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Der Ehrenoscar (engl.: Honorary Award, bis 1949 Special Award) ist ein vom Board of Governors der Academy of Motion Picture Arts and Sciences vergebener Sonderpreis. Die Preisträger werden aufgrund von drei Kriterien ausgewählt:

  • herausragendes Lebenswerk
  • außerordentliche Beiträge für die Weiterentwicklung des Films
  • herausragender Einsatz für die Academy

Der Preis kann an Einzelpersonen, Organisationen oder Unternehmen vergeben werden, in der Anfangszeit wurde er auch an einzelne Filme verliehen. Er kann in Form eines Oscars verliehen werden, aber auch in einer beliebigen anderen Form, die vom Board of Governors der Academy festgelegt wird – dies kann eine Ehrenmitgliedschaft, eine Medaille, ein Zertifikat oder Ähnliches sein. Seit 1961 ist der Ehrenoscar immer eine Oscar-Statuette. Seit 1990 wird der Preis nur noch an Personen verliehen.

Der Ehrenoscar kann in einem Jahr auch an mehrere Preisträger vergeben werden; es gibt aber auch Jahre, in denen keine derartige Auszeichnung erfolgte. Am erfolgreichsten in der Geschichte der Oscars war Bob Hope, der viermal mit einem Ehrenoscar ausgezeichnet wurde. Heute fungieren Ehrenoscars oft inoffiziell als eine Art „Ausgleich“ für Filmschaffende, die großes Ansehen genießen oder viele Male für den Oscar nominiert wurden, diesen aber nie bekommen haben.

Seit 2009 werden die Ehrenpreise der Academy of Motion Picture Arts and Sciences nicht mehr während der Oscarverleihung, sondern bereits einige Monate vorher als Governors Awards in einer eigenen Zeremonie im Großen Ballsaal des Hollywood and Highland Center verliehen.

Folgende Personen, Filme und Institutionen wurden jeweils mit einem Ehrenoscar ausgezeichnet:

 Info: Die Jahreszahlen beziehen sich auf das Jahr der Oscarverleihung. Auch wenn die Ehrenoscars seit dem Jahr 2010 im Rahmen der Governors Awards im Oktober bis Dezember des Vorjahres verliehen werden, so werden sie dennoch weiter dem Jahr der Oscarverleihung zugerechnet.

1929–1940

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Jahr Preisträger Preisbegründung
1929 Warner Brothers für den ersten Tonfilm Der Jazzsänger
Charles Chaplin für die Leistungen in seinem Film Der Zirkus
1932 Walt Disney für die Erfindung von Micky Maus
1935 Shirley Temple in Anerkennung ihres hervorragenden Beitrags im Bereich Filmunterhaltung im Jahr 1934
1936 David Wark Griffith für seine Leistungen als Produzent und Regisseur
1937 The March of Time
W. Howard Greene und Harold Rosson für ihre Farbaufnahmen in The Garden of Allah
1938 Mack Sennett für seine Leistungen im Comedy-Bereich
Edgar Bergen für seine Comedykreation Charlie McCarthy
Museum of Modern Art für die Filmkonservierung und -sammlung
W. Howard Greene für seine Farbaufnahmen in Ein Stern geht auf
1939 Deanna Durbin und Mickey Rooney für ihre Leistungen als Jugenddarsteller
Harry Warner für die Produktion patriotischer Kurzfilme
Walt Disney für den ersten Zeichentrickspielfilm Schneewittchen und die sieben Zwerge
Oliver T. Marsh und Allen M. Davey für ihre Farbaufnahmen in Sweethearts
Piraten in Alaska (Spawn of the North) für spezielle Toneffekt- und Filmaufnahmen
Arthur Ball für seine Verdienste um den Farbfilm
1940 Douglas Fairbanks, Sr. erster Präsident der AMPAS
Motion Picture Relief Fund an Ralph J. Block, Jean Hersholt, Ralph Morgan und Conrad Nagel
Judy Garland für ihre Leistung als Jugenddarstellerin im Jahr 1939
William Cameron Menzies für den Einsatz von Farben in Vom Winde verweht
Technicolor Company für ihre Verdienste um den Farbfilm

