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Als Brutfürsorge bezeichnet man in der Verhaltensbiologie alle Verhaltensweisen von Weibchen und/oder Männchen, die vor der Eiablage bzw. Geburt dazu führen, dass die Nachkommen optimale Überlebenschancen haben.[1] Das Verhalten der Pflege darüber hinaus wird Brutpflege genannt.

Viele Tiere, wie z. B. die meisten Insekten, manche Fische, Amphibien oder Reptilien betreiben keine Brutpflege, also Pflege der Nachkommen während des Aufwachsens bzw. über das Gebären oder Legen der Eier hinaus. Die Mütter sorgen nur dafür, dass ihre Nachkommen optimale Bedingungen vorfinden und überlassen sie in weiterer Folge sich selbst. Schmetterlinge legen z. B. ihre Eier auf den Futterpflanzen ihrer Raupen ab.

Innerhalb der Insekten betreiben eine ausgeprägte Brutfürsorge z. B. staatenbildende Insekten und andere Hautflügler[1] wie Grabwespen. Einige Käfer sorgen ebenfalls für ihre Brut vor,[2] so etliche Rüsselkäfer,[3] Kolbenwasserkäfer,[4] einige Blattkäfer,[5] einige Laufkäfer,[6] einige Bockkäfer,[7] Mistkäfer (Geotrupidae). Der Haselblattroller (ein Rüsselkäfer) fertigt komplizierte Blattwickel, in die er die Eier ablegt. Der Kolbenwasserkäfer baut zur Eiablage sogar kleine Schiffchen. Bei den Mistkäfern legen die Eltern artspezifische Gangsysteme im Boden an, in die sie auch Futter für die Larven einbringen. Nach der Eiablage verlassen sie aber ihre Brut.

Einzelnachweise

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  1. a b H. Bischoff: Brutfürsorge. In: Biologie der Hymenopteren, Springer, Berlin, Heidelberg, 1927, S. 350—387.
  2. Hanns von Lengerken: Brutfürsorge-und Brutpflegeinstinkte der Käfer. Akademische Verlagsgesellschaft, 1939, S. 276—279.
  3. Helene Francke-Grosmann: Über die Brutfürsorge einiger an Kulturweiden lebender triebstechender Rüßler (Curculionidae) und ihre phytopathologische Bedeutung. In: Beiträge zur Entomologie / Contributions to Entomology, Band 3, Nr. 5, 1953, S. 468—478 (PDF).
  4. Alfred Laabs: Brutfürsorge und Brutpflege einiger Hydrophiliden mit Berücksichtigung des Spinnapparates, seines äusseren Baues und seiner Tätigkeit. In: Zeitschrift für Morphologie und Ökologie der Tiere, Band 36, Nr. 2, 1939, S. 123—178.
  5. Martin Lühmann: Beitrag zur Biologie des Schneeballkäfers Galerucella viburni Payk: mit besonderer Berücksichtigung der Brutfürsorge und der mit diesen Instinktäußerungen in Zusammenhang stehenden anatomischen und physiologischen Besonderheiten. In: Zeitschrift für Angewandte Entomologie, Band 20, Nr. 4, 1934, S. 531—564.
  6. S. Löser: Brutfürsorge und Brutpflege bei Laufkäfern der Gattung Abax. In: Zool. Anz. Suppl, Nr. 33, 1970, S. 322—326.
  7. Werner Funke: Ethologie von Phytoecia nigripes unter besonderer Berücksichtigung der Brutfürsorge (Coleoptera: Cerambycidae: Lamiinae). In: Entomologia Generalis, Band 19, Nr. 1—2, 1994, S. 21—28, doi:10.1127/entom.gen/19/1994/021.