Jörg Danielczyk
Jörg Danielczyk (* 28. Juni 1952[1] in Altzschillen, Deutsche Demokratische Republik) ist ein deutscher Formgestalter von Porzellanskulpturen. Er war von 1994 bis 2018 Chefplastiker der Staatlichen Porzellan-Manufaktur Meissen.[2]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Danielczyk erlernte von 1969 bis 1973 in der Staatlichen Porzellan-Manufaktur Meissen den Beruf des Modelleurs. 1978 nahm ihn die Manufaktur in ihre Künstlergruppe auf. Nachdem er von 1978 bis 1983 ein Teilstudium an der Hochschule für Bildende Künste Dresden und von 1986 bis 1989 ein Direktstudium an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle absolviert hatte, erlangte er den Abschluss des Diplom-Designers. Der Schüler von Peter Strang[3] wurde 1994 zum Künstlerischen Leiter der Abteilung Gestaltung/Weißfertigung berufen.[4] Von 2011 bis zu seinem Ruhestand 2018 bekleidete er die Position des Chefplastikers.[5]
Danielczyks Formgestaltungen erstrecken sich über das abstrakt Auflösende bis hin zum naturalistisch Ablesbaren. Der Plastiker arbeitet in erster Linie auf figürlichem Gebiet, zudem gestaltet er Gefäße, Medaillen, Trophäen und Wandbilder. Der Karneval in Venedig sowie Modeszenen, mit denen er 1998 durch eine Zusammenarbeit mit dem Modekonzern Chanel und Karl Lagerfeld Bekanntschaft machte, überwiegen seine Themenstellung.[4]
Werke (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Benediktinisches Zeichen am Torhaus-Bogen des Klosters Wechselburg, Design mit Volker Beier und Falk Ueberschär, 2016.[6][7]
- Notenschlüssel, Design des Kunst- und Kulturpreises der Stadt Meißen für Gerhard Schöne, 2016.[8]
- Porzellanplastik Kunst- und Kulturpreis der Stadt Meißen für Ulrich Jungermann, 2014.[9]
- Hoffnung fassen, Umsetzung des Designs der Hope Awards von Ulrich Eißner, 2016[10][11]
- Pegasos, Design der Trophäe des Deutschen Sportpresseballs.[12]
- Saxonia, die „Sächsische Freiheitsstatue“; eine lebensgroße Porzellanfigur, glänzend weiß, 1,80 Meter hoch, trägt ein mit 8000 handgeformten Porzellanblüten besetztes Kleid. Enthüllung 2014 im Beisein von Kurt Biedenkopf.[13][14]
- Sächsischer Staatspreis für Design, Design der Preisstatue 2012.[15][16]
- Das Model[17]
- Das Kleid, 1999. Karl Lagerfeld gab 1998 bei der Manufaktur eine Reihe von Porzellanpailletten für seine Kollektion in Auftrag und gab so Danielczyk den Anstoß zu dieser Figur.[18]
- Weißkopfseeadler, einen Meter hoch und 40 Kilogramm schwer, seit 2008 im Foyer der Botschaft der Vereinigten Staaten in Berlin, Auftragswerk des damaligen Botschafters William Timken.[19]
- Halla, Hans Günter Winklers „Wunderstute“[20]
- Hotel Merkur Leipzig, Porzellanmedaille, 1987.[21][22]
Ausstellungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Global Home – yes Paradise no, Abu Dhabi 2016, kuratiert von Sara Tröster Klemm, Gruppenausstellung mit Benjamin Dittrich, Jörg Danielczyk, Stefan Guggisberg, Mandy Kunze, Khaled Al-Saai und Isabelle Krieg. Schirmherrschaft Stanislaw Tillich und Scheich Nahyan bin Mubarak Al Nahyan, Kulturminister der Vereinigten Arabischen Emirate.[23]
- 39. Ausstellung im „Kastenmeiers“, Kurländer Palais, Dresden 2016, mit sieben Künstlern aus Deutschland, Syrien und Marokko. Danielczyk zeigte Fibonacci – Das perfekte Rechteck.[24]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Volker Frank: Danielczyk, Jörg. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 24, Saur, München u. a. 1999, ISBN 3-598-22764-7, S. 129.
