Albert II. Krummendiek
Albert Krummendiek, auch Krummediek, (* 1417 oder 1418; † 27. Oktober 1489 in Kaltenhof) war als Albert II. 1466 bis 1489 Bischof von Lübeck.
Biografie
BearbeitenKrummendiek stammte aus der schleswig-holsteinischen Uradels-Familie (Equites Originarii) von Krummendiek und verfügte verwandtschaftlich über ausgezeichnete Verbindungen zum dänischen Königshaus und zu König Christian I. Er studierte ab 1441 an der Universität Leipzig und ab 1443 an der Universität Rostock[1]. Ab 1454 war er Domherr in Lübeck. Aufgrund seiner mehrjährigen Tätigkeit als Notar an der Rota Romana hatte er auch gute Verbindungen zum Vatikan. 1462 war er in Zusammenhang mit dem Lüneburger Prälatenkrieg im Auftrag der Stadt Lüneburg in diplomatischer Mission in Rom.
Als Bischof stiftete er aus eigenen, aber geliehenen Mitteln das 1477 errichtete Triumphkreuz von Bernt Notke für den Lübecker Dom. Die Kosten betrugen 2.000,- Mark lübisch. Krummendiek ist unter den Skulpturen auf dem Triumphkreuz als Stifter mit dargestellt. Die Maria Magdalena soll einer späteren, antikatholischen Sage nach seine Geliebte darstellen. Seine Privatfinanzen erholten sich von dieser großzügigen Stiftung zeitlebens nicht.
Er gab das erste gedruckte Messbuch für das Bistum Lübeck (Missale Lubicense) in Auftrag, das 1486 bei Matthäus Brandis in Lübeck erschien.[2] Das ebenfalls in Auftrag gegebene Stundenbuch (Breviarium Lubicense) für das Bistum erschien erst nach seinem Tod bei Georg Stuchs in Nürnberg.[3]
Werke
Bearbeiten- Kleine Chronik über die Handlungen und Thaten der Bischöfe zu Aldenburg und Lübeck bis auf B. Arnold. 1476, abgedruckt bei Meibom, Scriptt. rerum Germanicar. T. 2 p. 391 sqq. Vgl. über ihn deren Fortsetzung ebd. S. 403 ff.
- Rechenschaftsbericht 1462 (Autograph: Lüneburg, Stadtarchiv, S8a 21a)[4]
- Ausgabe: Dieter Brosius: Eine Reise an die Kurie im Jahre 1462. Der Rechenschaftsbericht des Lübecker Domherrn Albert Krummediek. In: Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken 58 (1978) S. 419–439, Digitalisat.
Literatur
Bearbeiten- Johannes Baltzer und Friedrich Bruns: Die Bau- und Kunstdenkmäler der Freien und Hansestadt Lübeck. Herausgegeben von der Baubehörde. Band III: Kirche zu Alt-Lübeck. Dom. Jakobikirche. Ägidienkirche. Verlag von Bernhard Nöhring, Lübeck 1920, S. 9–304. Unveränderter Nachdruck 2001, ISBN 3-89557-167-9.
- Max Hasse: Albert Krummediek, ein Bischof von Lübeck. In: Der Wagen, 1953.
- Mantels: Albert II. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 183.
- Heinrich Reincke: Albert II.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 129 (Digitalisat).
- Friedrich Wilhelm Bautz: Albert II.. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 1, Bautz, Hamm 1975. 2., unveränderte Auflage. Hamm 1990, ISBN 3-88309-013-1, Sp. 82–83 .
- Jan Friedrich Richter: Triumphkreuzanlage. In: Jan Friedrich Richter (Hrsg.): Lübeck 1500 – Kunstmetropole im Ostseeraum. Katalog. Imhoff, Petersberg 2015, S. 161–165, Nr. 3.
Weblinks
Bearbeiten- Krummediek, Albert im Repertorium „Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters“
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Eintrag 1443 im Rostocker Matrikelportal
- ↑ Missale Lubicense im Gesamtkatalog der Wiegendrucke (GW-Nummer M24484)
- ↑ Breviarium Lubicense im Gesamtkatalog der Wiegendrucke (GW-Nummer 05375)
- ↑ Eintrag im Repertorium Geschichtsquellen des Deutschen Mittelalters
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Arnold Westphal | Bischof von Lübeck 1466–1489 | Thomas Grote |
Personendaten | |
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NAME | Albert II. Krummendiek |
ALTERNATIVNAMEN | Albert Krummediek |
KURZBESCHREIBUNG | Bischof von Lübeck |
GEBURTSDATUM | 1417 oder 1418 |
STERBEDATUM | 27. Oktober 1489 |
STERBEORT | Gut Kaltenhof (Bad Schwartau) |