Akaflieg Braunschweig SB 5
Die Akaflieg Braunschweig SB 5 ist ein einsitziges Segelflugzeug der Akademischen Fliegergruppe Braunschweig mit einem V-Leitwerk.
Akaflieg Braunschweig SB 5 | |
---|---|
SB 5B, 1987 | |
Typ | Segelflugzeug |
Entwurfsland | |
Hersteller | Akaflieg Braunschweig |
Erstflug | 3. Juni 1959 (SB 5C: 30. April 1965)[1] |
Produktionszeit | 1961–1969 |
Stückzahl | Version SB 5B: 40–50 |
Geschichte
BearbeitenVorüberlegungen für das „Segelflugzeug Braunschweig“ SB 5 entstanden direkt nach Wiedergründung der Akaflieg Braunschweig 1951. Ausgelegt für mitteleuropäisches Wetter und Flugbetrieb in Vereinen entstand im ersten Entwurf ein 16 Meter Spannweite fassender Schulterdecker mit Stahlrohrfachwerkrumpf und Kreuzleitwerk. Ein 1:20-Modell wurde 1954 im Windkanal vermessen.[2]
Nach der Einführung einer internationalen Segelflug-Standardklasse mit einer Spannweitenbegrenzung auf 15 Meter durch die OSTIV 1957 erfuhr der Flugzeugentwurf eine Überarbeitung.[3] Die SB 5 V1 flog am 3. Juni 1959 erstmals und ging am 6. Juni 1961 durch Strukturüberlastung in einer Gewitterwolke verloren; der Pilot konnte sich retten.
Die modifizierte Version SB 5B hatte statt eines Bremsschirms Schempp-Hirth-Bremsklappen und eine verbesserte Kabinenhaube. Von dieser Version wurden im Vereins-Eigenbau und der Firma Eichelsdörfer etwa je 20 bis 25 Exemplare gefertigt.
Nach der Aufhebung der Spannweitenbeschränkung in der neuen FAI-Clubklasse wurde die SB 5E mit 16 Metern Spannweite gebaut.
1965 entstand bei der Akaflieg Braunschweig als Einzelstück die SB 5C mit GFK-Balsa-Rumpfvorderteil, was dem Cockpit der gerade in der Entwicklung befindlichen SB 8 entsprach. Dieses Einzelstück wurde als fliegerischen Ersatz für die bei einem Unfall verloren gegangenen SB 6 gefertigt und dabei das neue Cockpit erprobt.
Konstruktion
BearbeitenDer Rumpf besteht aus einer Sperrholzschale mit gedämpftem V-Leitwerk, bremsbarem Hauptrad und Schleifsporn. Bei der SB 5A wurde auf Bremsklappen verzichtet und stattdessen am Heck ein Bremsschirm installiert.[3] Der zweiteilige Flügel in Schulterdeckeranordnung ist konventionell in Rippenbauweise gefertigt.
Technische Daten
BearbeitenKenngröße | SB 5A[4] | SB 5B/5C[4] | SB 5E[5] |
---|---|---|---|
Spannweite | 15 m | 16,1 m | |
Flügelfläche | 13 m² | ||
Flügelstreckung | 17,3 | ||
V-Form | 0,5° | ||
Pfeilung | 0° | ||
Rumpflänge | 6,65 m | 6,5 m | 6,57 m |
Leermasse | 203 kg | 225 kg | 250 kg |
max. Startmasse | 300 kg | 325 kg | |
Flächenbelastung | 23,1 kg/m² | 25 kg/m² | |
Höchstgeschwindigkeit | 200 km/h | ||
Manövergeschwindigkeit | 140 km/h | ||
Gleitzahl | 28,5 bei 80 km/h | 32,5 bei 77 km/h[6] | 34,5 bei 87 km/h |
min. Sinkgeschwindigkeit | 0,72 m/s bei 70 km/h | 0,63 m/s bei 66 km/h[6] | 0,65 m/s bei 75 km/h |
Erhaltene Exemplare
Bearbeiten- SB 5E V2: (SB 5B, letztes Kennzeichen D-6300) im Deutschen Segelflugmuseum mit Modellflug[7]
- SB 5B: noch etwa 40 fliegende Exemplare
- SB 5C: (letztes Kennzeichen D-6299) Grundüberholung abgeschlossen, seit 2011 „bewegliches [technisches] Kulturdenkmal“ des Landes Niedersachsen[8]
- SB 5E: noch einige fliegende Exemplare
Siehe auch
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Akademische Fliegergruppe Braunschweig (Hrsg.): SB 5 – SB 15. Segelflugzeug Braunschweig. Appelhans-Verlag, Braunschweig 2012, ISBN 978-3-941737-73-0.
Weblinks
Bearbeiten- SB 5 auf akaflieg-braunschweig.de
- Flug- und Betriebshandbuch Baureihe B und E, Ausgabe 1979 (PDF; 3,4 MB, abgerufen am 27. Oktober 2016)
- SB 5A in der Segelflugzeugdatenbank J2mcL Planeurs
- SB 5C in der Segelflugzeugdatenbank J2mcL Planeurs
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Akademische Fliegergruppe Braunschweig (Hrsg.): SB 5 – SB 15. Segelflugzeug Braunschweig. Appelhans-Verlag, Braunschweig 2012, ISBN 978-3-941737-73-0, S. 263.
- ↑ Akademische Fliegergruppe Braunschweig (Hrsg.): SB 5 – SB 15. Segelflugzeug Braunschweig. Appelhans-Verlag, Braunschweig 2012, ISBN 978-3-941737-73-0, S. 28.
- ↑ a b Akademische Fliegergruppe Braunschweig (Hrsg.): SB 5 – SB 15. Segelflugzeug Braunschweig. Appelhans-Verlag, Braunschweig 2012, ISBN 978-3-941737-73-0, S. 31.
- ↑ a b Akademische Fliegergruppe Braunschweig (Hrsg.): SB 5 – SB 15. Segelflugzeug Braunschweig. Appelhans-Verlag, Braunschweig 2012, ISBN 978-3-941737-73-0, S. 259.
- ↑ Betriebshandbuch SB 5E vom 24. März 1979, Seite 23f. auf vtail.de. 2016.
- ↑ a b SB 5 – Technische Daten. In: akaflieg-braunschweig.de. Akaflieg Braunschweig, abgerufen am 26. Mai 2016.
- ↑ SB 5e V2 ( vom 30. Dezember 2016 im Internet Archive). Website des Deutschen Segelflugmuseums. Abgerufen am 30. Dezember 2016.
- ↑ Akademische Fliegergruppe Braunschweig (Hrsg.): SB 5 – SB 15. Segelflugzeug Braunschweig. Appelhans-Verlag, Braunschweig 2012, ISBN 978-3-941737-73-0, S. 42.