Zölibat

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Der Zölibat (von lateinisch caelebs ‚allein, unvermählt lebend‘, lateinisch caelibātus, -ūs ‚(männliche) Ehelosigkeit‘[1][2]; nichtfachsprachlich auch das Zölibat) meint Ehelosigkeit und/oder sexuelle Enthaltsamkeit, insbesondere aus religiösen Gründen. Besonders bekannt ist der Zölibat von Geistlichen in der römisch-katholischen Kirche. Aber auch die orthodoxe, anglikanische und evangelische Kirche kennen für Ordensleute, Eremiten, geweihte Jungfrauen und Diakonissen Formen der Ehelosigkeit, Enthaltsamkeit und Keuschheit.

Während das zölibatäre Leben in der lateinischen Teilkirche der römisch-katholischen Kirche für die Priester seit 1139 grundsätzlich verpflichtend ist, gilt dies in den mit Rom unierten katholischen Ostkirchen sowie in den orthodoxen Kirchen nur für Bischöfe und Mönche sowie für Priester, die zum Zeitpunkt der Weihe unverheiratet sind. Papst Franziskus erweiterte das alte Recht der Bischöfe der katholischen Ostkirchen, verheiratete Männer zur Priesterweihe zuzulassen, im Juni 2014 auf westliche Gebiete, soweit dort eine eigene ostkirchliche Hierarchie besteht.[3]

In der altkatholischen Kirche sind die Geistlichen seit 1878 vom Zölibat grundsätzlich dispensiert; es bleibt ihnen jedoch unbenommen, freiwillig ehelos zu leben. Dies gilt auch für die altkatholischen Priesterinnen.

Römisch-katholische Kirche

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Zölibatsverpflichtung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Zölibat, der auch als Befolgung eines evangelischen Rates (neben Armut und Gehorsam) gilt, beruht auf der frei gewählten Lebensform der Ehelosigkeit „um des Himmelreiches willen“, von der Jesus Christus in Mt 19,12 EU spricht. Er wird verstanden als ungeteilte Nachfolge Christi und Zeichen für das endzeitliche Heil.[4]

Personen des gottgeweihten Lebens (z. B. Religiosen) leben in allen Konfessionen in aller Regel zölibatär. Ordensleute, Mitglieder von Säkularinstituten und Eremiten verpflichten sich in der öffentlich abgelegten Profess oder in Versprechen zu einem Leben nach den evangelischen Räten (Ehelosigkeit, Armut und Gehorsam). Kirchenrechtlich bestimmt can. 599 CIC: „Der um des Himmelreiches willen übernommene evangelische Rat der Keuschheit, der ein Zeichen der künftigen Welt und eine Quelle reicherer Fruchtbarkeit eines ungeteilten Herzens ist, bringt die Verpflichtung zu vollkommener Enthaltsamkeit im Zölibat mit sich.“[5] Geweihte Jungfrauen geloben ebenfalls öffentlich ein Leben in Stande der Jungfräulichkeit oder vollkommener Keuschheit in die Hände des Diözesanbischofs[6] (dabei schließt dieses Propositum die Beachtung der beiden anderen evangelischen Räte implizit ein).[7] Von einem Ortsbischof oder Ordensoberen im Namen der Kirche entgegengenommene Gelübde oder Versprechen der Jungfräulichkeit oder Ehelosigkeit stellen kirchenrechtlich ein Ehehindernis dar.

Verpflichtung in der lateinischen Kirche

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der lateinischen Kirche (Westkirche) ist der Zölibat gemäß Canon 277 § 1 des Codex Iuris Canonici für angehende Priester mit der Weihe zum Diakon kirchenrechtlich grundsätzlich verpflichtend. Eine ausnahmsweise Dispens von der Zölibatsverpflichtung ist dem Papst vorbehalten.

„Die Kleriker sind gehalten, vollkommene und immerwährende Enthaltsamkeit um des Himmelreiches willen zu wahren; deshalb sind sie zum Zölibat verpflichtet, der eine besondere Gabe Gottes ist, durch welche die geistlichen Amtsträger leichter mit ungeteiltem Herzen Christus anhangen und sich freier dem Dienst an Gott und den Menschen widmen können.“

Codex Iuris Canonici[8]

Das Zölibatsversprechen stellt somit eine Vorbedingung für die Priesterweihe dar.

Dispens von der Zölibatspflicht

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verheiratete Priester gibt es in der katholischen Westkirche nur in Ausnahmefällen. So werden aus anglikanischen Kirchen oder den evangelischen Kirchen zur katholischen Kirche konvertierte verheiratete Priester bzw. Pastoren in den kirchlichen Dienst übernommen und zu Priestern geweiht. Weiter gibt es Fälle eines Zölibatdispenses für Priester von Untergrundkirchen, wie der tschechischen während der sozialistischen Herrschaft.[9]

Darüber hinaus gibt es in der lateinischen Kirche den ständigen Diakonat. Der ständige Diakon kann vor seiner Weihe ein Ehe eingehen - nach der Weihe (auch etwa beim Tod der Ehefrau oder im Fall einer Annullierung der Ehe) ist eine Eheschließung nur mit Zölibatsdispens durch den Papst möglich.

Verpflichtung in den unierten Ostkirchen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den östlichen Teilkirchen der katholischen Kirche (wie auch in den orthodoxen Ostkirchen) ist es Tradition, dass auch verheiratete Männer zu Priestern geweiht werden. Diese Tradition war auf die ostkirchlichen Gebiete wie den Nahen Osten und Osteuropa beschränkt, bis Papst Franziskus im Juni 2014 das entsprechende Verbot für jene westlichen Regionen aufhob, in denen eine eigene ostkirchliche Hierarchie besteht.[10]

Für Bischöfe ist der Zölibat verpflichtend. Meist entstammen sie ohnehin dem Mönchsstand, da Bischöfe vor ihrer Weihe oft das Amt eines Archimandriten (Abtes) bekleidet haben (manchmal werden auch verwitwete Priester zu Bischöfen geweiht). Alle Priester müssen sich jedoch auch in diesen Kirchen vor ihrer Diakonatsweihe entscheiden, ob sie verheiratet oder zölibatär in den Weihestand treten wollen; danach ist eine Heirat hier ebenfalls ausgeschlossen. Auch eine neue Heirat nach dem Tod der Frau oder nach einer Trennung oder Scheidung (die in manchen dieser Kirchen möglich ist) ist nicht möglich.

Geschichte der Zölibatsverpflichtung in der römisch-katholischen Kirche

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alte Kirche (bis 6. Jahrhundert)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den ersten Jahrhunderten waren Kleriker in Ost und West in der Regel verheiratet.[11] Gewohnheiten und später Kanones regelten Ehe und Sexualität des Klerus in unterschiedlicher Weise.

Die biblische Vorgabe, dass ein epískopos (Gemeindevorsteher, Bischof) der „Mann einer einzigen Frau“ (1 Tim 3,1–7 EU) sein sollte, wurde bis zum dritten Jahrhundert zunehmend als Verbot der Wiederverheiratung für verwitwete Kleriker verstanden. Im Osten wurde dies nur auf Eheschließungen nach der Taufe bezogen, im Westen hingegen auf alle Eheschließungen, ob vor oder nach der Taufe.[12] Bereits früh gab es Kleriker, die nach ihrer Weihe sexuell enthaltsam lebten,[13] und ab dem vierten Jahrhundert ist nachweisbar, dass auch Mönche zu Bischöfen gewählt wurden.[14] Im Westen war letzteres aber eher selten.[15]

Ab dem vierten Jahrhundert sind normative Quellen erhalten, die die Ehe und Sexualität von Klerikern betreffen. Mehrere Konzilien verboten unverheirateten Klerikern, nach der Weihe zu heiraten.[11] Auf dem ersten Konzil von Nicäa soll Sokrates Scholastikos zufolge Paphnutius gegen eine Verpflichtung des Klerus zur Enthaltsamkeit in der Ehe argumentiert haben; die Historizität dieser Episode wird aber bisweilen angezweifelt.[16] In der Ostkirche wurde Diakonen, Priestern und Bischöfen die Eheschließung nach der Weihe verboten und von Bischöfen dauerhafte Enthaltsamkeit in der Ehe erwartet.[11]

Als ältester Konzilsbeschluss der Westkirche, der eine Form des Zölibats vorschreibt, wird oft der 33. Kanon des Konzils von Elvira genannt, der Bischöfen, Priestern und Diakonen vorschrieb, in der Ehe sexuell enthaltsam zu leben. Wortlaut, Echtheit und Datierung des Kanons sind allerdings umstritten.[11][17][18] Gut belegt sind hingegen Forderungen nach sexueller Enthaltsamkeit des Klerus durch lateinische Autoren wie Ambrosius, Augustinus und den Ambrosiaster.[13]

Die erste mit Sicherheit echte und auf allgemeine Geltung abzielende Regelung von Ehe und Sexualität des Klerus in der Westkirche ist die Dekretale Directa ad decessorem von Papst Siricius aus dem Jahr 385. Dieser definierte, was darunter zu verstehen sei, dass ein Bischof „Mann einer einzigen Frau“ sein sollte: Ein künftiger Bischof dürfe nur einmal im Leben heiraten, und zwar nur eine Jungfrau. Siricius sah es als Normalfall an, dass künftige Priester und Bischöfe schon als Kind getauft und noch vor der Pubertät Lektor wurden; als verheiratete junge Männer stiegen sie dann nach und nach zum Diakon auf; um zum Priester geweiht zu werden, müssten sie zuerst mehrere Jahre in der Ehe enthaltsam leben.[19][20] Siricius sah es aber auch als legitim an, dass Mönche Bischöfe wurden. Beschlüsse eines römischen Konzils aus ungefähr der gleichen Zeit (die Canones Romanorum ad Gallos episcopos) schrieben ebenfalls vor, dass Priester und ihre Ehefrauen sexuell enthaltsam leben sollten. Später betonten auch Innozenz I. und Leo I. in ihren Dekretalen, dass Kleriker nur einmal heiraten durften und zwar keine Frau, die ihrerseits schon einmal verheiratet gewesen war. Anders als Siricius und Innozenz forderte Leo auch von Subdiakonen, dass diese in der Ehe enthaltsam lebten.[18] Mehrere Synoden der Westkirche (in Africa, Gallien und Spanien) forderten im fünften Jahrhundert Bischöfe, Priester, Diakone und teilweise auch Subdiakone auf, in der Ehe dauerhaft enthaltsam zu leben, und auch Gregor I. äußerte sich entsprechend.[12][20]

Diese und ähnliche Bestimmungen wurden im fünften und sechsten Jahrhundert in Kanones-Sammlungen (z. B. Collectio Dionysiana und Collectio Hispana) und kaiserliche Gesetze (Codex Iustinianus) aufgenommen und erlangten dadurch allgemeine Geltung.

