[go: up one dir, main page]

Heinrich Detloff von Kalben

Staatsminister, leitende Verwaltungsbeamte und (NS-) Funktionsträger in Bayern 1918 bis 1945

Heinrich Detloff von Kalben (* 17. Januar 1898 in Gardelegen; † 18. Dezember 1966 in Lübeck) war ein deutscher nationalsozialistischer Politiker.

Heinrich Detloff war der Sohn von Rudolf von Kalben (1869–1951) und dessen Ehefrau Margarethe Wachs (1872–1952). Am 24. November 1925 heiratete er in Grauenhagen Johanna Krog (* 1905). Das Paar hatte folgende Kinder:

  • Helga (* 1926)
  • Dagmar (* 1927)
  • Merse (* 1929)
  • Reimar (* 1931)
  • Gudrun (* 1934)

Der aus einer altmärkischen Adelsfamilie stammende Landwirt und Berufsoffizier nahm als Oberleutnant der Reserve nach dem Ersten Weltkrieg seinen Abschied und arbeitete auf dem elterlichen Gut in Vienau. Seine Schulausbildung[1] erhielt er mit seinem Bruder Werner von 1912 an mit anderen bekannten Zöglingen, wie unter anderem Ludolf Jakob von Alvensleben-Wittenmoor, Wolfgang zu Putlitz und Hans von Rochow-Stülpe, auf der Ritterakademie am Dom zu Brandenburg.

Er trat zum 1. April 1930 in die NSDAP ein (Mitgliedsnummer 227.002),[2] saß für diese im Preußischen Landtag und im Provinziallandtag der Provinz Sachsen und war zwischen Juli 1932 und Dezember 1938 Gauinspektor im Gau Magdeburg-Anhalt sowie Reichsredner der NSDAP. 1933 übernahm Kalben das Amt des Landrats im preußischen Kreis Stendal, dass er bis 1944 ausübte.[3]

Von 1944 bis zum Kriegsende übte er das Amt des Regierungspräsidenten im Regierungsbezirk Oberfranken und Mittelfranken in Bayern aus. Als solcher rief er zum bedingungslosen Kampf gegen die Alliierten auf.

Des Weiteren diente er bis 1944, zuletzt als Oberst der Reserve und Kommandeur eines Kosaken-Kavallerieregiments, im Korps des Generals Helmuth von Pannwitz.

Nach dem Krieg tat sich von Kalben als Autor über die Regionalgeschichte der Altmark hervor und war maßgeblich 1953 an der Gründung des Schild-Verlages beteiligt, der u. a. das Deutsche Soldatenjahrbuch herausgab. 1952 gehörte er zu den Mitbegründern der Gesellschaft für Wehrkunde.[3]

Schriften

Bearbeiten
  • Die Altmark. Wiege Brandenburg-Preußens. Bilder aus der Väter Land. Schild Verlag, München 1959; DNB 452296560.
  • Lübeckische Ratsherren aus Märkischem Adel. In: Der Wagen. 1966, S. 42–47; GND 141910267.

Literatur

Bearbeiten
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Walter von Leers: Die Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. 1705–1913. In: Verein der ehemaligen Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. (Hrsg.): Schüler-und Alumnatsverzeichnis. I von IV, von Kalben-Zöglinge-RA-No. 1841; 1842. Selbstverlag. Gedruckt in der Buchdruckerei P. Riemann, Belzig / Ludwigslust 1913, DNB 361143532, S. 406 (staatsbibliothek-berlin.de).
  2. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/19040438
  3. a b Martin Wiehle: Altmark-Persönlichkeiten. Biographisches Lexikon der Altmark, des Elbe-Havel-Landes und des Jerichower Landes. Dr. ziethen verlag, Oschersleben 1999, ISBN 3-932090-61-6, S. 80 f. (= Beiträge zur Kulturgeschichte der Altmark und ihrer Randgebiete, Band 5).
{{{Navigationsleiste Regierungspräsidenten von Mittelfranken

}}