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Bahnhof Kōzōji

Bahnhof in Japan

Der Bahnhof Kōzōji (jap. 高蔵寺駅, Kōzōji-eki) ist ein Bahnhof auf der japanischen Insel Honshū. Er wird gemeinsam von den Bahngesellschaften JR Central und Aichi Kanjō Tetsudō (Aikan) betrieben und befindet sich in der Präfektur Aichi auf dem Gebiet der Stadt Kasugai.

Kōzōji (高蔵寺)
Bahnhof Kōzōji (Oktober 2021)
Daten
Betriebsstellenart Bahnhof
Lage im Netz Trennungsbahnhof
Bauform Durchgangsbahnhof
Bahnsteiggleise 5
Abkürzung CF09 / 23
Eröffnung 25. Juli 1900
Lage
Stadt/Gemeinde Kasugai
Präfektur Aichi
Staat Japan
Koordinaten 35° 15′ 52″ N, 137° 2′ 37″ OKoordinaten: 35° 15′ 52″ N, 137° 2′ 37″ O
Höhe (SO) 51 T.P.
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Kōzōji (高蔵寺)

JR Central

Aichi Kanjō Tetsudō (Aikan)

Liste der Bahnhöfe in Japan

Verbindungen

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Kōzōji ist ein Trennungsbahnhof an der Chūō-Hauptlinie, einer der bedeutendsten Bahnstrecken Japans, die Nagoya mit Shiojiri, Kōfu und Tokio verbindet. Im Umland von Nagoya werden die auf dieser Strecke verkehrenden Züge von JR Central betrieben. Hier zweigt außerdem die Aichi-Ringlinie der Bahngesellschaft Aichi Kanjō Tetsudō ab, die via Toyota nach Okazaki verläuft.

Auf der Chūō-Hauptlinie besteht ein dichtes Angebot an Nahverkehrszügen, wobei fast die Hälfte von ihnen den Bahnhof Kōzōji als Wendepunkt nutzt. In südwestlicher Richtung verkehren sie über Kachigawa, Ōzone und Kanayama zum Bahnhof Nagoya – tagsüber acht- bis neunmal stündlich, während der morgendlichen Hauptverkehrszeit bis zu 13 Mal stündlich. In nordöstlicher Richtung werden in der Regel fünf Züge je Stunde angeboten, während der abendlichen Hauptverkehrszeit bis zu sieben. An allen Zwischenbahnhöfen halten Lokalzüge von Nagoya nach Kōzōji, Tajimi oder Nakatsugawa. Hinzu kommen Rapid-Eilzüge von Nagoya nach Nakatsugawa sowie zwei tägliche Home-Liner-Schnellzüge von Nagoya nach Mizunami.[1][2] Auf der Aichi-Ringlinie verkehren die Züge in einem ungewöhnlichen 16-Minuten-Takt und mit Halt an allen Zwischenbahnhöfen. Einzelne Züge während der morgendlichen Hauptverkehrszeit werden zur Chūō-Hauptlinie durchgebunden und fahren weiter bis nach Nagoya.[3]

Kōzōji ist auch ein bedeutender Knotenpunkt des lokalen und regionalen Busverkehrs. Auf dem nördlichen Bahnhofsvorplatz steht ein ausgedehnter Busterminal mit fünf Bussteigen, die von über einem Dutzend Linien der Gesellschaft Meitetsu Bus bedient werden. Ein kleinerer Busterminal ist rund um den kreisverkehrsförmigen südlichen Bahnhofsvorplatz gruppiert; hier hält je eine Linie von Meitetsu Bus und Kasugai City Bus sowie des Verkehrsamts der Stadt Nagoya.

Der Bahnhof steht an der Grenze zwischen den Stadtteilen Kōzōjichō im Süden und Kōzōjichōkita im Norden, die beide dicht besiedelt sind. Von Bedeutung ist insbesondere die nördlich gelegene Großwohnsiedlung Kōzōji New Town mit fast 40.000 Einwohnern, die wesentlich zum ausgeprägten Pendlerverkehr beiträgt. In südlicher Richtung erstreckt sich eine Einkaufsstraße mit zahlreichen Läden.

