Simon Loschen
Simon Loschen (* 30. Oktober 1818 in Bremen; † 8. Dezember 1902 in Bremen) war ein deutscher Architekt.
Biografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Loschen war unter Baudirektor Alexander Schröder in Bremen mehrere Jahre Baukondukteur. Er war in Bremen und Bremerhaven ein wichtiger Vertreter des neugotischen Baustils und verwandte Motive der mittelalterlichen Backsteingotik.
Sein Hauptwerk war in Bremerhaven die Bürgermeister-Smidt-Gedächtniskirche (1853–1855, Turm bis 1870), eines der Wahrzeichen der Stadt. Auch der dortige Große Leuchtturm (1853/54) am Neuen Hafen, auch Simon-Loschen-Turm oder Loschenturm genannt, der Schwoon’sche Wasserturm in der Hafenstraße (1853) und die Friedenskirche (1869/1870) an der Humboldtstraße in der Bremer Östlichen Vorstadt stammen von ihm.
Er setzte durch, dass die drei Ostfenster des Bremer Rathauses wieder Spitzbögen erhielten. 1861 baute er den Chor der ehemaligen Jacobikirche zur Gaststätte Jacobihalle um, 1862 entwarf er für das Gewerbehaus Bremen eine neugotische Innenausstattung. Beide Objekte sind im Zweiten Weltkrieg zerstört worden.
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1853: Wasserturm Bremerhaven-Lehe, Hafenstraße 136, Bremerhaven[1]
- 1853–1855: Leuchtturm Bremerhaven, Lohmannstraße 4, Bremerhaven[2]
- 1853–1855: Bürgermeister-Smidt-Gedächtniskirche Bremerhaven[3]
- 1862: Umbau des alten Chors der Jacobikirche in eine mehrgeschossige Bierhalle (Jacobihalle)
- 1861: Schießhaus Bremen[4]
- 1862: Umbau Gewerbehaus, Ansgaritorstraße 24, Bremen[5]
- 1862: Rekonstruktive Wiederherstellung der Spitzbogenfenster auf der Ostseite des alten Rathauses[6]
- 1867: Friedenskirche in der Humboldtstraße, Bremen
-
Bürgermeister-Smidt-Gedächtnis-Kirche mit rechts angrenzendem Gemeindehaus
-
Bürgermeister-Smidt-Gedächtniskirche
-
Großer Leuchtturm von 1854
-
Umbau des Chores der Jacobikirche zu einem Lokal
-
Friedenskirche in Bremen
-
Gewerbehaus in Bremen, Eingangshalle
-
Gewerbehaus in Bremen, Treppe
-
Gewerbehaus in Bremen, Conventsaal
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eduard Gildemeister: Simon Loschen, in: Bremische Biographie des 19. Jahrhunderts, Bremen 1912, S. 289–290.
- Herbert Schwarzwälder: Das Große Bremen-Lexikon. 2., aktualisierte, überarbeitete und erweiterte Auflage. Edition Temmen, Bremen 2003, ISBN 3-86108-693-X.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Deutschlands Städtebau: Bremerhaven-Wesermünde, Berlin 1929, S. 105
- ↑ Bremerhaven und seine Nachbarorte Geestermünde, Lehe, Geestendorf nebst Umgegend, Bremerhaven 1888, S. 47–48.
- ↑ Bremerhaven und seine Nachbarorte Geestemünde, Lehe, Geestendorf nebst Umgegend, Bremerhaven 1888, S. 28–29.
- ↑ Harry Schwarzwälder: Schweizerhaus, Aufseherwohnungen und Ökonomiegebäude. Eine Dokumentation, (Typoskript) Bremen 1993
- ↑ Episoden aus der Cultur- und Kunstgeschichte Bremens, Bremen 1870, S. 32. - Dieter Riemer, Die Handwerkskammer Bremen und ihr Gewerbehaus - 150 Jahre, Bremen 2011, S. 33–42.
- ↑ Focke, Johannes: Die Werkmeister des Rathhausumbaus, in: Bremisches Jahrbuch 14 (1888)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Personendaten | |
---|---|
NAME | Loschen, Simon |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt, Neugotiker |
GEBURTSDATUM | 30. Oktober 1818 |
GEBURTSORT | Bremen |
STERBEDATUM | 8. Dezember 1902 |
STERBEORT | Bremen |