Früh- und Hochmittelalter (6.–11. Jahrhundert)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Früh- und Hochmittelalter gab es in der Westkirche immer wieder Forderungen, dass alle Kleriker ab dem Subdiakon in der Ehe enthaltsam leben sollten, und vor allem im 11. Jahrhundert wurde die Priesterehe selbst kritisiert; mehrere Synoden dieser Zeit forderten, dass Geistliche sich von ihren Frauen trennen sollten, die Gültigkeit bestehender Ehen war aber noch unbestritten.

Im Laufe des fünften und sechsten Jahrhunderts entwickelte sich die Haltung zu Priesterehe und Zölibat in Ost und West zunehmend auseinander. Im Osten wurde nur von Bischöfen dauerhafte Enthaltsamkeit in der Ehe verlangt, im Westen zunehmend auch von Diakonen und Priestern. Das Quinisextum bestätigte 691/692 die alten Kanones zur Klerikerehe und wandte sich dabei ausdrücklich gegen die römische Praxis, von Männern vor ihrer Weihe zum Diakon oder Priester das Versprechen zu fordern, in der Ehe sexuell enthaltsam zu sein. Das Zweite Konzil von Nicäa bestätigte diese Beschlüsse 787 noch einmal. Die Beschlüsse dieser Konzilien wurden in der Westkirche teilweise abgelehnt, allerdings wohl nicht hauptsächlich aufgrund der Kanones zur Priesterehe.[21]

Allgemein wird davon ausgegangen, dass im Frühmittelalter viele Geistliche in Lateineuropa verheiratet waren, vor allem im ländlichen Bereich.[13][22][20] Das Gebot der Enthaltsamkeit in der Ehe scheint oft nicht eingehalten worden zu sein. Die Rechtslage blieb allerdings unverändert, auch verheiratete Männer durften weiterhin geweiht werden und verbotswidrig eingegangene Ehen von Geistlichen galten (bis 1139) dennoch rechtlich gültig; Kinder verheirateter Kleriker waren daher legitim und hatten unter anderem Erbansprüche.

Schon im 9. Jahrhundert gab es Bestrebungen, dass alle Kleriker nicht nur enthaltsam, sondern ehelos leben sollten. Im 11. Jahrhundert wurde die Forderung nach Enthaltsamkeit und Ehelosigkeit der Kleriker Gegenstand intensiver Auseinandersetzungen in weiten Teilen der Westkirche. Neben der Wiederholung älterer Kanones wurden auch neue, teilweise sehr radikale, Maßnahmen zur Durchsetzung der Forderung nach Enthaltsamkeit propagiert. So beschlossen mehrere Synoden (Goslar 1019, Pavia 1022), dass die Kinder von Geistlichen unter bestimmten Bedingungen als unfrei gelten und dem Kirchenbesitz zufallen sollten.[23] Polemiken gegen die Priesterehe, Synodalbeschlüsse und Dekretalen des 11. und 12. Jahrhunderts unterschieden sprachlich oft bewusst nicht zwischen Ehefrauen und Konkubinen der Kleriker.[24] Petrus Damiani bezeichnete verheiratete Priester in der Mitte des 11. Jahrhunderts als ‚Nikolaiten‘ und stellte sie damit zumindest sprachlich Häretikern gleich. Teilweise wurden Forderungen nach Ehelosigkeit und Enthaltsamkeit des Klerus auch mit Gewalt durchgesetzt, zum Beispiel in Mailand durch die Pataria.

Um 1100 wurde zum letzten Mal für mehrere Jahrhunderte in der Westkirche die Priesterehe ausdrücklich verteidigt.[25] Weit verbreitet war zum Beispiel die dem Bischof Ulrich von Augsburg fälschlich zugeschriebene Schrift Rescriptio Udalrici, die behauptete, der erzwungene Zölibat sei schriftwidrig und die Sittenlosigkeit der Geistlichen könne nur durch kirchliche Heirat der Weltpriester beendet werden; ein römisches Konzil von 1079 verurteilte diese Schrift.[11]

Späteres Mittelalter (12.–15. Jahrhundert)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im späteren Mittelalter entwickelte sich in der Westkirche eine eindeutige Verpflichtung für alle Subdiakone, Diakone und Priester sowie Ordensleute, ehelos zu leben; eine vollzogene Weihe machte als Ehehindernis eine verbotswidrig geschlossene Ehe nichtig.

Erstmals das Konzil von Pisa 1135 und noch einmal das Zweite Laterankonzil von 1139 beschlossen, dass bestehende Ehen von Geistlichen ungültig sein sollten.[26] Die Beschlüsse von 1139 gelten oft als ein Höhepunkt der kirchlichen Gesetzgebung gegen die Priesterehe und als Beginn eines eindeutigen Pflichtzölibats für alle Inhaber höherer Weihen in der Westkirche.[11][27] Für das Kirchenrecht des späteren Mittelalters und der Neuzeit spielten diese Beschlüsse allerdings keine große Rolle.[26] Während das Decretum Gratiani und andere kanonistische Sammlungen noch keine klare Aussage über die Nichtigkeit der Ehen von Geistlichen trafen, setzte sich unter Kanonisten ab den 1160er Jahren allmählich die Position durch, dass die Weihe ein Ehehindernis darstellte. Im Liber Extra und in der Summa aurea des Hostiensis, die diese Lehre verbreiteten und dauerhaft als Recht etablierten, wird das Konzil von 1139 nicht erwähnt.[26]

In welchem Grad die kirchenrechtlichen Bestimmungen durchgesetzt wurden, ist oft unklar. Die häufige Wiederholung der immer gleichen Vorschriften auf Synoden und in Predigten gilt als Indiz für eher geringe Akzeptanz. Für das ausgehende Mittelalter gilt es als sicher, dass viele Geistliche illegitime Kinder hatten. Die Akten der Pönitentiarie aus dem 15. Jahrhundert enthalten mehrere tausend Dispense von der nichtehelichen Geburt, darunter als größte Fallgruppe Dispense für Söhne von Priestern, die eigentlich ehelos und enthaltsam hätten leben müssen.[22] Für ihre Töchter ersuchten Priester selten Dispense, ihre Zahl dürfte aber nicht geringer gewesen sein als die der Söhne.

Erfolglose Initiativen zur Aufhebung der Zölibatsverpflichtung der Priester wurden noch im 15. Jahrhundert sowohl auf dem Konzil von Konstanz als auch auf dem Konzil von Basel unternommen. Besonders in der Zeit bis zum Konzil von Trient (1545–1563) kam es in regional unterschiedlichem Ausmaß immer wieder vor, dass Priester offen mit Konkubinen zusammenlebten. Ihnen drohten hohe Geldstrafen; mitunter machten die zu zahlenden Beträge mehr als ein Jahresgehalt aus. In der Zeit der Renaissance-Päpste war das Konkubinat auch unter Bischöfen und im hohen Klerus bis zu den Päpsten weit verbreitet. Jón Arason, der letzte römisch-katholische Bischof Islands in der Reformationszeit, war verheiratet und hatte drei Söhne. Gleichzeitig kamen im Zuge der Reformation starke Strömungen auf, die den Zölibat als christliche Lebensform generell ablehnten und sich darin von der römischen Kirche abgrenzten. Damit stellte der Zölibat der römisch-katholischen Priester ein konfessionsunterscheidendes Merkmal dar, was zu seiner verstärkten Durchsetzung und Rechtfertigung im Zuge der Gegenreformation beitrug.

