[go: up one dir, main page]

Fabio Fognini

italienischer Tennisprofi

Fabio Fognini (* 24. Mai 1987 in Sanremo) ist ein italienischer Tennisspieler.

Fabio Fognini Tennisspieler
Fabio Fognini
Fabio Fognini
Fabio Fognini (2019)
Spitzname: Fogna
Nation: Italien Italien
Geburtstag: 24. Mai 1987
(37 Jahre)
Größe: 178 cm
Gewicht: 79 kg
1. Profisaison: 2004
Spielhand: Rechts, beidhändige Rückhand
Trainer: Alberto Mancini
Preisgeld: 18.820.774 US-Dollar
Einzel
Karrierebilanz: 426:389
Karrieretitel: 9
Höchste Platzierung: 9 (15. Juli 2019)
Aktuelle Platzierung: 84
Grand-Slam-Bilanz
Grand-Slam-Titel:00000 0
Australian Open AF (2014, 2018, 2020, 2021)
French Open VF (2011)
Wimbledon 3R (2010, 2014, 2017–2019, 2021, 2024)
US Open AF (2015)
Doppel
Karrierebilanz: 224:221
Karrieretitel: 8
Höchste Platzierung: 7 (20. Juli 2015)
Grand-Slam-Bilanz
Grand-Slam-Titel:00000 1
Australian Open S (2015)
French Open HF (2015)
Wimbledon 2R (2014)
US Open HF (2011)
Mixed
Grand-Slam-Bilanz
Grand-Slam-Titel:00000 0
Australian Open AF (2013, 2016)
French Open
Wimbledon 2R (2012, 2013)
US Open
Letzte Aktualisierung der Infobox:
18. November 2024
Quellen: offizielle Spielerprofile bei der ATP/WTA (siehe Weblinks)

Karriere

Bearbeiten

Am 19. November 2007 wurde Fognini zum ersten Mal in den Top 100 der Tennisweltrangliste geführt. Sein bislang größter Einzelerfolg bei einem Grand-Slam-Turnier gelang ihm 2011 bei den French Open, als er dort ins Viertelfinale einzog. Er musste sich Novak Đoković allerdings kampflos geschlagen geben, da er sich einen Muskelfaserriss im linken Oberschenkel zugezogen hatte.

2013 gewann er bei seiner dritten Finalteilnahme zum ersten Mal ein ATP-Turnier. Er besiegte in Stuttgart den Favoriten Philipp Kohlschreiber in drei Sätzen. Bereits eine Woche später konnte er beim Turnier der ATP-World-Tour-500-Serie in Hamburg seinen zweiten Titel feiern; im Finale bezwang er den argentinischen Qualifikanten Federico Delbonis in drei Sätzen. Im kroatischen Umag erreichte Fognini dann das dritte Endspiel in Folge; er unterlag allerdings Tommy Robredo in zwei Sätzen. Dennoch gelang ihm der Sprung in die Top 20 der Weltrangliste.

In seiner Karriere gewann Fognini mit seinem Landsmann Simone Bolelli zudem mehrere Doppeltitel. Beim ATP-Turnier in Umag besiegten sie 2011 die Paarung Marin Čilić/Lovro Zovko. 2013 bezwangen sie bei der Copa Claro im Finale Nicholas Monroe und Simon Stadler, außerdem im Davis-Cup-Achtelfinale das kroatische Duo Marin Čilić und Ivan Dodig. 2015 gewannen sie schließlich die Doppelkonkurrenz der Australian Open, bei denen sie zwei Jahre zuvor bereits das Halbfinale erreicht hatten.

Am 21. April 2019 gewann er beim Turnier von Monte-Carlo das erste Masters-Turnier seiner Karriere. Im Finale schlug er Dušan Lajović mit 6:3, 6:4. Zuvor konnte Fognini im Halbfinale den elffachen Turniersieger Rafael Nadal in zwei Sätzen bezwingen.

