Gutasaga
Die Gutasaga ist eine vermutlich aus dem 13. Jahrhundert stammende Aufzeichnung über die frühzeitliche Entwicklung Gotlands.
Überliefert ist die Sage durch eine altertümliche altgutnische Handschrift aus dem 14. Jahrhundert sowie eine deutsche aus dem 15. Jahrhundert. Die Gutasaga berichtet, wohl nicht in allen Punkten der Wahrheit entsprechend, von der Entstehung und der ersten Besiedlung Gotlands mit dem ersten mythologischen Bewohner Tjelvar und der Auswanderung von der Insel nach Osten und Südosten. Die Auswanderer sollen bis in das Oströmische Kaiserreich vorgedrungen sein, was mit der Geschichte der Goten harmoniert.
Weiter wird von der Verkündung des Christentums durch Olav den Heiligen auf Gotland berichtet (was historisch nicht belegbar erscheint), von den ersten Kirchenbauten sowie von der Aushandelung eines Schutzvertrages mit dem König der Svear und dem Bischof von Linköping.
Die Gutasaga ist ein wichtiges Dokument zur Erschließung der altgutnischen Sprache.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Anders Andrén (Hrsg.): Gutasagan – en gotländsk krönika. Fornsalens Förlag, Visby 2021, ISBN 9789189121119.
- Lis Jacobsen: Guterlov og Gutersaga. Kopenhagen 1910 (dänisch).
- Guta Saga: The History of the Gotlanders. ISBN 978-0-903521-44-4.
- Gutasaga. In: Theodor Westrin (Hrsg.): Nordisk familjebok konversationslexikon och realencyklopedi. 2. Auflage. Band 10: Gossler–Harris. Nordisk familjeboks förlag, Stockholm 1909, Sp. 706 (schwedisch, runeberg.org).
- Von Gothlands erster Entdeckung, Anbau, Auswanderung nach Griechenland, und Götzenverehrung im Heidenthum. In der Ursprache und einer wiederaufgefundenen altdeutschen Übersetzung herausgegeben mit einer neudeutschen Übersetzung nebst Anmerkungen versehen von Karl Schildener. In: Guta-Lagh, das ist: Der Insel Gothland altes Rechtsbuch. Greifswald 1818, S. 106–115 (digitale-sammlungen.de).