Mit Auftreten des Reformkatholizismus und Modernismus um 1900 trat auch der Zölibat in den Fokus. Sowohl der Zölibat an sich als auch der Zwang zum Zölibat wurden kritisiert, jedoch herrschte unter den Reformkatholiken keine einheitliche Linie. Zwischen 1900 und 1910 diskutierten deutschsprachige Gegner und Befürworter des Zölibats intensiv und öffentlichkeitswirksam darüber in Monographien und vor allem Zeitschriften, wie in den Freien deutschen Blättern. Mit Beginn des Ersten Weltkrieges verlor die Diskussion jedoch an Bedeutung.[28]

Zweites Vatikanisches Konzil

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Zweite Vatikanische Konzil (1962–1965) betonte in seinem Dekret über Dienst und Leben der Priester Presbyterorum ordinis (Nr. 16), der Zölibat sei „in vielfacher Hinsicht dem Priestertum angemessen“. Das Konzil stellte dazu fest, dass die vollkommene Enthaltsamkeit um des Himmelreiches willen zwar nicht vom Wesen des Priestertums selbst gefordert werde, „wie die Praxis der frühesten Kirche und die Tradition der Ostkirchen zeigt, wo es neben solchen, die aus gnadenhafter Berufung zusammen mit allen Bischöfen das ehelose Leben erwählen, auch hochverdiente Priester im Ehestand gibt“. Die verheirateten Priester der Ostkirchen ermahnte das Konzil, sie mögen „in ihrer heiligen Berufung ausharren und weiterhin mit ganzer Hingabe ihr Leben für die ihnen anvertraute Herde einsetzen“. Für die lateinische Kirche bekräftigte das Konzil den Zölibat: „Diese Heilige Synode billigt und bekräftigt von neuem das Gesetz für jene, die zum Priestertum ausersehen sind, wobei ihr der Geist das Vertrauen gibt, dass der Vater die Berufung zum ehelosen Leben, das ja dem neutestamentlichen Priestertum so angemessen ist, großzügig geben wird, wenn nur diejenigen, die durch das Sakrament der Weihe am Priestertum Christi teilhaben, zusammen mit der ganzen Kirche demütig und inständig darum bitten.“[29]

Im Zuge der Konzilsberatungen zu diesem Thema bezeichnete Papst Paul VI. eine öffentliche Diskussion über die Zölibatverpflichtung als „nicht opportun“. Von Bischöfen aus Lateinamerika war der Vorschlag vorbereitet worden, in Anbetracht des Priestermangels und der Bedürfnisse der ständig zunehmenden Bevölkerung den einzelnen Bischofskonferenzen zu gestatten, sogenannte Viri probati zur Priesterweihe zuzulassen. Auch der Kurienkardinal Augustin Bea plädierte dafür, dass das Konzil „den einen wie den anderen priesterlichen Stand behandeln solle: den Stand der völligen Enthaltsamkeit im Zölibat und den der vollkommenen (um nicht zu sagen idealen) Ehe des verheirateten Priesters“. Die Vorbereitungskommission trug dem Wunsch des Papstes Rechnung und betonte die hohe innere Konvergenz von zölibatärer Lebensweise und priesterlichem Amt und bemühte sich um eine angemessene Würdigung der Stellung der Priester der Ostkirchen und der gleichrangigen Bedeutung von deren Priestertum. Dieser Text wurde dann am 7. Dezember 1965 mit 2390:4 Stimmen vom Konzil angenommen.[30]

Berufung und Nachfolge Christi

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehelosigkeit „um des Himmelreiches willen“ ist einer der Evangelischen Räte, nach Mt 19,12 EU eine Empfehlung Christi an jene, die es erfassen können. Einer der wichtigsten Gründe für die Wahl eines zölibatären Lebens ist das Vorbild Jesu Christi, der selbst unverheiratet war und in seine Nachfolge beruft. Auch der hl. Paulus rät dazu (1 Kor 7,27 EU) und wünscht, möglichst viele Menschen wären zur ehelosen Lebensweise um Christi willen berufen (1 Kor 7,7 EU, 1 Kor 7,32-36 EU), fügt jedoch hinzu, jeder habe „seine Gnadengabe von Gott, der eine so, der andere so.“

Nach christlicher Überlieferung lebte Jesus zölibatär.[31] Von einer Ehe Jesu wird im Neuen Testament nicht berichtet. Das apokryphe Philippusevangelium nennt eine Partnerin, wurde aber nicht vor 150 n. Chr., höchstwahrscheinlich jedoch im 3. Jahrhundert verfasst, und ist gnostisch beeinflusst und daher ehefeindlich eingestellt. Manche Historiker und Theologen wiesen darauf hin, dass fast alle Juden verheiratet gewesen seien, und schließen daraus, dies gelte auch für Jesus. Demgegenüber wenden andere ein, dass es zur Zeit Jesu allerdings die ehelos lebenden Gemeinschaften der Essener gab und ein zölibatäres Leben somit, wenngleich selten, dennoch bekannt war. Diejenigen Autoren, die eine Ehe Jesu vertreten, argumentieren damit, dass deren Nichtüberlieferung im Neuen Testament theologische Gründe gehabt habe. Möglicherweise sei die Hochzeit zu Kana (2 EU) eine stark überarbeitete Überlieferung einer Heirat Jesu selbst; auf starke redaktionelle Bearbeitung würde insbesondere die Nichterwähnung der Brüder Jesu, vor allem aber von Braut und Bräutigam schließen lassen. Auch die nahe Beziehung Maria Magdalenas zu Jesus wurde von einigen Historikern auf eine Verheiratung beider bezogen.[32]

Zeichenhaftigkeit

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als entscheidend wird die Zeichenhaftigkeit des Zölibats als Verweis auf das Himmelreich angesehen, wo es nach kirchlicher Lehre jedenfalls die Gottes- und Nächstenliebe geben wird, jedoch nicht mehr die Ehe und die sexuelle Vereinigung von Mann und Frau (vgl. Mk 12,25 EU). Wer die heilige Bindung der Ehelosigkeit um des Himmelreiches willen lebt,[33] legt dadurch Zeugnis ab für die im Glauben erwartete zukünftige Welt, in der die menschliche Liebe für Frauen und Männer ihre definitive Erfüllung finden wird. Zugleich wird gegenüber einem einseitig spiritualistischen oder dualistischen Verständnis betont, dass in diesem künftigen Lebensstand auch die eheliche Liebe ihre Vollendung erfährt und in diese Vollendung mit der Auferstehung auch die leibliche Herrlichkeit eingeschlossen ist. Ehe und Ehelosigkeit um des Himmelreiches willen werden so jeweils zu einem Zeichen der alles übersteigenden Liebe Gottes zu den Menschen.

Unter den theologischen Argumenten spielt insbesondere das Verständnis des Zölibats als Charisma, als Geschenk Gottes, eine Rolle. Gegner des Zölibats meinen jedoch, dass denjenigen, denen die charismatische Ehelosigkeit tatsächlich gegeben worden ist, keine Verpflichtung bräuchten, da sie freiwillig diese Lebensform wählten. Außerdem betonen sie, dass die Berufung zum Priestertum von der Berufung zur Ehelosigkeit zu trennen sei, und verweisen unter anderem auf das Zweite Vatikanische Konzil, das die Ehelosigkeit für das Priestertum zwar nicht als notwendig, jedoch als „angemessen“, bezeichnet und für den Bereich der lateinischen Kirche daran festhält:

„Die Kirche hat die vollkommene und ständige Enthaltsamkeit um des Himmelreiches willen, die von Christus dem Herrn empfohlen, in allen Jahrhunderten bis heute von nicht wenigen Gläubigen gern angenommen und lobenswert geübt worden ist, besonders im Hinblick auf das priesterliche Leben immer hoch eingeschätzt. Ist sie doch ein Zeichen und zugleich ein Antrieb der Hirtenliebe und ein besonderer Quell geistlicher Fruchtbarkeit in der Welt. Zwar ist sie nicht vom Wesen des Priestertums selbst gefordert, wie die Praxis der frühesten Kirche und die Tradition der Ostkirchen zeigt, wo es neben solchen, die aus gnadenhafter Berufung zusammen mit allen Bischöfen das ehelose Leben erwählen, auch hochverdiente Priester im Ehestand gibt.“

Kultische Reinheit

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kultische Reinheit spielte bereits im Alten Testament bei den jüdischen Priestern in Bezug auf ihren Tempeldienst eine Rolle. Diesen war jedoch nach den mosaischen Gesetzen die Heirat erlaubt, wenn auch nur mit jungfräulichen Israelitinnen (3. Buch Mose Kapitel 21) oder Witwen, die mit einem Priester verheiratet waren (Hesekiel Kapitel 44). So hat sich das Argument der kultischen Reinheit wegen der täglichen Zelebration des heiligen Messopfers zwar seit der frühen Kirche bis hin zum Zweiten Vatikanischen Konzil als Aspekt offizieller Denk- und Lesart vatikanischer Verlautbarungen erhalten, wurde aber letztlich unter dem Eindruck der Rückbesinnung dieses Konzils auf die biblischen Aussagen fallengelassen.[34]

Einsatzfähigkeit

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als eine weitere Begründung wird die völlige Einsatzfähigkeit und Verfügbarkeit für die Tätigkeiten im priesterlichen Dienst genannt. Dieses Argument geht auf den Apostel Paulus zurück (1 Kor 7,32 EU). Ehelose Priester könnten sich mehr für ihre Gemeinde einsetzen und bräuchten bei der Ausübung ihrer Tätigkeit keine Rücksicht auf eine Ehefrau oder eigene Kinder zu nehmen. Vergleichende und belegende Erhebungen fehlen allerdings, die Kraft gebende Liebesbeziehung in Ehe und Familie werde dabei ignoriert.[35] Durch Sublimation soll der Zölibatäre Kräfte, die nicht für die Befriedigung des Sexualtriebs benötigt werden, in spirituelle Energie umwandeln.[36]

