Yafsoanit

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Yafsoanit
Allgemeines und Klassifikation
IMA-Nummer

1981-022[1]

IMA-Symbol

Yaf[2]

Chemische Formel Ca3Te26+Zn3O12[3]
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
Oxide und Hydroxide
System-Nummer nach
Lapis-Systematik
(nach Strunz und Weiß)
Strunz (9. Aufl.)
Dana

IV/K.15-030[4]

4.CC.25
07.02.14.01
Kristallographische Daten
Kristallsystem kubisch
Kristallklasse; Symbol hexakisoktaedrisch; 4/m32/m[3][5]
Raumgruppe Ia3d (Nr. 230)Vorlage:Raumgruppe/230[3][5]
Gitterparameter a = 12,635 Å[5]
Formeleinheiten Z = 8[5]
Häufige Kristallflächen Rhombendodekaeder {110}, Würfel {100}, Oktaeder {111}[6]
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte 5,5[6]
Dichte (g/cm3) berechnet: 5,441[5]
Spaltbarkeit keine
Farbe hell- bis dunkelbraun[6]
Strichfarbe Bitte ergänzen!
Transparenz durchscheinend[6]
Glanz Glasglanz[6]
Kristalloptik
Brechungsindex n = 1,800[6]
Doppelbrechung δ = -
Weitere Eigenschaften
Chemisches Verhalten löslich in Säuren, keine Reaktion mit KOH und FeCl2-Lösungen[6]

Das Mineral Yafsoanit ist ein sehr seltenes Oxid aus der Obergruppe der Granate mit der Endgliedzusammensetzung Ca3Te26+Zn3O12. Es kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der Struktur von Granat und bildet rhombendodekaedrische Kriställchen oder radialstrahlige Aggregate von unter einem Millimeter Größe.

Die Kristalle sind transparent mit Glasglanz und mit hell- bis dunkelbrauner Farbe.[6][3][5]

Etymologie und Geschichte

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Entdeckt wurde Yafsoanit in einer Goldlagerstätte bei Aldan im südlichen Jakutien, Sibirien, und 1982 als neues Mineral von der IMA anerkannt. Die Entdecker Kim, N. V. Zayakina und Yu. G. Lavrent'yev benannten das neue Mineral nach der jakutischen Filiale der sibirischen Sektion der Russischen Akademie der Wissenschaften, abgekürzt YaFSOAN.[6]

Sieben Jahre später untersuchten Jarosch und Zemann die Struktur von Yafsoanit erneut. Sie erkannten, dass Yafsoanit strukturell dem Granat-Typ angehört, und gaben die Formel in der heutigen Form an.[3]

Die aktuelle Klassifikation der International Mineralogical Association (IMA) zählt den Yafsoanit zur Granat-Obergruppe, wo er bislang (2013) das einzige Mineral mit 6 positiven Ladungen (Zn3) auf der tetraedrisch koordinierten Gitterposition ist.

Da der Yafsoanit erst 1981 als eigenständiges Mineral anerkannt wurde, ist er in der zuletzt 1977 überarbeiteten 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz noch nicht verzeichnet.

In der zuletzt 2018 überarbeiteten Lapis-Systematik nach Stefan Weiß, die formal auf der alten Systematik von Karl Hugo Strunz in der 8. Auflage basiert, erhielt das Mineral die System- und Mineralnummer IV/K.15-030. Dies entspricht der Klasse der „Oxide und Hydroxide“ und dort der Abteilung „Sulfite, Selenite und Tellurite“, wo Yafsoanit zusammen mit Agait, Andychristyit, Backit, Bairdit, Brumadoit, Cesbronit, Cuzticit, Dagenaisit, Eckhardit, Frankhawthorneit, Fuettererit, Jensenit, Khinit, Kuranakhit, Leisingit, Markcooperit, Mcalpineit, Mojaveit, Montanit, Ottoit, Paratimroseit, Raisait, Timroseit, Utahit, Xocolatlit und Xocomecatlit die Gruppe der „Tellurate mit [Te6+O6]6−-Gruppen und verwandte Strukturen“ mit der Systemnummer IV/K.15 bildet.[4]

Die von der International Mineralogical Association (IMA) zuletzt 2009 aktualisierte[7] 9. Auflage der Strunz’schen Mineralsystematik ordnet den Yafsoanit ebenfalls in die Klasse der „Oxide und Hydroxide“, dort jedoch in die Abteilung der oxide mit dem Stoffmengenverhältnid „Metall : Sauerstoff = 2 : 3, 3 : 5 und vergleichbare“ ein. Diese ist weiter unterteilt nach der relativen Größe der beteiligten Kationen, so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung „Mit großen und mittelgroßen Kationen“ zu finden ist, wo es als einziges Mitglied eine unbenannte Gruppe mit der Systemnummer 4.CC.25 bildet.

In der vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchlichen Systematik der Minerale nach Dana hat Yafsoanit die System- und Mineralnummer 07.02.14.01. Auch dies entspricht der Klasse der „Oxide und Hydroxide“ und dort der Abteilung „Mehrfache Oxide“, wo das Mineral als einziges Mitglied in einer unbenannte Gruppe mit der Systemnummer 07.02.14 innerhalb der Unterabteilung „Mehrfache Oxide (A+B2+)2X4, Spinellgruppe“ zu finden ist.

Kristallstruktur

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Yafsoanit kristallisiert mit kubischer Symmetrie in der Raumgruppe Ia3d (Raumgruppen-Nr. 230)Vorlage:Raumgruppe/230 und dem Gitterparameter a = 12,635 Å sowie 8 Formeleinheiten pro Elementarzelle.

Die Struktur ist die von Granat. Calcium (Ca2+) besetzt die dodekaedrisch von 8 Sauerstoffen umgebene X-Position, Tellur (Te6+) die oktaedrisch von 6 Sauerstoffen umgebene Y-Position und Zink (Zn2+) die tetraedrisch von 4 Sauerstoffen umgebene Z-Position.[3][5]

Bildung und Fundorte

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Yafsoanit bildet sich bei der Metasomatose von Kalkgesteinen durch Tellur-haltige Lösungen. An seiner Typlokalität, der Kuranakh-Gold-Lagerstätte bei Aldan in der Republik Sacha (Jakutien), Sibirien, Russland, wurde er in Form kleiner Körner zwischen Kalzitkristallen gefunden. Er tritt hier zusammen mit Gold, Tiemannit, Naumannit, Clausthalit, Altait, Cinnabarit, Orpiment, Kuranakhit, Cheremnykhit, Dugganit, Descloizit und Te-Pb-Mn-Saponit auf.[6][8]

Des Weiteren konnte das Mineral bisher (Stand: 2017) nur noch in der Empire mine, Tombstone im Cochise County, Arizona, USA, am Otto Mountain bei Baker (Kalifornien) im San Bernardino County in Kalifornien, USA, und in der Moctezuma (Bambolla) mine, 12 km südlich von Moctezuma in Sonora, Mexiko, nachgewiesen werden.[8][9]

Natürlicher Yafsoanit hat wegen seiner Seltenheit keinerlei Bedeutung als Rohstoff oder Schmuckstein.

Synthetischer Europium (Eu)-dotierter Yafsoanit zeigt eine starke, rote Lumineszenz unter UV-Licht und kann für rote LEDs verwendet werden.[10]

Einzelnachweise

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  1. Malcolm Back, Cristian Biagioni, William D. Birch, Michel Blondieau, Hans-Peter Boja und andere: The New IMA List of Minerals – A Work in Progress – Updated: July 2024. (PDF; 3,6 MB) In: cnmnc.units.it. IMA/CNMNC, Marco Pasero, Juli 2024, abgerufen am 31. August 2024 (englisch).
  2. Laurence N. Warr: IMA–CNMNC approved mineral symbols. In: Mineralogical Magazine. Band 85, 2021, S. 291–320, doi:10.1180/mgm.2021.43 (englisch, cambridge.org [PDF; 351 kB; abgerufen am 31. August 2024]).
  3. a b c d e f D. Jarosch, J. Zemann: Yafsoanite: a garnet type calcium-tellurium(VI)-zinc oxide. In: Mineralogy and Petrology. Band 40, Nr. 2, Mai 1989, S. 111–116, doi:10.1007/BF01164321.
  4. a b Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. Alle Mineralien von A – Z und ihre Eigenschaften. Stand 03/2018. 7., vollkommen neu bearbeitete und ergänzte Auflage. Weise, München 2018, ISBN 978-3-921656-83-9.
  5. a b c d e f Stuart J. Mills, Anthony R. Kampf, Uwe Kolitsch, Robert M. Housley, Mati Raudrepp: The crystal chemistry and crystal structure of kuksite, Pb3Zn3Te6+P2O14, and a note on the crystal structure of yafsoanite, (Ca,Pb)3Zn(TeO6)2. In: American Mineralogist. Band 95, 2010, S. 933–938 (rruffinfo [PDF; 663 kB; abgerufen am 31. August 2024]).
  6. a b c d e f g h i j A. A. Kim, N. V. Zayakina and Yu. G. Lavrent'yev: Yafsoanite, (Zn1.38Ca1.36Pb0.26)3TeO6, a new tellurium mineral. In: International Geology Review. Band 24, Nr. 11, 1982, S. 1295–1298, doi:10.1080/00206818209451072.
  7. Ernest H. Nickel, Monte C. Nichols: IMA/CNMNC List of Minerals 2009. (PDF; 1,9 MB) In: cnmnc.units.it. IMA/CNMNC, Januar 2009, archiviert vom Original am 29. Juli 2024; abgerufen am 30. Juli 2024 (englisch).
  8. a b Yafsoanite. In: John W. Anthony, Richard A. Bideaux, Kenneth W. Bladh, Monte C. Nichols (Hrsg.): Handbook of Mineralogy, Mineralogical Society of America. 2001 (englisch, handbookofmineralogy.org [PDF; 51 kB; abgerufen am 31. August 2024]).
  9. Fundortliste für Yafsoanit beim Mineralienatlas (deutsch) und bei Mindat (englisch), abgerufen am 31. August 2024.
  10. Suyin Zhanga, Yanlin Huanga, Liang Shib, Xuebin Qiaob, Hyo Jin Seo: Synthesis, luminescence and crystallographic structure of Eu3+-doped garnet-type yafsoanite Ca3Te2(ZnO4)3. In: Physica B: Condensed Matter. Band 404, Nr. 21, 15. November 2009, S. 4136–4141, doi:10.1016/j.physb.2009.07.179.