Stefan Loipfinger

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Stefan Loipfinger (* 1968 in Wasserburg am Inn) ist ein deutscher Wirtschaftsjournalist und ehemaliger Fondsanalyst. 2008 gründete er das Informationsportal CharityWatch, das sich für Transparenz bei spendensammelnden Vereinen einsetzt.

Loipfinger gründete 2004 das Portal fondstelegramm.de, das sich kritisch mit Offenen Immobilienfonds und Geschlossenen Fonds auseinandersetzt. Er ist ausgebildeter Bankkaufmann und Betriebswirt (VWA) und seit 1994 als freier Wirtschaftsjournalist, Fondsanalyst und Fachautor tätig.[1] Der Branchen-Onlinedienst fondstelegramm widmet sich schwerpunktmäßig der Analyse von Produkten und der Bewertung von Initiatoren-Leistungsbilanzen. Zudem werden Markttrends kommentiert, steuerliche und rechtliche Änderungen besprochen, Informationen über Alt- und Neufonds gegeben sowie Checklisten, Glossar und Hintergrundwissen zu den einzelnen Fondstypen veröffentlicht.[2]

Anfang 2008 übergab Loipfinger fondstelegramm.de an den Berliner Welther-Verlag und verkaufte die jährlich erscheinende Gesamtmarktstudie der Beteiligungsmodelle an die Bad Homburger Ratingagentur Feri. Ende 2008 erschien sein Enthüllungsbuch Lizenz zum Bauernfang, das einen Schlussstrich unter das damalige Tätigkeitsgebiet setzte.[3]

Im Jahr 2008 hat Loipfinger mit CharityWatch[4] sein Betätigungsfeld auf die Beobachtung gemeinnütziger Spendenorganisationen verlegt.[5]

Die Stiftung Warentest empfahl CharityWatch als Informationsquelle zum Erkennen seriöser Organisationen[6] sowohl allgemein (Ausgabe 05/2009) als auch immer wieder für spezielle Projekte (z. B. als Referenz für seriöse Hilfsorganisationen für Ostafrika).[7] Aus Fundraising-Branchenkreisen hingegen wurde CharityWatch kritisiert. Der Fundraising-Berater und Journalist Christoph Müllerleile sah die von CharityWatch geforderte Transparenz nicht als berechtigt an: „Solange keine Wettbewerbsgleichheit zwischen den Nonprofits, die gerne transparent sein würden, und denen, die Informationen verbergen, hergestellt ist, kann man von den Transparenzbereiten keine volle Offenlegung verlangen, oder nur allenfalls gegenüber unbefangenen Prüfern, die keine Geschäftsgeheimnisse verraten dürfen.“[8] Ähnlich reagierte Ende Dezember 2011 auch der Deutsche Fundraising Verband, der betonte, dass CharityWatch über keinerlei Legitimation verfüge, von Non-Profit-Organisationen die Herausgabe interner Unterlagen zu fordern, um eine Bewertung vorzunehmen.[9]

Am 27. Februar 2012 stellte CharityWatch seine Arbeit ein.[10]

  • Lexikon der steuersparenden Kapitalanlagen. Von Agio bis Zweitmarkt. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1996, ISBN 3-423-05892-7; Beck, München 1996, ISBN 3-406-41654-3
  • Basiswissen Geschlossene Immobilienfonds. Fragen und Antworten. Deutscher Sparkassen-Verlag, Stuttgart 1998, 28 S.
  • Martina Rozok und Stefan Loipfinger: Internet-Auftritte geschlossener Immobilienfonds. Analyse. Zitelmann & Rozok, Berlin 2001, 126 Bl.
  • Lizenz zum Bauernfang. Die Selbstbereicherungsstrategien der Fonds-Manager und das Versagen der Finanzkontrolleure. Selbstverlag, Rosenheim 2008, ISBN 978-3-00-026412-2
  • Die Spendenmafia: Schmutzige Geschäfte mit unserem Mitleid. Knaur TB, München 2011, ISBN 978-3-426-78498-3
  • Interview mit Stefan Loipfinger durch den Honorarberater Thomas Beutler
  • Literatur von und über Stefan Loipfinger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Offizielle Seite von Loipfinger
  • CharityWatch.de. Archiviert vom Original am 6. März 2012; abgerufen am 1. März 2015 (einige der internen Querlinks müssen mit erneuter Internet-Archive-Suche aufgerufen werden).
  • Biografie auf firmenpresse.de
  • „Big Blender warten auf Spender“ (Memento vom 11. Februar 2013 im Webarchiv archive.today), Financial Times Deutschland, 19. März 2010

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Vita Stefan Loipfinger (MS Word; 29 kB)
  2. Das neue fondstelegramm von Stefan Loipfinger. Fonds-Transparenz per Mausklick (Memento des Originals vom 28. Juni 2006 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ascado.de „Der Immobilienbrief“ Nr. 65, 27. KW, 29. Juni 2004
  3. CharityWatch.de – Für eine bessere Spendenkultur – Methoden, Erfahrungen und Zukunftsperspektiven (Memento vom 22. Juni 2011 im Internet Archive)
  4. Stefan Loipfinger, CharityWatch.de
  5. Impressum CharityWatch.de
  6. Stiftung Warentest: Gewusst wie: Richtig spenden in: Finanztest 12/2010.
  7. Stiftung Warentest: Seriöse Helfer erkennen test.de, 10. August 2011.
  8. Charity Watch: Wer urteilt über uns? (Memento des Originals vom 4. Februar 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ngo-dialog.de, ngo-dialog.de, Newsletter Nr. 11, 2010.
  9. „Kultur des Gebens nimmt derzeit riesigen Schaden“ – Deutscher Fundraising Verband (DFRV) kritisiert einseitige Betrachtung der Spendenszene und veröffentlicht Hintergrundinformationen. Pressemitteilung. Deutscher Fundraising Verband (DFRV), 22. Dezember 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 4. Januar 2013.
  10. CharityWatch.de stellt Arbeit ein. In: Fundraiser Magazin. 27. Februar 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 4. Januar 2013.
  11. Deutscher Preis für Immobilienjournalismus, Wissenschaftliche Vereinigung zur Förderung des Immobilienjournalismus e. V.