Bibelstellen im Neuen Testament

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Bibelstellen beziehen sich auf die freiwillige Ehelosigkeit und werden von manchen Theologen als Begründung für den Zölibat verwendet:

„Wenn jemand zu mir kommt und nicht Vater und Mutter, Frau und Kinder, Brüder und Schwestern, ja sogar sein Leben gering achtet, dann kann er nicht mein Jünger sein.“

Lk 14,26 EU

„Nicht alle können dieses Wort erfassen, sondern nur die, denen es gegeben ist. Denn es ist so: manche sind von Geburt an zur Ehe unfähig, manche sind von den Menschen dazu gemacht und manche haben sich selbst dazu gemacht – um des Himmelreiches willen.“

Mt 19,12 EU

„Ich wünschte, alle Menschen wären [unverheiratet] wie ich [Paulus]. Doch jeder hat seine Gnadengabe von Gott, der eine so, der andere so.“

1 Kor 7,7 EU

„Was die Frage der Ehelosigkeit angeht, so habe ich kein Gebot vom Herrn. Ich gebe euch nur einen Rat als einer, den der Herr durch sein Erbarmen vertrauenswürdig gemacht hat. Ich meine, es ist gut wegen der bevorstehenden Not, ja, es ist gut für den Menschen, so zu sein.“

1 Kor 7,25–26 EU

„Ich wünschte, ihr wäret ohne Sorgen. Der Unverheiratete sorgt sich um die Sache des Herrn; er will dem Herrn gefallen. Der Verheiratete sorgt sich um die Dinge der Welt; er will seiner Frau gefallen. So ist er geteilt.
Die unverheiratete Frau aber und die Jungfrau sorgen sich um die Sache des Herrn, um heilig zu sein an Leib und Geist. Die Verheiratete sorgt sich um die Dinge der Welt; sie will ihrem Mann gefallen. Das sage ich zu eurem Nutzen: nicht um euch eine Fessel anzulegen, vielmehr, damit ihr in rechter Weise und ungestört immer dem Herrn dienen könnt.“

1 Kor 7,32–35 EU

„Wenn nämlich die Menschen von den Toten auferstehen, werden sie nicht mehr heiraten, sondern sie werden sein wie die Engel im Himmel.“

Mk 12,25 EU

Folgende Bibelstellen, die sich auf Ehe und Sexualität beziehen, spielten und spielen in der Debatte um den Zölibat ebenfalls eine prominente Rolle:

„Es ist gut für den Mann, keine Frau zu berühren. Wegen der Gefahr der Unzucht soll aber jeder seine Frau haben und jede soll ihren Mann haben.“

1 Kor 7,1–2 EU

„Den Unverheirateten und den Witwen sage ich: Es ist gut, wenn sie so bleiben wie ich. Wenn sie aber nicht enthaltsam leben können, sollen sie heiraten. Es ist besser zu heiraten, als sich in Begierde zu verzehren.“

1 Kor 7,8–9 EU

„Deshalb soll der Bischof ein Mann ohne Tadel sein, nur einmal verheiratet, nüchtern, besonnen, von würdiger Haltung, gastfreundlich, fähig zu lehren; er sei kein Trinker und kein gewalttätiger Mensch, sondern rücksichtsvoll; er sei nicht streitsüchtig und nicht geldgierig. Er soll ein guter Familienvater sein und seine Kinder zu Gehorsam und allem Anstand erziehen.“

1 Tim 3,2–4 EU

Bruch des Zölibatsversprechens

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im allgemeinen Kirchenrecht legt der Canon 1395 für ein Vergehen gegen die übernommene Zölibatsverpflichtung keine konkrete Strafe fest. Lediglich wenn ein Kleriker in seiner pflichtverletzenden Beziehung verharrt, erfolgt automatisch die Suspension. Bei weiterer Fortsetzung der Beziehung können weitere Kirchenstrafen bis hin zur Entlassung aus dem Klerikerstand (Laisierung) verhängt werden.[37] Über das konkrete Vorgehen entscheidet immer der zuständige Ordinarius.

Nur unter der Voraussetzung der Laisierung können Priester kirchlich heiraten, da die Weihe ein Ehehindernis darstellt. Mitte 2009 erklärte die Kleruskongregation die Laisierung von Priestern künftig vereinfachen zu wollen, um dadurch eine rechtlich klarere Situation der Betroffenen zu erreichen.[38]

Trotz Zölibatsverpflichtung gibt es römisch-katholische Priester, die Beziehungen eingehen und auch Kinder zeugen. Aufsehen erregte 1995 der Fall von Hansjörg Vogel, der als Bischof von Basel zurücktrat, als bekannt wurde, dass er Vater würde. Ebenso verhielt es sich 1992 in Irland, als dort die Vaterschaft des Bischofs Eamon Casey in Galway bekannt wurde.

Hamburgs Weihbischof Hans-Jochen Jaschke sprach sich gegen eine Tabuisierung der Situation von zölibatsbrüchigen Priestern aus. Für eine Abschaffung des Zölibats sah er dagegen keinen Anlass.[39]

Nach Angaben der Jesuitenzeitschrift La Civiltà Cattolica 2007 haben in den Jahren 1967 bis 2006 69.000 Priester ihr Amt aufgegeben, um zu heiraten. 11.200 sind nach einer Trennung oder nach dem Tod der Partnerin ins Amt zurückgekehrt.[40]

Neuere Diskussion innerhalb der römisch-katholischen Kirche

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Regelung der Verpflichtung zum zölibatären Leben wurde die gesamte Kirchengeschichte hindurch kontrovers diskutiert. Einen neueren Ausdruck fanden diese Diskussionen im Anschluss an das zweite Vatikanische Konzil beispielsweise auf der Gemeinsamen Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland (1971–1975). Bereits im Februar 1970 hatten sich neun Theologen, darunter Joseph Ratzinger und Walter Kasper, die sich von dieser Position jedoch später wieder abwandten[41], sowie Karl Lehmann und Karl Rahner, in einem Memorandum[42] an die deutschen Bischöfe gewandt und darum gebeten, die Pflicht der Priester zur Ehelosigkeit auf den Prüfstand zu stellen.[43] Diese Vorschläge wurden in einer Erklärung der Deutschen Bischofskonferenz zwar allgemein aufgenommen, blieben jedoch ohne praktische Konsequenzen.[44]

1969 forderten auf dem Pastoraal Concilie der Niederlande in Noordwijkerhout die große Mehrheit der Delegierten die Abschaffung der priesterlichen Zölibatsverpflichtung, die meisten Bischöfe enthielten sich dabei der Stimme. Der Apostolische Nuntius in den Niederlanden, Angelo Felici, verließ unmittelbar vor der Abstimmung unter Protest den Saal. Die Bischöfe erklärten sich trotz der mehrheitlichen Enthaltung unter Führung des Utrechter Kardinals Bernard Jan Alfrink bereit, das Ergebnis in Rom vorzutragen. Papst Paul VI. äußerte sich „tief betrübt“ über die Voten der Niederländer. Auch führte der Beschluss in der katholischen Kirche der Niederlande zu völlig ungeordneten Zuständen und in der Folge zur Einberufung einer niederländischen Partikularsynode durch Papst Johannes Paul II. in Rom 1979. Dort beschlossen die einberufenen Bischöfe mehrheitlich, die Ergebnisse des Pastoralkonzils von Noordwijkerhout für null und nichtig zu erklären.[45]

Der Theologe und spätere Kurienkardinal Gerhard Ludwig Müller sprach sich 1992 im Rückblick auf eine Projektreise nach Peru, die er 1988 unternommen hatte, für die Zulassung verheirateter Männer zum Priestertum aus, um „in den vielen schwer erreichbaren Gemeinden oder in den städtischen Massenpfarreien religiös ausgewiesenen und theologisch ausgebildeten Familienvätern die Priesterweihe zu spenden, damit sie vor Ort die pastoralen und liturgischen Grunddienste ausüben können.“ Müller könne sich vorstellen, dass Gemeindeleitungs-Teams aus zölibatären und verheirateten Priestern gebildet werden können, und erklärte: „Eine solche Neukonzeption widerspräche nicht der Tradition der Kirche. Denn die Treue zur Tradition bedeutet nicht, dass die Kirche in jedem Fall nur der vergangenen Geschichte verpflichtet ist, sondern vielmehr noch der zukünftigen Geschichte, für die die Kirche ihre immer identische Sendung zum Heilsdienst auszuüben hat.“[46]

Derzeitige Zölibatsdiskussionen bewegen sich vor allem um die Frage des Priestermangels. Dieser wird von der einen Seite als Argument für die Abschaffung der Zölibatsverpflichtung der Priester ins Feld geführt, von der Gegenseite wird bestritten, dass es hier einen kausalen Zusammenhang bzw. weltkirchlich gesehen überhaupt einen Priestermangel gibt.[47][48][49][50] Auch diese Diskussionen wurden von der Kurie und den Bischofssynoden bisher entweder nicht aufgenommen oder zurückgewiesen.[51]

Bei der Bischofssynode zum Thema Amazonien – neue Wege für die Kirche und eine ganzheitliche Ökologie (Amazonassynode) im Oktober 2019 stimmten 128 stimmberechtigte Bischöfe bei 41 Gegenstimmen dafür, den zuständigen Autoritäten zu empfehlen, im Amazonasgebiet ständige Diakone nach Durchlaufen einer priesterlichen Ausbildung auch dann zu Priestern zu weihen, wenn sie schon eine Familie gegründet hätten. Mit der Zulassung solcher Männer zur Weihe solle die Seelsorge und die Feier der Eucharistie in Gemeinden sichergestellt werden, die besonders unter Priestermangel leiden.[52] In seinem nachsynodalen Schreiben Querida Amazonia („geliebtes Amazonien“) vom 2. Februar 2020 griff Papst Franziskus dieses Votum nicht auf, stattdessen solle die Bischofskonferenz andere Anstrengungen unternehmen, um auch in entlegenen Teilen der Amazonasregion die Eucharistiefeier häufiger zu ermöglichen.[53][54]

Zölibat in weiteren Konfessionen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Altkatholische Kirche

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der altkatholischen Kirche gibt es für Priester keine Pflicht zum ehelosen Leben (Zölibat).[55]

Anglikanische Kirchengemeinschaft

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die anglikanische Kirchengemeinschaft kennt keine Zölibatsverpflichtung für Priester oder Bischöfe (Art. 32[56] der 39 Religionsartikel von 1571).

