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Gerlach von Gaudecker

deutscher Offizier, zuletzt Oberst der Bundeswehr

Gerlach von Gaudecker-Zuch (* 24. März 1909 in Zuch bei Neustettin; † 11. März 1970 in Laboe[1]) war ein deutscher Offizier, zuletzt Oberst der Bundeswehr.[2]

Gaudecker diente als Offizier im Zweiten Weltkrieg und war u. a. Regimentskommandeur des Panzer-Grenadier-Regiments 33[3] der 4. Panzer-Division. Am 8. August 1944 wurde ihm in der vorgenannten Position als Oberstleutnant das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes[4] verliehen. Zu Kriegsende hatte er den Dienstgrad eines Obersts,[5] übernahm kurz nach Kammlers Tod die Führung der Division z. V.,[6] welche auch als Divisionsgruppe Gaudecker im XXXXI. Armeekorps kämpfte.

Ab Ende April 1945 verhandelte er eigenmächtig die Kapitulation der Division mit den westlichen Alliierten aus.[7] Dabei schickte von Gaudecker u. a. den SS-Oberstleutnant Wolfgang Wetzling als Parlamentär. Mit einem von ihm unterschriebenen Marschbefehl zog die Division von der Front ab und ergab sich in Abwesenheit von von Gaudecker der amerikanischen 29. Infanterie-Division.[6][8] Gaudecker war zum Gefechtsstand des Armeekorps abgereist, um die Kapitulation der Division mitzuteilen. Dort angekommen wurde er umgehend festgenommen.

Nach dem Krieg war er ab 1956 zunächst im Bundesministerium der Verteidigung tätig und wurde dann in die Bundeswehr übernommen. Gaudecker führte vom 1. Februar 1959 bis 30. September 1962 als Kommandeur die Panzerbrigade 15 „Westerwald“ der 5. Panzerdivision. Anschließend wurde er Kommandeur des Territorialen Verteidigungsstabes IV A in Koblenz (Verteidigungsbezirkskommando 41), dessen er bis Ende März 1967 blieb.[9] In einer Quelle wird sein Dienstgrad fälschlicherweise mit Brigadegeneral angegeben.[10]

1966 wurde Gaudecker das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen.[11]

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Einzelnachweise

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  1. Zeitschrift für Heereskunde. Deutsche Gesellschaft für Heereskunde, 2005, S. 77 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Gaudecker, Gerlach von (1909–1971). In: Bundesarchiv. Abgerufen am 6. März 2020.
  3. Christian Hartmann: Wehrmacht im Ostkrieg: Front und militärisches Hinterland 1941/42. Walter de Gruyter, 2012, ISBN 978-3-486-70226-2, S. 225 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939–1945. Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchivs. 2. Auflage. Scherzers Militaer-Verlag, Ranis / Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 328.
  5. Franz Kurowski: Verleugnete Vaterschaft: Wehrmachtsoffiziere schufen die Bundeswehr. Pour le Mérite, 2000, ISBN 978-3-932381-12-6, S. 337 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. a b Joseph Balkoski: The Last Roll Call: The 29th Infantry Division Victorious, 1945. Stackpole Books, 2015, ISBN 978-0-8117-6290-8, S. 230 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Günther W. Gellermann: Die Armee Wenck, Hitlers letzte Hoffnung: Aufstellung, Einsatz und Ende der 12. deutschen Armee im Frühjahr 1945. Bernard & Graefe, 1990, ISBN 978-3-7637-5870-8, S. 102 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Günther W. Gellermann: Die Armee Wenck, Hitlers letzte Hoffnung: Aufstellung, Einsatz und Ende der 12. deutschen Armee im Frühjahr 1945. Bernard & Graefe, 1990, ISBN 978-3-7637-5870-8, S. 151 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  9. Reinhard Teuber: Die Bundeswehr 1955–1995. Militair-Verlag K.D. Patzwall, 1996, S. 73 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  10. Dokumentation der Zeit. 1969, S. 15 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  11. Bundesanzeiger, Jg. 19, Nummer 42 vom 1. März 1967, S. 1.