Die Anlage ist von Westen nach Osten ausgerichtet und umfasst fünf Gleise, die alle dem Personenverkehr dienen. Diese liegen auf einem Viadukt an drei überdachten Mittelbahnsteigen, wobei der mittlere nur ein Gleis erschließt. Es gibt kein eigentliches Empfangsgebäude, stattdessen sind die Publikumsanlagen ebenerdig unter dem Viadukt angeordnet. Ein breiter Durchgang stellt die Verbindung zwischen dem südlichen und nördlichen Bahnhofsvorplatz her. Die Bahnsteige wiederum sind über Treppen, Rolltreppen und Aufzüge erreichbar.

Im Fiskaljahr 2019 nutzten durchschnittlich 51.935 Fahrgäste täglich den Bahnhof. Davon entfielen 40.806 auf JR Central und 11.129 auf die Aichi Kanjō Tetsudō.[4]

1  Aichi-Ringlinie SetoshiYakusaShin-ToyotaOkazaki
2/3  Chūō-Hauptlinie ŌzoneKanayamaNagoya
5  Aichi-Ringlinie Durchgebundene Züge von der Chūō-Hauptlinie
 Chūō-Hauptlinie TajimiNakatsugawa
6  Chūō-Hauptlinie Tajimi • Nakatsugawa
Verlauf der Chūō-Hauptlinie
Takao • Sagamiko • Fujino • Uenohara • Shiotsu • Yanagawa • Torisawa • Saruhashi • Ōtsuki • Hatsukari • Sasago • Kai-Yamato • Katsunuma-budōkyō • Enzan • Higashi-Yamanashi • Yamanashishi • Kasugaichō • Isawa-Onsen • Sakaori • Kōfu • Ryūō • Shiozaki • Nirasaki • Shimpu • Anayama • Hinoharu • Nagasaka • Kobuchizawa • Shinano-Sakai • Fujimi • Suzurannosato • Aoyagi • Chino • Kami-Suwa • Shimo-Suwa • Okaya • Midoriko • Shiojiri • Seba • Hideshio • Niekawa • Kiso-Hirasawa • Narai • Yabuhara • Miyanokoshi • Harano • Kiso-Fukushima • Agematsu • Kuramoto • Suhara • Ōkuwa • Nojiri • Jūnikane • Nagiso • Tadachi • Sakashita • Ochiaigawa • Nakatsugawa • Mino-Sakamoto • Ena • Takenami • Kamado • Mizunami • Tokishi • Tajimi • Kokokei • Jōkōji • Kōzōji • Jinryō • Kasugai • Kachigawa • Shin-Moriyama • Ōzone • Chikusa • Tsurumai • Kanayama • Nagoya

Tatsuno-Zweigstrecke: Okaya • Kawagishi • Tatsuno • Shinano-Kawashima • Ono • Shiojiri

Verlauf der Aichi-Ringlinie
Okazaki • Mutsuna • Naka-Okazaki • Kita-Okazaki • Daimon • Kitano-Masuzuka • Mikawa-Kamigō • Ekaku • Suenohara • Mikawa-Toyota • Shin-Uwagoromo • Shin-Toyota • Aikan-Umetsubo • Shigō • Kaizu • Homi • Sasabara • Yakusa • Yamaguchi • Setoguchi • Setoshi • Nakamizuno • Kōzōji

