[go: up one dir, main page]

Die Boeing F2B (Werksbezeichnung Model 69) war ein Doppeldecker der United States Navy in den 1920er Jahren, der vor allem durch seine Verwendung beim Three-Seahawks-Kunstflugteam bekannt wurde.

Boeing F2B
Boeing F2B
Die Three Seahawks bei einer Vorführung
Typ Trägerflugzeug
Entwurfsland

Vereinigte Staaten 48 Vereinigte Staaten

Hersteller Boeing
Erstflug 3. November 1926
Indienststellung 1928
Stückzahl 32 und 1 Prototyp

Konstruktion und Entwicklung

Bearbeiten

Die F2B war eine direkte Weiterentwicklung der XP-8 (Model 66), wobei jedoch die Pratt & Whitney R-1340B Wasp Triebwerksinstallation der FB-6 verwendet wurde. Boeing setzte diesen Motor speziell bei Trägereinsätzen ein. Die Rumpf- und Tragflächenstruktur unterschied sich von derjenigen der XP-8 nur geringfügig. Die Bewaffnung bestand entweder aus zwei 7,62 -mm-Maschinengewehren oder je einem 7,62-mm-Maschinengewehr innen und einem 12,7-mm-Maschinengewehr außen; der untere Flügel hatte Aufnahmen für bis zu vier 11-kg-Bomben, eine fünfte konnte unter dem Rumpf montiert werden.[1]

Einsatzgeschichte

Bearbeiten

Der Prototyp flog zum ersten Mal am 3. November 1926 und erhielt von der US Navy die Bezeichnung XF2B-1. Dieser erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 247 km/h. Dies beeindruckte die Marine so sehr, dass sie insgesamt 32 Maschinen diese Types orderte. Da die große stromlinienförmige Spinnerverkleidung bei der Serienversion weggelassen wurde, erhielten diese ein aerodynamisch ausgeglichenes Ruder. Die Auslieferung an die Marine begann am 20. Januar 1928 an die Fighter Squadron VF-1B und an die kurz zuvor aus der VF-6B hervorgegangene Bomber Squadron VB-2B. Beide operierten von der USS Saratoga (CV-3) aus. Obwohl die Marine keine weiteren F2Bs orderte, baute Boeing noch zwei weitere als Model 69Bs, von denen je eine nach Brasilien und nach Japan exportiert wurden.[1] Die für Brasilien bestimmte Maschine stürzte jedoch beim Überführungsflug ab.

Three Seahawks Kunstflugstaffel

Bearbeiten

1927 gründete Lt. D. W. „Tommy“ Tomlinson in der VB-2B Marinefliegerstaffel in San Diego das Kunstflugteam mit 3 Maschinen des Typs Boeing F2B-1. Ihr erster inoffizieller Auftritt im Januar 1928 in San Francisco gab ihnen den Spitznamen „Selbstmordtrio“. Der erste offizielle Auftritt war vom 8.–16. September 1927 als Repräsentant der US. Navy während der Nationalen Flugwoche in Mines Field. Lt. Tomlinson modifizierte die Vergaser in der Form, dass sie in jeder Lage funktionierten, um über Kopf fliegen zu können. Am Ende des Jahres 1929 wurden die Three Seahawks aufgelöst, als die Piloten zu ihrer Einheit zurückbeordert wurde.[2]

Varianten

Bearbeiten
XF2B-1
(Model 69) Prototyp mit der Bureau Number (BuNo) A7385[3]
F2B-1
(Model 69) Einsitziger Doppeldecker für die U.S. Navy, BuNos A7424 bis A7455[3]
Model 69B
2 Flugzeuge identisch mit der F2B-1, je eine nach Brasilien und Japan.[4]
Brasilien  Brasilien
Japan  Japan
Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten

Technische Daten

Bearbeiten
 
Dreiseitenansicht der F2B-1
Kenngröße Daten der F2B-1
Spannweite: 9,17 m
Länge: 6,98 m
Höhe: 2,81 m
Flügelfläche: 22,57 m²
Motor: Pratt & Whitney R-1340-8 Wasp
Startmasse: 1272 kg
Höchstgeschwindigkeit: 254 km/h
Gipfelhöhe: 6.555 m
Steigfähigkeit: ca. 600 m/min
Reichweite: 507 km
Bewaffnung: ein Browning M2 und ein Browning M1919 oder zwei Browning M2,
unter den Tragflächen vier 11 kg Bomben und eine 11 kg Bombe unter dem Rumpf.

Siehe auch

Bearbeiten

Literatur

Bearbeiten
  • Paul Eden, Sophn Moeng: The Complete Encyclopedia of World Aircraft. London: Amber Books Ltd., 2002. ISBN 0-7607-3432-1.
  • Lloyd S. Jones: U.S. Naval Fighters. Fallbrook CA: Aero Publishers, 1977. ISBN 0-8168-9254-7.
  • Gordon Swanborough, Peter M. Bowers: United States Navy Aircraft Since 1911. Annapolis, MD: Naval Institute Press, 1976. ISBN 0-87021-968-5.
Bearbeiten
Commons: Boeing F2B – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b Jones 1977, S. 47–49.
  2. van Beverhoudt, Arnold E. Jr. "U.S. Navy Blue Angels Team History." sandcastlevi.com, 28. Juni 2008. Abgerufen: 19. Juni 2010.
  3. a b Swanborough and Bowers 1976
  4. Eden and Moeng 2002, S. 319.