[go: up one dir, main page]

Kardinalstaatssekretär

steht dem Staatssekretariat des Heiligen Stuhls vor

Der Kardinalstaatssekretär, amtlich Staatssekretär Seiner Heiligkeit, steht dem Staatssekretariat des Heiligen Stuhls vor, das das wichtigste Dikasterium der Römischen Kurie ist und darum grundsätzlich auch von einem Kardinal geleitet wird, weshalb sich auch die Bezeichnung Kardinalstaatssekretär im Deutschen durchgesetzt hat. Falls das Amt des Kardinalstaatssekretärs vakant wird, wurde gelegentlich auch (vorübergehend) ein Pro-Staatssekretär (der noch kein Kardinal ist) vom Papst ernannt. Seit der Apostolischen Konstitution Praedicate Evangelium sind die Kurienpräfekten auch ohne Kardinalswürde gleich mit vollem Titel im Amt.

Pietro Kardinal Parolin (22. Februar 2014)
Wappen von Pietro Kardinal Parolin

Der Kardinalstaatssekretär ist maßgeblich für die politischen und diplomatischen Aktivitäten des Heiligen Stuhls verantwortlich, weshalb er informell auch als Nummer zwei[1] des Vatikans bezeichnet wird.

Die Funktionsperiode endet entweder durch die Abberufung durch den Papst, die Annahme des Rücktritts oder automatisch mit dem Eintritt einer Sedisvakanz. Nach deren Ende steht es dem neugewählten Papst frei, den ehemaligen Kardinalstaatssekretär in seinem Amt neuerlich zu bestätigen. In bislang drei Fällen (1655, 1667 und 1939) wurde ein Kardinalstaatssekretär zum Papst gewählt.

Derzeitiger Amtsinhaber ist der vatikanische Diplomat Pietro Parolin.[2]

Liste der Kardinalstaatssekretäre

Bearbeiten
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Martin Klingst, Patrik Schwarz, Miguel Zamorano: Die Kardinalsfrage. In: Die Zeit. Nr. 15/2010, 8. April 2010, S. 4.
  2. a b Pietro Parolin zum neuen Staatssekretär ernannt. In: Radio Vatikan. 31. August 2013, abgerufen am 31. August 2013.
  3. a b c d e f Philippe Bountry: Secrétariats de Curie. In: Souverain et pontife. Recherches prosopographiques sur la Curie Romaine à l’âge de la Restauration (1814–1846). Publications de l’École française de Rome, Rom 2002, ISBN 978-2-7283-0666-4, V.1 – Secrétairerie d’État, S. 221–236, doi:10.4000/books.efr.1860 (französisch).