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Gymnasium Sorau

Bildungseinrichtung in Sorau, Deutsches Reich

Das Gymnasium Sorau bestand von 1818 bis 1939 in der Niederlausitz.

Gymnasium Sorau
Gründung 1818
Schließung 1939
Ort Sorau

Geschichte

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Bereits im späten Mittelalter gab es eine Schule an der Stadtkirche von Sorau, die 1540 durch den reformatorischen Rektor Theodor, der von Melanchthon geschickt worden war, einige Bekanntheit erlangte.[1] Seit 1560 konnte sie Schülern die Zugangsberechtigung zum Universitätsstudium verleihen. Um 1635 wurde der Schulbetrieb eingestellt. 1701 wurde die Schule neu eröffnet. Zwischen 1767 und 1793 gab es insgesamt 791 neue Schüler.

Nach dem Übergang der Niederlausitz von Sachsen zu Preußen wurde 1818 ein Gymnasium anstelle des bisherigen Lyzeums gebildet, wie auch in Guben und Luckau. Dieses wurde weiter von der Stadt unterhalten, mit Unterstützung der staatlichen Verwaltung (Compatronat). 1834/1835 wurde ein neues Schulgebäude gebaut. Die Anzahl der Schüler betrug in dieser Zeit jährlich etwa 120 bis 180.[2] Seit 1886 war es ein Königliches Gymnasium unter staatlicher Verwaltung.

Seit etwa 1920 hieß es Staatliches Gymnasium. 1926/27 stieg die Anzahl der Mädchen von 6 auf 23, was besonders auf Druck einiger Eltern möglich war.[3] Nach 1930 wurde es in ein Reformrealgymnasium umgewandelt, seit etwa 1939 war es eine höhere Oberschule für Jungen.

1945 wurde das Gebäude zerstört oder von der polnischen Schulverwaltung übernommen. Gegenwärtig befindet sich dort das Liceum im. Bolesława Prusa in der ul. Podwałe 16.

Persönlichkeiten

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Der bekannteste Schüler war der spätere Dichter Christian Morgenstern, über dessen Sorauer Schuljahre 1890 bis 1892 einige Zeugnisse erhalten sind.

Direktoren
  • Carl Friedrich Adler, 1815–1853[4]
  • Wilhelm Schrader (1817–1907), 1853–1856
  • Hermann Liebaldt, 1856–nach 1862
  • Edmund Hedicke (1840–1923/24), 1883–1898
  • Friedrich Schlee, 1898–nach 1903[5]
  • Emil Engelmann (1861–1945), 1905–1926
  • Erich Keller, 1926–1934[6]
Weitere Lehrer
Schüler

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Ludwig Wiese: Das höhere Schulwesen in Preußen. 1864, S. 131–132, mit ausführlicher Geschichte der Schule
  2. Wiese: 1864, S. 132; siehe auch Jahresberichte des Gymnasiums und Statistisches Jahrbuch der höheren Schulen Deutschlands mit jährlichen Angaben
  3. Frank Tosch: Gymnasium und Systemdynamik. 2008, S. 329; zitiert aus dem Jahresbericht 1926/27 des neuen Direktors Erich Keller
  4. Wiese, 1864, S. 132, mit allen Direktoren
  5. Statistisches Jahrbuch der höheren Schulen Deutschlands, 1904, Band 2, S. 21, mit allen Lehrern, auch in weiteren Jahrgängen
  6. Beiträge zur Greifenberg-Treptower Geschichte, Band 25, 2002, S. 39–40; mit eunigen biographischen Angaben; danach in Prenzlau
  7. Gertrud Isolani, Christian Morgenstern. Briefe, Gespräche, Begegnungen, 1, 1985, S. 12; auch dieselbe, Malererbe. Studie zum Lebenswerk Christian Morgensterns, 1920, S. 17; auch dieselbe, Christian Morgenstern. Der Melderbaum, 1920, S. 15, daß mir jener zweijährige Aufenthalt in Sorau stets eine liebe Erinnerung bleiben wird
  8. Reinhardt Habel, Maurice Cureau (Hrsg.), Christian Morgenstern. Werke und Briefe, 1987, S. 562, 974; auch Gustav Landauer, Christoph Knüppel (Hrsg.), Christian Morgenstern. Briefe und Tagebücher. Band 1. 1884–1900, 2017
  9. Udo W. Acker, Christian Morgenstern und Sorau in Schlesien, in Schlesischer Kulturspiegel, 45, 2011, S. 21–22 PDF; mit Erinnerungen eines Mitschülers