Eugen Sehnal
Eugen Sehnal (* 22. Dezember 1851 in Kufstein; † 12. September 1910 in Wien) war ein österreichischer Baumeister und Architekt.
Leben
BearbeitenEugen Sehnal, der Sohn eines Tiroler Polizeiarztes, verbrachte bereits seine Schulzeit in Wien. In Schottenfeld besuchte er die Oberrealschule. In den Jahren 1869 bis 1873 war er an der Technischen Hochschule Schüler von Heinrich Ferstel und Karl König.
Einer seiner ersten Aufträge war die evangelische Kirche in Mödling. Während seiner Schaffenszeit bestand auf Grund der Industrialisierung im Raum von Wien und Niederösterreich ein erhöhter Bedarf an öffentlichen Bauten, sodass dies auch für ihn eines der wesentlichen Betätigungsgebiete war. Auf seinen Arbeiten beruhen einige Krankenhäuser, Schulen und Amtsgebäude. Letztlich erhielt er auch die Position eines Bauschätzers im Obersthofmarschallamt.
Sehnal erlitt im Alter von 59 Jahren einen Schlaganfall am Wiener Südbahnhof, an dessen Folgen er schließlich starb. Er war verheiratet und hatte vier Kinder.
Werke
Bearbeiten- Gruftkapellen der Familien Hyrtl, Schöffel und Vargemont in Mödling, 1874
- Evangelische Pfarrkirche in Mödling, 1874
- Geschäfts- und Wohnhaus Posthof in Mödling, 1879
- Städtisches Sparkassengebäude in St. Pölten am Domplatz, 1884
- Hyrtl’sches Waisenhaus in Mödling, 1886
- Waisenanstalt Sieberer Stiftung in Innsbruck, 1886–1889
- Zinshauskomplex Sechshauser Gürtel 1,3,5 (Ecke Sechshauser Straße) in Wien, 1888
- Casino Baumgarten, 1891
- Kaiserin-Elisabeth-Spital in Wien, 1890–1900
- Umgestaltung des Stadttheaters St. Pölten, 1893
- Krankenhaus Neunkirchen, 1894
- Kaiser Franz Joseph Krankenhaus zu St. Pölten, 1894–1895
- ehemalige Bezirkshauptmannschaft Mödling, Klostergasse, 1896
- Gerichts- und Amtsgebäude Poysdorf, 1897
- Rathaus Mistelbach, 1901
- Villa Jungherrnegg in Dörfl in Lilienfeld, 1902
- Rathaus Zistersdorf
Neben diesen öffentlichen Bauten errichtete er zahlreiche private Gebäude in Wien, wie die Ergänzung des Palais Silva-Tarouca und im Umland, wie in Kaltenleutgeben oder der Posthof in Mödling.
Auszeichnungen und Ernennungen
Bearbeiten- Goldenes Verdienstkreuz mit Krone, 1889
- Baurat, 1897
- Bausachverständiger der Baudeputation für Wien, 1898–1903
- Behördlich autorisierter Architekt, 1905
- Bauschätzmeister beim Hofmarschallamt, 1908–1910
Literatur
Bearbeiten- Ch. Gruber – Th. Pulle: Sehnal Eugen. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 12, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2005, ISBN 3-7001-3580-7, S. 114 f. (Direktlinks auf S. 114, S. 115).
- A. Hermann: Geschichte der Stadt St. Pölten. St. Pölten 1930
- E. Hofmockl: Wiener Heilanstalten. Wien 1901
- C. Jäger: Österreichische Architektur des 19. und 20. Jahrhunderts. Wien-Graz 2005
- Th. Karl: Eugen Sehnal. Amtsblatt der Stadt St. Pölten 1991, F3.S10
- K.M. Kisler: Eugen Sehnal. In: NÖ Kulturberichte, Dezember 1987, S. 9.
- W. Kitlitschka: Historismus und Jugendstil in Niederösterreich, St. Pölten 1984
Weblinks
Bearbeiten- Eugen Sehnal. In: Architektenlexikon Wien 1770–1945. Herausgegeben vom Architekturzentrum Wien. Wien 2007.
- † Baurat Sehnal. In: Neue Freie Presse, 13. September 1910, S. 8 (online bei ANNO).
Personendaten | |
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NAME | Sehnal, Eugen |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Architekt |
GEBURTSDATUM | 22. Dezember 1851 |
GEBURTSORT | Kufstein, Tirol |
STERBEDATUM | 12. September 1910 |
STERBEORT | Wien |