Johann Gottfried von Guttenberg

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Fürstbischof Johann Gottfried von Guttenberg
Fürstbischof Johann Gottfried von Guttenberg
Grabplatte, Festung Marienberg

Johann Gottfried Freiherr von Guttenberg (* 6. November 1645 auf Schloss Marloffstein; † 14. Dezember 1698 in Würzburg) war ein deutscher Politiker und Kirchenfunktionär. Von 1684 bis zu seinem Tod war er Fürstbischof des Hochstiftes Würzburg.

Johann Gottfried von Guttenberg im Familienkontext

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Die Familie von Guttenberg ist ein reich begütertes fränkisches Adelsgeschlecht (siehe auch Liste fränkischer Rittergeschlechter). Namensgebender Stammsitz ist Guttenberg, heute eine Gemeinde im Landkreis Kulmbach in Oberfranken. Die Guttenberger stellten zwischen 1454 und 1847 allein 26 Domherren in Würzburg (siehe auch Liste der Würzburger Domherren).

Biografische Daten

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Zur Zeit der Ernennung von Johann Gottfried von Guttenberg zum Fürstbischof war Innozenz XI. Papst und Leopold I. Kaiser.

Große Kosten verursachten dem Fürstbischof die seit 1683 im Krieg gegen die Türken befindlichen Würzburger Truppenteile.[1]

Im Pfälzischen Krieg (1688–1697) scherte der Bischof aus dem Militärverbund des Fränkischen Reichskreises aus und ging ein Bündnis mit dem Kaiser ein, dem er auch Truppen unterstellte.[2]

Johann Gottfried II. hatte wie seine Vorgänger den Regierungssitz in der Würzburger Festung Marienberg, hatte aber beschlossen, eine neue Hofhaltung in der Stadt erbauen zu lassen. Umgesetzt wurde dieses Vorhaben jedoch erst ab 1700 von seinem Nachfolger mit einem Vorgängerbau für die dann von 1720 bis 1744 errichtete Würzburger Residenz.[3]

Im Jahr 1688 gründete er die BruderschaftMaria Hilf“ in Würzburg. 1689 begann Johann Gottfried mit dem Neubau des Wasserschlosses Kirchlauter. Er war um 1691 auch Besitzer des Wasserschlosses Kleinbardorf.[4] Ab 1696 beauftragte er den Anatomie- und Botanikprofessor Johann Barthel Adam Beringer den Botanischen Garten des Juliusspitals mit Pflanzen aus „Hollant“ zu erweitern.[5] Von 1683 bis 1697 ließ er als Bauherr das jetzige Augustinerkloster Fährbrück errichten.[6] Den Augustinern hatte er bereits 1680 die Leitung des Gymnasiums von Münnerstadt übertragen.[7] 1686 trat er mit Baumaßnahmen am Kloster Frauenroth in Erscheinung.[8] Von 1686 bis 1693 ließ er das Ursulinenkloster Kitzingen nach Plänen von Antonio Petrini errichten.[9] Er stiftete 1691 für die Kirche St. Vitus in Veitshöchheim einen Altar.[2] In der Zeit von 1692 bis 1701 war er Bauherr der Wallfahrtskirche Mariabuchen bei Lohr am Main.[10][11]

1691 schützte der Bischof jüdische Familien von Bibergau und Schernau, die des Ritualmordes an einem Kind beschuldigt wurden, vor Übergriffen der aufgebrachten christlichen Bevölkerung.[12]

Guttenberg starb 1698 und wurde in Würzburg beigesetzt.[13]

Es existiert ein vom Kupferstecher Johann Salver angefertigtes Porträt des Bischofs.

Das Wappen des Fürstbischofs ist geviert. Die Felder zwei und drei greifen das Familienwappen derer von Guttenberg auf. Die Guttenberger tragen als Wappen eine goldene Rose auf blauem Grund. Die Helmzier zeigt einen mit fünf Mooskolben bestückten Turnierhut. Das erste Feld enthält den Fränkischen Rechen für das Herzogtum Franken und das vierte Feld ein Rennfähnlein in Rot und Silber für das Bistum Würzburg.

Commons: Johann Gottfried von Guttenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Christine Demel: Leinach. Geschichte – Sagen – Gegenwart. Gemeinde Leinach, Leinach 1999, S. 165.
  2. a b http://www.lebendige-seelsorge.de/bwo/dcms/sites/bistum/extern/veitshoechheim/stvitusvhh/vituskirche.html@1@2Vorlage:Toter Link/www.lebendige-seelsorge.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. Stefan Kummer: Architektur und bildende Kunst von den Anfängen der Renaissance bis zum Ausgang des Barock. In: Ulrich Wagner (Hrsg.): Geschichte der Stadt Würzburg. 4 Bände; Band 2: Vom Bauernkrieg 1525 bis zum Übergang an das Königreich Bayern 1814. Theiss, Stuttgart 2004, ISBN 3-8062-1477-8, S. 576–678 und 942–952, hier: S. 632 f.
  4. Renaissanceschloss in Sulzfeld-Kleinbardorf. Abgerufen am 21. November 2015.
  5. Andreas Mettenleiter: Das Juliusspital in Würzburg. Band III: Medizingeschichte. Herausgegeben vom Oberpflegeamt der Stiftung Juliusspital Würzburg anlässlich der 425jährigen Wiederkehr der Grundsteinlegung. Stiftung Juliusspital Würzburg, Würzburg 2001, ISBN 3-933964-04-0, S. 466–467.
  6. Fährbrück im neuen Glanz. Archiviert vom Original am 28. September 2007; abgerufen am 21. November 2015.
  7. Geschichte des Gymnasiums. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. November 2015; abgerufen am 21. November 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.schoenborn-gymnasium.com
  8. http://www.burkardroth.de/frau.htm
  9. siehe NDB, Daten nach Handbuch der bayerischen Geschichte@1@2Vorlage:Toter Link/www.hdbg.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  10. Archivierte Kopie (Memento vom 30. März 2008 im Internet Archive)
  11. http://www.bnmsp.de/home/e.huber/lohr2/mbuchen.htm
  12. http://www.alemannia-judaica.de/bibergau_synagoge.htm
  13. zur Leichenpredigt und Bestattung des Bischofs siehe Birgit Boge, Ralf Georg Bogner (Hrsg.): Oratio funebris. Die katholische Leichenpredigt der frühen Neuzeit. Rodopi, Amsterdam u. a. 1999, ISBN 9042007486, S. 24f. (Google Books)
VorgängerAmtNachfolger
Konrad Wilhelm von WernauFürstbischof von Würzburg
1684–1698
Johann Philipp von Greiffenclau zu Vollraths