 2004 wurde das Kinofest vom Büro Schmitt & Teigler aus Köln geleitet. Von 2005 bis 2016 übernahmen dies Michael Wiedemann und Katrin Bessert. Ab 2017 leitete Michael Wiedemann das Festival gemeinsam mit Sven Ilgner. Seit 2021 sind Lutz Nennmann und Meinolf Thies die Veranstalter.[1] Anfang des Jahres 2024 verkündeten Nennmann&Thies, dass sie das Festival nicht mehr ausrichten werden.[2][3]
Zur Eröffnung des 30. Kinofestes am 13. November 2019 kam der damalige Ministerpräsident des Landes NRW, Armin Laschet. Aufgrund der COVID-19-Pandemie konnte das Kinofest 2020 nicht in der üblichen Form stattfinden. Zum Ausgleich wurde von Michael Wiedemann, Sven Ilgner und Anke Höwing das „Kino Film Fest Lünen“ ins Leben gerufen. Diese pandemiebedingt kleinere Variante des Festivals fand mit reduziertem Programm vom 4. bis zum 7. November 2020 statt.[4]
Von 2005 bis 2018 stand das Kinofest unter dem Motto: „Hart aber herzlich“. 2021 übernahm die Stadt Lünen die Nutzungsrechte an den Wort- und Bildmarken des Festivals und gab sie an die neuen Veranstalter weiter, damit das Kinofest weiterhin unter dem gewohnten Namen (2021 unter dem Motto: Sie ist wieder da: Die LÜDIA!) und mit den bekannten Emblemen stattfinden kann.[5]
Filmpreise
BearbeitenDie „Lüdia“
BearbeitenSeit 1997 wird der Filmpreis der Stadt Lünen, die Lüdia, verliehen. Sie ist eine Miniatur der Blumenfrau-Statue, geschaffen vom Lüner Bildhauer Andrzej Irzykowski, die auf Lünens Marktplatz steht. Der Gewinner wird vom Publikum gewählt.
Der Preis war bis 2020 mit 10.000 Euro dotiert,[6] seit 2021 mit 15.000 Euro (10.000 Euro gesponsert von der Stadt Lünen und 5.000 Euro gesponsert von der Familie Höwing).
Lüdia-Preisträger
Bearbeiten- 1997: Deckname Dennis (Thomas Frickel)
- 1998: Gomez – Kopf oder Zahl (Edward Berger) -2023 Oscar-Preisträger-
- 1999: Tuvalu (Veit Helmer)
- 2000: Jetzt oder nie – Zeit ist Geld (Lars Büchel)
- 2001: Was tun, wenn’s brennt? (Gregor Schnitzler)
- 2002: Jeans (Nicolette Krebitz)
- 2003: 7 Brüder (Sebastian Winkels)
- 2004: Bin ich sexy? (Katinka Feistl)
- 2005: Wahrheit oder Pflicht (Regie: Jan Martin Scharf und Arne Nolting)
- 2006: Here We Come (Nico Raschick)
- 2007: Jakobs Bruder (Regie: Daniel Walta)
- 2008: Evet, ich will! (Regie: Sinan Akkuş)
- 2009: Pianomania (Lilian Franck, Robert Cibis)
- 2010: Eines Tages... (Iain Dilthey)
- 2011: Berg Fidel – eine Schule für alle (Hella Wenders)
- 2012: Ende der Schonzeit (Franziska Schlotterer)
- 2013: Miles & War – Auf den Spuren des Friedens (Anne Thoma)
- 2014: Der Bauer bleibst du (Benedikt Kuby)
- 2015: Herbert (Thomas Stuber)
- 2016: Freddy/Eddy (Tini Tüllmann)
- 2017: Somewhere in Tonga (Florian Schewe)
- 2018: Klasse Deutsch (Florian Heinzen-Ziob)
- 2019: Der letzte Mieter (Gregor Erler)
- 2021: We Are All Detroit (Ulrike Franke und Michael Loeken)
- 2022: Auf der Suche nach Fritz Kann (Marcel Kolvenbach)
- 2023: 15 Jahre (Chris Kraus)
Weitere beim Kinofest Lünen verliehene Filmpreise
Bearbeiten- Schüler-Filmpreis des Kreises Unna 16+. Preisgeld: 2.500 Euro
- Schüler-Filmpreis des Kreises Unna 10+. Preisgeld: 2.500 Euro.
