Kanak (Volk)
Kanaken sind melanesische Ureinwohner in Neukaledonien (Südwestpazifik), wo sie 41 % der Einwohner Neukaledoniens ausmachen.[1]
Das Wort kanaka geht auf das protopolynesische tangata[2] zurück und ist in verschiedenen Varianten bei polynesischen Ureinwohnern die Bezeichnung für „Mensch“ oder „Mann“.[3] So ist es im Hawaiischen als kanaka unter anderem für Mensch gebräuchlich.[2] Seit der Zeit der Walfänger bürgerte sich Kanaka bei Europäern als Bezeichnung für Ureinwohner Ozeaniens ein.[3]
Vor der europäischen Ankunft gab es keinen vereinten Staat in Neukaledonien und keine umfassende Selbstbezeichnung für die Einwohner. Viele Kanaken pflegen in ihren Volksgruppen weiterhin ihre eigenen Sprachen und Gebräuche. Vor Ankunft der Europäer benutzten sie aus mineralhaltigen Steinen geschliffene Werkzeuge wie das Nbouet. Es werden noch etwa 28 gegenseitig unverständliche Kanak-Sprachen in den verschiedenen Volksgebieten benutzt.[4]
Auch in Frankreich, zu dem Neukaledonien als Überseegebiet gehört, bezeichnen sich die zahlreichen Einwanderer von dort als Kanak oder canaque und werden so bezeichnet.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ataï, Stammesführer der Kanaken, führte Kanaken militärisch gegen franz. Besatzer
- Jean-Marie Tjibaou, franz. Politiker, Unabhängigkeitsführer Neukaledoniens
- Louis Mapou (* 1958), Politiker in Neukaledonien
- Eloi Machoro
- Christian Karembeu (* 1970), franz. Fußballspieler
- Denise Tiavouane, Künstlerin
Kunsthandwerk der Kanak
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Tradition
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]-
Versammlung von Kanakinnen in von Missionaren eingeführten Kleidern
-
Eine Kanakin mit dem traditionellen Festessen Bougna
Menschenzoo
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kanaken wurden in den frühen 1930ern bei Hagenbeck im Menschenzoo bewusst irreführend als „Die letzten Kannibalen der Südsee“ unter demütigenden Bedingungen ausgestellt.[5]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Communautés isee.nc, 2020, abgerufen am 25,. November 2022 (französisch)
- ↑ a b kanaka. In: Hawaiian Dictionaries.
- ↑ a b Deutsches Kolonial-Lexikon (1920), Band II, S. 223
- ↑ Language use and language attitudes in New Caledonia (PDF; 0,4 MB) University of Wollongong, 2018, S. 82 (englisch)
- ↑ Menschenzoo: Hagenbecks dunkles Erbe, Panorama am 24. November 2022