- Florian Seidel: Unikate und Atelierporzellane aus der Staatlichen Porzellan-Manufaktur Meissen. New Art Gallery, 1995.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Anne Mehler: Blaue Schwerter auf weißem Gold – Echt Meissener. In: Mitteldeutscher Rundfunk vom 12. Januar 2016.
- Jörg Danielczyk. In: Meissen-Porzellan-Stiftung.
- Triumph der blauen Schwerter. In: Handelsjournal vom 16. Mai 2010.
- Danielczyk, Jörg. LeMO (DHM und HdG)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Danielczyk, Jörg. In: Letter Stiftung, Künstlersuche.
- ↑ Künstlerführung mit Jörg Danielczyk. In: Staatliche Kunstsammlungen Dresden vom 1. Juli 2022.
- ↑ Ulrich von Döltzschen: Neuer Glanz der Blauen Schwerter. Jörg Danielczyk in der Meissen-Galerie. In: Die Welt vom 5. Juli 2002.
- ↑ a b Meißner Porzellan. Der Künstler - Jörg Danielczyk. In: starcookers.de, 2009.
- ↑ Christiane Raatz: „Der Figur eine Seele geben.“ Meissner Chefplastiker gibt Erfahrung weiter. In: Dresdner Neueste Nachrichten vom 21. Oktober 2015.
- ↑ Dorothee Wanzek: Frieden mit der Denkmalpflege. In: Tag des Herrn vom 29. September 2016
- ↑ Die Kunde von Friede hinter den Mauern. In: Freie Presse vom 26. Oktober 2016
- ↑ Kunst- und Kulturpreis für Gerhard Schöne. In: Pressearchiv Stadt Meißen vom 14. Oktober 2016
- ↑ Ulrich Jungermann: Kunstpreisträger 2014. In: ulrich-jungermann.de, 2014.
- ↑ Katrin Koch: Von Dresdner entworfen. Der neue Hope Award kommt in gute Hände. In: Morgenpost (Sachsen) vom 28. September 2016
- ↑ Hope-Award aus „echtem Meissner“. In: Wochenkurier vom 26. Oktober 2016
- ↑ Alle Tassen im Schrank. In: Handelsblatt vom 16. Oktober 2015.
- ↑ Porzellan-Manufaktur enthüllt riesige Porzellanfigur. ( des vom 25. Oktober 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: Sächsische Zeitung vom 18. Oktober 2014.
- ↑ Meissen ehrt 25 Jahre friedliche Revolution mit „Sächsischer Freiheitsstatue“ aus Porzellan. In: museum.de vom 20. Oktober 2014
- ↑ Sächsischer Staatspreis für Design. In: Medienservice Sachsen vom 26. Juli 2012
- ↑ Sächsischer Staatspreis für Design 2012. In: Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, 2012.
- ↑ Figur "Das Model" von Jörg Danielczyk, H 69 cm. In: meissen.com
- ↑ Das Kleid, 1999. In: quittenbaum.de.
- ↑ Michael Juhran: Mit einer Ausstellung erinnert die Porzellanmanufaktur in Meißen an ihre Gründung vor 300 Jahren. In: Berliner Zeitung vom 25. Januar 2010
- ↑ "Alchimist" und "Halla"-Statuen. ( vom 3. Dezember 2016 im Internet Archive) In: Bares für Rares, Objekte vom 25. Juli 2016.
- ↑ Danielczyk, Jörg: Interhotel Merkur in Leipzig. Deutsche Gesellschaft für Medaillenkunst.
- ↑ Danielczyk, Jörg: Interhotel Merkur in Leipzig 1987. ( des vom 26. Oktober 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Münzkabinett Berlin.
- ↑ Sara Tröster Klemm: Global Home – yes Paradise no. Magazin zur Ausstellung in Abu Dhabi mit Khaled Al-Saai, Isabelle Krieg, Stefan Guggisberg, Jörg Danielczyk, Mandy Kunze und Benjamin Dittrich. Finestra Aperta Art Solutions, Sandstein Verlag, Dresden, Abu Dhabi 2016. ISBN 978-3-000-52904-7
- ↑ Meissen Art Campus bei Kastenmeier. In: Dresdner Woche vom 10. August 2016, Seite 3
Personendaten | |
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NAME | Danielczyk, Jörg |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Formgestalter von Porzellanskulpturen |
GEBURTSDATUM | 28. Juni 1952 |
GEBURTSORT | Altzschillen, Deutsche Demokratische Republik |