Armenische apostolische Kirche

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der armenischen apostolischen Kirche dienen sowohl verheiratete als auch zölibatäre Priester. Letztere werden Abegha („Priestermönche“) genannt und tragen eine schwarze kapuzenförmige Kopfbedeckung, genannt Veghar, die die Herrschaft der Kirche über sie symbolisiert. Bischöfe, Erzbischöfe und die Katholikoi werden aus den Reihen der zölibatären Priester berufen.[57]

Lutherische Kirchen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kritik an den Missständen, die sich aus der Verbreitung des Konkubinats ergaben, war schon im Spätmittelalter auch innerhalb der Kirche zu vernehmen. Eine ethische und ordnungspolitische Wertschätzung der Ehe gibt es schon im Humanismus (Leon Battista Alberti, Albrecht von Eyb, Erasmus von Rotterdam und auch Luthers Gegenspieler Hieronymus Emser) und auch in der spätmittelalterlichen Handwerkerkultur. Luthers Ablehnung des Zölibats dagegen gründete auf seiner Rechtfertigungslehre („sola gratia“). Denn wenn der Mensch nichts für sein Seelenheil tun kann, als an Christus zu glauben, weil alles allein von der Gnade Gottes abhänge, dann folge daraus, dass jede menschliche Anstrengung, mehr für das eigene Seelenheil zu tun, als der Gehorsam gegenüber den zehn Geboten erfordere, unweigerlich den betreffenden Menschen in Selbstüberheblichkeit verfallen lasse.

Die Schöpfungsordnung sieht dagegen nach Luther für alle Menschen die Ehe vor, die den Menschen vor den Sünden, die aus der Triebhaftigkeit entspringen, schützen solle. Dieser Triebhaftigkeit sind alle Menschen ausgesetzt (oder jedenfalls fast alle), ebenso wie der göttliche Auftrag, sich zu vermehren, an alle Menschen gerichtet sei. Das Ehelosigkeitsversprechen dagegen war für Luther das Paradebeispiel für die menschliche Vermessenheit, durch eigene Willenskraft etwas für das Seelenheil zu tun und so aus menschlichem Ermessen „Stände“ zu erfinden, die in Gottes Schöpfungsordnung eigentlich nicht vorgesehen seien.

Daher kommt die große Bedeutung, die die Lutheraner ihrer eigenen Hochachtung der Ehe zugemessen haben, obwohl sie ja eigentlich vor Augen haben mussten, dass auch für Katholiken, die nicht dem geistlichen Leben angehören, die Ehe als weltlicher Ordnungsfaktor genauso wichtig war wie für sie. Trotzdem verkündeten die lutherischen Pastoren unermüdlich, dass im Katholizismus die Ehe verachtet werde. Die Ehe war wichtig für das Selbstbild der Protestanten, durch das sie sich vom Papsttum abgrenzten. Die Pflicht zur Ehe war für Lutheraner die in die Alltagspraxis übertragene Konsequenz der lutherischen Rechtfertigungslehre.

Eine der ersten reformatorischen Schriften, die sich kritisch mit dem Zölibat auseinandersetzten, stammt von Johann Eberlin von Günzburg. Eine in Augsburg verlegte Schrift aus dem Jahre 1522 trägt den vielsagenden Titel: Wie gar gefährlich es sei, wenn ein Priester keine Ehefrau hat! Eberlin griff dort mit biblischen und historischen Gründen den Zölibat an und schilderte dessen öffentliche Schädlichkeit. Er appellierte an die Bischöfe, ihren Widerstand gegen die Priesterehe aufzugeben.

Luthers Auslegung des 7. Kapitels des 1. Korintherbriefs – eine Streitschrift gegen den Zölibat (1523)

Bereits 1520 forderte Martin Luther in seiner Schrift An den christlichen Adel deutscher Nation von des christlichen Standes Besserung,[58] dass der Zölibat abgeschafft werden solle.

Schon im Juni 1525 brach Martin Luther Ordensgelübde und Zölibatsversprechen, indem er die ehemalige Nonne Katharina von Bora heiratete und Kinder zeugte. In einem Brief an Georg Spalatin schreibt er am 16. Juni 1525: „Ich habe mich durch diese Heirat so verächtlich und gering gemacht, dass alle Engel, wie ich hoffe, lachen und alle Teufel weinen mögen. Die Welt und ihre Klugen verstehen dieses fromme und heilige Werk Gottes noch nicht und machen es an meiner Person gottlos und teuflisch“.[59]

Einen Tag später schrieb Luther an Michael Stiefel: „Bete Du für mich, dass Gott meinen neuen Lebensstand segne und heilige. Denn die Klüglinge sind mächtig erzürnt, auch unter den Unseren. Sie müssen erkennen, dass die Ehe Gottes Werk sei“.[60]

Unter den „Unseren“ befand sich beispielsweise auch Philipp Melanchthon, der den Bruch Luthers mit dem Zölibat zunächst nicht verstand und nicht billigte.

Artikel 23 der Confessio Augustana von 1530 bündelt in Art. 23 dann die Überlegungen der Reformation. Der Bekenntnistext führt aus, der Priester dürfe heiraten, weil Gottes Schöpfungsordnung die Ehe vorsehe (1. Mose 1,27 LUT). Fernerhin sei es sogar seine Pflicht zu heiraten, wenn er anderenfalls in Unzucht fallen würde (1 Kor 7,2.9 LUT).[61]

Orthodoxe Kirchen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den orthodoxen Kirchen werden überwiegend verheiratete Männer zu Diakonen und Priestern geweiht, der Zölibat ist die Ausnahme. Nach der Weihe allerdings dürfen sie, wenn sie Witwer werden, kein zweites Mal heiraten. Bischöfe gehören in der Regel dem Mönchsstand an, leben daher ehelos. Die orthodoxen Kirchen unterscheiden zwischen „weißer“ Geistlichkeit (verheiratete Gemeindepriester) und „schwarzer“ Geistlichkeit (ehelos lebende Nonnen, Mönche und Bischöfe).

Reformierte Kirchen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die reformierten Kirchen lehnten den Zölibat ab, da er nicht in der Bibel vorgeschrieben sei. Im 19. Jahrhundert entstanden jedoch sowohl in lutherischen als auch in reformierten Gegenden Diakonissengemeinschaften, die ein zölibatäres Leben führen.

Evangelische Freikirchen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kirchengemeinschaften, die wie die Mennoniten auf die radikal-reformatorische Täuferbewegung zurückgehen, kennen keinen Zölibat. Dies gilt ebenso für Unitarier und später entstandene evangelische Freikirchen wie die Baptisten. Im Umfeld des radikalen Pietismus haben sich im 18. Jahrhundert aber auch zölibatär lebende Gemeinschaften entwickelt, wie etwa die von Johann Georg Rapp gegründete Harmony Society in Pennsylvania, die den Inspirierten nahestand, und die aus den täuferisch-pietistischen Schwarzenau Brethren entstandene Gemeinschaft des Ephrata Cloisters. Unter den Einwohnern des Ephrata Cloisters fanden sich neben Brethren auch Mennoniten und Einwohner mit anderem konfessionellen Hintergrund.[62] Zu nennen sind auch die aus den Quäkern hervorgegangenen Shaker.

Andere Religionen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Antike Religionen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Beispiel für sexuell enthaltsame Lebensformen in antiken Religionen sind die Priesterinnen der Vesta. Während ihrer dreißigjährigen Amtszeit hatten die Vestalinnen ihre Jungfräulichkeit zu bewahren. Eine unkeusche Vestalin wurde aus der Priesterschaft entfernt und lebendig begraben, ihr „Verführer“ zu Tode gepeitscht.

Im Buddhismus werden Frauen teilweise als Hemmnis auf dem Weg der Mönche zur Erleuchtung angesehen. Im Theravada-Buddhismus und teilweise auch im tibetischen Buddhismus bestimmen Ordensvorschriften für Mönche und Nonnen ein zölibatäres Leben.[63]

Nach einer alten Vorstellung im Hinduismus ist brahmacarya das erste von vier Lebensstadien (Sanskrit asrama) eines gläubigen Hindus. In diesem lebt er zwölf Jahre enthaltsam, um im folgenden zweiten Lebensstadium (grhastha) seine aufgestaute sexuelle Energie auf die Zeugung männlicher Nachkommen zu verwenden. Das dritte Stadium (vanaprastha) ist ebenfalls nicht zölibatär. Im vierten Lebensstadium gegen Ende des Lebens wählt der sannyasin neben anderen Formen der Askese auch den Verzicht auf Sexualität, um die Erlösung aus dem Kreislauf materieller Wiederverkörperungen vorzubereiten.