1941–1950

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Jahr Preisträger Preisbegründung
1941 Bob Hope für seine Arbeit im Dienst der AMPAS
Colonel Nathan Levinson für Verdienste um Army-Trainingsfilme
1942 Rey Scott für seinen waghalsigen Einsatz beim Dreh von Kukan
British Ministry of Information für einen Film über die Royal Air Force
Leopold Stokowski für die „visualisierte Musik“ in Fantasia
Walt Disney, William Garity, J.N.A. Hawkins
& RCA Manufacturing Company
für ihren herausragenden Beitrag zur Nutzung des Tones in Fantasia
1943 Charles Boyer für die Gründung der French Research Foundation
Noël Coward für seine Leistung als Produzent von In Which We Serve
Metro-Goldwyn-Mayer für die Andy-Hardy-Filmserie
1944 George Pal für seine Kombination aus Zeichen- und Puppentrick
1945 Margaret O’Brien für ihre Leistungen als Jugenddarstellerin im Jahr 1944
Bob Hope für seine Arbeit im Dienst der AMPAS
1946 Walter Wanger für seine sechsjährige Präsidentschaft der AMPAS
Peggy Ann Garner für ihre Leistungen als Jugenddarstellerin im Jahr 1945
The House I Live In Auszeichnung als Toleranz-Kurzfilm
Republic Studio und Daniel J. Bloomberg für den Aufbau eines herausragenden Tonaufnahmestudios
1947 Laurence Olivier für Regie, Schauspiel und Produzent von Heinrich V.
Harold Russell für The Best Years of Our Lives
Ernst Lubitsch für sein Lebenswerk
Claude Jarman junior für seine Leistungen als Jugenddarsteller im Jahr 1946
1948 James Baskett für den Charakter des Onkel Remus in Onkel Remus’ Wunderland
Bill and Coo für Comedy-Leistungen
Schuhputzer (Sciuscià) für einen hochqualitativen Spielfilm aus einem kriegszerstörten Land (Italien)
William Nicholas Selig, Albert E. Smith,
George K. Spoor und Thomas Armat
für den Aufbau eines neuen Mediums
1949 Ivan Jandl für seine jugendliche Darstellung von Karel Malik in Die Gezeichneten
Sid Grauman für sein Lebenswerk
Adolph Zukor für Verdienste um den amerikanischen Film
Walter Wanger für seinen Film Johanna von Orleans
Jean Hersholt in Anerkennung seiner Arbeit für die AMPAS
1950 Bobby Driscoll für seine Leistungen als Jugenddarsteller im Jahr 1949
Fred Astaire für seine Verdienste im Musik- und Tanzfilm
Cecil B. DeMille für sein Lebenswerk
Jean Hersholt in Anerkennung seiner Arbeit für die AMPAS

1951–1960

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Jahr Preisträger Preisbegründung
1951 George Murphy für seine Filminterpretationen
Louis B. Mayer für Verdienste um die Filmindustrie
1952 Gene Kelly für seine Vielseitigkeit als Schauspieler, Sänger, Regisseur und Tänzer
1953 George Alfred Mitchell für seine Leistungen im Kamerabereich
Joseph Schenck für Verdienste um die Filmindustrie
Merian C. Cooper für seine filmischen Verdienste
Harold Lloyd als Meisterkomödiant und guter Bürger
Bob Hope für seine Arbeit im Dienst der AMPAS und als Komödiant
1954 Pete Smith Pete Smith Specialties
20th Century-Fox Film Corporation für die Verwendung von CinemaScope
Joseph Breen für die Entwicklung des Motion Picture Production Codes
Bell & Howell für Leistungen für die Filmindustrie
1955 Bausch & Lomb Optical Company für Leistungen für die Filmindustrie
Kemp R. Niver für die Entwicklung eines Kopierverfahrens für die Paper Print Collection der Library of Congress
Greta Garbo für ihre unvergesslichen Filmdarstellungen
Danny Kaye für seine Verdienste um die amerikanische Filmwirtschaft
Jon Whiteley für seine herausragende Jugenddarstellung in dem Film Besiegter Haß (The Kidnappers)
Vincent Winter für seine herausragende Jugenddarstellung in dem Film Besiegter Haß (The Kidnappers)
1956 Samurai als bester fremdsprachiger Film
1957 Eddie Cantor für Verdienste um die Filmindustrie
1958 Charles Brackett für seine Arbeit für die AMPAS
B. B. Kahane für Verdienste um die Filmindustrie
Gilbert M. Anderson für seine Verdienste um den Unterhaltungsfilm
Society of Motion Picture and Television Engineers für Verdienste um die Filmindustrie
1959 Maurice Chevalier für seine Verdienste um den Unterhaltungsfilm
1960 Lee De Forest für seine Erfindungen, die den Tonfilm ermöglichten
Buster Keaton für seine unsterblichen Komödien