Geschichte

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Das staatliche Eisenbahnamt (das spätere Eisenbahnministerium) eröffnete den Bahnhof am 25. Juli 1900, zusammen mit dem Abschnitt NagoyaTajimi der Chūō-Hauptlinie.[5] Jahrzehntelang war Kōzōji ein wenig bedeutender Vorortbahnhof, der nur vom alten Stadtzentrum an der Südseite her zugänglich war. Die rasche Entwicklung der Kōzōji New Town in den 1960er Jahren zwang die Japanische Staatsbahn zu einem markanten Ausbau. Ab 20. Dezember 1968 bestand auch ein Zugang von der Nordseite her.[6] Aus Rationalisierungsgründen stellte die Staatsbahn am 1. Oktober 1978 den Güterumschlag ein. Im Rahmen der Staatsbahnprivatisierung ging der Bahnhof am 1. April 1987 in den Besitz der neuen Gesellschaft JR Central über.[5]

Ende der 1950er Jahre begannen die Planungen für die Seto-Linie, die Setoshi mit Kōzōji und Inazawa verbinden sollte. Der Baufortschritt war aufgrund finanzieller Engpässe äußerst langsam und erlahmte bald.[7] Schließlich sah sich die Staatsbahn 1985 dazu gezwungen, auf den westlichen Abschnitt nach Iwajima zu verzichten und den östlichen Abschnitt mit einem weiteren Projekt, der Okata-Linie, zusammenzulegen. Daraus entstand in der Folge die heutige Aichi-Ringlinie.[8] Da die Staatsbahn den Zugbetrieb aus finanziellen Gründen nicht selber durchführen wollte, strebte sie die Auslagerung an ein Unternehmen des dritten Sektors an. Noch bevor dieses Vorhaben umgesetzt werden konnte, wurde am 1. April 1987 die Staatsbahnprivatisierung vollzogen und die Nachfolgegesellschaft JR Central übernahm vorübergehend die Verantwortung.[9]

Am 31. Januar 1988 ging die Aichi-Ringlinie an die Aichi Kanjō Tetsudō über, die am selben Tag das fertiggestellte Teilstück zwischen Shin-Toyota und Kōzōji in Betrieb nahm.[10] Im Hinblick auf die Weltausstellung Expo 2005 erhielt der Streckenabschnitt Setoshi–Kōzōji ein zweites Gleis, das am 3. Oktober 2004 in Betrieb genommen wurde.[9]

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Commons: Bahnhof Kōzōji – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Werktagsfahrplan Chūō-Hauptlinie in Richtung Nagoya. (PDF) JR Central, 2023, abgerufen am 25. Februar 2024 (japanisch).
  2. Werktagsfahrplan Chūō-Hauptlinie in Richtung Nakatsugawa. (PDF) JR Central, 2023, abgerufen am 25. Februar 2024 (japanisch).
  3. Fahrplan Aichi-Ringlinie. Aichi Kanjō Tetsudō, 2023, abgerufen am 25. Februar 2024 (japanisch).
  4. 春日井市地域公共交通計画. Stadt Kasugai, 2021, abgerufen am 25. Februar 2024 (japanisch).
  5. a b Tetsu Ishino (Hrsg.): 停車場変遷大辞典 国鉄・JR (Bahnhofswechselverzeichnis JNR/JR). Band 2. JTB, Tokio 1998, ISBN 978-4-533-02980-6, S. 189.
  6. 高蔵寺駅北口が完成 中央西線 二十日から営業を開始. In: Kōtsū Shimbun, 12. Dezember 1968, S. 2.
  7. 岡多・瀬戸線の運営 第三セクターで国鉄、愛知県と4市に要請 新豊田-高蔵寺間 開業遅れ必至. In: Chūnichi Shimbun, 17. Juli 1984.
  8. 国鉄岡多線 瀬戸−多治見間の建設“断念” 岐阜県と関係6市町 凍結から6年余 陳情見合わせ決定. In: Chūnichi Shimbun, 17. Oktober 1985.
  9. a b 愛知環状鉄道の30年. Aichi Kanjō Tetsudō (Hrsg.), Okazaki 2019.
  10. Ishino: 停車場変遷大辞典 国鉄・JR編, Band II, S. 114.