Benehmen und Kontroversen

Bearbeiten

Fognini gilt auf dem Platz als unbeherrscht und exzentrisch. Er fiel auf mehreren Turnieren durch schlechtes Benehmen und Beleidigungen auf. Beim ATP-Turnier in Madrid 2014 drohte er im Match gegen Oleksandr Dolhopolow dem schwedischen Stuhlschiedsrichter und dem Publikum.[1] In Wimbledon wurde er (bei der Partie gegen Alex Kuznetsov) wegen Bedrohung von Offiziellen mit einer Strafe von 27.500 £ belegt; er warf den Veranstaltern anschließend außerdem vor, ihn bei den folgenden Spielansetzungen deshalb benachteiligt zu haben.[2] Im Juli 2014 beim ATP-Turnier in Hamburg bezeichnete er seinen serbischen Kontrahenten Filip Krajinović als „Zingaro di merda“ („Scheiß-Zigeuner“), wofür er sich später entschuldigte. Beim ATP-Turnier in Schanghai im selben Jahr verweigerte er nach seiner Niederlage gegen Wang Chuhan den Handschlag am Netz; er schubste ihn stattdessen und zeigte dem Publikum den Mittelfinger, wofür er eine Geldstrafe (2.000 US-Dollar) kassierte.[3] Am 2. September 2017 wurde Fognini von den US Open 2017 von der Turnierleitung (Grand-Slam-Board) ausgeschlossen, da er in seiner Erstrundenbegegnung im Einzel gegen Stefano Travaglia, das er in fünf Sätzen verlor, die schwedische Stuhlschiedsrichterin Louise Engzell massiv sexistisch beleidigt hatte. Den Videoaufnahmen zufolge soll er sie mit „Una troia sei, pompinara!“, was auf Deutsch übersetzt heißt „Eine Schlampe bist du, eine Fotze!“, angegiftet haben.[4] Wörtlich soll er mit „bocchinara“, auf Deutsch „Schwanzlutscherin“, noch nachgelegt haben. Deshalb wurde auch weiter gegen ihn ermittelt, was ihm am Ende eine zusätzliche Geldstrafe von bis zu 250.000 US-Dollar einbringen könnte.[5] Nachdem er in besagtem Erstrundenmatch bereits dreimal gegen den Verhaltenskodex verstoßen hatte, wurde er bereits mit einer Geldstrafe von 24.000 US-Dollar belegt.[6] Durch die Disqualifikation durfte Fognini zu seinem Achtelfinalmatch im Doppel mit seinem Landsmann Simone Bolelli nicht mehr antreten.[5]

Bei Wimbledon 2019 sagte Fognini nach seiner Drittrunden-Niederlage gegen Tennys Sandgren, auf der Tennis-Anlage solle „eine Bombe explodieren“. Er musste daraufhin 2700 Euro Strafe zahlen.[7]

Persönliches

Bearbeiten

Seit dem 11. Juni 2016 ist er mit Flavia Pennetta verheiratet.[8] 2017 wurden die beiden Eltern eines Sohnes namens Federico, 2019 bzw. 2021 wurden ihre Töchter Farah und Flaminia geboren.[9]

Legende (Anzahl der Titel)
Grand Slam (1)
ATP Finals
ATP World Tour Masters 1000 (1)
ATP World Tour 500 (2)
ATP World Tour 250 (13)
ATP Challenger Tour (8)
Titel nach Belag
Sand (13)
Hartplatz (4)
Rasen (0)

Turniersiege

Bearbeiten
ATP World Tour
Bearbeiten
Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Ergebnis
1. 14. Juli 2013 Deutschland  Stuttgart Sand Deutschland  Philipp Kohlschreiber 5:7, 6:4, 6:4
2. 21. Juli 2013 Deutschland  Hamburg Sand Argentinien  Federico Delbonis 4:6, 7:68, 6:2
3. 9. Februar 2014 Chile  Viña del Mar Sand Argentinien  Leonardo Mayer 6:2, 6:4
4. 24. Juli 2016 Kroatien  Umag Sand Slowakei  Andrej Martin 6:4, 6:1
5. 30. Juli 2017 Schweiz  Gstaad Sand Deutschland  Yannick Hanfmann 6:4, 7:5
6. 4. März 2018 Brasilien  São Paulo Sand (i) Chile  Nicolás Jarry 1:6, 6:1, 6:4
7. 22. Juli 2018 Schweden  Båstad Sand Frankreich  Richard Gasquet 6:3, 3:6, 6:1
8. 5. August 2018 Mexiko  Los Cabos Hartplatz Argentinien  Juan Martín del Potro 6:4, 6:2
9. 21. April 2019 Monaco  Monte Carlo Sand Serbien  Dušan Lajović 6:3, 6:4
ATP Challenger Tour
Bearbeiten
Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Ergebnis
1. 6. Juli 2008 Italien  Turin Sand Argentinien  Diego Junqueira 6:3, 6:1
2. 7. September 2008 Italien  Genua (1) Sand Italien  Gianluca Naso 6:4, 6:3
3. 12. Juli 2009 Italien  San Benedetto Sand Argentinien  Cristian Villagrán 6:75, 7:62, 6:0
4. 12. September 2010 ItalienItalien  Genua (2) Sand Italien  Potito Starace 6:4, 6:1
5. 3. Oktober 2010 Italien  Neapel Sand Serbien  Boris Pašanski 6:4, 4:2 aufgg.
6. 24. Oktober 2010 Chile  Santiago de Chile Sand Chile  Paul Capdeville 6:2, 7:62
7. 26. November 2023 Spanien  Valencia Sand Spanien  Roberto Bautista Agut 3:6, 7:68, 7:63

