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Anne Lise Schubel

deutsche Anatomin und Hochschullehrerin

Anne Lise Schubel geb. Kammradt (* 8. August 1907 in Greifswald; † 19. Mai 1988 in Stralsund) war eine deutsche Anatomin.

Nachdem sie 1927 die Abiturprüfung an der Kaiserin-Viktoria-Schule in Greifswald bestanden hatte, studierte Anne Lise Kammradt an der Preußischen Universität zu Greifswald Medizin. Nach dem Staatsexamen im Jahr 1932 war sie als Medizinalpraktikantin im Städtischen Krankenhaus Bremen und an der Universitäts-Ohrenklinik in Greifswald tätig. Dort lernte sie den HNO-Arzt Johannes Schubel kennen. Im September 1934 heiratete sie ihn. 1937 wurde sie zur Dr. med. promoviert.[1] Nachdem sie bis 1943 fünf Kinder zur Welt gebracht hatte und ihr Mann am 4. Dezember 1950 gestorben war, nahm sie die wissenschaftliche Tätigkeit wieder auf. Nach 17 Jahren als Hilfsassistentin in der Greifswalder Pathologie war sie ab 1. Januar 1951 Oberassistentin in der Greifswalder Anatomie.[2] Am 15. Januar 1954 ging sie für zwei Jahre als Oberassistentin an das Anatomische Institut der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Seit 1956 bereits Oberärztin in der Anatomie der Universität Rostock, habilitierte sie sich 1957 in Jena.[3] In Rostock wurde sie 1958 zur Dozentin für das Fachgebiet Anatomie ernannt und mit der kommissarischen Leitung des Instituts beauftragt. Die heimatliche Ernst-Moritz-Arndt-Universität berief sie noch im selben Jahr zum 1. Januar 1959 auf den Lehrstuhl für Anatomie.[2] Als Direktorin des Anatomischen Instituts widmete sie sich der vergleichenden Anatomie von Hunde- und Wolfsschädeln und den Glucoseeinschlüssen im Zentralnervensystem und in den Muskelspindeln. Am 31. August 1968 wurde sie mit 61 Jahren emeritiert.

Ihre fünf Kinder, drei Söhne und zwei Töchter, wurden Ärzte. Der Sohn Berndt Schubel (* 1937) ist habilitierter Herzchirurg in Berlin. Anne Lise Schubel starb im Alter von 81 Jahren und wurde neben ihrem Mann auf Greifswalds Altem Friedhof beigesetzt.[4]

  • Grundriß der Anatomie und Physiologie des Menschen: Einführung für mittlere medizinische Fachkräfte. Verlag Volk und Gesundheit, Berlin 1976.
  • mit Berndt Schubel: Grundriß der Anatomie. Verlag Volk und Gesundheit, Berlin 1976.
  • Mitautorin am Wörterbuch der Medizin

Ehrungen

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Literatur

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  • Marianne Pfeiffer: Biographie und wissenschaftliches Werk der Ordinarien am Anatomischen Institut zu Rostock von 1921 bis zur Gegenwart. Rostock 1969, S. 53–57.
  • Hans Reddemann: Zum Gedenken an Frau Professor Dr. Anne-Lise Schubel aus Anlaß ihres 100. Geburtstages. In: Ärzteblatt Mecklenburg-Vorpommern 17 (2007), S. 295.
  • Jochen Fanghänel, Hans Reddemann: In memoriam on the 100th anniversary of the birth of the late Professor Dr. Anne-Lise Schubel. Anatomischer Anzeiger 190 (2008), S. 103.
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Commons: Anne Lise Schubel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Dissertation: An Hand des Materials der Chirurgischen Klinik aus den letzten 20 Jahren soll festgestellt werden, ob bei chirurgischen Nierenerkrankungen die rechte oder die linke Seite vorzugsweise befallen wird und ob sich daraus Rückschlüsse auf die Entstehung der Natur der Krankheiten ziehen lassen.
  2. a b Gert-Horst Schumacher, Heinzgünther Wischhusen: Anatomia Rostochiensis. Die Geschichte der Anatomie an der 550 Jahre alten Universität Rostock. Akademie-Verlag, Berlin 1979,146f.
  3. Habilitationsschrift: Die Area postrema des Menschen.
  4. Rostocker Professorenkatalog