Stockhausen (Leun)

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Stockhausen
Stadt Leun
Koordinaten: 50° 33′ N, 8° 19′ OKoordinaten: 50° 32′ 36″ N, 8° 19′ 24″ O
Höhe: 145 m
Fläche: 7,2 km²[1]
Einwohner: 979 (30. Juni 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 136 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 35638
Vorwahl: 06473

Stockhausen ist ein Stadtteil von Leun im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis.

Stockhausen liegt etwa 15 km westlich von Wetzlar und 10 km östlich von Weilburg an der Lahn und damit an der südlichen Grenze des Westerwaldes.

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Stockhausen im Jahr 1245 in einer Solms-Braunfels'sches Urkunde.[2]

Später gehörte Stockhausen zum Amt Greifenstein in der Grafschaft Solms. Nach dem Wiener Kongress wurde es der preußischen Bürgermeisterei in Greifenstein zugeordnet.

Die Kapelle des Ortes wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört und erst im 20. Jahrhundert durch einen Neubau ersetzt. (Erster Spatenstich: 31. Mai 1955. Einweihung: 21. Oktober 1956)[3] Nach dem Zweiten Weltkrieg lebten und arbeiteten im Solmser Hof direkt gegenüber dem kleinen Bahnhof des Ortes u. a. die Malerin und Graphikerin Ruth Schmidt Stockhausen und der Bildhauer Giselher Neuhaus.

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten die bis dahin selbständigen Gemeinden Stockhausen, Bissenberg, Biskirchen sowie die Stadt Leun am 31. Dezember 1971 auf freiwilliger Basis zur erweiterten Stadt Leun.[4][5] Dank seiner zentralen Lage im neuentstandenen Stadtgebiet von Leun durch den Zusammenschluss erhielt der Ort den Sitz der Stadtverwaltung und das Rathaus. Für die ehemals eigenständigen Gemeinden von Leun wurde je ein Ortsbezirk gebildet.[6]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

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Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Stockhausen angehört(e):[2][7]

Einwohnerentwicklung

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Stockhausen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2018
Jahr  Einwohner
1834
  
232
1840
  
256
1846
  
308
1852
  
330
1858
  
311
1864
  
334
1871
  
308
1875
  
350
1885
  
342
1895
  
321
1905
  
329
1910
  
355
1925
  
414
1939
  
461
1946
  
671
1950
  
662
1956
  
633
1961
  
645
1967
  
772
1970
  
756
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
960
2016
  
979
2018
  
970
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[2]; Stadt Leun[9]; Zensus 2011[10]

Einwohnerstruktur 2011

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Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Stockhausen 960 Einwohner. Darunter waren 27 (2,8 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 162 Einwohner unter 18 Jahren, 393 zwischen 18 und 49, 228 zwischen 50 und 64 und 180 Einwohner waren älter.[10] Die Einwohner lebten in 411 Haushalten. Davon waren 114 Singlehaushalte, 126 Paare ohne Kinder und 129 Paare mit Kindern, sowie 36 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 78 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 282 Haushaltungen lebten keine Senioren.[10]

Historische Religionszugehörigkeit

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• 1834: 232 evangelische (= 100 %) Einwohner[2]
• 1961: 554 evangelische (= 85,89 %), 79 katholische (= 12,25 %) Einwohner[2]

Für Stockhausen besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Stockhausen) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[6] Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 50,71 %. Dabei wurden gewählt: zwei Mitglied der SPD und drei Mitglieder der CDU.[11] Der Ortsbeirat wählte Horst Marr (CDU) zum Ortsvorsteher.[12]

Brunnenskulptur von Ruth Schmidt Stockhausen: Mädchen mit Krug, Beton, erstellt zum 750. Jubiläum des Dorfes, 1976.

Kulturdenkmäler

Der Ort besitzt einen der beiden Leuner Bahnhöfe an der Lahntalbahn (der zweite ist in Lahnbahnhof), der Strecke GießenLimburg. Dieser war ehemals Ausgangspunkt für eine Nebenbahn nach Beilstein, die jedoch heute stillgelegt und größtenteils demontiert ist.

Commons: Stockhausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise

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Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Mediatisierung infolge der Rheinbundakte.
  3. 1815: Abtrennung der Justiz (standesherrliches Justizamt Greifenstein).
  4. Infolge der Beschlüsse des Wiener Kongresses.
  5. 1848: Endgültige Trennung zwischen Justiz (Kreisgericht Wetzlar) und Verwaltung.
  6. Der Norddeutsche Bund war der erste deutsche Bundesstaat unter der Führung Preußens. Er war die geschichtliche Vorstufe des Deutschen Reichs.
  7. Infolge des Zweiten Weltkriegs.
  8. Am 31. Dezember 1971 als Ortsbezirk zur Stadt Leun.

Einzelnachweise

  1. a b Zahlen und Fakten. In: Internetauftritt. Stadt Leun, abgerufen am 4. März 2023.
  2. a b c d e Stockhausen, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 25. Mai 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  3. Heimatkundlicher Arbeitskreis Biskirchen e. V., Biskirchener Heimatkalender 2008, Leun 2007, Seite 95f
  4. Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 3, S. 84, Punkt 93 Abs. 14 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,0 MB]).
  5. Karl-Heinz Gerstemeier, Karl Reinhard Hinkel: Hessen. Gemeinden und Landkreise nach der Gebietsreform. Eine Dokumentation. Hrsg.: Hessischer Minister des Inneren. Bernecker, Melsungen 1977, OCLC 180532844, S. 302.
  6. a b Hauptsatzung. (PDF; 211 kB) § 5. In: Webauftritt. Stadt Leun, abgerufen im Februar 2024.
  7. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  8. Wilhelm von der Nahmer: Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins : vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band 3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, OCLC 165696316, S. 249 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  9. Einwohnerzahlen der Stadt Leun aus Webarchiv.
  10. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 16 und 54, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  11. Ortsbeiratswahl Stockhausen. In: Votemanager. Stadt Bad Homburg, abgerufen im Februar 2024.
  12. Ortsbeirat Stockhausen. In: Webauftritt. Stadt Leun, abgerufen im Februar 2024.