Finalteilnahmen

Bearbeiten
Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Ergebnis
1. 29. April 2012 Rumänien  Bukarest Sand Frankreich  Gilles Simon 4:6, 3:6
2. 23. September 2012 Russland  St. Petersburg (1) Hartplatz (i) Slowakei  Martin Kližan 2:6, 3:6
3. 28. Juli 2013 Kroatien  Umag Sand Spanien  Tommy Robredo 0:6, 3:6
4. 16. Februar 2014 Argentinien  Buenos Aires Sand Spanien  David Ferrer 4:6, 3:6
5. 4. Mai 2014 Deutschland  München Sand Slowakei  Martin Kližan 6:2, 1:6, 2:6
6. 22. Februar 2015 Brasilien  Rio de Janeiro Sand Spanien  David Ferrer 2:6, 3:6
7. 2. August 2015 Deutschland  Hamburg Sand Spanien  Rafael Nadal 5:7, 5:7
8. 23. Oktober 2016 Russland  Moskau Hartplatz (i) Spanien  Pablo Carreño Busta 6:4, 3:6, 2:6
9. 24. September 2017 RusslandRussland  St. Petersburg (2) Hartplatz (i) Bosnien und Herzegowina  Damir Džumhur 6:3, 4:6, 2:6
10. 30. September 2018 China Volksrepublik  Chengdu Hartplatz Australien  Bernard Tomic 1:6, 6:3, 6:77

Turniersiege

Bearbeiten
ATP World Tour
Bearbeiten
Nr. Datum Turnier Belag Partner Finalgegner Ergebnis
1. 30. Juli 2011 Kroatien  Umag (1) Sand Italien  Simone Bolelli Kroatien  Marin Čilić
Kroatien  Lovro Zovko
6:3, 5:7, [10:7]
2. 24. Februar 2013 Argentinien  Buenos Aires (1) Sand ItalienItalien  Simone Bolelli Deutschland  Simon Stadler
Vereinigte Staaten  Nicholas Monroe
6:3, 6:2
3. 31. Januar 2015 Australien  Australian Open Hartplatz ItalienItalien  Simone Bolelli Frankreich  Pierre-Hugues Herbert
Frankreich  Nicolas Mahut
6:4, 6:4
4. 2. Oktober 2016 China Volksrepublik  Shenzhen Hartplatz Schweden  Robert Lindstedt Osterreich  Oliver Marach
Frankreich  Fabrice Martin
7:64, 6:3
5. 23. September 2018 Russland  St. Petersburg Hartplatz (i) Italien  Matteo Berrettini Tschechien  Roman Jebavý
Niederlande  Matwé Middelkoop
7:66, 7:64
6. 20. Februar 2022 Brasilien  Rio de Janeiro Sand ItalienItalien  Simone Bolelli Vereinigtes Konigreich  Jamie Murray
Brasilien  Bruno Soares
7:5, 6:72, [10:6]
7. 30. Juli 2022 Kroatien  Umag (2) Sand ItalienItalien  Simone Bolelli Vereinigtes Konigreich  Lloyd Glasspool
Finnland  Harri Heliövaara
5:7, 7:66, [10:7]
8. 19. Februar 2023 Argentinien  Buenos Aires (2) Sand ItalienItalien  Simone Bolelli Kolumbien  Nicolás Barrientos
Uruguay  Ariel Behar
6:2, 6:4
ATP Challenger Tour
Bearbeiten
Nr. Datum Turnier Belag Partner Finalgegner Ergebnis
1. 16. Oktober 2010 Paraguay  Asunción Sand Italien  Paolo Lorenzi Argentinien  Carlos Berlocq
Argentinien  Brian Dabul
6:3, 6:4

