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Berig

legendärer König der Goten

Berig war ein legendärer König der Goten gemäß der Überlieferung des Jordanes. Er ist aus zeitnahen Quellen nicht bezeugt, sondern erscheint in der Geschichtsschreibung erst in der Spätantike.

Versuch einer kartographischen Verbindung legendärer und historischer Züge der Goten aus dem Jahr 1985 (vereinfacht)

Nach ihrer bei Jordanes überlieferten Stammeslegende (Origo gentis) stammten die Goten von einer Insel namens Scandza. König Berig führte sie demnach auf drei Schiffen, auf dem langsamsten befanden sich die Gepiden (nach dem gotischen Wort gepanta für „langsam“, „träge“), nach Gothiscandza. Dort besiegten sie Jordanes zufolge die Rugier und Vandalen. Sie siedelten dann fünf Generationen lang in Gothiscandza, bis sie dann unter dem ebenso legendären König Filimer südostwärts zum Schwarzen Meer zogen.

Die Herkunft der Goten aus Südskandinavien ist archäologisch nicht nachgewiesen; in der modernen Forschung wird dies für weniger wahrscheinlich gehalten und der Bericht des Jordanes als topische Herkunftssage betrachtet. So glaubten auch die Langobarden (etwa in der Historia Langobardorum des 8. Jahrhunderts) gleichfalls an ihre Herkunft aus Skandinavien, wobei sich bei diesem Beispiel in den vergangenen Jahren genetische Hinweise auf eine nordeuropäische Herkunft eines Teils der Langobarden stark verdichtet haben.

Die Präsenz im Gebiet der unteren Weichselmündung im 1. und 2. Jahrhundert (Wielbark-Kultur) wird hingegen von mehreren antiken Geschichtsschreibern bestätigt. Es fand sich zudem bei Gródek am Bug ein gotisches Gräberfeld. Etwas entfernt fand sich zusätzlich das Skelett einer Frau, die in einem rituellen Schiff beerdigt worden war. Archäologisch gilt die der Wielbark-Kultur ähnliche Tschernjachow-Kultur als Beleg für die Abwanderung der Goten aus Polen in die westliche Ukraine. Diese Umstände legen eine Verbindung Nordpolens und der Westukraine mit Skandinavien nahe. Um das Jahr 175 begann die Wanderung der Goten nach Südosten, nachdem sie sich bereits über Generationen hinweg immer weiter nach Süden bewegt hatten, wohl um nach besseren Siedlungsgebieten zu suchen.

Literatur

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  • Walter Pohl: Goten: Historisches, in Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, 2. Aufl., Bd. 12 (Berlin, New York 1998), 427–443.
  • Herwig Wolfram: Die Goten, 4. Aufl., München 2001.