- Filmpreis 60+. Preisgeld: 2.500 Euro
- Kinderfilmpreis Rakete. Preisgeld: 3.000 Euro
- Kurzfilmpreis Erste Hilfe für kurze Kurzfilme. Preisgeld: 1.600 Euro
- Kurzfilmpreis Erster Gang für mittellange Kurzfilme. Preisgeld: 1.600 Euro
- Preis für die beste Filmmusik. Preisgeld: 2.500 Euro
- Berndt-Media-Preis für den besten Filmtitel. Preisgeld: Marketingleistungen in den Medien des Berndt-Media-Verlags im Wert von 7.500 Euro
- Drehbuchpreis. Preisgeld: 2.500 Euro
- Perle – Preis für Frauen aus der Filmbranche. Preisgeld: 1.800 Euro
- RuhrPott-Leserfilmpreis. Preisgeld: 1.500 Euro
- Nike für das Lebenswerk (seit 2022). Preisgeld: 15.000 Euro.
- 2022: Mario Adorf[7]
- 2023: Senta Berger[8]
Fair Festival Award
BearbeitenDas Kinofest Lünen wurde mit dem Fair Festival Award ausgezeichnet. Die Auszeichnung war Teil eines Kooperationsprojekts der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf und der AG Festivalarbeit in der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft, das die Arbeitsbedingungen bei Filmfestivals untersuchte.[9] Sie wurde anlässlich der Berlinale 2020 auf Basis einer Umfrage unter Festivalbeschäftigten vergeben.[10]
Kinotransparente
BearbeitenWährend des Kinofestes 2010 wurden an unterschiedlichen Orten in Lünen Kinotransparente aus der Sammlung des Frankfurter Werbers Manfred Stute aus den 1950er bis 1980er Jahren gezeigt.[11]
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Achim Lettmann: Kinofest Lünen ist für November geplant. In: Westfälischer Anzeiger. 11. Juni 2021, abgerufen am 29. Oktober 2021.
- ↑ WDR: Kinofest Lünen kämpft um Existenz. 2. April 2024, abgerufen am 24. Juli 2024.
- ↑ Antenne Unna: Aus für Kinofest Lünen. Abgerufen am 24. Juli 2024.
- ↑ Beate Rottgardt: „Kino Film Fest Lünen“: Neue Ära beginnt im November in der Cineworld. In: Ruhr Nachrichten. 16. September 2020, abgerufen am 11. Oktober 2020.
- ↑ Beate Rottgardt: Kinofest Lünen: Neuer Veranstalter bekommt das bekannte Logo. In: Ruhr Nachrichten. 18. August 2021, abgerufen am 29. Oktober 2021.
- ↑ Maxi Braun: Politik und Unterhaltung. 28. Kinofest Lünen. In: Trailer Ruhr, November 2017, S. 25.
- ↑ Mario Adorf erhält «Nike»-Preis für sein Lebenswerk. In: haller-kreisblatt.de. 24. November 2022, abgerufen am 25. November 2022.
- ↑ Preisverleihung beim Kinofest Lünen. In: antenneunna.de. 3. Dezember 2023, abgerufen am 4. Dezember 2023.
- ↑ Jochen Müller: Kinofest Lünen als fairstes Filmfestival Deutschlands ausgezeichnet. In: Blickpunkt:Film. 16. Juli 2021, abgerufen am 10. November 2021.
- ↑ Skadi Loist, Sarah Herbst: Die Ergebnisse der Fair Festival Award-Umfrage 2020. (PDF) In: verdi.de. AG Festivalarbeit in ver.di und Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf, Juli 2021, abgerufen am 10. November 2021.
- ↑ Die Ernte eines Wochenendausflugs in den Taunus. In: FAZ. 9. Dezember 2010, S. 33.