Das Judentum lehnt den Zölibat aus grundsätzlichen Gründen ab. Nach jüdischer Tradition ist die (auch körperliche) Liebe eines der höchsten Geschenke Gottes. Dieses Geschenk zurückzuweisen, ist nach jüdischer Sicht ein Vergehen. Rabbiner können daher in allen jüdischen Strömungen heiraten und Kinder haben.

Sunniten und Schiiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hauptströmungen des Islam, die Sunniten wie die Schiiten lehnen den Zölibat ab.[64] Die ablehnende Haltung Mohammeds gegenüber dem Mönchtum, wird bei folgender Aussage (Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr. 4776) bestätigt:

"Was mich wirklich angeht, so bin ich bei Allah unter euch derjenige, der Allah am meisten fürchtet und Ihm gegenüber am frömmsten ist. Dennoch faste ich und breche ich mein Fasten, bete und gehe ich schlafen und heirate die Frauen. Wer sich von diesem meinem Weg (Sunnah) abwendet, der gehört nicht zu mir.”[65]

Auch bestätigt der Koran, dass die Ehe zwischen Mann und Frau nicht nur erwünscht, sondern auch nachdrücklich empfohlen wird. Dies um inneren Frieden zu finden und jede Versuchung zur Unzucht (sexuelle Handlung außerhalb der Ehe – Zinā) zu vermeiden. Dies ist in der 30. Sure in Vers 21 nachzulesen:

„Und es gehört zu Seinen Zeichen, dass Er euch aus euch selbst Gattinnen erschaffen hat, damit ihr bei ihnen Ruhe findet; und Er hat Zuneigung und Barmherzigkeit zwischen euch gesetzt. Darin sind wahrlich Zeichen für Leute, die nachdenken“.[66]

Im Sufismus kommen vereinzelt zölibatäre Lebensformen vor, vor allem im Kontext mit anderen Praktiken der Askese. So wird von den frühen Sufis Ibrahim ibn Adham und Bāyazīd Bistāmī berichtet, dass sie zölibatär lebten.[67] Der Zölibat wurde auch von heiligen Sufistinnen praktiziert, die bekannteste ist Rabia von Basra.[68] Der Kontext für diese Praxis liegt einigen Islamwissenschaftlern zufolge im Wunsch der Grenzüberschreitung, z. B., um eine Form der geschlechtsneutralen Reinheit zu erreichen[68] oder einen metaphorischen Tod des Körpers zu erleben, ohne wirklich physisch zu sterben.

Zölibat und mögliche gesellschaftliche Folgen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die freiwillige Ehelosigkeit als charismatisches Zeichen ist in ihrer geistlichen Bedeutung für die Kirche unbestritten. Im Mai 2019 bezeichnete Papst Franziskus in einem informellen Gespräch mit Anwärtern für den diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls die priesterliche Ehelosigkeit als ein kostbares Geschenk, das man bewahren müsse.[69][70]

Die persönlichen und gesellschaftlichen Folgen hat Fritz Leist Anfang der 1970er Jahre dokumentiert und die starke, oft lebenslange negative Prägung der Kleriker durch den Pflichtzölibat thematisiert.[71][72]

Der behauptete Zusammenhang zwischen Missbrauchsfällen und dem Zölibat ist umstritten. Die John-Jay-Studie von 2004 zu den Ursachen von Missbrauch in katholischen Einrichtungen der Vereinigten Staaten stellte dazu fest, dass der priesterliche Zölibat seit dem 11. Jahrhundert ein konstanter Faktor in der römisch-katholischen Kirche war und daher nicht die Ursache für den Anstieg der Anzahl von Missbrauchsfällen in den 1970ern und 1980er und den anschließenden Abfall sein könne. Hinzu kommt, dass der Anstieg der Missbrauchsfälle in der römisch-katholischen Kirche von den 1950ern bis 1970ern und der anschließend einsetzende Abfall der Fallzahlen mit den gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen von Missbrauchsfällen konform ging. Positiv wirkte sich nach der Studie allerdings auch aus, dass in den Priesterseminaren der Vereinigten Staaten seit 1992 eine deutlich verbesserte Ausbildung in Hinblick auf das Leben im Zölibat erfolgte. Dabei wurde nicht mehr nur der Zölibat als Ideal erwartet, sondern konkrete Fortbildungseinheiten und Austauschmöglichkeiten zur persönlichen Entwicklung und zum Leben in Gemeinschaft unter der Bedingung des Zölibats angeboten. In Kombination mit einer gesteigerten Sensibilität gegenüber dem Thema Missbrauch trägt auch diese verbesserte Ausbildung zu dem aktuell niedrigen Niveau an bekannten Missbrauchsfällen bei.[73]

Hans-Ludwig Kröber, Professor für Forensik, rechnete vor, dass „nichtzölibatär lebende Männer mit einer 36 Mal höheren Wahrscheinlichkeit zu Missbrauchstätern als katholische Priester“ werden.[74] Seine Berechnung wurde kritisiert: Der Anteil der überführten Straftäter unter zölibatär lebenden Männern sei im Mittel nur etwas geringer als der unter nicht zölibatär lebenden Männern.[75] Der Kriminologe Christian Pfeiffer vom Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen wies darauf hin, dass der Anteil der zölibatär lebenden Männer unter sexuellen Straftätern im Bereich von 0,1 % liege. Bei einem Anteil von 0,05 % der katholischen Priester, 15.136 katholische Priester (2010) zu 31 Millionen,[76] an der männlichen Gesamtbevölkerung zwischen 20 und 80 Jahren entspricht dies in etwa dem Durchschnitt der zu erwartenden Taten.[77]

Der Kriminologe Arthur Kreuzer unterstrich, dass die im Zusammenhang mit Missbrauch problematischen strukturellen Bedingungen innerhalb katholischer Organisationen dieselben sind wie in jeder anderen Einrichtung, die mit Kindern arbeitet. Entsprechend plädierte er abseits von Zölibatsdiskussionen eher für praktische Verbesserungen und Präventionsmechanismen. Man brauche daher katholische Schulen auch nicht pauschal als „Biotope für pädophil Veranlagte“ zu diffamieren.[78] Damit zielte Kreuzner auf eine Äußerungen des Regensburger Forensikers Michael Osterheider[79] oder des Psychoanalytikers Micha Hilgers[80], die vor allem mit einer unterstellten Attraktivität des Zölibats für Menschen mit Paraphilien argumentierten.

Die Ende 2012 vorgestellte und unter Leitung von Norbert Leygraf, dem Direktor des Instituts für Forensische Psychiatrie der Universität Essen-Duisburg, durchgeführte Studie „Sexuelle Übergriffe durch katholische Geistliche in Deutschland – Eine Analyse forensischer Gutachten 2000–2010“ (sog. Leygraf-Studie) kam vielmehr zum Ergebnis, dass „sexuelle Missbrauchshandlungen an Minderjährigen […] auch innerhalb der katholischen Kirche aus Beweggründen begangen [werden], die sich überwiegend dem normalpsychologischen Bereich zuordnen lassen und nicht einer krankhaften oder gestörten Psychopathologie entspringen. Man mag dem Zölibat kritisch gegenüberstehen, aber eine Koppelung der Debatten um sexuellen Missbrauch durch Geistliche und den Zölibat entbehrt jeglicher wissenschaftlichen Grundlage. Die Verantwortung für sexuelle Missbrauchshandlungen ist bei den Tätern zu suchen und kann nicht auf die Institution ‚katholische Kirche‘ übertragen werden, wie es in der derzeitigen medialen Berichterstattung häufig der Fall ist.“ Laut Studie liegen bisher auch „keine empirischen Befunde vor, die belegen könnten, dass ein gewollter oder ungewollter Verzicht auf Sexualität und/oder Partnerschaft das Risiko für Sexualdelikte erhöht.“[81]

Der Theologe und Psychiater Manfred Lütz weist darauf hin, dass der Hinweis auf das Zölibatsgebot „nicht selten zu den verlogenen Entschuldigungsstrategien“ der Täter gehöre und man unbeabsichtigt das Geschäft der Täter betreibe, indem man den Zölibat als mögliche Ursache nenne.[82]

  • Agoston Roskovány: Coelibatus, et Breviarium. Duo gravissima clericorum officia, e monumentis omnium seculorum demonstrata. Tomus IV. Literatura de coelibatu. Beimel & Kozma, Pest 1861, Digitalisat (Kommentierte Bibliographie zu Quellen und Literatur vom 1. Jahrhundert bis 1859, in lateinischer Sprache.)
  • Georg Denzler, Heinz-Jürgen Vogels, Hans-Urs Wili (Hrsg.): Internationale Bibliographie zum Priesterzölibat (1520–2014). Ein Findbuch für Recherche und Diskussion (= Beiträge zu Theologie, Kirche und Gesellschaft im 20. Jahrhundert, Bd. 27). LIT Verlag Berlin / Münster 2015, ISBN 978-3-643-13276-5 (online).

Einzelveröffentlichungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • arte France (2022): Zölibat – Der katholische Leidensweg . Ein Film von Rémi Bénichou und Éric Colomer.
Wiktionary: Zölibat – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikiquote: Zölibat – Zitate

Zölibat in der römisch-katholischen Kirche

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zölibat in evangelischer Sicht

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zölibat in altkatholischer Sicht

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Thesaurus Linguae Latinae, Band 6, Spalte 65–66 zu caelebs und 73–74 zu caelibatus
  2. Karl Ernst Georges: caelebs. In: Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch. 8., verbesserte und vermehrte Auflage. Band 1. Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1913, Sp. 899 (Digitalisat. zeno.org).
  3. Katholische Priester – ohne Zölibat. In: Christ in der Gegenwart. Nr. 47, 2014, S. 526.
  4. II. Vatikanisches Konzil: Dekret Optatam totius, 10.
  5. can. 599 CIC
  6. can. 604 CIC
  7. Marianne Schlosser: Christum pressius sequendi – Die evangelischen Räte im Leben der Virgo consecrata, S. 47.
  8. can. 277, § 1 CIC
  9. Manfred Maurer: Priester-Ehe mit dem Segen Roms, Weihe in Tschechien anerkannt. In: Nordbayern.de. 5. März 2009, abgerufen am 21. November 2016.
  10. Katholische Priester – ohne Zölibat. In: Christ in der Gegenwart Nr. 47/2014, S. 526
  11. a b c d e f Richard M. Price: Zölibat II. Kirchengeschichtlich. In: Theologische Realenzyklopädie (TRE). Band 36, de Gruyter, Berlin / New York 2004, ISBN 3-11-017842-7, S. 722–739. doi:10.1515/9783110893984-087.
  12. a b David G. Hunter: Clerical Marriage and Episcopal Elections in the Latin West: From Siricius to Leo I. In: Johan Leemans, Peter van Nuffelen, Shwan W. J. Keough, Carla Nicolaye (Hrsg.): Episcopal Elections in Late Antiquity (= Arbeiten zur Kirchengeschichte. Band 119). De Gruyter, Berlin 2011, S. 183–202. doi:10.1515/9783110268607.183
  13. a b c Roger Gryson: Les origines du célibat ecclésiastique du premier au septième siècle, Duculot, Gembloux 1970; Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3Dlesoriginesducli0000grys~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D
  14. Claudia Rapp: Holy Bishops in Late Antiquity: The Nature of Christian Leadership in an Age of Transition. University of California Press, Berkeley 2005.
  15. David G. Hunter: Marriage, Celibacy, and Heresy in Ancient Christianity: The Jovinianist Controversy. Oxford University Press, Oxford 2007.
  16. Friedhelm Winkelmann: Paphnutios, der Bekenner und Bischof. In: Peter Nagel (Hrsg.): Probleme der koptischen Literatur. Halle 1968, S. 145–153.
  17. Josep Vilella: The Pseudo-Iliberritan Canon Texts. In: Zeitschrift für Antikes Christentum, Band 18, 2014, S. 210–259. doi:10.1515/zac-2014-0012
  18. a b Andreas Weckwerth: Die Einbeziehung der Subdiakone in die klerikalen Enthaltsamkeitsvorschriften des Westens. In: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, kanonistische Abteilung Band 89, 2003, 56–81. doi:10.7767/zrgka.2003.89.1.56.
  19. Geoffrey D. Dunn: The Clerical cursus honorum in the Late Antique Roman Church. In: Pauline Allen, Vladimir Baranov (Hrsg.): Patrologia Pacifica Tertia: Selected Papers Presented to the Asia-Pacific Early Christian Studies Society. Gorgias Press, Piscataway 2013, S. 120–133, hier S. 121–127; doi:10.31826/9781463235642-009.
  20. a b c David d’Avray: Papal Jurisprudence, 385–1234: Social Origins and Medieval Reception of Canon Law. Cambridge University Press, Cambridge 2022. doi:10.1017/9781108595292
  21. David G. Hunter: Married Clergy in Eastern and Western Christianity. In: C. Colt Anderson, Greg Peters (Hrsg.): A Companion to Priesthood and Holy Orders in the Middle Ages. Brill, Leiden 2015, S. 96–139, hier 132–133.
  22. a b Ludwig Schmugge: Kirche, Kinder, Karrieren. Päpstliche Dispense von der unehelichen Geburt im Spätmittelalter Artemis & Winkler, Zürich 1995, ISBN 3-7608-1110-8.
  23. Gerd Tellenbach: Die westliche Kirche vom 10. bis zum frühen 12. Jahrhundert (= Die Kirche in ihrer Geschichte Band F2). Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 1988, hier S. 137. ISBN 3-525-52324-6; Digitalisat.
  24. Gerd Tellenbach: Die westliche Kirche vom 10. bis zum frühen 12. Jahrhundert (= Die Kirche in ihrer Geschichte Band F2). Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 1988, hier S. 138. ISBN 3-525-52324-6; Digitalisat.
  25. Erwin Frauenknecht: Die Verteidigung der Priesterehe in der Reformzeit (= MGH. Studien und Texte Band 16). Hahn, Hannover 1997, ISBN 978-3-7752-5416-8.
  26. a b c Stephan Dusil: The Emerging Jurisprudence, the Second Lateran Council of 1139 and the Development of Canonical Impediments. In: Melodie H. Eichbauer, Danica Summerlin (Hrsg.): The Use of Canon Law in Ecclesiastical Administration, 1000–1234. Brill, Leiden 2018, S. 140–158. doi:10.1163/9789004387249_009
  27. Hartmut Zapp: Zölibat. II. Kanonisches Recht. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 9. LexMA-Verlag, München 1998, ISBN 3-89659-909-7, Sp. 665 f.
  28. Otto Weiß: Der Modernismus in Deutschland: ein Beitrag zur Theologiegeschichte. Pustet, Regensburg 1995.
  29. Presbyterorum ordinis, Nr. 16
  30. Joseph Lécuyer CSSp: Dekret über Dienst und Leben der Priester: Einleitung. In: Josef Höfer, Karl Rahner (Hrsg.): Lexikon für Theologie und Kirche. 2. Auflage. Band 14. Herder, Freiburg im Breisgau 1968, Sp. 128–140, hier S. 140.
  31. Presbyterorum ordinis, 16
  32. Vgl. James H. Charlesworth: The Historical Jesus. An Essential Guide. Abingdon, Nashville 2008, ISBN 978-0-687-02167-3, S. 82–84.
    W. E. Phipps: Was Jesus Married? New York 1970.
  33. Nachsynodales Apostolisches Schreiben Vita Consecrata, 1996.
  34. Arnold Angenendt: Debatte um den Zölibat: Die Angst der Kirche vor der Sexualität. In: süddeutsche.de. 8. Februar 2011, abgerufen am 19. August 2019.
  35. Fritz Leist Zum Thema Zölibat – Bekenntnisse von Betroffenen, (siehe Literatur) S. 57 ff.
  36. Bernd Deininger: Sexualität in der Kirche: Schuldgefühle. In: zeit.de. 10. Februar 2019, abgerufen am 27. Januar 2024.
  37. can. 1395, § 1 CIC „Ein Kleriker, der, außer dem in can. 1394 erwähnten Fall, in einem eheähnlichen Verhältnis lebt, sowie ein Kleriker, der in einer anderen äußeren Sünde gegen das sechste Gebot des Dekalogs verharrt und dadurch Ärgernis erregt, sollen mit der Suspension bestraft werden, der stufenweise andere Strafen bis zur Entlassung aus dem Klerikerstand hinzugefügt werden können, wenn die Straftat trotz Verwarnung andauert.“
  38. Papst vereinfacht Laisierung von Priestern. In: kath.net. 4. Juni 2009, abgerufen am 19. August 2019.
  39. Annette Bruhns, Peter Wensierski: Spiegel-Gespräch: „Wir kontrollieren nicht die Betten“. In: Der Spiegel 8/2004. 16. Februar 2004, S. 58–60, abgerufen am 19. August 2019 (Interview mit Hans-Jochen Jaschke).
  40. 69.000 katholische Priester haben geheiratet. In: NZZ Online. 20. April 2007, archiviert vom Original am 29. September 2007; abgerufen am 19. August 2019.
  41. Vgl. dazu die Walter Kasper: Theologen-Memorandum – Kommen wir zur Sache! Kardinal Walter Kasper Stiftung, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. Februar 2011; abgerufen am 19. August 2019 (zum Memorandum Kirche 2011: Ein notwendiger Aufbruch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kardinal-kasper-stiftung.de
    Josef Ratzinger äußerte sich in Stimmen der Zeit Nr. 195/1977, wie folgt: „Wenn der Zölibat der Weltpriester nicht eine gemeinschaftliche kirchliche Form ist, sondern eine private Entscheidung, dann verliert er seinen wesentlichen theologischen Gehalt. […] Dann ist er nicht mehr zeichenhafter Verzicht um des im Glauben übernommenen Dienstes willen, sondern Eigenbrödlerei, die deshalb mit gutem Grund verschwindet.“
    Die Aussagen wurden wiederaufgegriffenen in: Matthias Matussek: Debatte um Zölibat: Die Kirche und die Abrissbirnen. In: Spiegel Online. 6. Februar 2011, abgerufen am 19. August 2019.
    Peter Knauer: Die „Ehelosigkeit um des Himmelreiches willen“ und das Zölibatsgesetz. In: Stimmen der Zeit 213. 1995, abgerufen am 19. August 2019 (wiedergegeben auf peter-knauer.de).
    Benedikt XVI. bekräftigte den Zölibat der Priester in: Nachsynodales Apostolisches Schreiben Sacramentum Caritatis. Abschnitt Nr. 24, 22. Februar 2007, abgerufen am 19. August 2019.
  42. Joseph Ratzinger, Rudolf Schnackenburg u. a.: Den Unterfertigten zur Erinnerung: Memorandum zur Zölibatsdiskussion. (PDF; 78 kB) 9. Februar 1970, archiviert vom Original am 19. August 2014; abgerufen am 19. August 2019.
  43. Papst wollte als Theologe Zölibat überprüfen. In: Die Zeit. 28. Januar 2011, abgerufen am 19. August 2019.
  44. Gemeinsame Synode der Bistümer der Bundesrepublik Deutschland: Beschluß: Dienste und Ämter 5.4.6; Darstellung hier nach: Walter Kasper: Die pastoralen Dienste in der Gemeinde. Einleitung in: Gemeinsame Synode der Bistümer der Bundesrepublik Deutschland. Beschlüsse der Vollversammlung. Offizielle Gesamtausgabe I, Freiburg-Basel-Wien 1976, 590–592
  45. Kirche und Leben: Als die Niederländer vor 50 Jahren das Zölibat abschafften, 29. Dezember 2019.
  46. Kardinal Müller sprach sich für verheiratete Priester aus: Ein älterer Text offenbart es. domradio.de, 25. Oktober 2019, abgerufen am 28. Oktober 2019 (unter Berufung auf KNA).
  47. Stefan Weiller: Zölibat ist ein unmenschliches, überholtes Kirchenrecht. In: Wiesbadener Kurier. 20. September 2005, archiviert vom Original am 21. Dezember 2005; abgerufen am 19. August 2019.
  48. Priester hoffen auf Abschaffung des Zölibats. In: Netzeitung. 14. September 2005, archiviert vom Original am 13. März 2012; abgerufen am 19. August 2019.
  49. Matthias Matussek: Debatte um Zölibat: Die Kirche und die Abrissbirnen. In: Spiegel Online. 6. Februar 2011, abgerufen am 19. August 2019.
    Uganda: „Unser Priesterseminar platzt aus allen Nähten“. In: zenit.org. 7. September 2009, archiviert vom Original am 16. April 2013; abgerufen am 19. August 2019.
    Zahl der Katholiken in der Welt steigt – Anteil der europäischen Priester sinkt. In: kirchensite.de. 12. Februar 2007, archiviert vom Original am 22. September 2011; abgerufen am 19. August 2019.
  50. Ignaz Steinwender: Der Zölibat und das Märchen vom Priestermangel. kath.net, 1. November 2019.
  51. Synodus Episcorum Verlautbarungen XI. Ordentliche Generalversammlung der Bischofssynode 2.–23. Oktober 2005. In: vatican.va. 14. Oktober 2005, abgerufen am 19. August 2019.
    Synodus Episcorum Verlautbarungen XI. Ordentliche Generalversammlung der Bischofssynode 2.–23. Oktober 2005. In: vatican.va. 22. Oktober 2005, abgerufen am 19. August 2019.
    Benedikt XVI.: Nachsynodales Apostolisches Schreiben Sacramentum Caritatis. Abschnitt Nr. 24, 22. Februar 2007, abgerufen am 19. August 2019.
  52. katholisch.de: Amazonas-Synode stimmt für verheiratete Priester in Ausnahmefällen, 27. Oktober 2019.
  53. Unbekannte Überschrift. In: domradio.de. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 11. März 2024.@1@2Vorlage:Toter Link/www.domradio.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  54. Franziskus: Im Wortlaut: Querida Amazonia von Papst Franziskus - Vatican News. In: vaticannews.va. 12. Februar 2020, abgerufen am 11. März 2024.
  55. alt-katholisch.de über den Zölibat (Memento des Originals vom 8. Mai 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.alt-katholisch.de
  56. https://gavvie.tripod.com/39articles/art4.html
  57. Die Armenisch-Apostolische Orthodoxe Kirche: Die geistlichen Ämter. Armenisches Generalkonsulat, 1. August 2018, abgerufen am 19. August 2019.
  58. Martin Luther: An den christlichen Adel deutscher Nation von des christlichen Standes Besserung. „Alszo lerenn wir ausz dem Apostel klerlich, das in der Christenheit solt alszo zugahenn, das einn ygliche stat […] yhm frey wilkoer liesz, ehelich zu werdenn odder nit, der nebenn yhm mehr priester odder Dyaconn hette, auch ehlich odder wie sie wolten“. (WA 6, S. 440, Z. 30–34).
  59. Brief Martin Luthers an Georg Spalatin vom 16. Juni 1525, zitiert in: Albrecht Beutel (Hrsg.): Martin Luther – Briefe an Freunde und an die Familie. München 1987, ISBN 3-406-32054-6, S. 18–19.
  60. Martin Luther an Michael Stiefel, Brief vom 17. Juni 1525, zitiert in: Albrecht Beutel (Hrsg.): Martin Luther – Briefe an Freunde und an die Familie. München 1987, ISBN 3-406-32054-6, S. 20.
  61. Augsburger Konfession, 23. Artikel: Vom Ehestand der Priester. Abgerufen am 19. August 2019.
  62. Donald B. Kraybill: Concise Encyclopedia of Amish, Brethren, Hutterites, and Mennonites, Baltimore 2010, Seite 78
  63. Manfred HutterZölibat I. Religionsgeschichtlich. In: Theologische Realenzyklopädie (TRE). Band 36, de Gruyter, Berlin / New York 2004, ISBN 3-11-017842-7, S. 720–721.
  64. https://www.doctrine-malikite.fr/forum/Le-Mariage-est-il-une-obligation-divine-ou-bien-une-sounnah_m49492.html
  65. http://www.izrs.ch/faq/kennt-der-islam-eine-art-des-zoelibats
  66. https://islam.de/13827.php?sura=30
  67. Tor Andræ: In the Garden of Myrtles: Studies in Early Islamic Mysticism. State University of New York Press, Albany, 1987, S. 46.
  68. a b Maria Jaschok, Jingjun Shui: The History of Women’s Mosques in Chinese Islam: A Mosque of Their Own. Psychology Press, 2000, ISBN 0-7007-1302-6, S. 43.
  69. Papst über Pflichtzölibat: Größere Flexibilität möglich. In: katholisch.de. 12. Mai 2019, abgerufen am 19. August 2019.
  70. Papst besucht künftige Vatikandiplomaten: Flexibilität beim Zölibat in Aussicht gestellt. In: domradio.de. 12. Mai 2019, abgerufen am 19. August 2019.
  71. Der sexuelle Notstand und die Kirchen, Herder, Freiburg 1972, ISBN 3-451-01923-X; 2. Auflage Mohn, Gütersloh 1972, ISBN 3-579-04545-8
  72. Zum Thema Zölibat – Bekenntnisse von Betroffenen, Kindler Verlag 1973, Neuauflage 1982, ISBN 978-3-463-00553-9
  73. John Jay College Research Team: The Causes and Context of Sexual Abuse of Minors by Catholic Priests in the United States, 1950–2002. (PDF; 2,6 MB) Bischofskonferenz der Vereinigten Staaten, ISBN 978-1-60137-201-7, Mai 2011, S. 46–47, abgerufen am 20. August 2019 (englisch, Quellen sind nur auf die Vereinigten Staaten bezogen und somit nicht repräsentativ).
  74. Bischofskonferenz kündigt nach Bekanntwerden von Missbrauchsfällen Konsequenzen an – und warnt vor Überreaktionen: „Pflicht zur Selbstprüfung“. In: domradio.de. 8. Februar 2010, archiviert vom Original am 29. Juli 2012; abgerufen am 20. August 2019.
  75. Oliver Hanselmann: Zölibat als Therapie für Pädophile? In: Telepolis. 10. Februar 2010, abgerufen am 20. August 2019.
  76. Bundeszentrale für politische Bildung: Bevölkerung nach Altersgruppen und Geschlecht 2010. In: bpb.de. 26. September 2012, abgerufen am 20. August 2019.
  77. Christian Pfeiffer: Missbrauch in der katholischen Kirche: Drei Promille aller Täter. In: Süddeutsche.de. 14. März 2010, archiviert vom Original am 20. August 2019; abgerufen am 20. August 2019.
  78. Arthur Kreuzer: Missbrauch von Kindern: Muster der Misshandlungen. In: Zeit Online. 27. Mai 2011, abgerufen am 20. August 2019.
  79. Roland Englisch: Zölibat als „Schutzraum für Pädophile“: Regensburger Professor kritisiert die Rolle der katholischen Kirche. In: Nürnberger Nachrichten. 23. April 2010, abgerufen am 20. August 2019 (Interview mit Michael Osterheider).
  80. Christoph Driessen: Interview mit Psychoanalytiker – „Die Katholische Kirche zieht Pädophile an“. In: stern.de. 25. September 2007, abgerufen am 20. August 2019.
  81. Norbert Leygraf, Andrej König, Hans-Ludwig Kröber, Friedemann Pfäfflin: Sexuelle Übergriffe durch katholische Geistliche in Deutschland – Eine Analyse forensischer Gutachten 200–2010. (PDF; 666 kB) Deutsche Bischofskonferenz, 7. Oktober 2012, abgerufen am 20. August 2019.
    Klaus Jansen: Leygraf: „Pädophilie bei Priestern die Ausnahme“. In: Deutsche Welle. 8. Dezember 2012, abgerufen am 20. August 2019.
  82. Manfred Lütz: Canisius-Kolleg: Die Kirche und die Kinder. In: FAZ.net. 11. Februar 2010, abgerufen am 20. August 2019.