Huglfing
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 47° 46′ N, 11° 10′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberbayern | |
Landkreis: | Weilheim-Schongau | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Huglfing | |
Höhe: | 606 m ü. NHN | |
Fläche: | 24,36 km2 | |
Einwohner: | 2914 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 120 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 82386 | |
Vorwahl: | 08802 | |
Kfz-Kennzeichen: | WM, SOG | |
Gemeindeschlüssel: | 09 1 90 131 | |
LOCODE: | DE HLF | |
Gemeindegliederung: | 6 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstr. 32 82386 Huglfing | |
Website: | www.huglfing.de | |
Erster Bürgermeister: | Markus Huber | |
Lage der Gemeinde Huglfing im Landkreis Weilheim-Schongau | ||
Huglfing ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Weilheim-Schongau im Pfaffenwinkel.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Umgeben von eiszeitlichen Moränenhügeln liegt der Ort Huglfing auf einer Höhe von 625 m ü. NHN. Durch das Tal zieht sich der Hungerbach. Huglfing liegt an der Bahnstrecke München–Garmisch-Partenkirchen, etwa 60 km südlich von München. Die Bundesstraße 472 von Bad Tölz nach Schongau führt durch die Gemeinde (insbesondere durch den Hauptort).
Es gibt sechs Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
- Deimenried (Einöde)
- Grasleiten (Einöde)
- Huglfing (Pfarrdorf)
- Rameck (Weiler)
- Rechetsberg (Einöde)
- Steinweiler (Einöde)
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis zur Gemeindegründung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Älteste Funde menschlicher Aktivität auf Huglfinger Gebiet stammen aus der Jungsteinzeit, sie wurden am Ochsenbuckel und in der „Großen Au“ gefunden. Aus der Bronzezeit stammen Hügelgräber und aus der Hallstattzeit bzw. La-Tène-Zeit gibt es Urnenfelder.[4]
Gegründet wurde Huglfing vermutlich um 510 n. Chr.[5] Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 1030[5] unter der Bezeichnung Hugolvingen. Der Name ist zusammengesetzt aus dem germanischen Namen „Hugolf“ und der Endung „ingen“, wobei der germanische Name Hugu Sinn, Verstand, Geist und Gedächtnis bedeutet. Die zweite Silbe ingen verweist auf eine Sippenzugehörigkeit.[6] Huglfing befand sich früher im Besitz der Grafen von Eschenlohe, später wurde es dann an die Bischöfe von Augsburg verkauft.[6] Im Jahre 1332 ging Huglfing als Schenkung durch Kaiser Ludwig dem Bayer vom Hochstift Augsburg in das Eigentum von Kloster Ettal über. Ab dem 14. Jahrhundert hatten die „Edlen von Ramung“ ein Schloss im heutigen Ortsteil Rameck.[6] Ein Großbrand vernichtete 1500 zahlreiche Anwesen und beschädigte die hochmittelalterliche Pfarrkirche schwer.[7] Am Hungerbach befanden sich mehrere Mühlen, darunter die Mittermühle, die Kirchmühle und die Moosmühle.[7] Bis zur Säkularisation in Bayern im Jahre 1803 gehörten zwei Drittel der Anwesen dem Kloster Ettal. Das ehemals reichsunmittelbare Kloster teilte sich die gerichtliche Zuständigkeit mit dem bayerischen Landgericht Weilheim und auch das Kloster Polling besaß hier einen Edelsitz. Huglfing wurde im Zuge der Verwaltungsreformen im Königreich Bayern 1818 eine selbständige politische Gemeinde, die zum Landgericht Weilheim gehörte.
Verwaltungsgemeinschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde gehört seit der Gemeindegebietsreform 1978 der Verwaltungsgemeinschaft Huglfing an.
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1959 auf 2833 um 874 Einwohner bzw. um 44,6 %.
Jahr | 1840 | 1871 | 1900 | 1925 | 1939 | 1950 | 1970 | 1987 | 1991 | 1995 | 2000 | 2005 | 2010 | 2015 | 2020 |
Einwohnerzahl[8] | 636 | 650 | 776 | 892 | 897 | 1442 | 1516 | 1864 | 2070 | 2273 | 2362 | 2454 | 2563 | 2725 | 2933 |
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Huglfing befindet sich der Sitz des deutschen Waffenherstellers Oberland Arms KG; Hersteller halbautomatischer Langwaffen für den sportlichen Gebrauch, die Jagd und für Behörden.[9]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinderatswahl 2020 ergab folgende Sitzverteilung:[10]
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erster Bürgermeister ist Markus Huber.[11]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „Über blauem Schildfuß, darin ein liegendes, nach links gerichtetes silbernes Kreuz, in Silber ein auffliegender roter Falke.“[12] | |
Wappenbegründung: Das Gemeindewappen weist mit dem liegenden Kreuz auf die historische Bindung zu den Klöstern Ettal und Polling hin. Über dem Kreuz befindet sich ein auffliegender Falke aus dem Stammeswappen der Roming (Rameck).
Dieses Wappen wird seit 1977 geführt. |
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Pfarrkirche St. Magnus
- Sebastianskapelle mit Rokoko-Stuckwerk
- Wallfahrtskirche St. Johann
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Waldemar von Knoeringen (* 6. Oktober 1906 im Gemeindeteil Rechetsberg; † 2. Juli 1971 in Bernried), Politiker
- Franz-Xaver Zeller (* 12. Juli 1989 in Huglfing), Schauspieler
- Rita Modl (* 1983 in Huglfing), Spieleautorin und Fotodesignerin
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bernhard Maier: Huglfing im Wandel der Zeit. Gemeinde- und Hofgeschichte. Zusammengestellt von Bernhard Maier und dem Arbeitskreis Geschichte / Kultur der Dorferneuerung, Hrsg.: Gemeinde Huglfing 2005
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gemeinde Huglfing
- Huglfing: Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik (PDF; 1,24 MB)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinde Huglfing in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 4. September 2019.
- ↑ Gemeinde Huglfing, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 19. Dezember 2021.
- ↑ Bernhard Maier: Huglfing im Wandel der Zeit, Gemeinde Huglfing 2005, Seite 9
- ↑ a b Bernhard Maier: Huglfing im Wandel der Zeit, Gemeinde Huglfing 2005, Seite 1
- ↑ a b c Eine kurze Chronik von Huglfing ( vom 5. Februar 2005 im Internet Archive)
- ↑ a b Georg Paula, Stefanie Berg-Hobohm: Landkreis Weilheim-Schongau: Denkmäler in Bayern. Karl M Lipp Verlag München 2003, Band 1, Seite 152
- ↑ Kommunalstatistik von Huglfing, abgerufen am 4. November 2010
- ↑ Über Oberland Arms, abgerufen am 26. September 2019
- ↑ Gemeinde Huglfing - Aktuelles - Nachrichten · Verwaltungsgemeinschaft Huglfing. Abgerufen am 26. November 2020.
- ↑ Gemeinde Huglfing - Gemeinde - Grußwort · Verwaltungsgemeinschaft Huglfing. Abgerufen am 26. November 2020.
- ↑ Eintrag zum Wappen von Huglfing in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte