Walter Furthmann

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Walter Furthmann (* 25. Juli 1873 in Hilden; † 30. Januar 1945 in Düsseldorf) war ein deutscher Architekt, der vor allem als Hausarchitekt der Firma Henkel bekannt wurde.[1] Mit dem GeSoLei-Saal und dem Henkel-Verwaltungsgebäude in Düsseldorf-Holthausen entwarf Furthmann einen Baukomplex, der zu den bedeutenden Verwaltungsbauten der 1920er Jahre zählt.[2]

Rathaus Hilden (1900; heute Bürgerhaus)
Henkel-Mausoleum, Nordfriedhof Düsseldorf (1906), Skulptur von Karl Janssen
Henkel-Mausoleum, Skulptur von Karl Janssen
Rathaus in Düsseldorf-Benrath (1907)
Verwaltungsgebäude der Henkel-Werke, Düsseldorf-Holthausen
Deichanlage mit Pegelturm, Neuwied (1929)
Royal Dutch Shell, Schmierstoff Fassabfüll-Halle in Monheim

Walter Furthmann wurde am 25. Juli 1873 in Hilden als siebtes Kind von Friedrich Wilhelm Furthmann (1836–1929) und Emma Emilie Furthmann (1839–1934) geboren, der Vater war Bäckermeister.

Furthmann besuchte die Bürgerschule in Hilden und absolvierte von 1890 bis 1892 eine Lehre in Düsseldorf. Von 1892 bis 1894 studierte er in Schwerin.

Walter Furthmann arbeitete zunächst einige Jahre in Budapest im Architekturbüro Binder und beteiligte sich dort an einem Wettbewerb zur Gestaltung des Freiheitsplatzes. Im Januar 1898 heiratete er in Budapest die Künstlerin Emilia Klára Krahl (1876–1941).

Danach ließ er sich zunächst in Berlin nieder, wo ihn von seinen Verwandten in Hilden die Nachricht erreichte, dass in Hilden ein neues Rathaus gebaut werden sollte. Furthmann machte mit einem Fassadenentwurf dort auf sich aufmerksam und erhielt den Bauauftrag für das im Jahr 1900 fertiggestellte Rathaus.

Nach Aufenthalten in Köln und Hilden ließ sich Furthmann in Düsseldorf nieder und erhielt 1902 von der Industriellen-Familie Poensgen einen für die weitere Entwicklung wichtigen Auftrag zum Bau einer Villa im niederländischen Noordwijk für Carl Poensgen.[3] Ein Jahr später hatte Furthmann in Düsseldorf seinen ersten großen Erfolg. In einem Wettbewerb des Verschönerungsvereins zur Gestaltung des südlichen Abschlusses des Grabens der Königsallee erhielt er trotz großer Konkurrenz den 1. Preis und den Bauauftrag. Furthmann beteiligte sich weiterhin an Wettbewerben für rheinische Rathäuser, u. a. in Haan, Wiesdorf und Benrath. Auch aus dem Benrather Wettbewerb ging Furthmann als Sieger hervor. Furthmann gewann hierdurch jedoch nicht nur den Bauauftrag für ein repräsentatives Rathaus der damals noch selbstständigen Stadt, sondern auch die Bekanntschaft mit dem Waschmittel-Fabrikanten Fritz Henkel, der neben dem durch den Villen-Bau in Noordwijk schon bekannten Ernst Poensgen ebenfalls Mitglied der Benrather Baukommission war. Walter Furthmann erhielt hierdurch zusätzlich den Auftrag zur Errichtung eines Mausoleums[4] für die Familie Friedrich Karl Henkel auf dem Düsseldorfer Nordfriedhof und wurde dann Werksarchitekt der Henkel-Werke.[5]

In der Folge entwarf Furthmann für Henkel in Düsseldorf, Genthin und Pratteln zahlreiche Verwaltungs- und Fabrikgebäude sowie Wohnsiedlungen für die Beschäftigten. Er behielt jedoch sein eigenes Architekturbüro in Düsseldorf bei und hatte so die Gelegenheit, auch mit Privatbauten vom Bauboom zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu profitieren, so z. B. mit Villen an der von Düsseldorfer Industriellen bevorzugten Meliesallee in Benrath. Furthmann war Mitglied im Deutschen Werkbund (DWB), im Bund Deutscher Architekten (BDA) und im Architekten- und Ingenieurverein Düsseldorf (AIV).[6]

Bauten und Entwürfe

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  • Ina Bartmann: Das Henkel-Werk in Düsseldorf-Holthausen 1900–1940. Ein außergewöhnlicher Unternehmer und sein Architekt. Wuppertal 2008.
  • Die Kunst, 9. Band, Freie Kunst, München 1904, S. 48. (Rubrik Personal- und Atelier-Nachrichten)
  • Theo Fühles: Das Benrather Rathaus. In: Gebäude in Benrath. (= Benrath historisch, Schriftenreihe des Archivs der Heimatgemeinschaft Groß-Benrath e.V., Heft 8.) Düsseldorf 1989, S. 17 ff.
  • Holger Rescher: Backsteinarchitektur der 1920er Jahre in Düsseldorf. Bonn 2001, S. 137 ff.
  • Wolfgang Wennig: Das Hildener Rathaus. Seine Vorgeschichte und seine Entstehung. In: Aus der neueren Geschichte Hildens und seiner Umgebung, Band I. (= Niederbergische Beiträge, Quellen und Forschungen zur Heimatkunde Niederbergs, Band 23.) Hilden 1972, S. 7–59
Commons: Walter Furthmann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Walter Buschmann: Fa. Henkel. Werks- und Baugeschichte. Auf: www.rheinische-industriekultur.de, abgerufen am 13. September 2013
  2. Holger Rescher: Backsteinarchitektur der 1920er Jahre in Düsseldorf. Dissertation, Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn 2001, S. 137 (PDF)
  3. Jan Kloosprijs: Nachschub 16: De Düsseldorfer Röhren- und Eisenwalzwerke, Georg Poensgen en Villa Seehorst. In: hetnoordwijkblog.com. 14. November 2007, abgerufen am 13. Dezember 2024 (niederländisch).
  4. Edgar Thiesbürger: Das Mausoleum der Familie Henkel. In: heimat-krefeld.de. Abgerufen am 18. Juli 2019.
  5. Ina Bartmann: Das Henkel-Werk in Düsseldorf-Holthausen 1900–1940 – Ein aussergewöhnlicher Unternehmer und sein Architekt (Memento vom 22. Februar 2019 im Internet Archive), Dissertation 2008, elektronische Publikationen der Universität Wuppertal
  6. Ina Bartmann: Das Henkel-Werk in Düsseldorf-Holthausen 1900–1940. Ein außergewöhnlicher Unternehmer und sein Architekt. Wuppertal 2008, S. 822.
  7. Der Wettbewerb zur Erlangung von Entwürfen für ein neues Museum in Altona a. E. In: Deutsche Bauzeitung, 31. Jahrgang 1897, Nr. 52 (vom 30. Juni 1897), S. 328.
  8. Der Rathaus-Neubau der Stadt Hilden. In: Deutsche Bauzeitung, 36. Jahrgang 1902, Nr. 81 (vom 8. Oktober 1902), S. 517 ff.
  9. Villa Seehorst, Noordwijk
  10. Personal- und Atelier-Nachrichten. In: Die Kunst, 9. Bd. Freie Kunst, München 1904, S. 48.
  11. Schmierstoff Fassabfüll-Halle Shell, Industrieroute Rheinschiene (abgerufen am 11. September 2021)