Galerie Paffrath
Die Galerie Paffrath ist eine Kunstgalerie in Düsseldorf, spezialisiert auf Gemälde des 19. Jahrhunderts.
Profil
BearbeitenDie Galerie Paffrath ist spezialisiert auf Gemälde des 19. Jahrhunderts, insbesondere auf Werke von Malern der Düsseldorfer Schule, unter anderem Andreas Achenbach und Oswald Achenbach, Max Clarenbach, Hugo Mühlig, Johann Wilhelm Preyer und Emilie Preyer. Darüber hinaus verkauft die Galerie Gemälde von Malern der Klassischen Moderne sowie Werke von skandinavischen Künstlern des 19. Jahrhunderts wie Peder Mönsted oder Johan Laurentz Jensen.
Neben monografischen Ausstellungen zu einzelnen Künstlern zeigt die Galerie Paffrath zweimal jährlich, im Frühjahr und Herbst, die Neuerwerbungen der Galerie für jeweils zwei Wochen in einer gleichnamigen Ausstellung.
Geschichte
Bearbeiten1867 gründete der Schreinermeister Johann Baptist Paffrath (1812–1880) in Düsseldorf eine Firma. Seine Schreinerei befand sich Anfang der 1860er Jahre in der Ritterstraße 3[1], in welcher er die Transportkisten für die in Übersee begehrten Werke der Maler der Düsseldorfer Malerschule und der Professoren der Kunstakademie fertigte. Auch richtete er Atelierräume für die Künstler ein. Die Maler blieben den Rechnungsbetrag oft schuldig und gaben stattdessen Bilder in Zahlung. Den Grundstock der Galerie bildete sozusagen die „Kistenschulden“. Und so begann der Kunsthandel neben dem Schreinerhandwerk auf der Jacobistraße im Haus Nr. 10 (1865) und der späteren Nr. 14a (nach 1870), in unmittelbar neben dem Künstlerverein Malkasten auf den Grundstücken des Georg Oeder.[2][3] Der Umzug in das Haus Nr. 14a, welches auf dem Anwesen der ehemaligen Jacobi’schen Zuckermanufaktur lag[4], war notwendig, bevor Oeder 1872 sein Haus am Düsseldorfer Hofgarten an der Jacobistraße 10 bauen ließ.[5]
Sein Sohn Georg Paffrath (1847–1925) übernahm die Kunsthandlung 1878 (Sitz Jacobistraße 14a) und baute sie im Zuge des Aufschwungs von Düsseldorf zu einer wohlhabenden Industrie- und Handelsstadt zu einer Kunstgalerie aus. 1914 erfolgte der Umzug in das vom Architekten Hermann vom Endt gebaute Haus auf die Königsallee 46.
1918 übernahmen die beiden Söhne Hans Paffrath (1877–1958) und Georg Paffrath (1881–1944) die Galerie und teilten sich bis 1944 die kaufmännische und künstlerische Leitung. Sie erweiterten das Angebot um die Moderne und bauten Beziehungen zu Künstlern und Sammlern aus England, Italien, Frankreich, Skandinavien oder den USA auf und machten Paffrath zu einem internationalen Kunsthaus. Dazu kam eine intensive Beratertätigkeit für große deutsche Museen.
Nach der Zerstörung des Zweiten Weltkrieges baute Hans-Georg Paffrath die Galerie ab 1948 wieder auf, knüpfte an die Tradition, die sein Urgroßvater 1867 mit dem Grundstein für das Kunsthaus etabliert hatte, wieder an, und setzte sich für die Aufwertung der inzwischen im Schatten der Moderne stehenden Düsseldorfer Malerschule ein.[6] 1987 übernahm Hans Paffrath die Leitung der Galerie von seinem Vater.
Im April 2022 zog die Galerie Paffrath in den Breidenbacher Hof, wo in der siebten Etage auf 800 Quadratmetern mehr als doppelt so viel Platz zur Verfügung steht. Das Stammhaus an der Königsallee 46 kam in die Hände der Düsseldorfer Centrum-Gruppe.[7]
Publikationen der Galerie Paffrath
Bearbeiten- 125 Jahre Galerie G. Paffrath 1867–1992. Jubiläumsausstellung. Galerie G. Paffrath, Düsseldorf 1992
- Kunstmuseum Düsseldorf im Ehrenhof, Galerie Paffrath (Hrsg.): Lexikon der Düsseldorfer Malerschule 1819–1918. 3 Bände. Bruckmann, München 1997–1998, ISBN 3-7654-3009-9, ISBN 3-7654-3010-2, ISBN 3-7654-3011-0
- Die Galerie, 150 Jahre Galerie Paffrath, Galerie G. Paffrath, Düsseldorf 2017[8]
Literatur
Bearbeiten- Margarita Krecker: Galerie Paffrath. Vom Handwerk zum Kunsthandel in fünfter Generation. In: Nadine Oberste-Hetbleck (Hrsg.): Zur Geschichte des Düsseldorfer Kunsthandels. Dup, Düsseldorf 2014, ISBN 978-3-943460-28-5, S. 56–61.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Joh. Paffrath, Schreiner, in Adreßbuch der Oberbürgermeisterei Düsseldorf 1863
- ↑ Oedersche Häuser 1924: Jacobistraße 10, 10a, 12, 14a, 14b, 14c, in Düsseldorfer Adreßbuch 1924
- ↑ Joh. Paffrath, Jacobistr. 10, in Adreßbuch der Oberbürgermeisterei Düsseldorf 1865
- ↑ Fabrikgelände, Jacobistraße 14 und 16, in Adreßbuch der Oberbürgermeisterei Düsseldorf 1865
- ↑ Joh. Paffrath, Jacobistr. 14a, in Adreßbuch der Oberbürgermeisterei Düsseldorf 1872
- ↑ Andreas Rossmann: Nachruf auf Hans-Georg Paffrath, Mäzen der Malerschule. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 27. September 2013 (faz.net) abgerufen am 12. November 2016
- ↑ Die Familie Paffrath verkauft ihr Kö-Haus In: Rheinische Post. 23. April 2022 (galerie-paffrath.de, PDF).
- ↑ Die Galerie, 150 Jahre Galerie Paffrath ( des vom 30. Januar 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , auf lambertundlambert.de