Finalteilnahmen

Bearbeiten
Nr. Datum Turnier Belag Partner Finalgegner Ergebnis
1. 14. Juli 2008 Kroatien  Umag Sand Argentinien  Carlos Berlocq Slowakei  Michal Mertiňák
Tschechien  Petr Pála
6:2, 3:6, [5:10]
2. 27. Februar 2010 Mexiko  Acapulco (1) Sand Italien  Potito Starace Polen  Łukasz Kubot
Osterreich  Oliver Marach
0:6, 0:6
3. 12. April 2012 Marokko  Casablanca Sand Italien  Daniele Bracciali Deutschland  Dustin Brown
Australien  Paul Hanley
5:7, 3:6
4. 2. März 2013 Mexiko  Acapulco (2) Sand Italien  Simone Bolelli Polen  Łukasz Kubot
Spanien  David Marrero
5:7, 2:6
5. 6. Oktober 2013 China Volksrepublik  Peking Hartplatz Italien  Andreas Seppi Belarus  Maks Mirny
Rumänien  Horia Tecău
4:6, 2:6
6. 22. März 2015 Vereinigte Staaten  Indian Wells Hartplatz ItalienItalien  Simone Bolelli Kanada  Vasek Pospisil
Vereinigte Staaten  Jack Sock
4:6, 7:63, [7:10]
7. 19. April 2015 Monaco  Monte Carlo Sand ItalienItalien  Simone Bolelli Vereinigte Staaten  Bob Bryan
Vereinigte Staaten  Mike Bryan
6:73, 1:6
8. 18. Oktober 2015 China Volksrepublik  Shanghai Hartplatz ItalienItalien  Simone Bolelli Sudafrika  Raven Klaasen
Brasilien  Marcelo Melo
3:6, 3:6
9. 22. Juli 2018 Schweden  Båstad (1) Sand ItalienItalien  Simone Bolelli Chile  Julio Peralta
Argentinien  Horacio Zeballos
3:6, 4:6
10. 15. Januar 2022 Australien  Sydney Hartplatz ItalienItalien  Simone Bolelli Australien  John Peers
Slowakei  Filip Polášek
5:7, 5:7
11. 13. Februar 2022 Argentinien  Buenos Aires Sand Argentinien  Horacio Zeballos Mexiko  Santiago González
Argentinien  Andrés Molteni
1:6, 1:6
12. 17. Juli 2022 SchwedenSchweden  Båstad (2) Sand ItalienItalien  Simone Bolelli Brasilien  Rafael Matos
Spanien  David Vega Hernández
4:6, 6:3, [11:13]

Abschneiden bei Grand-Slam-Turnieren

Bearbeiten
Turnier2006200720082009201020112012201320142015201620172018201920202021202220232024Karriere
Australian Open121111AF112AF3AFAF11AF
French Open113VF333213AFAF13232VF
Wimbledon12321322333 3133
US OpenQ1Q31112312AF212112Q11AF

Zeichenerklärung: S = Turniersieg; F, HF, VF, AF = Einzug ins Finale / Halbfinale / Viertelfinale / Achtelfinale; 1, 2, 3 = Ausscheiden in der 1. / 2. / 3. Hauptrunde; Q1, Q2, Q3 = Ausscheiden in der 1. / 2. / 3. Qualifikationsrunde; nicht ausgetragen

Turnier2008200920102011201220132014201520162017201820192020202120222023Karriere
Australian Open22212HF2S212VF1S
French Open212112HF1112HF
Wimbledon11112111 2
US Open11HF12112AF2AFHF
Turnier20122013201420152016Karriere
Australian OpenAFAFAF
French Open
Wimbledon222
US Open
Bearbeiten
Commons: Fabio Fognini – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Fabio Fognini dreht erneut durch – Schiedsrichter bedroht. In: tennisnet.com. 7. Mai 2014, abgerufen am 10. April 2019.
  2. Nick Purewal: Fabio Fognini slams Wimbledon's traditions after crashing out to Kevin Anderson. In: dailymail.co.uk. 7. Juni 2014, abgerufen am 10. April 2019.
  3. Tennisprofi Fognini bestraft. In: spiegel.de. 9. Oktober 2014, abgerufen am 10. April 2019.
  4. Fognini nach übler Schiri-Beleidigung disqualifiziert. In: bluewin.ch. 2. September 2017, archiviert vom Original am 3. September 2017; abgerufen am 10. April 2019.
  5. a b Tennisprofi Fognini von US Open ausgeschlossen. In: sueddeutsche.de. 3. Juli 2017, abgerufen am 3. Juli 2017.
  6. Kevin Mitchell: Fabio Fognini thrown out of US Open over obscene remarks at umpire. In: theguardian.com. 2. September 2017, abgerufen am 3. September 2017 (englisch).
  7. Wimbledon – Freude beim Kassenwart. In: sportschau.de. 9. Juli 2019, abgerufen am 9. Juli 2019.
  8. Flavia und Fabio – Traumhochzeit in Italien! In: tennisnet.com. 13. Juni 2016, archiviert vom Original am 13. Juni 2016; abgerufen am 13. Juni 2016.
  9. Alice Coppa: Flavia Pennetta è incinta del suo terzo figlio: “Siamo felicissimi”. In: donnemagazine.it. Abgerufen am 27. Mai 2022.