Laimbach (Weilmünster)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Laimbach
Gemeinde Weilmünster
Koordinaten: 50° 28′ N, 8° 21′ OKoordinaten: 50° 27′ 56″ N, 8° 21′ 18″ O
Höhe: 235 m ü. NHN
Fläche: 2,65 km²[1]
Einwohner: 233 (30. Juni 2020)[2]
Bevölkerungsdichte: 88 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1970
Postleitzahl: 35789
Vorwahl: 06472
Blick über Laimbach
Blick über Laimbach

Laimbach ist ein Ortsteil des Marktfleckens Weilmünster im mittelhessischen Landkreis Limburg-Weilburg.

Der Ort liegt in einem Seitental der Weil im östlichen Hintertaunus, umgeben von Wald. Er ist der nördlichste Ortsteil der Gemeinde und befindet sich zwischen den Ortschaften Bermbach im Norden und Ernsthausen im Süden. Höchster Punkt bei Laimbach ist der Hollandskopf mit 339 Metern (über NN).

Die schriftliche Ersterwähnung erfolgte, soweit bekannt, im Jahr 1299. Ein Dietrich von Leynbach bezeugte damals eine Schenkungsurkunde. Der Lehnsherr von Laimbach wechselte mehrmals, im 14. und 15. Jahrhundert war beispielsweise das Hochstift Worms Besitzer des Dorfes. Im Ort und der Umgebung wurde von den Bewohnern Eisenerz gefördert und zu Eisen verhüttet; so bestanden im Spätmittelalter mehrere Eisenerzbergwerke. Urkundlich wird dies im Jahr 1565 durch Graf Albrecht von Nassau-Weilburg und Saarbrücken bestätigt. Spätestens ab 1771 hatte Laimbach einen eigenen Schultheiß und ab 1852 einen Bürgermeister.

Nach der Machtergreifung Hitlers am 30. Januar 1933 fanden in Laimbach am 12. März die letzten freien Bürgermeisterwahlen im Ort statt. Es gewann Julius Stroh (SPD), dessen Wahl für gültig erklärt wurde. Anfang April 1933 wurde er von SA-Truppen gewaltsam abgesetzt und August Löw als neuer Bürgermeister eingesetzt.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen unterzeichneten am 7. Dezember 1970 der Bürgermeister Erwin Rosenauer und der 1. Beigeordnete Kurt Heil von Laimbach den Grenzänderungsvertrag, dem zufolge fusionierten zum 31. Dezember 1970 der bisherige Marktflecken Weilmünster im Oberlahnkreis mit den bis dahin selbstständigen Gemeinden Aulenhausen, Dietenhausen, Ernsthausen, Laimbach, Langenbach, Laubuseschbach, Lützendorf, Möttau, Rohnstadt und Wolfenhausen freiwillig zur neuen Großgemeinde Weilmünster.[3] Essershausen kam am 31. Dezember 1971 hinzu.[4] Für alle zwölf ehemals eigenständigen Gemeinden wurden Ortsbezirke gebildet.[5]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Laimbach angehört(e):[1][6]

Einwohnerstruktur 2011

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Laimbach 255 Einwohner. Darunter waren 9 (3,5 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 51 Einwohner unter 18 Jahren, 96 zwischen 18 und 49, 69 zwischen 50 und 64 und 36 Einwohner waren älter.[7] Die Einwohner lebten in 114 Haushalten. Davon waren 30 Singlehaushalte, 27 Paare ohne Kinder und 42 Paare mit Kindern, sowie 9 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 21 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 75 Haushaltungen lebten keine Senioren.[7]

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
• 1630: 8 Haushaltungen[8]
Laimbach: Einwohnerzahlen von 1825 bis 2020
Jahr  Einwohner
1825
  
98
1834
  
112
1840
  
132
1846
  
136
1852
  
143
1858
  
156
1864
  
176
1871
  
185
1875
  
162
1885
  
166
1895
  
181
1905
  
187
1910
  
153
1925
  
180
1939
  
194
1946
  
293
1950
  
277
1956
  
238
1967
  
243
1970
  
230
1987
  
227
1993
  
307
1996
  
323
2001
  
316
2005
  
289
2010
  
254
2011
  
255
2015
  
236
2020
  
233
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1][8][2]; Zensus 2011[7]

Historische Religionszugehörigkeit

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
• 1885: 166 evangelische (= 100,00 %) Einwohner[1]
• 1961: 187 evangelische (= 82,02 %), 33 katholische (= 14,47 %) Einwohner[1]

Für Laimbach besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Laimbach) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[5] Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 60,43 %. Dabei wurden gewählt: drei Mitglieder der SPD und zwei Mitglieder der CDU.[9] Der Ortsbeirat wählte Klaus Gelbert (SPD) zum Ortsvorsteher.[10]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Kulturdenkmäler des Ortes siehe die Liste der Kulturdenkmäler in Laimbach.

  • Freiwillige Feuerwehr Laimbach e. V., gegründet 1934 (seit 1. Juli 1988 mit Jugendfeuerwehr)
  • Fußballclub Laimbach
  • Gesangverein „Liederglocke“ e. V. Laimbach

Einrichtungen:

  • Die Freiwillige Feuerwehr Laimbach, gegründet 1934 (seit 1. Juli 1988 mit Jugendfeuerwehr) sorgt für den abwehrenden Brandschutz. Die Jugendfeuerwehr wurde 2017 abgeschafft. Wegen zu wenigen Mitgliedern wurde die Wiedereröffnung einer Jugendfeuerwehr im Jahr 2020 verweigert.

Freizeitmöglichkeiten:

  • Dorfgemeinschaftshaus mit Jugendraum in der Grauensteinstraße
  • Sportplatz
  • Kinderspielplatz
  • Wanderwege
Commons: Laimbach (Weilmünster) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Mediatisierung infolge der Rheinbundakte.
  3. Abtrennung der Justiz (Justizamt Weilburg) bis 1854.
  4. Infolge des Deutschen Krieges.
  5. Endgültige Trennung zwischen Justiz (Amtsgericht Weilburg) und Verwaltung.
  6. Infolge des Zweiten Weltkriegs.
  7. Am 31. Dezember 1970 als Ortsbezirk zur Gemeinde Weilmünster

Einzelnachweise

  1. a b c d e Laimbach, Landkreis Limburg-Weilburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 8. Mai 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b Entwicklung der Einwohnerzahl im Marktflecken Weilmünster. In: Webauftritt. Gemeinde Weilmünster, abgerufen im August 2020.
  3. Zusammenschluss von Gemeinden zur Gemeinde „Weilmünster“, Oberlahnkreis vom 6. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 4, S. 141, Punkt 170 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,3 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 373 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  5. a b Hauptsatzung. (PDF; 51 kB) § 6. In: Webauftritt. Gemeinde Weilmünster, abgerufen im März 2020.
  6. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 24 und 62, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  8. a b Ortsteil Laimbach. Einwohnerzahlen. In: Webauftritt. Gemeinde Weilmünster, abgerufen im August 2020.
  9. Ortsbeiratswahl Laimbach. In: Votemanager. Gemeinde Weilmünster, abgerufen im Oktober 2023.
  10. Ortsbeirat Laimbach. In: Rathausinformationssystem. Gemeinde Weilmünster, abgerufen im Oktober 2023.