Helmer-Rainer Sinisalo

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Briefumschlag mit Sinisalos Porträt der Russischen Post zum 100. Geburtstag Sinisalos und der Republik Karelien 2020

Helmer-Rainer Nesterowitsch Sinisalo (russisch Гельмер-Райнер Нестерович Синисало; * 14. Juni 1920 in Slatoust; † 2. August 1989 in Petrosawodsk) war ein sowjetischer Flötist und Komponist.[1][2][3][4][5]

Sinisalos Eltern Nester und Ida Sinisalo (ursprünglich Stenberg) stammten aus dem Großfürstentum Finnland. Nach der Oktoberrevolution und dem Finnischen Bürgerkrieg mussten sie wegen ihrer revolutionären Aktivitäten wie viele ihrer Landsleute ihr Land verlassen und kamen nach Sowjetrussland.[5] Sie arbeiteten einige Jahre in Slatoust. Die Familie zog dann nach Karelien, 1924 nach Leningrad und 1928 nach Petrosawodsk.

In Petrosawodsk lernte der junge Sinisalo Flöte in der Klasse N. A. Solnyschkows und studierte weiter in der Petrosawodsker Musikschule mit Abschluss 1939.[4] Ab 1935 spielte er in verschiedenen Petrosawodsker Orchestern und wurde 1936 Solist im karelischen Radiosymphonieorchester. 1939 wurde er Mitglied der Union der Komponisten der UdSSR. Von 1948 bis 1957 unterrichtete er an der Petrosawodsker Musikschule.[2]

Ab 1952 studierte Sinisalo Komposition am Moskauer Konservatorium bei Nikolai Iwanowitsch Peiko und ab 1954 am Leningrader Konservatorium bei Wiktor Wladimirowitsch Woloschinow mit Abschluss 1956.[2] Ab 1956 leitete er die karelische Abteilung der Union der Komponisten der UdSSR.[2] Im selben Jahr gab er die Solistenkarriere auf und widmete sich vollständig der Komposition, wobei Lieder einen Schwerpunkt bildeten. Er komponierte das Ballet Sampo nach Motiven des Kalevala (1959),[5] eine Friedenskantate (1953), eine Waldheldensinfonie und eine karelische Orchestersuite (1945).[2][4] Am bekanntesten sind seine drei Miniaturen für Flöte und Klavier.[6] Sinisalos Musik ging von der russischen Musik des 19. Jahrhunderts aus und zeigte Einflüsse der Musik Jean Sibelius’ und der karelischen, finnischen und russischen Volksmusik.

Sinisalo war verheiratet mit Walentina Petrowna Sinisalo (1924–2019), die ihre Erinnerungen an ihren Mann veröffentlichte.[5][7]

Einzelnachweise

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  1. Большая российская энциклопедия: СИНИСА́ЛО Гельмер-Райнер Нестерович (abgerufen am 20. November 2020).
  2. a b c d e f g Große Sowjetische Enzyklopädie: Sinisalo, Gel’mer-Rainer Nesterovich (abgerufen am 19. November 2020).
  3. Grove Music Online: Sinisalo, Helmer-Rayner (abgerufen am 20. November 2020).
  4. a b c d e В. Чабаненко: СИНИСАЛО Гельмер-Райнер Нестерович (abgerufen am 20. November 2020).
  5. a b c d Гельмер-Райнер Синисало. In: Республика. 7. Dezember 2019 (karelia.ru [abgerufen am 20. November 2020]).
  6. G. Ssinissalo: Drei Miniaturen für Flöte und Klavier. Friedrich Hofmeister Musikverlag, Leipzig 1955.
  7. Синисало В. П.: Я звала его Вейкко. In: Лицей (Петрозаводск). Nr. 11, 12, 1997.