1961–1970

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Jahr Preisträger Preisbegründung
1961 Gary Cooper für seine unvergesslichen Darstellungen
Stan Laurel für seine kreativen Komödienleistungen
Hayley Mills für ihre herausragende Jugenddarstellung in dem Film Alle lieben Pollyanna
1962 William L. Hendricks für den patriotischen Film A Force in Readiness
Fred L. Metzler für seine Arbeit im Dienst der AMPAS
Jerome Robbins für Choreographieleistungen im Film
1965 William Tuttle für das Make-up in 7 Faces of Dr. Lao
1966 Bob Hope für seine Arbeit im Dienst der AMPAS
1967 Y. Frank Freeman für seine Arbeit im Dienst der AMPAS
Yakima Canutt für seine Leistungen als Stuntman
1968 Arthur Freed für seine Arbeit im Dienst der AMPAS
1969 John Chambers für seine Make-up-Arbeit in Planet der Affen
Onna White für ihre Choreographiearbeit in Oliver!
1970 Cary Grant für seine einzigartigen Filmdarstellungen

1971–1980

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Jahr Preisträger Preisbegründung
1971 Lillian Gish für Verdienste um die Filmwirtschaft
Orson Welles für seine Arbeiten im Filmemachen
1972 Charles Chaplin für sein Lebenswerk
1973 Charles S. Boren für Verdienste um die Filmindustrie
Edward G. Robinson für sein Lebenswerk (posthum)
1974 Henri Langlois für sein Lebenswerk als Filmarchivar
Groucho Marx für sein Lebenswerk und die Marx Brothers
1975 Howard Hawks für sein Lebenswerk als Filmregisseur
Jean Renoir für sein Lebenswerk als Filmregisseur
1976 Mary Pickford für ihr Lebenswerk
1978 Margaret Booth für ihr Lebenswerk als Filmeditorin
1979 Walter Lantz für sein Lebenswerk als Trickfilmregisseur
Museum of Modern Art für die Öffentlichkeitsarbeit im Bereich Film
Laurence Olivier für sein Lebenswerk
King Vidor für sein Lebenswerk
1980 Alec Guinness für seine unvergesslichen Filmdarstellungen
Hal Elias für seine Arbeit im Dienst der AMPAS

1981–1990

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Jahr Preisträger Preisbegründung
1981 Henry Fonda für sein Lebenswerk
1982 Barbara Stanwyck für ihr Lebenswerk
1983 Mickey Rooney für sein Lebenswerk
1984 Hal Roach für sein Lebenswerk
1985 James Stewart für sein Lebenswerk
National Endowment for the Arts zum 20-jährigen Gründungsjubiläum
1986 Paul Newman für seine unvergesslichen Filmdarstellungen
Alex North für sein Lebenswerk als Filmkomponist
1987 Ralph Bellamy für sein Lebenswerk
1989 National Film Board of Canada zum 50-jährigen Gründungsjubiläum
Eastman Kodak Company für die Arbeit im Bereich des Films
1990 Akira Kurosawa für sein Lebenswerk

1991–2000

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Jahr Preisträger Preisbegründung
1991 Sophia Loren für ihr Lebenswerk
Myrna Loy für ihr Lebenswerk
1992 Satyajit Ray für sein Lebenswerk
1993 Federico Fellini für sein Lebenswerk
1994 Deborah Kerr für ihr Lebenswerk
1995 Michelangelo Antonioni für sein Lebenswerk
1996 Kirk Douglas für sein Lebenswerk
Chuck Jones für sein Lebenswerk als Zeichentrickregisseur
1997 Michael Kidd für sein Lebenswerk
1998 Stanley Donen für sein Lebenswerk
1999 Elia Kazan für sein Lebenswerk
2000 Andrzej Wajda für sein Lebenswerk

