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Balduin V. (Jerusalem)

König von Jerusalem

Balduin V. (* 1177; † September 1186 in Akkon) war ab 1183 König von Jerusalem.

Die Krönung des Kindkönigs Balduin V. von Jerusalem. Miniatur aus dem 14. Jahrhundert.

Balduin war der Sohn von Sibylle von Jerusalem und ihrem ersten Ehemann Wilhelm von Montferrat. Dieser starb bereits vor der Geburt seines Sohns an Malaria. Der Onkel Balduins war Balduin IV. von Jerusalem. Dieser litt an Lepra und blieb kinderlos. Deshalb ernannte er seinen Neffen zu seinem Nachfolger und ließ ihn noch zu eigenen Lebzeiten 1183 zum König krönen. Aufgrund seiner Minderjährigkeit stand Balduin V. unter der Regentschaft von Graf Raimund III. von Tripolis.

1180 arrangierte Balduin IV. die Heirat seiner Schwester mit Guido von Lusignan und machte diesen zum Grafen von Jaffa und Askalon und Bailli von Jerusalem. Ab 1183 griff Saladin, der Sultan von Ägypten, der bereits 1177 in der Schlacht von Montgisard gegen Balduin IV. gekämpft hatte, erneut das Königreich Jerusalem an. Im Hinblick auf den Umgang mit Saladin entwickelte sich im Königreich ein Konflikt zwischen zwei Gruppen, der „Hofpartei“ und einer „baronialen Partei“. Die baroniale Partei einerseits bestand vorwiegend aus den eingesessenen Baronen des Königreiches, geführt von Raimund III., die an der Bewahrung ihres Besitzstandes interessiert waren und sich für eine eher zurückhaltende, defensive Politik aussprachen. Für die Hofpartei andererseits stand die Kreuzzugsidee im Vordergrund und sie traten für ein offensives Vorgehen gegen die Muslime ein. Die Hofpartei bestand vorwiegend aus Angehörigen des Hofes, den Ritterorden der Templer und Hospitaliter sowie Adligen, die erst vor kurzem ins Königreich gekommen waren. Zur Hofpartei gehörten unter anderem die Mutter Balduins und deren zweiter Ehemann Guido von Lusignan.

Der junge König starb 1186 in Akkon. Er wurde in der Grabeskirche in Jerusalem bestattet. Seine Mutter Sibylle wurde Königin, Guido ihr Mitkönig. Jedoch hatte dieser die tatsächliche Macht in den Händen und sah sich bald der erwarteten Invasion Saladins gegenüber. In der Schlacht bei Hattin 1187 erlitt Guido eine vernichtende Niederlage. In der anschließenden Belagerung von Jerusalem konnte Saladin die Stadt erobern. Der Fall Jerusalems versetzte das christliche Europa in Alarmstimmung und wurde Auslöser des Dritten Kreuzzuges, der von den drei wohl mächtigsten Monarchen des christlichen Europas angeführt wurde.

Literatur

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  • Bernard Hamilton: The Leper King and His Heirs: Baldwin IV and the Crusader Kingdom of Jerusalem. Cambridge University Press, London 2000, ISBN 978-0-521-64187-6.
  • Jonathan Riley-Smith: The feudal nobility and the kingdom of Jerusalem, 1147–1277. Macmillan, London 1973, ISBN 978-1-4039-0615-1.
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VorgängerAmtNachfolger
Balduin IV.König von Jerusalem
1183–1186
Guido von Lusignan
(mit Sibylle)