Stolzenroth
Stolzenroth Gemeinde Pommersfelden
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Koordinaten: | 49° 46′ N, 10° 48′ O |
Höhe: | 273 m ü. NHN |
Einwohner: | 65 (Sep. 2021)[1] |
Postleitzahl: | 96178 |
Vorwahl: | 09548 |
Ortsansicht
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Stolzenroth ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Pommersfelden im Landkreis Bamberg (Oberfranken, Bayern).[2] Stolzenroth liegt in der Gemarkung Steppach.[3]
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nördlich des Dorfes fließt der Dürrenbach, der als linker Zufluss in den Altbach mündet. Dieser fließt südlich des Ortes und mündet bei Pommersfelden als rechter Zufluss in die Reiche Ebrach. Im Westen schließen sich kleinere Waldgebiete an, ansonsten ist der Ort von Acker- und Grünland umgeben. Unmittelbar nördlich des Ortes befindet sich der Lohberg. Die Staatsstraße 2260 verläuft nach Mühlhausen (1,7 km südwestlich) bzw. nach Steppach (1,3 km nordöstlich).[4]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ursprünglicher Lehnsherr war das Hochstift Würzburg. 1249 wurden Hermann und Eberhard von Stolzenrode urkundlich erwähnt, die sich nach ihrem Herrensitz in Stolzenroth benannt hatten. Im Würzburger Lehenbuch von 1303 wurden als Schlossherren die Ministerialen von Nainsdorf verzeichnet. Das Wasserschloss war zu dieser Zeit eine Ganerbenburg des Konrad Stuchs und seiner Brüder. Neben den Nainsdorfern waren Konrad von Egloffstein und Brunward Küchmeister Lehensträger im Ort. In der Folgezeit konnten die Egloffsteiner ihren Besitz ausbauen. Ab der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts hatte auch das Hochstift Bamberg lehnsherrliche Ansprüche in Stolzenroth, Mitte des 15. Jahrhunderts war auch Brandenburg-Kulmbach im Ort begütert. Die Egloffsteiner Ansprüche gingen an die Herren von Zedtwitz über. Während des Bauernkriegs wurde das Schloss stärker beschädigt. 1529 erwarben die Truchseß von Pommersfelden das Schloss und den dazugehörigen Ackerhof, 1563 schließlich auch die Seckendorffer Besitzungen. 1710 erbten die Grafen von Schönborn von den Truchseß von Pommersfelden deren Ansprüche.[5]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Stolzenroth 17 Anwesen (1 Hof, 4 Güter, 9 Sölden, 2 Häuser) und ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht, die Dorf- und Gemeindeherrschaft und die Grundherrschaft über alle Anwesen übte die Schönborn’sche Herrschaft Pommersfelden aus.[6]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Stolzenroth dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Steppach und der im selben Jahr gebildeten gleichnamigen Ruralgemeinde zugewiesen. In der freiwilligen Gerichtsbarkeit und Ortspolizei unterstand der gesamte Ort dem Patrimonialgericht Pommersfelden (bis 1848).[7]
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde Stolzenroth am 1. Mai 1978 nach Pommersfelden eingegliedert.
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Haus Nr. 1: Bauernhaus
- Haus Nr. 20: Gasthof Herbert Hopf
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1819 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2018 | 2021 |
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Einwohner | 101 | 113 | 113 | 102 | 100 | 72 | 106 | 80 | 64 | 56 | 66 | 65 |
Häuser[8] | 19 | 18 | 17 | 17 | 17 | 22 | ||||||
Quelle | [9] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [1] |
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Erhard (Steppach) gepfarrt.[6] Die Katholiken sind nach St. Gertrud (Wachenroth) gepfarrt.[16]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Kaspar Bundschuh: Stolzenrod. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 459 (Digitalisat).
- Georg Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch. Vergangenheit und Gegenwart. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-München 1970, DNB 457004320, S. 127.
- Hanns Hubert Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1951, DNB 452071143, S. 85 (Digitalisat). Ebd. S. 136 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Stolzenrod. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 54 (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Stolzenroth. In: pommersfelden.de. Abgerufen am 20. August 2023.
- Stolzenroth in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 29. November 2021.
- Stolzenroth in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 24. Oktober 2019.
- Stolzenroth im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 24. Oktober 2019.
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Zahlen und Daten. In: pommersfelden.de. Abgerufen am 20. August 2023.
- ↑ Gemeinde Pommersfelden, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 20. August 2023.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 15. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 20. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ G. Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch, S. 127.
- ↑ a b H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 85.
- ↑ H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 136.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 120 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 875, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1047, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 992 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1041 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1074 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 926 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 682 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 147 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 290 (Digitalisat).
- ↑ Unsere Gemeinde und seine Ortsteile ( des vom 22. Oktober 2019 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf der Website pommersfelden.de