2001–2010

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Jahr Preisträger Preisbegründung
2001 Jack Cardiff für sein Lebenswerk als Kameramann und Regisseur
Ernest Lehman für sein Lebenswerk als Drehbuchautor
2002 Sidney Poitier für sein Lebenswerk
Robert Redford für sein Lebenswerk
2003 Peter O’Toole für sein Lebenswerk
2004 Blake Edwards für sein Lebenswerk
2005 Sidney Lumet für sein Lebenswerk
2006 Robert Altman für sein Lebenswerk
2007 Ennio Morricone für sein Lebenswerk
2008 Robert F. Boyle für sein Lebenswerk
2009 Es wurde kein Award verliehen, ab dem Folgejahr erfolgte die Verleihung bei den Governors Awards Ende des Vorjahres
2010 Lauren Bacall für ihr Lebenswerk
Roger Corman für sein Lebenswerk
Gordon Willis für sein Lebenswerk

2011–2020

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Jahr Preisträger Preisbegründung
2011 Eli Wallach für sein Lebenswerk
Kevin Brownlow für sein Lebenswerk
Jean-Luc Godard für sein Lebenswerk
2012 James Earl Jones für sein Lebenswerk
Dick Smith für sein Lebenswerk
2013 Hal Needham für sein Lebenswerk
D. A. Pennebaker für sein Lebenswerk
George Stevens junior für sein Lebenswerk
2014 Angela Lansbury für ihr Lebenswerk
Steve Martin für sein Lebenswerk
Piero Tosi für sein Lebenswerk
2015 Maureen O’Hara für ihr Lebenswerk als Schauspielerin
Jean-Claude Carrière für sein Lebenswerk als Drehbuchautor
Hayao Miyazaki für sein Lebenswerk als Regisseur
2016 Spike Lee für sein Lebenswerk als Filmemacher
Gena Rowlands für ihr Lebenswerk als Schauspielerin
2017 Jackie Chan für sein Lebenswerk als Filmemacher und Schauspieler
Anne V. Coates für ihr Lebenswerk als Filmeditorin
Lynn Stalmaster für sein Lebenswerk als Casting Director
Frederick Wiseman für sein Lebenswerk als Filmregisseur
2018 Charles Burnett für sein Lebenswerk als Filmemacher
Owen Roizman für sein Lebenswerk als Kameramann
Donald Sutherland für sein Lebenswerk als Schauspieler
Agnès Varda für ihr Lebenswerk als Filmemacherin
2019 Marvin Levy für sein Lebenswerk als Vermarkter
Lalo Schifrin für sein Lebenswerk als Filmkomponist
Cicely Tyson für ihr Lebenswerk als Schauspielerin
2020 Wes Studi für sein Lebenswerk als Schauspieler
David Lynch für sein Lebenswerk als Regisseur
Lina Wertmüller für ihr Lebenswerk als Regisseurin

2021–2030

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Jahr Preisträger Preisbegründung
2021 Der Preis wurde nicht vergeben.
2022 Liv Ullmann für ihr Lebenswerk als Schauspielerin
Elaine May für ihr Lebenswerk als Regisseurin
Samuel L. Jackson für sein Lebenswerk als Schauspieler
2023 Euzhan Palcy für ihr Lebenswerk als Filmemacherin
Diane Warren für ihr Lebenswerk als Songwriterin
Peter Weir für sein Lebenswerk als Filmemacher
2024[1] Angela Bassett für ihr Lebenswerk als Schauspielerin
Mel Brooks für sein Lebenswerk
Carol Littleton für ihr Lebenswerk als Filmeditorin
2025 Quincy Jones für sein Lebenswerk
Juliet Taylor für ihr Lebenswerk als Castinregisseurin

Der Ehrenoscar für humanitäre Verdienste ist der Jean Hersholt Humanitarian Award.

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Einzelnachweise

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  1. Anne Thompson: Academy Governors Awards Go to Mel Brooks and Angela Bassett. In: IndieWire, 26. Juni 2023 (abgerufen am 26. Juni 2023).